Filtern
Dokumenttyp
- Dissertation (5)
- Buch (Monographie) (1)
Schlagworte
- Deutsch (6) (entfernen)
Institut
- Fachbereich 2 (2)
- Germanistik (2)
- Computerlinguistik und Digital Humanities (1)
- Sinologie (1)
This socio-pragmatic study investigates organisational conflict talk between superiors and subordinates in three medical dramas from China, Germany and the United States. It explores what types of sociolinguistic realities the medical dramas construct by ascribing linguistic behaviour to different status groups. The study adopts an enhanced analytical framework based on John Gumperz’ discourse strategies and Spencer-Oatey’s rapport management theory. This framework detaches directness from politeness, defines directness based on preference and polarity and explains the use of direct and indirect opposition strategies in context.
The findings reveal that the three hospital series draw on 21 opposition strategies which can be categorised into mitigating, intermediate and intensifying strategies. While the status identity of superiors is commonly characterised by a higher frequency of direct strategies than that of subordinates, both status groups manage conflict in a primarily direct manner across all three hospital shows. The high percentage of direct conflict management is related to the medical context, which is characterised by a focus on transactional goals, complex role obligations and potentially severe consequences of medical mistakes and delays. While the results reveal unexpected similarities between the three series with regard to the linguistic directness level, cross-cultural differences between the Chinese and the two Western series are obvious from particular sociopragmatic conventions. These conventions particularly include the use of humour, imperatives, vulgar language and incorporated verbal and para-verbal/multimodal opposition. Noteworthy differences also appear in the underlying patterns of strategy use. They show that the Chinese series promotes a greater tolerance of hierarchical structures and a partially closer social distance in asymmetrical professional relationships. These disparities are related to different perceptions of power distance, role relationships, face and harmony.
The findings challenge existing stereotypes of Chinese, US American and German conflict management styles and emphasise the context-specific nature of verbal conflict management in every culture. Although cinematic aspects affect the conflict management in the fictional data, the results largely comply with recent research on conflict talk in real-life workplaces. As such, the study contributes to intercultural trainings in medical contexts and provides an enhanced analytical framework for further cross-cultural studies on linguistic strategies.
Die vorliegende Arbeit untersucht erstmals systematisch die Intonation des Luxemburgischen, mit dem Ziel, ein Inventar der gängigsten Intonationskonturen sowie deren Funktion zu erstellen und damit Vergleiche mit Intonationssystemen anderer Sprachen zu ermöglichen. Datengrundlage für diese formale sowie funktionale Analyse bildet sowohl geskriptetes als auch ungeskriptetes Sprachmaterial von zwölf luxemburgischen Muttersprachlern in monologischer und dialogischer Form. Insgesamt können sechs verschiedene Konturen ermittelt werden, wobei vier davon in mehr als einer Funktion vorkommen. Auf diesem Ergebnis basierend werden die Unterschiede bzw. Ähnlichkeiten zu den Intonationssystemen der beiden weiteren Landessprachen in Luxemburg – Deutsch und Französisch – erarbeitet. Die kontrastive Analyse zeigt, dass sich beide Systeme substanziell von dem des Luxemburgischen unterscheiden, auch wenn die Unterschiede zum Deutschen aufgrund ähnlicherer prosodischer Strukturen leichter zu vergleichen und damit eindeutiger sind. In einem weiteren Schritt wird der Transfer luxemburgischer Strukturen in die beiden Fremdsprachen untersucht, um mögliche Interferenzen aufzeigen zu können. Die Ergebnisse zeigen, dass die Sprecher häufig muttersprachliche Konturen in die Fremdsprachen importieren.
Die Dissertation ‚Konzepte von Geschlecht im Porno-Rap. Eine korpus- und genderlinguistische Frame-Analyse‘ befasst sich mit sprachlichen Realisierungen, die Konzepte von Geschlecht (‚Mann‘ und ‚Frau‘) in deutschsprachigen Rapmusik-Texten des sog. ‚Porno-Rap‘ – im Zuge des sog. ‚Gangsta-Rap‘ – herstellen. Grundlegend dabei ist, dass die sprachlichen Realisierungen von Konzepten, die einer linguistischen Analyse zugänglich sind, untrennbar mit kognitiven Konzepten verbunden sind. Aus der Zentralität bestimmter Ausdrücke sowie der ihnen zugeordneten Werte sind analytische Zugänge möglich, die einen Zusammenhang – im Sinne eines Potentials – von sprachlichen und kognitiven Konzepten herstellen. Sprache bildet demnach einerseits Konzepte ab, gestaltet sie jedoch auch grundlegend mit, was auch die Möglichkeit begründet, sie linguistisch zu untersuchen.
Mit Frames können Wissensordnungen identifiziert, analysiert und deren Funktion in Verstehensprozessen sowie interpretativen Vorgängen bestimmt werden. Linguistische Ansätze beziehen sich dabei auf kognitionswissenschaftliche Erkenntnisse. Die Erfassung und Beschreibung der Frames und ihrer Wissenselemente von ‚Frau‘ und ‚Mann‘ bieten hierfür zahlreiche detaillierte und differenzierende Vergleichsmöglichkeiten der Geschlechtskonzeptionen. Auf Grundlage der vorhandenen Sprachbasis ist die Frage wesentlich, welcher Art und Strukturiertheit die im Diskurs enthaltenen Werte als Bestandteil der Konzepte für ‚Frau‘ und ‚Mann‘ als sprachliche Realisierung sind, um die Gestalt der Konzepte zu identifizieren, zu deskribieren und damit Aussagen über deren kognitives Potential treffen zu können. Die Konzepte von Geschlecht im untersuchten Rap-Diskurs sind durch die qualitativ-hermeneutische und quantitativ-korpuslinguistische Frame-Analyse offengelegt.
Vor diesem Hintergrund werden 236 Texte weiblicher Porno-Rapperinnen und männlicher Porno-Rapper analysiert und damit der Fokus durch die jeweilige Bestimmung eines Selbst- und Fremdbildes bzgl. ‚Mann‘ und ‚Frau‘, als Konzepte für Geschlecht im Diskurs auf den Untersuchungsgegenstand gerichtet. Die Untersuchung der Konzepte von ‚Frau‘ und ‚Mann‘ offenbart drei wesentliche Erkenntnisse: Es besteht erstens eine Struktur der Binarität, die zweitens als ungleichwertige identifiziert ist und drittens konstituierende Wechselbezüge zwischen ‚Mann‘ und ‚Frau‘ belegt. Sprachliche Gewalt und deren Prozesse, die immanenter Teil des ‚Porno-Rap'-Diskurses und in rekurrenter Form nachgewiesen sind (bspw. die Wissenselemente Verletzungsmacht / Verletzungsoffenheit sowie Triebdominanz / Triebgewalt), können potentiell als Gewalt über diesen Kontext hinaus wirken und sich zugleich in das Soziale eines Individuums und/oder eines Kollektivs einschreiben.
Ein Bewusstsein über die in dem Diskurs vermittelten Werte (Instanzen im frame-semantischen Sinn) ermöglicht, bestimmten Einstellungen, Denkprozessen und Handlungen kritisch reflexiv zu begegnen – insbesondere im Hinblick auf Konstatierungen linguistischer Sprachkritik, gemäß derer eine Sprachwahl konstitutiv (eine) ‚Wirklichkeit‘ schafft und nicht belanglos ist.
During the twelve years of the National Socialist regime in Germany, the relationship between the writers who left the country as emigrants and those who decided to stay was characterized by latent tensions. The former claimed that they were the only active literary opposition to stand up against Nazi Germany while the latter insisted that they impartially witnessed, in an attitude of passive hostility, what happened in the country. This tense relationship grew into an open dispute after World War II. It has been extensively outlined that this controversy has significantly influenced the development of German Literary theory in the post-war-period. Today, we should approach the writings of German exiles and "inner emigration" from a more rational perspective, ceasing to see this era only in the light of a subsequent literary controversy. The PhD thesis presented here aims at developing a set of such rational evaluation parameters which may serve to better understand selected writings of authors from exile and "inner emigration" in the historical context of National Socialism. An in-depth review of three novels (Werner Bergengruen, Der Großtyrann und das Gericht; Ernst Glaeser, der letzte Zivilist; Ernst Weiß, Der Augenzeuge) will analyze to which extend an omnipresent Nazi propaganda and a strong NS symbolism influenced the work of these three authors - regardless of where they wrote, in their mother country or from exile`s perspective.
Schlagwörter sind Phänomene der Rhetorik. Sie sind in ihrem jeweils aktuellen Gebrauch evaluierend und evozieren bestimmte emotionale Reaktionen. Sie erhalten ihr positives oder pejoratives Konnotat abhängig von der Lebens- und Erfahrenswelt der Gesprächspartner, wobei auch eindeutig qualifizierende Schlagwörter entstehen können. Schlagwörter fokussieren die spezifischen Diskurse und geben dadurch gebündelt sowohl Konfliktfälle als auch reflektivische Momente bestimmter Gruppen in konkreten Zeitabschnitten wider. Anhand der lexikalischen Untersuchung von Schlagwörtern in deutschsprachigen, vorreformatorischen Schriften, sollen spezifische politische, religiöse und soziale Konflikte rekonstruiert werden.
One of the current issues in psycholinguistics is how the frequency of syntactic structures influences the mental processing of sentences, especially in the case of ambiguous constructions. The present work attempts to shed light on this issue from the perspective of computational and corpus linguistics. Existing theories of human sentence processing assign different roles to frequency, varying from certain 'principle-based' models that completely ignore it to 'experience-based' models relying on frequency alone. The present work develops a frequency-based parsing component that may be combined with other factors influencing disambiguation. This module, named the Optimized Frequency Constraint (OFC), addresses questions largely left open by existing frequency-based models: How are the frequencies of syntactic structures stored mentally? When does the human sentence processing mechanism access this stored information, and in what sequence? OFC is then applied to a range of syntactic constructions in German (licensing, attachment of phrases and relative clauses, word order, etc.) that have been used in psycholinguistic experiments. The settings of OFC's parameters are determined by analyzing German corpus data. The predictions based on OFC are confirmed by the results reported in the psycholinguistic literature in most cases, indicating that OFC offers psychologically valid predictions of the influence of frequency in human parsing.