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Die Bedeutung von Musikalität für die Sprechererkennung durch Ohrenzeugen

  • Zeugen die ein Tatgeschehen nicht beobachtet, sondern nur auditiv wahrgenommen haben, werden als Ohrenzeugen bezeichnet. Im Rahmen des Strafverfahrens erhalten Ohrenzeugen die Aufgabe, die Täterstimme im Rahmen einer akustischen Wahlgegenüberstellung (Voice Line-up) wiederzuerkennen. Die forensische Praxis zeigt, dass Ohrenzeugen diese Aufgabe unterschiedlich gut bewältigen können, ohne dass sich ein klares Muster erkennen lässt. In der Ohrenzeugenforschung gibt es jedoch Hinweise, dass musikalische Ausbildung die Fähigkeit zur Sprechererkennung verbessert. Ziel dieser Arbeit ist es zu prüfen, ob das Ausmaß musikalischer Wahrnehmungskompetenz eine Prognose der Sprechererkennungsleistung erlaubt. Um dies zu prüfen, nahmen 60 Versuchspersonen sowohl an einem „Musikalitätstest“ in Form der Montreal Battery for the Evaluation of Amusia (MBEA) als auch an einem target present Voice Line-up teil. Mittels Regressionsmodellen konnte bestimmt werden, dass die Wahrscheinlichkeit für eine korrekte Sprechererkennung steigt, je höher das Testergebnis der MBEA ausfällt. Dieses Testergebnis ermöglicht eine signifikante Prognose der Sprechererkennungsleistung. Die ebenfalls mittels Fragebögen erhobene Dauer der musikalischen Ausbildung erlaubt hingegen keine signifikante Prognose. Das durchgeführte Experiment zeigt auch, dass die Dauer der musikalischen Ausbildung das Testergebnis im Musikalitätstest nur eingeschränkt erklärt. Diese Beobachtungen führen zu dem Schluss, dass bei einer Bewertung von Ohrenzeugen ein direktes Testen von musikalischer Wahrnehmungsfähigkeit einer Inferenz auf der Basis musik-biografischer Angaben vorzuziehen ist.
  • Witnesses who did not observe a crime but only perceived it auditorily are called earwitnesses. Within the framework of criminal proceedings, earwitnesses are given the task of recognizing the perpetrator's voice within the framework of an acoustic voice line-up. Forensic practice has shown that earwitnesses can perform this task to varying degrees without a clear pattern being discernible. In earwitness research, however, there are indications that musical education improves the ability to recognize speakers. The aim of this study is to examine whether the extent of musical perceptual competence allows a prognosis of speaker recognition performance. To test this, 60 subjects took part in a "musicality test" in the form of the Montreal Battery for the Evaluation of Amusia (MBEA) as well as in a target present voice line-up. Regression models were used to determine that the higher the MBEA test result, the greater the probability of correct speaker recognition. This test result allows a significant prognosis of the speaker recognition performance. However, the duration of musical education, which was also determined by questionnaires, does not allow a significant prognosis. The empirical data also shows that the duration of musical training only explains the test result in the musicality test to a limited extent. These observations lead to the conclusion that when evaluating earwitnesses, direct testing of musical perception is preferable to an inference based on music-biographical data.

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Verfasserangaben:Peter Knopp
URN:urn:nbn:de:hbz:385-1-9942
DOI:https://doi.org/10.25353/UBTR-6511-5451-24XX
Gutachter:Angelika Braun, Herbert Masthoff
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Fertigstellung:06.12.2018
Veröffentlichende Institution:Universität Trier
Titel verleihende Institution:Universität Trier, Fachbereich 2
Datum der Abschlussprüfung:22.02.2018
Datum der Freischaltung:17.12.2018
GND-Schlagwort:Forensische Linguistik; Musikalität; Phonetik; Sprechererkennung
Institute:Fachbereich 2 / Phonetik
Lizenz (Deutsch):License LogoCC BY: Creative-Commons-Lizenz 4.0 International

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