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Kohärenz zwischen Migrations- und Entwicklungspolitik. Eine vergleichende Studie zu Deutschland und Frankreich

Coherence between Development und Migration Policy. Germany and France compared

  • Die Studie untersucht, wie in Deutschland und Frankreich die beiden Politikbereiche Entwicklungszusammenarbeit und Migrationspolitik miteinander verbunden werden. Hintergrund ist eine seit etwa fünfzehn Jahren laufende intensive internationale Debatte über Möglichkeiten einer kohärenten Verknüpfung der beiden Politikfelder. Dabei wurden Vorschläge gemacht, wie Migration so gestaltet werden kann, dass allen Beteiligten, d.h. Herkunftsländern, Aufnahmeländern und den Migranten selbst, möglichst große Vorteile daraus erwachsen (Schlagwort Triple-Win). Positive Effekte der Migration auf die Entwicklung der Herkunftsländer sollen verstärkt und negative minimiert werden. Bisher stand staatliches Handeln in diesem Zusammenhang selten im Fokus der Forschung. Dieser Mangel ist umso eklatanter, als die an der Debatte beteiligten Internationalen Organisation vielfach staatliches Handeln zu beeinflussen suchen. Musekamps Studie stellt daher die politische Verknüpfung von Migration und Entwicklung in den Mittelpunkt und zeigt anhand der zwei Länderfallstudien Deutschland und Frankreich, warum bestimmte Vorschläge zur politischen Verknüpfung von Migration und Entwicklung in staatliches Handeln umgesetzt worden sind, andere hingegen nicht. Zur Erklärung dient der politikwissenschaftliche Ansatz des Policy Transfer. Musekamp kommt in seiner Studie zu dem Ergebnis, dass es insbesondere politische Gründe sind, die eine Aufnahme von Vorschlägen in politisches Handeln bedingen. Diese sind etwa das Konfliktpotenzial der Vorschläge und ihre Kompatibilität mit dem Status quo. Sachlich-inhaltliche Gründe, auf die sich die bisherige Debatte und Forschung konzentrieren, sind weniger ausschlaggebend. Die Arbeit zeigt eindrücklich, dass ein Erreichen der erwarteten "Triple-Win-Situationen" wesentlich voraussetzungsreicher ist, als dies manche Beiträge der internationalen Debatte suggerieren. So stehen viele Vorhaben zur Zeit auf sehr niedrigem Umsetzungsniveau. Deutlich wird dies am deutschen Fall, bei dem bislang vor allem Pilotprojekte umgesetzt wurden, die sich weitgehend auf jene Bereiche beschränken, die die Entwicklungszusammenarbeit allein umsetzen kann. Auch in der französischen Fallstudie zeigt sich dies etwa daran, dass die Zahl staatlich unterstützter Kleinprojekte von Migrantenorganisationen stagniert. Zudem ist der dreiseitige Vorteil selbst dort, wo Migration und Entwicklung in politischem Handeln verknüpft werden, keineswegs sicher. So wurde in Frankreich Migrationspolitik zwar verstärkt in Kooperation mit den Herkunftsländern auf Basis umfassender Partnerschaftsverträge geregelt. Gerade hier zeigt sich aber weniger ein ausgewogener partnerschaftlicher Ansatz als vielmehr eine Instrumentalisierung der EZ und des Engagements von Migrantengruppen für Zwecke der Migrationssteuerung. Die Einzelergebnisse der Länderanalyse und deren systematischer Vergleich setzen neue Impulse für eine praktische Umsetzung von Politik im Schnittfeld von Migration und Entwicklung, die der Komplexität des Feldes angemessen ist.
  • The study examines how development cooperation and migration policy are politically linked in Germany and France. Since about fifteen years, there has been an intense international debate on possibilities to link both policy fields in a consistent manner. Suggestions have been made on how migration can be organized in a way that would be advantageous to all parties involved, i.e., to countries of origin, countries of destination, and the migrants themselves (buzzword "triple-win"). Positive effects of migration on the development of countries of origin are to be maximized, while negative effects are to be minimized. Until now, specific governmental activities in this context have rarely been the focus of scientific research. This research gap is all the more striking seeing as the International Organizations involved in the debate aim at influencing governmental action. The study therefore focusses on the political links between migration and development in two case studies of Germany and France. The author provides reasons for why certain proposals to link migration and development have been implemented in governmental action, while others have not been put to action. To provide an explanation, the study applies the scientific approach of policy transfer. The main finding of Musekamp- study is that differences in the implementation of the proposals depend largely on political reasons, i.e. the potential for conflict of a proposal and its compatibility with the status quo. The content of the proposals is less important as an explanation. This is a striking finding, given that the current debate and research focus largely on the content of the proposals, not so much on the political framework conditions of their implementation. Furthermore, the study shows that it is much harder to arrive at the expected "triple-win" situations than some contributions to the international debate might suggest. Many projects are currently at a very low level of implementation. For example, in the German case, it is mostly pilot projects that have been implemented so far. These projects have largely been confined to those areas where development cooperation can act autonomously. In the French case, this finding becomes apparent for example by the fact that the number of state-supported small projects of migrant organizations (co-development projects) is stagnating. In addition, even in cases where migration and development are linked in political action, the "triple- win" is by no means certain. In the French case, we indeed find that migration policy has recently been regulated in close co-operation with the countries of origin on the basis of comprehensive partnership agreements. However, this should be interpreted as an instrumentalization of development co-operation and of the efforts of migrant groups for the purpose of migration control, rather than as a balanced partnership approach. The individual results of the case studies and their systematic comparison, while taking into acount the the complexity of the field, provides new impulses for practical policy at the interface between migration and development.

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Verfasserangaben:Simon Musekamp
URN:urn:nbn:de:hbz:385-8264
DOI:https://doi.org/10.25353/ubtr-xxxx-5484-d4e6
Betreuer:Hanns W. Maull
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Fertigstellung:15.01.2014
Veröffentlichende Institution:Universität Trier
Titel verleihende Institution:Universität Trier, Fachbereich 3
Datum der Abschlussprüfung:05.02.2013
Datum der Freischaltung:15.01.2014
Freies Schlagwort / Tag:Migration und Entwicklung; Politiktransfer; Rücküberweisungen; Zirkuläre Migration
Circular Migration; Codevelopment; Migration Management; Migration and Development; Policy Transfer
GND-Schlagwort:Deutschland; Entwicklungspolitik; Frankreich; Kohärenz; Migration; Migrationspolitik
Institute:Fachbereich 3 / Politikwissenschaft
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 32 Politikwissenschaft / 320 Politikwissenschaft

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