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Personality and Affect - A Psychophysiological Approach

Persönlichkeit und Affekt - Ein psychophysiologischer Ansatz

  • There is ample evidence that the personality trait of extraversion is associated with frequent experiences of positive affect whereas introversion is associated with less frequent experiences of positive affect. According to a theory of Watson et al. (1997), these findings demonstrate that positive affect forms the conceptual core of extraversion. In contrast, several other researchers consider sociability - and not positive affect - as the core of extraversion. The aim of the present work is to examine the relation between extraversion and dispositional positive affect on the neurobiological level. In 38 participants resting cerebral blood flow was measured with continuous arterial spin labeling (CASL). Each participant was scanned on two measurement occasions separated by seven weeks. In addition, questionnaire measures of extraversion and dispositional positive affect were collected. To employ CASL for investigating the biological basis of personality traits, the psychometric properties of CASL blood flow measurements were examined in two studies. The first study was conducted to validate the CASL technique. Using a visual stimulation paradigm, the expected pattern of activity was found, i.e. there were specific differences in blood flow in the primary and secondary visual areas. Moreover, the results in the first measurement occasion could be reproduced in the second. Thus, these results suggest that CASL blood flow measurements have a high degree of validity. The aim of the second psychometric study was to examine whether resting blood flow measurements are characterized by a sufficient trait stability to be used as a marker for personality traits. Employing the latent state-trait theory developed by Steyer and colleagues, it was shown that about 70 % of the variance of regional blood flow could be explained by individual differences in a latent trait. This suggests that blood flow measurements have sufficient trait stability for investigating the biological basis of personality traits. In the third study, the relation between extraversion and dispositional positive affect was investigated on the neurobiological level. Voxel-based analyses showed that dispositional positive affect was correlated with resting blood flow in the ventral striatum, i.e. a brain structure that is associated with approach behavior and reward processing. This biological basis was also found for extraversion. In addition, when extraversion was statistically controlled, the association between dispositional positive affect and blood flow in the ventral striatum was still present. However, when dispositional positive affect was statistically controlled, the relation between extraversion and the ventral striatum disappeared. Taken together, these results suggest that positive affect forms a core of extraversion on the neurobiological level. The present findings thus add psychophysiological evidence to the theory of Watson et al. (1997), which suggests that positive affect forms the conceptual core of extraversion.
  • Aus Fragebogenstudien ist bereits seit längerem bekannt, dass die Persönlichkeits-eigenschaft Extraversion mit häufigem Erleben von positivem Affekt verbunden ist, während der entgegengesetzte Pol dieser Eigenschaft, Introversion, mit seltenem Erleben von positivem Affekt einhergeht. Dieses Befundmuster wird nach einer Theorie von Watson et al. (1997) dahingehend interpretiert, dass positiver Affekt den konzeptuellen Kern von Extraversion bildet. Im Gegensatz zu dieser Theorie nehmen viele Forscher jedoch an, dass nicht positiver Affekt, sondern Soziabilität den Kern von Extraversion bildet. Das Ziel dieser Arbeit ist daher die Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Extraversion und dispositionellem positiven Affekt auf der neurobiologischen Ebene. Bei 38 Versuchsteilnehmern wurde der zerebrale Ruheblutfluss mittels continuous arterial spin labeling (CASL) gemessen. Diese Messung wurde bei jedem Versuchsteilnehmer zweimal in einem Abstand von sieben Wochen durchgeführt. Darüber hinaus wurden Fragebogenmaße zu Extraversion und dispositionellem positiven Affekt erhoben. Um die innovative Bildgebungstechnik CASL für die Untersuchung der biologischen Basis von Persönlichkeitseigenschaften verwenden zu können, wurden zuerst zwei psychometrische Studien durchgeführt. Die erste Studie beinhaltete ein Validierungsparadigma, bei dem als experimentelle Manipulation eine visuelle Stimulation verwendet wurde. Erwartungsgemäß führte diese Stimulation zu einem erhöhten Blutfluss in den primären und sekundären visuellen Arealen, wobei das Ergebnismuster des ersten Messzeitpunktes zum zweiten Messzeitpunkt reproduziert werden konnte. Dies kann als Beleg für eine hohe Validität der Blutflussmessungen mittels CASL gewertet werden. In der zweiten psychometrischen Studie wurde untersucht, ob die gemessenen Blutflusswerte hinreichende Trait-Eigenschaften aufweisen, um als Marker für Persönlichkeitseigenschaften verwendet werden zu können. Dazu wurde die latente State-Trait-Struktur des regionalen Blutflusses mittels der Latent-State-Trait-Theorie von Steyer und Mitarbeitern analysiert. Es zeigte sich, dass etwa 70 % der Varianz der Blutflusswerte durch individuelle Unterschiede in einem latenten Trait erklärt werden können. Daher kann für die Untersuchung von Persönlichkeitseigenschaften von hinreichenden Trait-Eigenschaften der Blutflusswerte ausgegangen werden. Nach der Klärung dieser messtheoretischen Voraussetzungen wurden schließlich in einer dritten Studie die Zusammenhänge zwischen Extraversion und dispositionellem positiven Affekt auf der neurobiologischen Ebene untersucht. Voxel-basierte Analysen zeigten, dass dispositioneller positiver Affekt vor allem mit dem Ruheblutfluss im ventralen Striatum korreliert war, d. h. einer Struktur, die mit Annäherungsverhalten und Belohnungsverarbeitung assoziiert wird. Dieselbe biologische Basis konnte auch für Extraversion gefunden werden. Darüber hinaus zeigte sich ein Zusammenhang zwischen dem Ruheblutfluss im ventralen Striatum zu dispositionellem positiven Affekt auch, wenn Extraversion statistisch kontrolliert wurde. Hingegen verschwand dieser Zusammenhang für Extraversion, wenn der dispositionelle positive Affekt statistisch kontrolliert wurde. Dieses Ergebnismuster legt somit nahe, dass dispositioneller positiver Affekt auf neurobiologischer Ebene einen Kern von Extraversion bildet. Die Ergebnisse dieser Dissertation liefern daher nun auch psychophysiologische Evidenz für die vorrangig auf behavioralen Befunden basierende Theorie von Watson et al. (1997), wonach positiver Affekt den konzeptuellen Kern von Extraversion bildet.

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Verfasserangaben:Michael Hermes
URN:urn:nbn:de:hbz:385-4617
DOI:https://doi.org/10.25353/ubtr-xxxx-e126-b5f3
Betreuer:Dirk Hagemann
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Englisch
Datum der Fertigstellung:19.03.2008
Veröffentlichende Institution:Universität Trier
Titel verleihende Institution:Universität Trier, Fachbereich 1
Datum der Abschlussprüfung:14.02.2008
Datum der Freischaltung:19.03.2008
Freies Schlagwort / Tag:Positiver Affekt; arterial spin labeling; zerebraler Blutfluss
Positive affect; arterial spin labeling; cerebral blood flow
GND-Schlagwort:Affekt; Emotion; Extraversion; Gehirn; NMR-Spektroskopie
Institute:Fachbereich 1 / Psychologie
DDC-Klassifikation:1 Philosophie und Psychologie / 15 Psychologie / 150 Psychologie

$Rev: 13581 $