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Verstehen und Erklären bei Max Weber. Eine Untersuchung zum Verhältnis von Methodologie und materialer Forschung am Beispiel der "Protestantischen Ethik"

Understanding and Explaining with Max Weber. A study on the relationship between methodology and material research using the example of the "Protestant Ethic"

  • Die Arbeit geht von der These aus, dass zwischen Webers Konzept einer verstehenden Soziologie und der materialen Studie "Die Protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" (PE) eine Differenz in Form einer Mehrleistung auf Seiten der PE besteht. Diese Annahme fußt auf der Beobachtung, dass die PE verschiedene Perspektiven auf die Entstehung sinnhafter Handlungsorientierungen offeriert und sich gleichsam Strategien zu deren Plausibilisierung identifizieren lassen. Derartige Zusammenhänge wurden von Weber in den methodologischen Schriften scheinbar nur am Rande thematisiert und die entsprechenden Passagen erwecken den Eindruck, dass die Frage nach der Geschichtlichkeit der sinnhaften Handlungsorientierungen lediglich als Prämisse bzw. als Begründung für die Notwendigkeit einer verstehenden Sinnerfassung Beachtung findet. Diese Beobachtung bestimmt den weiteren Gang der Untersuchung und führte zu einem argumentativen Aufbau, welcher sich als Dreischritt beschreiben lässt: a) Eine Diskussion des Erklärungsprofils von Webers Konzept einer verstehenden Soziologie sowie Beispiele für vermutete Mehrleistungen auf Seiten der PE dienen zunächst der genaueren Explikation der identifizierten Problemstellung (vgl. Abschnitt I). Hierauf aufbauend erweisen sich mit Blick auf den aktuellen Forschungsstand b) jene Argumentationszusammenhänge der materialen Forschung als problematisch bzw. in ihrer logischen Beziehung zur Methodologie Webers als weiterhin ungeklärt, welche in Abschnitt I zunächst auf eine Mehrleistung auf Seiten der PE hindeuten. Hierbei zeigt eine gegenüberstellende Untersuchung von Vertretern von Einheitsthesen (vgl. Prewo 1979, Schluchter 1998, Collins 1986a) sowie Vertretern von Differenzthesen (vgl. v. Schelting 1934, Bendix 1964, Kalberg 2001), dass der aktuelle Diskussionsstand weiterhin durch offene Fragen und Unstimmigkeiten charakterisiert ist (vgl. Abschnitt II). Implizite Antworten auf diese Probleme des aktuellen Diskussionsstands lassen sich über c) einen erneuten rekonstruierenden Blick auf die in der PE enthaltenen Zusammenhänge und Plausibilisierungsstrategien gewinnen. Hier ist die Strategie doppelseitig angelegt: Für einen Teil der identifizierten Probleme ist es von besonderer Bedeutung, einen systematischen Einblick in die in der PE enthaltenen Zusammenhänge zu gewinnen (vgl. Abschnitt III). Die hierbei gewonnenen Erträge dienen als Grundlage zur adäquaten Rekonstruktion der methodischen Umsetzung und ermöglichen ein Verständnis davon, wie Weber die in den Fokus der Forschung gestellten Phänomene zu erklären suchte (vgl. Abschnitt IV).
  • The dissertation is based on the thesis, that there is a difference between Weber's concept of an interpretive sociology and Weber- study "The Protestant Ethic and the Spirit of Capitalism" (PE) in the form of a productive supererogation of the PE. This assumption is based on the observation, that the PE offers different perspectives on the emergence of meaningful action-orientations and that it is possible to identify strategies for testing their plausibility. Such relationships were apparently only marginally discussed by Weber in the methodological writings and the corresponding passages give the impression, that the question of the historicity of meaningful action-orientations is only considered as a premise or justification for the need of an interpretation of meaning. This observation led to an argumentative structure, which can be described in three steps: a) A comparative discussion of the explanatory approach of Weber's concept of an interpretive sociology and examples of assumed additional supererogations of the PE serves to explain the identified problem more precisely (see Section I). Based on this, with regard to the current state of research, b) the argumentations of Weber- material research prove to be problematic regarding their logical relation to Weber's methodology at those points, which indicated a productive supererogation of the PE in Section I. A comparison of existing theses on the logical unity of Weber- methodology and his material research (see Prewo 1979, Schluchter 1998, Collins 1986a) and theses concerning an assumed difference between these parts of Weber- work (see v. Schelting 1934, Bendix 1964, Kalberg 2001) shows that the current state of discussion is characterized by open questions and discrepancies (see Section II). Implicit answers to these problems of the current state of discussion can be gained c) through reconstructive study of the PE. Here the strategy is double-sided: for some of the identified problems, it is of particular importance to gain a systematic insight into the postulated social connections contained in the PE (see Section III). The results serve as a basis for the adequate reconstruction of the methodological implementation and allow an understanding of how Weber sought to explain the phenomena, he put into the focus of his material research (see Section IV).

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Metadaten
Verfasserangaben:Nikolai Schön
URN:urn:nbn:de:hbz:385-11614
DOI:https://doi.org/10.25353/ubtr-xxxx-bb92-aa50/
Betreuer:Martin Endreß
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Fertigstellung:15.08.2018
Veröffentlichende Institution:Universität Trier
Titel verleihende Institution:Universität Trier, Fachbereich 4
Datum der Abschlussprüfung:21.06.2018
Datum der Freischaltung:15.08.2018
Freies Schlagwort / Tag:Erklären; Ethik; Geist; Kapitalismus; Max; Methodologie; Protestantische; Rationalisierung; Sinn; Verstehen; Weber; sinnhaft; subjektiv
Capitalism; Ethic; Explaining; Max; Meaning; Meaningful; Methodology; Protestant; Spirit; Understanding; Weber; interpretive Subjective
GND-Schlagwort:Erklären; Ethik; Geist; Kapitalismus; Max; Methodologie; Protestantische; Rationalisierung; Sinn; Verstehen; Weber; sinnhaft; subjektiv
Institute:Fachbereich 4 / Soziologie
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 30 Sozialwissenschaften, Soziologie / 300 Sozialwissenschaften

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