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Kartographische Medien zur Entscheidungsunterstützung: empirische Untersuchungen georäumlicher Visualisierungen im Rahmen des Trierer Kommunalhaushalts

Cartographic media as decision support tools: empirical studies of geovisualization in the context of the local budget plan of the city of Trier

  • In der Dissertation "Kartographische Medien zur Entscheidungsunterstützung: empirische Untersuchungen georäumlicher Visualisierungen im Rahmen des Trierer Kommunalhaushalts" werden kartographische Medien im Hinblick auf die Funktion der Entscheidungsunterstützung bei der Aufstellung eines Kommunalhaushalts untersucht. Die Akteure der Haushaltsaufstellung können in drei Gruppen aufgeteilt werden: Bürger, Politiker und Verwaltungsmitarbeiter. Die grundlegende Fragestellung der Arbeit lautet: Wie muss ein räumliches Finanzauskunftssystem gestaltet sein, um die Beteiligten in verschiedenen Phasen des Entscheidungsprozesses bestmöglich zu unterstützen? Ziel ist dabei die modellhafte Entwicklung eines nutzerorientierten kommunalen Finanzauskunftssystems. Zur Erstellung der kartographischen Medien werden zunächst die Ausgaben des Trierer Kommunalhaushalts georeferenziert und mit Hilfe von Karten visualisiert. Die Georeferenzierung erfolgt dabei über die theoretische Herleitung der Raumwirkung einzelner Haushaltspositionen, die vom Grundsatz her sehr kleinräumig, gesamtstädtisch oder auch regional wirken können. Theoretisch lassen sich 79% der Ausgabepositionen des Finanzhaushalts und 45% der Ausgabepositionen des Ergebnishaushalts 2009 räumlich verorten. Einschränkungen der Georeferenzierungsquote ergeben sich aus der Datenverfügbarkeit der Stadtverwaltung Trier. Die erzeugten Kartendarstellungen unterscheiden sich im Hinblick auf die Komplexität der dargestellten Inhalte. Zum Einsatz kommen verschiedene kartographische Modellformen sowie unterschiedliche Darstellungsformen der Legende (verbal und numerisch). Der Studie besteht aus zwei empirischen Untersuchungsreihen: einer Online-Befragung und einem Bildschirmexperiment mit eye tracking und Logfile-Aufzeichnung. Diese haben gezeigt, dass die Unterschiede zwischen den drei Akteursgruppen nicht entscheidend sind. Die generelle Haltung der Probanden zur Relevanz des Raumbezugs ist vielmehr ausschlaggebend dafür, ob das Medium Karte positiv angenommen wird oder nicht. Während die Relevanz des Kriteriums "Raum" bei Entscheidungen nachgewiesen wurde, bleibt die Frage nach dessen Gewichtung innerhalb diverser Einflussgrößen kommunal-politischer Entscheidungen offen. Kartographische Medien können eine sinnvolle Unterstützung im Entscheidungsprozess darstellen, bedürfen jedoch je nach Art der Fragestellung und dementsprechend vom Nutzer durchzuführenden räumlichen Operationen einer Kombination mit Texten und/oder Tabellen. Der Bedarf an Nutzerunterstützung steigt mit der Komplexität der räumlichen Operationen: das Bilden von Mustern ist für die Nutzer mit erheblich mehr Blickaufwand verbunden als das Identifizieren von Werten in der Karte. Generell stellt die Komplexität des Informationsgehalts für die Probanden keinen Hinderungsgrund dar, mit kartographischen Medien zu arbeiten. Vielmehr müssen sich die dargestellten Inhalte an den Interessen der Akteure orientieren. Beim Betrachten der Kartendarstellungen spielen Erfahrungen im Georaum eine wesentliche Rolle. Die Untersuchung konnte zeigen, dass das Raumwissen der Probanden jedoch oft mangelhaft ist. Kartographische Medien können dabei helfen, das Raumwissen auch in Bezug auf die Verteilung von Merkmalen im Raum zu steigern. Die Probanden steuerten in der empirischen Erhebung viele Anregungen zur Gestaltung eines interaktiven Systems bei, die darauf hinweisen, dass eine nutzerorientierte Systemgestaltung zwingend erforderlich ist, wenn möglichst viele Akteure von einem kommunalen Finanzauskunftssystem profitieren sollen.
  • The main goal of the phd thesis "Cartographic media as decision support tools: empirical studies of geovisualization in the context of the local budget plan of the city of Trier" is to investigate cartographic media as decision support tools in the context of establishing a local budget plan. The actors involved in the local budget plan can be divided in three actor groups: citizens, employees of the local authority and politicians. The central question of the research project is: How should a spatial financial information system be designed in order to give the highest level of actor support in the different steps of the decision process? Within this research project, a model of an user-oriented local financial information system should be developed. In order to create maps of the local budget plan, the expenditures of the city of Trier first had to be georeferenced. Therefore, a theoretical approach had to be developed. Local expenditures can basically have a very small spatial impact, concern the whole city, or even have impact on a regional level. In theory, 79% of the expenditures concerning investments and 45% of the expenditures concerning services can be georeferenced. The real georeferencing quota is lower due to the data availability of the Trier administration. The difference of the created maps resides in the complexity of the presented contents. The map types vary as well as the legend presentation types (numerical or verbal). The study consists of two empirical parts. First, an online survey; second, an eye tracking study with logfile analysis. The results show that the differences between the actor groups are not relevant. The general attitude towards the use of maps leads to the positive or negative map rating of the respondents. The relevance of the criterion "space" in the decision process could be proven, whereas the weighting of this factor in the set of factors influencing decisions in local politics still has to be checked. Cartographic media can support the decision making process, but depending on the question and the spatial operations which have to be carried out in the map, they should be combined with verbal information or tables. The need of user support raises with the complexity of the spatial operations: finding spatial patterns need significantly more gaze activity than identifying values in the map. In general, the complexity of the information content is no obstacle for map use. More important is the fact that the presented content should be geared to the interests of the relevant actors. When looking at maps, experiences in the real space play an important role. The presented study could show that the spatial knowledge of the respondents is often quite poor. Cartographic media can help to improve the spatial knowledge about the distribution of different variables in space. Within the empirical studies, the respondents gave many hints about the design and content of an interactive system. These hints show that an user-oriented system approach is absolutely necessary if as many actors as possible should benefit from a local financial information system.

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Metadaten
Verfasserangaben:Anja Reinermann-Matatko
URN:urn:nbn:de:hbz:385-8790
DOI:https://doi.org/10.25353/ubtr-xxxx-d45d-d6bd
Betreuer:Jürgen Bollmann
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Fertigstellung:21.08.2014
Veröffentlichende Institution:Universität Trier
Titel verleihende Institution:Universität Trier, Fachbereich 6
Datum der Abschlussprüfung:24.04.2014
Datum der Freischaltung:21.08.2014
Freies Schlagwort / Tag:Geovisualisierung ; eye tracking ; kartographische Handlungstheorie ; Entscheidungsunterstützung
geovisualisation ; eye tracking ; decision support ; cartographic action theory
GND-Schlagwort:Blickbewegung; Bürgerbeteiligung; Gemeindehaushalt; Kartographie; Online-Befragung
Institute:Fachbereich 6 / Raum- und Umweltwissenschaften
DDC-Klassifikation:5 Naturwissenschaften und Mathematik / 55 Geowissenschaften, Geologie / 550 Geowissenschaften

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