Bürgerfernsehen
Public Access Channels
- Die vorliegende Studie befaßt sich zunächst mit der theoretischen Reflexion von Aufgaben und Potentialen Offener Kanäle. Dabei wird gezielt auf ihre Funktion für eine demokratische politische Kultur abgestellt. Die anschließende Betrachtung der deutschen Fernsehordnung als Rahmen für den Betrieb Offener Kanäle verdeutlicht zum einen die Differenzen in der immanenten Logik ihrer beiden Teilsysteme. Zum anderen wird die zunehmende Regionalisierung der Fernsehangebote beschrieben und ihr Einfluß auf die Entwicklung Offener Kanäle aufgezeigt. Die empirische Auseinandersetzung mit dem Bürgerfernsehen selbst beginnt mit einer kurzen Aufarbeitung seiner Geschichte im In- und Ausland, an die sich Überlegungen zur Gestaltbarkeit von Offenen Kanälen und zu ihrer politischen Steuerbarkeit anschließen. Nach einer Bestandsaufnahme des gegenwärtigen wissenschaftlichen Kenntnisstandes über die Bürgersender wird auf der Grundlage einer Typologie ihrer möglichen Ausprägungen das Spannungsverhältnis zwischen den Zielen des Zuschauerbezugs und des freien und gleichberechtigten Zugangs zu den Sendeplätzen thesenartig formuliert. Diese "Verhärtungsthese" bildet den Hintergrund für die beschreibende Analyse der Offenen Kanäle in Rheimland-Pfalz, die auf den Ebenen der Produzenten, der Inhalte und der Zuschauer erfolgt. Dabei wird insbesondere auf den Zielkonflikt von gleichberechtigtem Zugang und zuschauergerechter Programmgestaltung eingegangen und der Einfluß kommerzieller Interessen auf den Offenen Kanal untersucht.
- This investigation first deals with the theoretical reflexion about tasks that public channels fulfill and their potential. For this reason, we will be purposely emphasizing their function in a democratic, political culture. The following reflection about television rules in Germany as a framework for the operation of public access channels clarifies, on the one hand, the differences in the inherent logic of both partial systems. On the other hand, we will be describing the increasing regionalization of television programmes and we will be demonstrating their influence on the development of public channels. The empirical analysis of the public access channels begins with a brief revision of its history at home and abroad, and also makes considerations about the shaping of public channels and their political steerability. After making a recording of the current, scientifical information about public access channels, the tense relationship among the goals concerning the audience and the ones of the free and equal access to transmission spaces will be formulated as a thesis, on the basis of a typology of its possible manifestations. This "hardening thesis" constitutes the background of the descriptive analysis made about the public channels in Rhineland-Palatinate, that takes place at the level of producers, contents and audience. In this respect, we will be giving special attention to the conflict of goals between equal access and programme planning suitable for the audience, and we will be investigating the influence that commercial interests exercise on public channels.