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Infrastruktur und Entwicklungspotenzial der Eisenbahnen im SaarLorLux-Raum: Wege von der Marginalisierung zur nachhaltigen Mobilität in der Großregion

Infrastructure and growth potential of railway in the Saarland-Lorraine-Luxemburg-Region: tracks outside marginalisation forward to sustainable mobility in the Greater Region

  • Die Dissertation widmet sich der Eisenbahninfrastruktur des Raumes Saarland-Lothringen-Luxemburg mit ihrer hohen Netzdichte sowie der Frage, wie diese Bahnstrecken besser genutzt werden können. Möglichkeiten, wie diese Strecken durch innovative, insbesondere aber durch grenzüberschreitende Angebote im Schienen-¬verkehr besser genutzt werden können, werden aufgezeigt. Ziel ist es zu zeigen, welche Potenziale der Schienenverkehr auf Basis der vorhandenen Bahninfrastruktur als Alternative zum dominierenden Straßenverkehr bieten könnte. Der Grenzraum SaarLorLux wird dazu porträtiert, einschließlich einer historischen Genese des Bahnsystems. Dieser historische Rückblick ist kartographisch aufbereitet. Die wechselhafte politische und wirtschaftliche Geschichte des Grenzraumes, insbesondere seine Montanindustrie haben den Untersuchungsraum und die Entwicklung seiner Eisenbahnen entscheidend geprägt. Neben den neuen und schnellen Korridor-Verbindungen nach Paris und Frankfurt wird auch eine gegenläufige Entwicklung aufgezeigt, die zu einem Einbruch der Fernverkehrsqualität für SaarLorLux geführt hat. Auch beim Güterverkehr ist ein Niedergang zu beobachten, gerade im Bereich der Güter in der Montanindustrie. Die Analyse des Bestandsnetzes der gesamten Verkehrsinfrastruktur einschließlich Luftfahrt, Schifffahrt und Straßenverkehr im SaarLorLux-Raum zeigt auf, welche Standards und Verbindungsqualitäten hier vorhanden sind. Ein Schwerpunkt der Betrachtung ist der Frage gewidmet, wie durch angebotsorientierte, aber auch durch organisatorische Maßnahmen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Schienenregionalverkehr optimiert werden kann. Am Beispiel eines Ringverkehrs Luxemburg-Metz-Saarbrücken-Trier-Luxemburg (Q_Intracity) zeigt der Autor, welche Chancen sich ergäben, wenn die grenzüberschreitende Kooperation ausgeweitet würde. Weitere Vorschläge betreffen die Reaktivierung von derzeit kaum genutzten oder stillgelegten Bahnstrecken sowie die Verlängerung des bestehenden Nahverkehrs über die Grenze hinweg. Für den Saar-Rossel-Raum im Eurodistrikt Saarbrücken-Forbach erläutert die Abhandlung beispielhaft, wie ein neues Stadtbahnangebot die grenzüberschreitende und umwelt-¬freundliche Mobilität stärken kann. Dabei spielt die Wiedernutzung stillgelegter Bahnstrecken der ehemaligen lothringischen Kohlebahn HBL und des Bahnnetzes links der Saar eine große Rolle. Die vorgelegte Arbeit skizziert auch Verbesserungen für den Fernverkehr: Die Abhandlung umreißt die technischen Möglichkeiten, um vorhandene Bahnstrecken zeitgemäß auszurüsten. Die Elektromobilität spielt hierbei eine besondere Rolle Das Schließen von Lücken bei der Elektrifizierung vermag die Kapazitäten der Bahnstrecken deutlich auszudehnen und gerade auch dem Güterverkehr neue und günstigere Wege zu erschließen. Die ermittelte Elektrifizierung von rund dreihundert Kilometern an bestehenden Strecken im Unter-¬suchungsraum ermöglichte beispielsweise, den regelmäßigen Dieselbetrieb auf einem Netz von fast 500 Kilometern durch elektrische Traktion zu ersetzen. Ausgehend von der Analyse der Organisationsstruktur im Schienenverkehr und mit Blick auf die heterogene Struktur der Aufgabenträger im Schienenpersonennahverkehr schlägt der Autor vor, eine grenzüberschreitend agierende Instanz mit Verantwortung für den regionalen Nahverkehr zu schaffen. Diese sollte sich an dem Rechtsrahmen eines Europäischen Verbundes für Territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) ausrichten und dazu beitragen, dass Angebote im bestellten Schienen-¬personennahverkehr nicht mehr an den Grenzen der Zuständigkeitsbereiche von Aufgabenträgern enden. Ein weiterer Vorschlag umfasst die Schaffung einer Infrastruktur-Sicherungs- und Entwicklungs-¬gesellschaft für den Schienen-verkehr. Ihre Aufgabe sollte die akteursüber-¬greifende Initiative sein mit dem Ziel, vorhandene aber aus der Nutzung genommene Bahnstrecken vor dem Verfall zu retten und für eine spätere Nutzung aufzuwerten. Die Abhandlung beinhaltet eine erste Kostenschätzung und eine erste Priorisierung der vorgeschlagenen technischen, infrastrukturellen und administrativen Maßnahmen. Das Leitmotiv ist dabei Erhalt vor Neubau. Neubaustrecken sind nur in geringem Umfang von 32 Kilometern vorgesehen, wohingegen auf rund 165 Kilometern bestehender Trassen ein Personen-¬verkehrsangebot wieder aufgenommen werden sollte und mindestens 50 neue Bahnhöfe und Haltestellen zu errichten sind. Der Autor ermittelt einen Bedarf von rund 500 Kilometern, um Strecken mit moderner Leit- und Sicherungstechnik, Funkbetrieb und Gleiswechselbetrieb zu modernisieren. Die Dissertation versteht sich als ersten Beitrag, um für den SaarLorLux-Raum einen Masterplan Schiene zu verwirklichen. Die Abhandlung beinhaltet 147 überwiegend kartographische Abbildungen und 23 Tabellen. Im Anhang greift ein Kartendossier im Format DIN A 3 15 Karten aus der Abhandlung großformatig auf.
  • The principal focus of this thesis is the railway infrastructure of the Saarland-Lorraine-Luxemburg region (SaarLorLux), with its remarkably high network density, and also the consideration of how better to use this infrastructure. The author demonstrates the need to safeguard these assets while also describing how to maximise the use of this infrastructure by means of innovative and cross-border structured train offers. The thesis begins with a theoretical approach highlighting the need for a multifunctional urban agglomeration for good railway infrastructure and attractive train offers. The author then verifies the degree of realisation of this theoretical conception within the chosen study region of the SaarLorLux area, comparing it with other metropolitan regions in Europe structured by equal properties. A historical review of the study area describes the genesis of its railway system. The changing political history of the border area and its coal, iron and steel industries play a decisive role in this historical abstract. The introduction of electric powered railway vehicles, from the 1950s, offered new opportunities for railway services but could not halt the decline and marginalization of the railway, in contrast to rising individual motor traffic. Since 2007, high speed services linked to the new TGV Est railway line, brought a new dimension of long distance train services to the study region and changed its positioning in Europe. The thesis also demonstrates how the quality of train offer in long distance services has deteriorated in spite of new and fast corridors to Paris and Frankfurt. Freight haulage also deteriorated following the decline of the coal, iron and steel industry and especially the transport of coal and iron ore called Minette. A further analysis of the transport network, including air traffic, inland water transportation and road traffic, demonstrates the standard and quality of transport services in the SaarLorLux area. It is the basis for the study of the potential for better use of the existing railway infrastructure. The study considers the question of how cross-border cooperation and new train offers would optimise the quality of regional cross-border railway services. The author highlights the example of the circular Luxemburg-Metz-Saarbrucken-Trier-Luxemburg line (Q_Intracity), whose benefits are realised by improved cross-border collaboration. Other proposals contain the reactivation of railway lines which have been abandoned or are now less used, the extension of regional train services beyond existing borders and into neighbouring countries. Consequently, this thesis proposes another circular rail service for the Saar-Rossel area inside the Eurodistrict of Saarbrucken-Forbach in order to sustain cross-border and eco-friendly mobility. For this project, it is important to reuse abandoned lines from the former coal mining rail network and a number of lines along the Saar River. This thesis also considers long distance traffic. The reorganisation of train services could help improve connections between the study region and other metropolitan areas in Europe. The thesis therefore outlines the technical capabilities of upgrading the existing railway lines to modern standards. Electrification plays an important role. Closing the remaining gaps in electrification would considerably strengthen the capacity of the railway network and make new routes accessible, especially for freight transport. The electrification of about three hundred kilometres of existing railway would allow, for example, the replacement of diesel powered traction on approximately five hundred kilometres of the network. With regard to the organisational structure of rail transport, and especially the heterogenous authorities in charge of regional train transport, the author proposes establishing a cross-border institution with responsibility for regional public transport. This agency would be based on the judicial framework of a European Grouping of Territorial Cooperation (EGTC) with the objective to ensure that public railway services do not stop at regional boundaries. Another proposal concerns the creation of a railway infrastructure safeguarding and development company. Its aim should be the involvement of all stakeholders in halting the deterioration of less used or abandoned railway lines, with the aim of developing and preparing these lines for future use. The study includes an initial estimate of costs and a prioritization of the proposed technical, infrastructural and administrative measures. The objective is "preservation before reconstruction". The author proposes the construction of just 32 kilometres of new track, whereas the reopening of train services could be realised on about 165 kilometres of track ,with the construction of 50 new stations. The upgrading of railway lines is necessary along approximately 500 kilometres of track, including the installation of modern train control and signalling technology, new radio standards and tracks that can be used in both directions without restrictions. This study aims to contribute some first basic principles dedicated to the SaarLorLux area for a railway master plan for the Greater Region (Grande Région/Großregion). How this master plan could be organised is shown at the end of the thesis by making ten cases concerning the future development of the railway in the study area as core space of the wider region. The thesis includes 147 mostly cartographic figures and 23 tables. 15 maps are also reproduced in a higher resolution in the appendix.

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Metadaten
Verfasserangaben:Werner Matthias Ried
URN:urn:nbn:de:hbz:385-8683
DOI:https://doi.org/10.25353/ubtr-xxxx-5265-bee7
Betreuer:Heiner Monheim
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Fertigstellung:23.06.2014
Veröffentlichende Institution:Universität Trier
Titel verleihende Institution:Universität Trier, Fachbereich 6
Datum der Abschlussprüfung:20.05.2014
Datum der Freischaltung:23.06.2014
Freies Schlagwort / Tag:Elektrifizierungslücke; Q_Intracity; Quattropole; Regionalverkehr; SaarLorLux
Cross-border transport; Greater Region; Q_Intracity; Quattropole; Railway Infrastructure
GND-Schlagwort:Aufgabenträger; Eisenbahn; Elektromobilität; Großregion; Lothringen; Luxemburg; Nachhaltigkeit; Reaktivierung; Saarland; Verkehrsgeographie
Institute:Fachbereich 6 / Raum- und Umweltwissenschaften
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 38 Handel, Kommunikation, Verkehr / 380 Handel, Kommunikation, Verkehr

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