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Zirkularität und zirkulare Geschäftsmodelle in der Holzindustrie: eine empirische Untersuchung

  • Der ökologische Zustand der Erde befindet sich infolge von Umweltverschmutzung, Abfallaufkommen und CO₂-bedingtem Klimawandel in einem kritischen Zustand. Mit rund 40 % trägt der Bau- und Gebäudesektor erheblich zu den globalen Treibhausgasemissionen bei. Holz gilt als klimafreundliche Alternative zu Beton und Stahl, bedarf jedoch ebenfalls einer nachhaltigen Nutzung. Die Kreislaufwirtschaft bietet mit der Wiederverwendung ein zukunftsweisendes Konzept: So sind etwa 45% des beim Rückbau von Gebäuden anfallenden Holzes potenziell als Rohstoff nutzbar. Dadurch werden alternative Rohstoffquellen erschlossen und das Abfallaufkommen reduziert. Trotz dieses Potenzials liegt der Zirkularitätsgrad der Weltwirtschaft derzeit nur bei 7,2 %. Vor diesem Hintergrund untersucht die Dissertation, welche Wettbewerbsstrategien und welche organisationalen Fähigkeiten die Entwicklung zirkulärer Geschäftsmodelle fördern. Der Fokus liegt auf der Holzindustrie der DACH-Region, die historisch durch forstwirtschaftliche Nachhaltigkeit geprägt ist, jedoch bislang überwiegend linearen Strukturen folgt. Die Arbeit kombiniert theoretische Fundierung, eine vierjährige Literaturrecherche, Experteninterviews sowie im Zentrum eine quantitative Unternehmensbefragung (n = 200). Daraus wurde eine aktivitätsorientierte Skala zur Bewertung der Zirkularität eines Geschäftsmodells entwickelt. Analysiert wurden drei Perspektiven: Fähigkeiten, Strategien und Stakeholder. Im Kontext der Fähigkeitsperspektive wurde ermittelt, dass die dynamischen Fähigkeiten positive Implikationen auf die Umsetzung von Zirkularität haben. Im Forschungsfeld der Strategieperspektive wurde deutlich, dass die Innovationsführerschaft positive Effekte auf die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft besitzt. Zudem weisen sowohl die Innovationsführerschaft als auch die Qualitätsführerschaft einen positiven indirekten Effekt über die dynamischen Fähigkeiten auf die Entwicklung zirkulärer Geschäftsmodelle auf. Im Rahmen der Stakeholderperspektive wurde eruiert, dass der Stakeholder-Druck im Zusammenwirken mit einem grünen Unternehmensimage eine Katalysator-Wirkung besitzt. Der Einfluss der Interessengruppen führt dazu, dass die Unternehmen ein grünes Image in eine substanzielle Umsetzungsphase überführen. Darüber hinaus wurde ersichtlich, dass der Stakeholder-Druck als zentraler Veränderungsfaktor wirkt. Während die direkten Auswirkungen der dynamischen Fähigkeiten durch den Druck zurückgehen, nehmen die indirekten Effekte auf die Erreichung von Zirkularität zu. Abschließend werden Handlungsempfehlungen für Unternehmen sowie wissenschaftliche Implikationen und zukünftige Forschungsmöglichkeiten abgeleitet.
  • The earth's ecological condition is in a critical state as a result of pollution, waste generation and CO₂-related climate change. At around 40%, the construction and building sector contributes significantly to global greenhouse gas emissions. Wood is considered a climate-friendly alternative to concrete and steel, but also requires sustainable use. The circular economy offers a forward-looking concept in the form of reuse: around 45% of the wood produced when buildings are dismantled can potentially be used as a raw material. This opens up alternative sources of raw materials and reduces the volume of waste. Despite this potential, the degree of circularity of the global economy is currently only 7.2%. Against this background, the dissertation examines which competitive strategies and which organizational capabilities promote the development of circular business models. The focus is on the timber industry in the DACH region, which has historically been characterized by forestry sustainability, but has so far mainly followed linear structures. The work combines a theoretical foundation, a four-year literature review, expert interviews and, at the center, a quantitative company survey (n = 200). From this, an activity-oriented scale was developed to assess the circularity of a business model. Three perspectives were analyzed: Capabilities, Strategies and Stakeholders. In the context of the capabilities perspective, it was determined that dynamic capabilities have positive implications for the implementation of circularity. In the research field of the strategy perspective, it became clear that innovation leadership has positive effects on the implementation of the circular economy. In addition, both innovation leadership and quality leadership have a positive indirect effect on the development of circular business models via dynamic capabilities. From the stakeholder perspective, it was determined that stakeholder pressure in combination with a green corporate image has a catalytic effect. The influence of the interest groups leads to companies transferring a green image into a substantial implementation phase. While the direct effects of dynamic capabilities decrease due to pressure, the indirect effects on achieving circularity increase. Finally, recommendations for action for companies as well as scientific implications and future research opportunities are derived.

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Metadaten
Author:Timo Lemcke
URN:urn:nbn:de:hbz:385-1-25365
Referee:Univ.Prof. Dr. Jörn Hendrich Block
Advisor:Univ.Prof. Dr. Jörn Hendrich Block
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of completion:2025/07/03
Publishing institution:Universität Trier
Granting institution:Universität Trier, Fachbereich 4
Date of final exam:2025/06/06
Release Date:2025/07/09
Tag:Kreislaufwirtschaft; Zirkularität; Zirkuläres Geschäftsmodell
Number of pages:XII, 248 Blätter
First page:I
Last page:248
Institutes:Fachbereich 4
Dewey Decimal Classification:3 Sozialwissenschaften / 33 Wirtschaft / 330 Wirtschaft
Licence (German):License LogoCC BY-NC-ND: Creative-Commons-Lizenz 4.0 International

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