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Studien zum Reimgebrauch und Stil Hartmanns von Aue im Etablierungsprozess der Literatursprache um 1200 am Beispiel der präteritalen Formen von komen

Studies in the Rhyme Technique and Style of Hartmann von Aue with Regard to the Process of Establishing the Literary Language circa 1200, Based on the Example of the Preterite Forms of "komen"

  • Hartmann von Aue hat das Präteritum des Verbs "komen" in seinem Frühwerk 'Erec' und noch am Anfang seines letzten Werks 'Iwein' häufig, nach dessen ersten tausend Versen aber kaum mehr gereimt. Vom Standpunkt der einschlägigen Forschung aus soll Hartmann Reime mit seinen alemannischen Formen "kam", "kâmen" und "kæme(n)" nun aus Rücksicht auf denjenigen Dialektraum gemieden haben, in dem die schwer zu reimenden Formen "kom", "kâmen" und "kæme(n)" heimisch waren und den man somit am ehesten als den bairischen identifiziert hat. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit diesem für den Etablierungsprozess der Literatursprache um 1200 relevanten Befund der traditionellen mittelhochdeutschen Reimuntersuchungen. Nach einem Referat über die bisherigen Forschungsergebnisse wird zunächst beobachtet, dass der späte Hartmann im Unterschied zu seinen beiden ebenfalls das Präteritum von "komen" vereinzelt reimenden Vergleichsgrößen Wolfram von Eschenbach und Wirnt von Grafenberg die entsprechenden Reimtypen "-am", "-âmen" und "-æme(n)" überhaupt nur selten oder nie benutzt hat. Der folgende Hauptteil behandelt das Vorkommen der präteritalen Formen von "komen" und ihrer gängigen Reimpartner (vor allem der entsprechenden Formen weiterer drei Verben derselben Ablautreihe "nëmen", "vernëmen" und "zëmen" und von Adjektiven auf "-sam") in den Werken der drei Dichter sowie in vier Werken von Hartmanns noch bedenkenlos "quam" / "kam" usw. reimenden Vorgängern und Zeitgenossen ('Straßburger Alexander', Heinrichs von Veldeke 'Eneit', Ulrichs von Zatzikhoven 'Lanzelet' und Gottfrieds von Straßburg 'Tristan') ausführlich, indem u. a. die Verhältnisse im Versinnern mit berücksichtigt werden. Die Untersuchungen haben ergeben, dass das Seltenerwerden oder Verschwinden der besagten Reimtypen beim späten Hartmann mit der Umsetzung seines Stilideals wie der prosaischen Wortstellung nur bis zu einem gewissen Grade begründet werden kann: Nach den festgestellten Verhältnissen hat er offenbar tatsächlich das Reimen mit seinen "kam"-Formen gemieden, und zwar wahrscheinlich erst allmählich. Das zentrale Ergebnis der vorliegenden Arbeit besteht in der durch eine Reihe von Häufigkeitstabellen und durch eine umfassende Belegpräsentation in den Anhängen abgesicherten Beobachtung, dass der späte Hartmann dem neuen Trend zum Nichtreimen der präteritalen Formen von "komen" vorausgegangen ist, sein eigentlich damit gut vereinbares neues Stilideal aber, vermutlich wegen des überwältigenden Einflusses Wolframs, ohne unmittelbare Nachfolge geblieben ist.
  • The medieval German poet Hartmann von Aue plays a key role in establishing the literary language of the classical Middle High German period (ca. 1180-1220). In his early works and up to the first 1000 verses of his last romance 'Iwein' he frequently uses rhymes with the preterite forms of the verb "komen" in his Alemannic dialect as "kam", "kâmen", "kæme(n)", but left these most common rhyming forms nearly unused for the following part of 'Iwein'. Earlier research has convincingly demonstrated that Hartmann avoided these forms purposely because they were dialectal, they were also avoided by Wolfram von Eschenbach and Wirnt von Grafenberg. Furthermore, the study of central syntactic features connected to the overall use of the preterite forms of "komen" and their rhyming partners demonstrates that Hartmann was also striving for establishing a new style based on the natural word order of prose texts. The central results of these studies show that it was Hartmann who established the new trends of avoiding dialectal forms, but his new style, although compatible with this new rhyme technique, found no immediate reception because of the overwhelming influence of Wolfram's different stylistic practice.

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Metadaten
Verfasserangaben:Yoshihiro Yokoyama
URN:urn:nbn:de:hbz:385-9018
Betreuer:Kurt Gärtner
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Fertigstellung:08.12.2014
Veröffentlichende Institution:Universität Trier
Titel verleihende Institution:Universität Trier, Fachbereich 2
Datum der Abschlussprüfung:04.02.2014
Datum der Freischaltung:08.12.2014
Freies Schlagwort / Tag:Reimuntersuchungen
Middle High German; literary language; rhyme studies
GND-Schlagwort:Hartmann <von Aue>; Literatursprache; Mittelhochdeutsch
Institute:Fachbereich 2 / Germanistik
DDC-Klassifikation:4 Sprache / 43 Deutsch, germanische Sprachen allgemein / 430 Germanische Sprachen; Deutsch

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