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Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung in Siedlungsgebieten als Beitrag zum Hochwasserschutz - Untersuchungen zur Effizienz eines Retentionssystems am Beispiel des Neubaugebietes Trier-Petrisberg

Decentralized retention measures in urban areas as a means of contributing to flood protection

  • Die vorliegende Arbeit entstand im Rahmen des INTERREG III B-Projektes WaReLa (Water Retention by Landuse), das sich mit dem Rückhalt von Wasser in der Fläche als Beitrag zum vorbeugenden Hochwasserschutz beschäftigt. Im Vordergrund stehen dabei die so genannten dezentralen Rückhaltemaßnahmen als Alternative bzw. Ergänzung zum technischen Hochwasserschutz. Gegenstand dieser Arbeit ist die Frage nach der Effizienz von Retentionsmaßnahmen in urbanen Räumen und deren Beitrag zum Hochwasserschutz. Es handelt sich um ein relativ junges Forschungsthema, welches die Fachwelt bis heute kontrovers diskutiert. Wie bisherige Untersuchungen zeigen, sind allgemeine Aussagen über die Retentionswirkung nicht möglich, da das Potential der Regenwasserbewirtschaftung und deren Rückhaltewirkung von mehreren gebietsspezifischen Faktoren gesteuert werden. Untersuchungen an einem Retentionssystem im Neubaugebiet Trier-Petrisberg sollten weitere Erkenntnisse bringen. Hierzu wurde zum einen die hydraulische Belastung einzelner Retentionsanlagen untersucht und zum anderen wurden N A-Simulationen mit dem Programm erwin 4.0 durchgeführt. Laut N-A-Simulationen hält das Retentionssystem, welches für ein 100-jährliches Ereignis mit 56 mm Niederschlag und der Dauerstufe 3 Stunden konzipiert wurde, im Vergleich zur Entwässerung des Gebietes über ein Trennsystem zwischen 58 % und 68 % des Jahresniederschlags zurück. Ähnlich hohe Werte (60 80 %) nennen GÖBEL, STUBBE, WEINERT, ZIMMERMANN, FACH, DIERKES, KORIES, MESSER, MERTSCH, GEIGER & COLDEWEY (2004: 270f) und WEGNER (1992: 7f) für die von ihnen untersuchten Anlagen. Sehr hoch erscheint die Scheitel abmindernde Wirkung des Retentionssystems im Vergleich zu einer konventionellen Ableitung. Im Mittel beträgt diese 82 %, so dass der Scheitel der Einleitung in den Vorfluter Brettenbach im Vergleich zur Regenwasserableitung auf 1/5 reduziert wird. Aufschluss über die Scheitelabminderung im Vorfluter selbst kann nur eine Quantifizierung der einzelnen Abflusskomponenten geben. Das Retentionssystem arbeitet im Sommerhalbjahr effektiver als im Winterhalbjahr, da trockene Vorperioden, höhere Lufttemperaturen und die Vegetation im Sommer einen besseren Rückhalt konvektiver Niederschläge begünstigen. Korrespondierende Aussagen machen ASSMANN & KEMPF (2005), GANTNER (2003a) und NIEHOFF (2002). Beobachtungen und Simulationen zeigen, dass das Retentionssystem bisher effektiv arbeitet. Sämtliche Retentionsanlagen entleeren sich innerhalb von 48 Stunden. Die Arbeit wird ergänzt durch Handlungsempfehlungen zu Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Regenwasserbewirtschaftung auf Privatgrundstücken. Sie sollen helfen, die Akzeptanz naturnaher Maßnahmen zur Bewirtschaftung von Regenwasser zu steigern, Fehler zu vermeiden und Projekte erfolgreich umzusetzen.
  • The present dissertation was written within the scope of the INTERREG III B-project WaReLa (Water Retention by Landuse) which deals with precautionary flood protection by extensive water retention, mainly by so-called decentralized retention measures. This dissertation deals with the efficiency of retention measures in urban areas and its contribution to flood protection. It is a relatively new research area, being discussed controversially among experts. Previous studies show that generalized statements about the retention effect are not possible, since rainwater management and its retention effect is regulated by several specific areal factors. Therefore investigations of a retention system in the new development area Trier-Petrisberg should provide further insight. On the one hand the hydraulic load of several retention construction sites was examined and on the other hand precipitation-runoff-simulations were made using the program erwin 4.0. According to the precipitation-runoff-simulations the retention system, that was designed for a precipitation event that statistically occurs every 100 years (56 mm within 3 hours) can retain between 58 % and 68 % of the yearly rain amount in comparison to a separate sewer system. Similar values are mentioned by GÖBEL, STUBBE, WEINERT, ZIMMERMANN, FACH, DIERKES, KORIES, MESSER, MERTSCH, GEIGER & COLDEWEY (2004: 270f) and WEGNER (1992: 7f) for different retention construction sites. Compared to conventional rainwater discharge of a separate sewer system the flood decreasing effect seems to be very high. It averages 82 %, so that the peak of the discharge into the receiving water Brettenbach is reduced to 1/5. Only a quantification of the several runoff components can shed light on the flood decrease in the recipient itself. The retention system works more effectively during the summer months compared to the winter months. Previous dryer periods, higher air temperatures, and summer vegetation growth provide ideal conditions for the retention of convective precipitation. Corresponding statements are made by ASSMANN & KEMPF (2005), GANTNER (2003a) and NIEHOFF (2002). Observations as well as simulations show that up till now the mentioned retention system has worked effectively. All retention construction sites drain within 48 hours. The paper is complemented with recommendations concerning planning, constructing and operating of rainwater management measures on private properties. They shall help increase the acceptance towards near-to-nature rainwater management measures, avoid mistakes and lead to successful projects.

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Metadaten
Verfasserangaben:Sandra Wintrich
URN:urn:nbn:de:hbz:385-5171
DOI:https://doi.org/10.25353/ubtr-xxxx-e55a-af2d/
Betreuer:Johannes B. Ries
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Fertigstellung:03.03.2009
Veröffentlichende Institution:Universität Trier
Titel verleihende Institution:Universität Trier, Fachbereich 6
Datum der Abschlussprüfung:11.02.2008
Datum der Freischaltung:03.03.2009
Freies Schlagwort / Tag:Handlungsempfehlungen; Mittelgebirgsraum; N-A-Simulation; dezentrale Regenwasserbewirtschaftung; erwin 4.0
decentralized retention measures; flood protection; precipitation-runoff-simulation; recommendations; urban area
GND-Schlagwort:Akzeptanz; Hochwasser; Modellierung; Siedlung
Institute:Fachbereich 6 / Raum- und Umweltwissenschaften
DDC-Klassifikation:5 Naturwissenschaften und Mathematik / 55 Geowissenschaften, Geologie / 550 Geowissenschaften

$Rev: 13581 $