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Persönlichkeit entscheidet: Der Einfluss des Bedürfnisses nach kognitiver Geschlossenheit auf Entscheidungen unter Unsicherheit

Personality matters: The influence of the need for cognitive closure on decisions under uncertainty

  • Ziel der vorliegenden Forschungsarbeit war es, den Einfluss des dispositionellen Bedürfnisses nach kognitiver Geschlossenheit (NCC) auf Entscheidungen unter Unsicherheit zu untersuchen. Es wurde vorhergesagt, dass NCC Entscheidungsphänomene moderiert, die sich durch unterschiedliche Ausmaße an Unsicherheit kennzeichnen. Um diese Annahme zu testen, wurden im Rahmen dreier Studien klassische Entscheidungsprobleme vorgegeben, die eine Wahl zwischen Entscheidungsalternativen mit unterschiedlichen Ausmaßen an Unsicherheit, aber gleichem Erwartungswert erforderten. Studien 1 bis 3 untersuchten den Einfluss des NCC auf den fundamentalen Ambiguitätsaversionseffekt im Ellsberg-Paradigma (Ellsberg, 1961). Hierzu wurde eine Adaption des klassischen Zwei-Farben-Urnenproblems vorgegeben, in dem eine Wahl zwischen einer Urne mit bekanntem Risiko und einer ambiguen Urne getroffen werden musste. Hypothesenkonform erwies sich NCC als signifikanter Prädiktor der Urnenwahl. Einzelanalysen zeigten, dass der Ambiguitätsaversionseffekt, der als Präferenz der bekannten (versus der ambiguen) Urne definiert ist, nur in der Gruppe mit hohem NCC auftrat. In der Gruppe mit niedrigem NCC zeigte sich keine systematische Präferenz. Dieser Effekt konnte in allen drei Studien nachgewiesen werden und erwies sich somit als besonders robust und reliabel. Zudem wurde in der dritten Studie der Einfluss des NCC auf Risikoframingeffekte im Asian-Disease-Paradigma untersucht. Hierbei mussten sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zwischen einer sicheren und einer riskanten Option entscheiden, die in zwei kontextuellen Bedingungen dargeboten wurden: einem Gewinnframe und einem Verlustframe. Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass sich Individuen mit einem hohen und einem niedrigen NCC in ihren Präferenzen in Abhängigkeit vom jeweiligen Problemframe unterschieden. In der Gruppe mit einem hohen NCC zeigte sich unter Gewinnframing eine starke Präferenz der sicheren Alternative (Risikovermeidung), wohingegen unter Verlustframing keine Option bevorzugt wurde. Individuen mit einem niedrigen NCC wiesen hingegen unter Gewinnframing keine systematische Präferenz auf, wohingegen sie unter Verlustframing stark die riskante Option bevorzugten. Zudem zeigte eine Betrachtung des Verhaltens über die untersuchten Entscheidungsprobleme hinweg, dass Individuen mit einer starken Ausprägung auf dieser Variablen dazu neigten, sich über die untersuchten Entscheidungssituationen hinweg konsistent zu verhalten. Insgesamt unterstützen die Ergebnisse die Annahme, dass NCC eine Persönlichkeitsvariable darstellt, die Entscheidungsverhalten unter Unsicherheit bedeutsam beeinflusst. Implikationen und Konsequenzen dieser Ergebnisse werden diskutiert.
  • The present research addresses the relation between an individual difference variable, need for cognitive closure (NCC), and prominent decision-making under uncertainty phenomena. Study 1 to 3 explored the influence of NCC on the ambiguity aversion effect in the Ellsberg Paradox which is defined as a preference for known-risk options versus ambiguous options of equal or greater expected value. Within these studies, participants chose between a known-risk urn (low uncertainty) and an ambiguous urn (high uncertainty). Results of all three studies indicated that NCC moderated ambiguity aversion such that the ambiguity aversion effect was only observed among those participants high in NCC. Among participants low in NCC no preference for the known-risk versus ambiguous risk was found. Study 3 further examined the effect of NCC on the occurrence of risky choice framing effects within the Asian-Disease-Paradigm. Participants had to make a choice between a risky and a sure- thing option that was either framed positively (gain frame) or negatively (loss frame). Results indicated that individuals high and low in NCC differed in their preferences as a function of the respective frame: Within the gain frame condition only individuals with a high NCC showed the classical gain framing effect and hence risk-aversion. Low NCC participants, however, were indifferent in their choices and did not systematically prefer the sure-thing option to the risky option. Within the loss frame condition this pattern was reversed: Here, the classical finding of risk-seeking behavior under loss frame and hence a strong preference for the risky to the sure-thing option could only be replicated for participants low in NCC, whereas participants high in NCC did not display any systematic preference. Furthermore, analyses of the choice behavior across different decision problems showed that individuals high in NCC tended to behave more consistently across the employed decision situations. Taken together, the results of the studies support the assumption that NCC is an important individual difference variable that influences decision behavior under uncertainty.

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Metadaten
Verfasserangaben:Susanne A. Schlink
URN:urn:nbn:de:hbz:385-5505
DOI:https://doi.org/10.25353/ubtr-xxxx-8761-1ba8/
Betreuer:Eva Walther
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Fertigstellung:12.11.2009
Veröffentlichende Institution:Universität Trier
Titel verleihende Institution:Universität Trier, Fachbereich 1
Datum der Abschlussprüfung:20.10.2009
Datum der Freischaltung:12.11.2009
Freies Schlagwort / Tag:Bedürfnis nach kognitiver Geschlossenheit
need for cognitive closure
GND-Schlagwort:Ambiguität; Entscheidung; Persönlichkeit; Unsicherheit
Institute:Fachbereich 1 / Psychologie
DDC-Klassifikation:1 Philosophie und Psychologie / 15 Psychologie / 150 Psychologie

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