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Architekten und ihr umweltschützendes Verhalten beim Wohnungsneubau

Architects and their environmental behaviour in regard to housebuilding

  • Bauen und Wohnen sind Bereiche, aus denen ganz erhebliche Ressourcenbelastungen erwachsen. Daher sind Optimierungen in diesem Feld von großer gesellschaftlicher Bedeutung. Nach über 25 Jahren des Experimentierens und Forschens stehen genügend ausgereifte, finanzierbare Techniken und Maßnahmen zur Reduktion der Umweltbelastungen durch das Bauen und Wohnen zur Verfügung. Eine breite Umsetzung dieser Techniken und Maßnahmen beim Wohnungsneubau ist demgegenüber nicht auszumachen. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Erklärung dieser Kluft zwischen "Wissen und Handeln", am Beispiel des selbstgenutzten Wohnungsneubaus bei der Akteurgruppe der Architekten. Für die Erklärung dieser Lücke wird ein bereits vorhandenes individualpsychologisches Akteurmodell um Konstrukte aus der Ökonomie, der Planungswissenschaften und der Soziologie erweitert und spezifiziert bzw. für den speziellen Anwendungskontext modifiziert. Mit Hilfe von qualitativen Interviews (N = 25) werden die neuen und die angepassten Variablen und Itemsets auf ihre Verwendbarkeit bzw. Praktikabilität geprüft. Als Interviewpartner dienten Wissenschaftler, Architekten, Bauträger, Entscheider aus der Bauwirtschaft, Bauherren und Planer. Nach Abschluss dieser qualitativen Befragung wird ein Instrument für die quantitative Befragung, ein standardisierter Fragebogen für die Akteurgruppe Architekten, eingesetzt. Es werden 15 Konstrukte operationalisiert, der Fragebogen umfasst 192 Items. Für die Probandenakquise der Architekten stellte die Architektenkammer Rheinland-Pfalz die Adressen aller in der Kammer als Mitglieder eingetragenen Architekten der Regionen Trier, Westpfalz und Koblenz zur Verfügung. Insgesamt wurden 300 Fragebögen versandt und der Rücklauf bestand aus 220 verwertbaren Fragebögen. Die Auswertung der Erhebung erfolgt multivariat mit einer Koppelung von Faktorenanalyse, Korrelationsanalyse und Regressionsanalyse, A-priori werden verschiedene Hypothesen bezüglich der Ausprägung und Wirkungsweise der Variablen bzw. der Struktur des Modells getroffen. Allerdings herrscht keine Sicherheit über diese Beziehungszusammenhänge, dafür sind die eingesetzten Variablen zu unterschiedlich und auch zu zahlreich. Insofern sind sowohl strukturentdeckende, wie auch strukturprüfende Analysen nötig und daher wird ein mehrschrittiges Verfahren gewählt. Die Befunde widersprechen den Annahmen von Rational-Choice-Modellen, die in der Eigennutzorientierung im Sinne eines rationalen Kalküls das dominante oder gar einzige Motiv für umweltschützendes Verhalten erkennen. Bei Einsatz des gesamten erweiterten Modells, stellt sich heraus, dass eine grundsätzliche proökologische Werteinstellung ("Umweltschutz ist besonders wichtig") der stärkste Beweggrund für proökologisches Handeln von Architekten ist. Weitere wichtige Bedingungen sind die "Überlegenheit von Techniken und Maßnahmen" im Vergleich zum üblichen Standard, die "Empörung über zu wenig Umweltschutz", das Erkennen eigener Handlungsspielräume ("eigene Kontrolle") und die "technischen Risiken", die gering sein sollten. Ein ausgeprägter "Ärger über zu viel Umweltschutz" hat einen negativen Wirkungszusammenhang. Insgesamt kann festgestellt werden, dass das Handeln deutlich besser erklärt wird als die Handlungsabsichten. Außerdem ist die Menge der erklärenden Faktoren für das Handeln größer.
  • Housebuilding and habitation are fields, which have a huge effect on natural resources. Therefore improvements and optimisations in these fields are of great social value. After more than 25 years of research and experiments, numerous techniques and social and structural measures are available to minimize the environmental consumptions resulting from these fields. However, a widespread realisation of these techniques and measures is still missing. This dissertation focuses on this gap between "knowledge and action". It concentrates on the field of "individual housebuilding" and on the role of the architects in this field. For the analysis and explanation of this gap an already existing psychological actors model is being supplemented with theoretical variables from the economy, spatial planning and sociology. The model is being added up, as well as specified and modified for the use in this particular field with these actors. With the aid of qualitative interviews (N = 25), the new variables and items are pre-tested. The interview partners are scientists, architects, developers, builders and planners. After this pre-test a questionnaire as a quantitative instrument is being implemented. Altogether 15 constructs are being operationalized, the whole questionnaire contains 192 items. For the selection of test persons the chamber of architects of Rhineland-Palatinate provided the addresses of all its members in the districts of Trier, West-Palatinate and Koblenz. Altogether 300 questionnaires were sent out, 220 of them returned as valid sample. The analysis of the survey was carried out using a multivariate method combining factor analysis, correlation analysis and regression analysis. A-priori different hypotheses about the possible performance of the variables, constructs an about the structure of the model are formulated. But since clear insights about the interdependencies of the constructs are not available beforehand, structure investigating as well as structure validating methods are being used. The findings appear to be contradictory to the well known estimations of rational-choice models, which suggest that rational motivations are the most dominant or even the only cause for environmental friendly behaviour. When the whole new model is tested, it turns out, that a basic pro- ecological mental attitude is the strongest motivation for an environment-friendly behaviour of architects. Other important pro-ecologic motives can be spotted in the "superiority of techniques and measures" in comparison to the standards, an "annoyance about an insufficient protection of the environment", the "perception of own options" for environmental protection, and the technical risks of techniques and measures, which should be low. A clear "annoyance about too much environmental protection" causes negatives interrelations. Altogether it can be said that the newly created model explains concrete action better than the purposes. Moreover the number of explaining factors is higher for concrete action.

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Verfasserangaben:Christian Muschwitz
URN:urn:nbn:de:hbz:385-3202
DOI:https://doi.org/10.25353/ubtr-xxxx-deca-7150
Betreuer:Harald Spehl
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Fertigstellung:26.07.2005
Veröffentlichende Institution:Universität Trier
Titel verleihende Institution:Universität Trier, Fachbereich 4
Datum der Abschlussprüfung:11.05.2005
Datum der Freischaltung:26.07.2005
Freies Schlagwort / Tag:Architects; Architecture; Environmental Behaviour; Housingmarket; Psychologie; Rational-Choice
GND-Schlagwort:Architektenhaus; Architektur; Psychologie; Umweltbewusstsein; Umweltforschung; Umweltschutz; Verhalten; Wohnungswirtschaft
Institute:Fachbereich 4 / Wirtschaftswissenschaften
DDC-Klassifikation:7 Künste und Unterhaltung / 72 Architektur / 720 Architektur

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