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Kontext, Inhibition und willentliche Unterdrückung im motorischen Gedächtnis

  • Diese Dissertationsschrift befasst sich mit der Erforschung des motorischen Gedächtnisses. Wir gehen der Frage nach, ob sich dort Analogien zu im deklarativen Gedächtnis bekannten kontextuellen und inhibitorischen Effekten finden lassen. Der erste von drei peer reviewed Artikeln setzt sich mit der generellen Bedeutung von externen Kontextmerkmalen für einen motorischen Gedächtnisabruf auseinander. Wir veränderten zwei verschiedene Sätze motorischer Sequenzen entlang einer hohen Zahl entsprechender Merkmale. Signifikant unterschiedliche Erinnerungsleistungen wiesen auf eine Kontextabhängigkeit motorischer Inhalte hin. Die Erinnerungsleistung variierte entlang der seriellen Output-Position. Bei einem Kontextwechsel blieb die Erinnerungsleistung über den Abrufverlauf nahezu stabil, bei Kontextbeibehaltung fiel diese schnell signifikant ab. Beide weiteren peer reviewed Artikel wenden sich dann der Inhibition motorischer Sequenzen zu. Im zweiten Artikel begutachten wir drei Sätze motorischer Sequenzen, die wir mit verschiedenen Händen ausführen ließen, auf ein selektives gerichtetes Vergessen. Die Vergessen-Gruppe zeigte dies nur, wenn für Satz Zwei und Drei dieselbe Hand benutzt wurde und somit ein hohes Interferenzpotenzial zwischen diesen Listen bestand. War dieses im Vergleich niedrig, indem beide Sätze mit verschiedenen Händen auszuführen waren, trat kein selektives gerichtetes Vergessen auf. Das deutet auf kognitive Inhibition als wirkursächlichen Prozess. Im dritten Artikel schließlich untersuchen wir Effekte willentlicher kognitiver Unterdrückung sowohl des Gedächtnisabrufs als auch des Ausführens in einer motorischen Adaptation des TNT (think/no-think) – Paradigmas (Anderson & Green, 2001). Waren die Sequenzen in Experiment 1 anfänglich stärker trainiert worden, so zeigten willentlich unterdrückte (no-think) motorische Repräsentationen eine deutliche Verlangsamung in deren Zugänglichkeit und tendenziell auch in der Ausführung, - im Vergleich zu Basisraten-Sequenzen. Waren die Sequenzen in Experiment 2 dagegen nur moderat trainiert, wurden diese auch schlechter erinnert und deutlich verlangsamt ausgeführt. Willentliche kognitive Unterdrückung kann motorische Gedächtnisrepräsentation und deren Ausführung beeinflussen. Unsere drei Artikel bestätigen motorische Analogien bekannter Kontext- und Inhibitionseffekte im deklarativen Gedächtnis. Wir führen ein selektives gerichtetes Vergessen motorischer Inhalte eindeutig auf Inhibition zurück und bestätigen darüber hinaus Effekte der willentlichen Unterdrückung motorischer Gedächtnisrepräsentation.

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Verfasserangaben:Markus Schmidt
URN:urn:nbn:de:hbz:385-1-20817
DOI:https://doi.org/10.25353/ubtr-dd13-3bd7-8b46
Verlag:Universitätsbibliothek Trier
Verlagsort:Trier
Gutachter:Hartmut Schächinger
Betreuer:Tobias Tempel, Christian Frings
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Fertigstellung:03.04.2023
Datum der Veröffentlichung:01.11.2023
Veröffentlichende Institution:Universität Trier
Titel verleihende Institution:Universität Trier
Datum der Abschlussprüfung:06.10.2023
Datum der Freischaltung:27.11.2023
Freies Schlagwort / Tag:Inhibition, Kontext, willentliche Unterdrückung
GND-Schlagwort:Abruf; Bewegungsgedächtnis; Encodierung; Kognition; Reaktionszeit; Unterdrückung
Seitenzahl:85 Blätter
Erste Seite:1
Letzte Seite:85
Institute:Fachbereich 1
Lizenz (Deutsch):License LogoCC BY: Creative-Commons-Lizenz 4.0 International

$Rev: 13581 $