Deutsche Siedler, Kulturträger und deutsches Gedankengut in Guatemala

German settlers,cultural figures, and thought in Guatemala

  • Die vorliegende Dissertation ist ein Versuch, mit einer Erforschung, Darstellung und Analyse dessen zu beginnen, was die deutsche Präsenz in Guatemala seit der Ankunft der ersten Siedler im frühen 19. Jahrhundert bedeutet. Aus diesen Seiten spricht ein im Gange befindlicher Prozess einer Akkulturation zwischen deutschen Einwanderern und Guatemalteken, in dessen Verlauf beide Teile ihr Leben gegenseitig wirtschaftlich, gesellschaftlich und geistig, wenn auch nicht immer ohne Spannungen, bereicherten. Die Darstellung beginnt mit einer Besprechung der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Beiträge der ersten Siedler, sowie der Arbeit deutscher Institutionen. Sie untersucht dann die Aufnahme deutschen Gedankengutes bei der studierenden Jugend, bei Dozenten, Künstlern und Intellektuellen. Das Hauptgewicht dieses letzteren Teils liegt auf der Zeitspanne der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts, als Guatemala die ärgste Zeit der Gewalt, Unsicherheit und Angst erlebte. In jenen Jahren beschäftigten sich viele Intellektuelle und Studenten äusserst intensiv mit deutscher Denkart. Die Gründe dieses Interesses waren Gegenstand meiner besonderen Aufmerksamkeit. Meine Nachforschungen umfassten Reisen von Hunderten von Kilometern durch ganz Guatemala, sowohl während meines Aufenthalts als amerikanischer Diplomat (1981-1983) wie auch bei wiederholten Reisen zwischen 1984 und 1990, teilweise in abgelegenen und von Guerillaunruhen heimgesuchten Gegenden. Aspekte der historisch-sozialen und politischen Analyse Guatemalas in den nächsten Kapiteln stützen sich im wesentlichen auf meine Studie: Guatemala: A Complex Scenario. Wir erhalten nicht nur das Bild eines Guatemala, wo deutsche Siedler und Institutionen bleibende Spuren in der Gellschaft hinterliessen. Wir sehen auch einen Aspekt eines Guatemala, das sich intensiv mit wichtigen intellektuellen und kulturellen Errungenschaften Deutschlands befasst. Es ist ein faszinierendes Bild, auf dem sogar eine so komplexe Gestalt wie Heidegger ihren Schatten hinterlassen hat. Es reflektiert die stolze Anstrengung einer Gesellschaft, sich von den vielen Schwierigkeiten, denen sie sich im täglichen Leben ständig ausgesetzt sieht, die geistige Offenheit und Bereicherung nicht einschränken zu lassen.
  • This dissertation is an attempt to begin to show through research, exposition, and analysis what the German presence in Guatemala since the arrival of the first German settlers in the early 19th century signifies. In these pages is depicted a process of acculturation between German immigrants and Guatemalans that enriched both sides economically, socially, and intellectually, if not always without tension. The exposition begins with a discussion of the economic, social, and cultural contributions of the first settlers as well as the work of German institutions. It then investigates the absorption of German literature and philosophy among Guatemala's youth, teachers, artists, and intellectuals. The last half of the dissertation concentrates on the period from the 1980's when Guatemala was wracked by violence, insecurity, and disquiet. In those years, many of these intellectuals and students involved themselves intensely with German thought. The reasons for this involvement drew my special attention in this dissertation. My research took me on many trips through hundreds of kilometers of Guatemala, including the trips I made during my time there as an American diplomat (1981-1983) and during further visits to the county between 1984 and 1990. These trips included forays into areas of guerilla activity. Some of the historical and social details in this dissertation were originally researched in my study, Guatemala: A Complex Scenario. We are left with an impression of Guatemala where German settlers and institutions have left a lasting influence on its society. We also see a side of Guatemala that has engaged deeply with important German intellectual and cultural achievements. It is a fascinating portrait, one on which even so complex a figure as Heidegger has left his shadow. It reflects the proud striving of a society, which though beset with difficulties of many kinds, refuses to allow itself to be limited in its search for cultural and spiritual enrichment.

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Metadaten
Author:Louis Segesvary
URN:urn:nbn:de:hbz:385-3847
DOI:https://doi.org/10.25353/ubtr-xxxx-25c7-6733/
Advisor:Hans-Josef Niederehe
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of completion:2006/12/11
Publishing institution:Universität Trier
Granting institution:Universität Trier, Fachbereich 2
Date of final exam:2003/01/14
Release Date:2006/12/11
Tag:Akkulturation; Deutsche Siedler; Guatemala
Guatemala; acculturation; german culture; german settlers
GND Keyword:Akkulturation; Deutschland; Deutschlandbild; Guatemala; Siedler
Institutes:Fachbereich 2 / Romanistik
Dewey Decimal Classification:9 Geschichte und Geografie / 98 Geschichte Südamerikas / 980 Geschichte Südamerikas

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