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Memoria - Gedächtnis und Erinnerung in Theodor Fontanes Roman

Memoria - memory and cultural memory in Theodor Fontane's novel "Unwiederbringlich"

  • Theodor Fontanes Roman "Unwiederbringlich" ist - so die These dieser Arbeit - ein ganz im Zeichen von Memoria konzipiertes Werk. Fontane erzählt in seinen Geschichten auch immer Geschichte und der Umgang mit Vergangenheit und die Dialektik von Erinnerung und Vergessen spielen eine zentrale Rolle in seinen Texten und in besonderer Weise in Unwiederbringlich. Hier wird ein historischer Raum beschrieben, in dem die traditionellen Formen kultureller Erinnerung ihre Gültigkeit verlieren und die Auseinandersetzung mit kultureller und mit individueller Vergangenheit zunehmend problematisch erscheint. Memoria als identitätsstiftende Kraft konstituiert das Bewusstsein der Figuren in Unwiederbringlich. Das kulturelle Gedächtnis wird zur entscheidenden Handlungsmotivation. Dabei erfährt der Umgang mit Vergangenheit eine Subjektivierung und Perspektivierung durch die einzelnen Figuren und erfüllt nicht mehr die Funktion eines gemeinschaftsstiftenden Gedächtnisses, sondern verursacht gerade auch den Dissens der Figuren. Vor diesem Hintergrund bietet es sich an, Unwiederbringlich vor der Folie aktueller Memoria-Theoreme zu lesen, wie sie z.B. im New Historicism oder in der Diskussion um Archivprozesse thematisiert werden.
  • This thesis argues that Theodor Fontane- novel "Unwiederbringlich" is dominated by the concept of memoria. In Fontane's work, history and story are always intertwined. Dealing with the past and the dialectics of reminiscing and forgetting play a crucial role in his texts, in particular in "Unwiederbringlich". It is a description of historical space in which traditional forms of cultural memory lose their validity, and in which dealing with the cultural and individual past seems to become more and more problematic. Memoria as the underlying force which creates identity constitutes the consciousness of the characters in "Unwiederbringlich". The cultural memory becomes the crucial motivation for all actions. The characters' attitude towards the past becomes subjective and takes on the perspective of the characters. It no longer fulfils the function of a collective memory (which might also create a feeling of being a community). It rather leads to disagreement and dispute among the characters. That is why "Unwiederbringlich" lends itself to a reading in the context of current memoria-theories as they are discussed for instance in New Historicism or in the development of archives studies.

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Metadaten
Verfasserangaben:Marika Welte
URN:urn:nbn:de:hbz:385-8625
DOI:https://doi.org/10.25353/ubtr-xxxx-f83e-89c1/
Betreuer:Franziska Schößler
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Fertigstellung:23.06.2014
Veröffentlichende Institution:Universität Trier
Titel verleihende Institution:Universität Trier, Fachbereich 2
Datum der Abschlussprüfung:24.07.2009
Datum der Freischaltung:23.06.2014
Freies Schlagwort / Tag:Erinnerungskultur; Fontane; Gedächtniskultur; Unwiederbringlich; kollektives Gedächtnis; poetischer Realismus
Fontane; Unwiederbringlich; cultural memory; memory; poetic realism
GND-Schlagwort:Erinnerung; Gedächtnis; Realismus
Institute:Fachbereich 2 / Allgemeine Sprach- und Literaturwissenschaft
DDC-Klassifikation:8 Literatur / 83 Deutsche und verwandte Literaturen / 830 Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur

$Rev: 13581 $