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Foundation-owned firms in Germany: The impact of foundation-ownership on firm performance and corporate governance challenges

  • Stiftungsunternehmen sind Unternehmen, die sich ganz oder teilweise im Eigentum einer gemeinnützigen oder privaten Stiftung befinden. Die Anzahl an Stiftungsunternehmen in Deutschland ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Bekannte deutsche Unternehmen wie Aldi, Bosch, Bertelsmann, LIDL oder Würth befinden sich im Eigentum von Stiftungen. Einige von ihnen, wie beispielsweise Fresenius, ZF Friedrichshafen oder Zeiss, sind sogar an der Börse notiert. Die Mehrzahl der Stiftungsunternehmen entsteht dadurch, dass Unternehmensgründer oder Unternehmerfamilien ihr Unternehmen in eine Stiftung einbringen, anstatt es zu vererben oder zu verkaufen. Die Motive hierfür sind vielfältig und können familiäre Gründe (z. B. Kinderlosigkeit, Vermeidung von Familienstreit), unternehmensbezogene Gründe (z. B. Möglichkeit der langfristigen Planung durch stabile Eigentümerstruktur) und steuerliche Gründe (Vermeidung oder Reduzierung der Erbschaftssteuer) haben oder sind durch die Person des Gründers motiviert (Möglichkeit, das Unternehmen auch nach dem eigenen Tod über die Stiftung noch weiterhin zu prägen). Aufgrund der Tatsache, dass Stiftungsunternehmen zumeist aus Familienunternehmen hervorgehen, wird in der Forschung häufig nicht zwischen Familien- und Stiftungsunternehmen differenziert. Aus diesem Grund werden in dieser Dissertation zu Beginn anhand des Drei-Kreis-Modells für Familienunternehmen die Unterschiede zwischen Stiftungs- und Familienunternehmen dargestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass nur eine sehr geringe Anzahl von Stiftungsunternehmen eine große Ähnlichkeit zu klassischen Familienunternehmen aufweist. Die meisten Stiftungsunternehmen unterscheiden sich zum Teil sehr stark von Familienunternehmen. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass Stiftungsunternehmen als separates Forschungsfeld betrachtet werden sollten. Da innerhalb der Gruppe der Stiftungsunternehmen ebenfalls eine starke Heterogenität herrscht, werden im Anschluss Performanceunterschiede innerhalb der Gruppe der Stiftungsunternehmen untersucht. Hierzu wurden die Daten von 142 deutschen Stiftungsunternehmen für die Jahre 2006-2016 erhoben und mittels einer lineareren Regression ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass zwischen den verschiedenen Typen signifikante Unterschiede herrschen. Unternehmen, die von einer gemeinnützigen Stiftung gehalten werden, weisen eine signifikant schlechtere Performance auf, als Unternehmen die eine private Stiftung als Shareholder haben. Im nächsten Schritt wird die Gruppe der börsennotierten Stiftungsunternehmen untersucht. Mittels einer Ereignisstudie wird getestet, wie sich die Stiftung als Eigentümer eines börsennotierten Unternehmens auf den Shareholder Value auswirkt. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Anteilsverringerung einer Stiftung einen positiven Einfluss auf den Shareholder Value hat. Stiftungen werden vom Kapitalmarkt dementsprechend negativ bewertet. Aufgrund der divergierenden Ziele von Stiftung und Unternehmen birgt die Verbindung zwischen Stiftung und Unternehmen potentielle Konflikte und Herausforderungen für die beteiligten Personen. Mittels eines qualitativen explorativen Ansatzes, wird basierend auf Interviews, ein Modell entwickelt, welches die potentiellen Konflikte in Stiftungsunternehmen anhand des Beispiels der Doppelstiftung aufzeigt. Im letzten Schritt werden Handlungsempfehlungen in Form eines Entwurfs für einen Corporate Governance Kodex erarbeitet, die (potentiellen) Stifterinnen und Stiftern helfen sollen, mögliche Konflikte entweder zu vermeiden oder bereits bestehende Probleme zu lösen. Die Ergebnisse dieser Dissertation sind relevant für Theorie und Praxis. Aus theoretischer Sicht liegt der Wert dieser Untersuchungen darin, dass Forscher künftig besser zwischen Stiftungs- und Familienunternehmen unterscheiden können. Zudem bringt diese Arbeit den aktuellen Forschungsstand zum Thema Stiftungsunternehmen weiter. Außerdem bietet diese Dissertation insbesondere potentiellen Stiftern einen Überblick über die verschiedenen Ausgestaltungsmöglichkeiten und die Vor- und Nachteile, die diese Konstruktionen mit sich bringen. Die Handlungsempfehlungen ermöglichen es Stiftern, vorab potentielle Gefahren erkennen zu können und diese zu umgehen.

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Verfasserangaben:Florian Hosseini-Görge
URN:urn:nbn:de:hbz:385-1-9916
DOI:https://doi.org/10.25353/UBTR-0951-5472-19XX
Gutachter:Jörn Hendrich Block, André Betzer
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Englisch
Datum der Fertigstellung:04.12.2018
Veröffentlichende Institution:Universität Trier
Titel verleihende Institution:Universität Trier, Fachbereich 4
Datum der Abschlussprüfung:23.11.2018
Datum der Freischaltung:10.12.2018
GND-Schlagwort:Corporate Governance; Shareholder-Value-Analyse; Stiftungsunternehmen
Seitenzahl:182
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 33 Wirtschaft / 330 Wirtschaft
Lizenz (Deutsch):License LogoCC BY-NC-ND: Creative-Commons-Lizenz 4.0 International

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