• Treffer 3 von 3
Zurück zur Trefferliste

Polen, sein Militär und die NATO. Eine kritische Betrachtung von Theorien internationaler Sozialisation

Poland, its Military and NATO. A Critical Reflection of International Socialization Theories

  • Die Untersuchung beschäftigt sich mit den Prozessen und Mechanismen, die dem NATO-Beitritt Polens zugrunde liegen, insbesondere mit den Gründen für die Transformation der zivil-militärischen Beziehungen in Polen. Die Demokratisierung der zivil-militärischen Beziehungen war eines der Hauptkriterien für den Beitritt Polens in die NATO. rnVor diesem Hintergrund geht die Arbeit der Frage nach, ob nachzuweisen ist, dass der Einfluss der NATO primär für die Demokratisierung der zivil-militärischen Beziehungen Polens verantwortlich ist. Dabei stützt sich die Arbeit auf den aktuellen Forschungsstand der Theorien internationaler Sozialisation, deren Ziel es ist, die Prozesse und Mechanismen der Normübernahme von Staaten zu erklären. Der theoretische Rahmen wurde in ein Forschungsdesign eingebettet, das vielfältige Methoden für die detaillierte empirische Analyse einbezieht. Ergänzend wurden alternative und ergänzende Erklärungen überprüft, die nicht durch die Theorie abgedeckt werden. Entgegen der vorherrschenden Meinung in der Fachliteratur kommt die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass die NATO nicht primär für die Sozialisation und damit Demokratisierung der zivil-militärischen Beziehungen in Polen verantwortlich ist. Polen ist erfolgreich in der Demokratisierung seiner zivil-militärischen Beziehungen, jedoch ist die NATO nicht erfolgreich in der Sozialisation Polens in diesem Bereich, sondern eher darin, den Demokratisierungsprozess in Polen mit Erfahrung und Expertise zu flankieren. Dieser Prozess wurde maßgeblich innenpolitisch und durch Akteure in Polen angestoßen, angetrieben, getragen und schlussendlich entschieden. Obgleich die NATO das Beitrittskriterium vorgab und die polnischen Akteure durchaus begleitete, kann darüber hinaus der Einfluss der NATO als nicht maßgeblich bewertet werden. Im Gegenteil, die Ergebnisse zeigen, dass es nicht das Ziel der NATO war, die Prozesse direkt zu beeinflussen oder zu steuern, sondern vielmehr, den Transformationsprozess der zivil-militärischen Beziehungen in Polen, insbesondere die praktische Umsetzung, durch Expertise und Erfahrungen zu begleiten und eigene Lernprozesse anzustoßen.
  • This work analyzes the processes and mechanisms concerning the Polish NATO accession, especially the reasons for the transformation of its civil-military relations. The democratization of civil-military relations was one of the main conditions for the Polish NATO accession. Against this background, the dissertation aims to answer the question whether the NATO influence is primarily responsible for the democratization of civil-military relations in Poland. Therefore the work draws upon the current state of research of International Socialization Theories which aim at explaining the processes and mechanisms of states" adoption of norms. This theoretical framework is embedded into a research design which includes various methods for a detailed empirical analysis. In addition, alternative and complementary explanations, which are not covered by the theoretical framework, were applied. Contrary to the prevailing view in the literature, the analysis comes to the conclusion that NATO was not primarily responsible for the socialization and consequently democratization of civil-military relations in Poland. Poland is successful in the democratization of its civil-military relations, but NATO is not successful in the socialization of Poland in this area but rather in the support of democratization processes in Poland by experience and expertise. Theses processes were mainly initialized, prompted, sustained and finally decided by Polish actors in the domestic arena. Although NATO provided the accession criteria and accompanied the Polish actors, beyond that, the influence of NATO must be assessed as not significant. In contrast, the results show that NATO did not aim at directly influencing or controlling the processes, but rather at accompanying the transformation of civil-military relations in Poland, and especially the implementation, by experience and expertise, and at facilitating Poland- own learning process.

Volltext Dateien herunterladen

Metadaten exportieren

Weitere Dienste

Teilen auf Twitter Suche bei Google Scholar
Metadaten
Verfasserangaben:Julia Baier
URN:urn:nbn:de:hbz:385-9273
DOI:https://doi.org/10.25353/ubtr-xxxx-55ea-82fd
Betreuer:Klaus Ziemer
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Fertigstellung:30.06.2015
Veröffentlichende Institution:Universität Trier
Titel verleihende Institution:Universität Trier, Fachbereich 3
Datum der Abschlussprüfung:24.07.2014
Datum der Freischaltung:30.06.2015
Freies Schlagwort / Tag:Internationale Sozialisation
International socialization
GND-Schlagwort:Demokratisierung; Militär; NATO; Polen; Sicherheitspolitik; Sozialisation; Vergleichende Regierungslehre
Institute:Fachbereich 3 / Politikwissenschaft
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 32 Politikwissenschaft / 320 Politikwissenschaft

$Rev: 13581 $