TY - BOOK A1 - Bernhardt, Hans-Michael T1 - Bewegung und Beharrung: Studien zur Emanzipationsgeschichte der Juden im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin 1813-1869 T1 - Movement and Persistence: On the History of Jewish Emancipation in the Grand-Duchy of Mecklenburg-Schwerin, 1813-1869 N2 - Mit der Rechtsentwicklung der jüdischen Minderheit wird ein wesentliches Problem der Herausbildung der modernen Gesellschaft angesprochen. Am Beispiel des strukturell rückständigen Mecklenburgs läßt sich eindrucksvoll sehen, wie langwierig und widersprüchlich die gleichberechtigte Aufnahme einer nichtchristlichen Bevölkerungsgruppe in einem Territorium war, dessen ritterschaftlichen Eliten ein konfessionelles Selbstverständnis von Staat und Gesellschaft hatten. Anders aber als zu erwarten war, gab es im Rahmen der Landespolitik durchaus Chancen für eine dauerhafte Emanzipation der Juden, als die Landesgesetzgebung das Großherzogtum zweimal - 1813 und 1849 - mit an die Spitze der Emanzipationspolitik in Deutschland brachte. Die scharfen Einschnitte machen Mecklenburg zu einem Muster, das in besonderer Weise das Auf und Ab des jüdischen Emanzipationsprozesses in den deutschen Ländern symbolisiert. Wie die Arbeit zeigt, spielte christlich hergeleitete Judenfeindschaft im protestantischen Mecklenburg wohl eine große Rolle; die Ursachen für die Widerstände gegen eine Emanzipation der Juden aber waren eher dort zu suchen, wo konservative ständische Eliten nicht bereit waren, ihren Sonderstatus zugunsten einer strukturell offenen Gesellschaft aufzugeben. Hinsichtlich der Quellenbasis konnte der Autor auf eine Vielzahl zufällig erhalten gebliebener jüdischer Selbstzeugnisse zurückgreifen, so daß biographische Skizzen entstanden, die vielschichtige Einblicke in das sich wandelnde Selbstverständnis mecklenburgischer Juden zulassen und den überraschend großen Eigenanteil der jüdischen Führungsschicht am Prozeß ihrer rechtlichen Gleichstellung sichtbar machen. N2 - The development of the Jewish minority\'s legal position poses a major problem in the emergence of modern society. The structurally backward region of Mecklenburg provides an impressive example of how the inclusion of a non-Christian population group was both long-winded and fraught with inconsistencies, as the leading noble elites harbored a religious self-image of their state and socieity. Yet the territorial legislation did open chances for a lasting emancipation of the Jews on at least two occasions - 1813 and 1849 - when it brought the Grand-Duchy into the avant-garde of emancipaton policies in Germany. Sharp rifts, however, turned Mecklenburg into a prime example of the ups and downs in the Jewish emancipation process. As this study shows, the traditional Christian anti-Judaism probably played a major role in Protestant Mecklenburg; at the same time, resistance against emancipating the Jews was mainly found where conservative elites in the estates system were unwilling to give up their special status in favour of a structurally open society. The present study can draw on a large number of Jewish ego-documents, allowing for biographical sketches and complex insights into the changing self-images of Jews in Mecklenburg. They reveal that the leading strata of Jewish society were actively engaged in the process towards legal equality. T3 - Forschungen zur Geschichte der Juden, Reihe A: Abhandlungen - Band 7 KW - Juden KW - Emanzipation KW - Geschichte KW - Landesgeschichte KW - Mecklenburg-Schwerin KW - 19. Jahrhundert KW - Jews KW - Emancipation KW - History KW - Regional History Y1 - 1998 UR - https://ubt.opus.hbz-nrw.de/frontdoor/index/index/docId/819 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:385-11079 SN - 3-7752-5616-4 ER -