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Die nachträgliche Ergänzung der mittelhochdeutschen Weltchronik-Handschrift Cgm 5 aus dem Ende des 14. Jahrhunderts um einen Faszikel mit der Exempelerzählung 'Udo von Magdeburg' wird als bewusster eschatologischer Abschluss der Weltchronik interpretiert, wobei der zentrale Inhalt der Erzählung, das Partikulargericht über den sündigen Erzbischof nach seinem Tod, seine Verdammung und grausame Bestrafung, der spätmittelalterlichen Verlagerung des Interesses an den Letzten Dingen vom allgemeinen Jüngsten Gericht auf das Individualgericht unmittelbar nach dem Tod entspricht.
"In dem überaus prächtig illuminierten zweiten Band der Arnsteiner Riesenbibel (London, British Library, Harley Ms. 2799; 547 x 371 mm) ist eine Reihe von (Kreis-) Schemata und Zeichnungen überliefert, die, nach dem Eindruck der Schrift zu urteilen, in unmittelbarer zeitlicher Nachbarschaft zu dem Entstehungsdatum der Amsteiner Bibel selbst ( ca. 1172) noch in den siebziger Jahren des 12. Jahrhunderts entstanden sein könnten. […] Diese Federzeichnungen sind mit äußerster Sorgfalt gezeichnet, ja mit ästhetischer Qualität und alles andere als Fingerübungen oder Blattfüllsel. Dass sie in der Amsteiner Bibel dennoch auf den ersten Blick ein Fremdkörper sind, steht auf einem anderen Blatt. Das Miteinander von Bibelprachthandschrift und schematischen Zeichnungen zu Themen aus dem Bereich der Komputistik, Kosmologie, Astronomie und Universalkartographie ist ungewöhnlich, aufregend und fordert eine Erklärung."
Abbildungen der besprochenen vier Seiten 1r, 241v-243r online im Catalogue of Illuminated Manuscripts der British Library:
http://www.bl.uk/catalogues/illuminatedmanuscripts/ILLUMIN.ASP?Size=mid&IllID=32355
http://www.bl.uk/catalogues/illuminatedmanuscripts/ILLUMIN.ASP?Size=mid&IllID=20317
http://www.bl.uk/catalogues/illuminatedmanuscripts/ILLUMIN.ASP?Size=mid&IllID=20319
http://www.bl.uk/catalogues/illuminatedmanuscripts/ILLUMIN.ASP?Size=mid&IllID=20321
Auf dem Hintergrund der bekannten Überlieferung lateinischer Psalter-Handschriften mit althochdeutschen Übersetzungen von Einzelwörtern oder mit althochdeutschen Interlinearversionen wird die Frage erörtert, wie eine nur aus einem mittelalterlichen Bibliothekskatalog bekannte Psalter-Handschrift Bischof Egberts ausgesehen haben könnte, von der es im Katalog heißt, sie sei teutonice glossatum, deutsch glosssiert.
Vorsorgende Gesundheitslehre gehörte das ganze Mittelalter hindurch und in der Frühen Neuzeit zu den zentralen Bereichen medizinischer Versorgung der Bevölkerung. Grundlagen und Einzelheiten der Diätetik waren seit dem 15. Jh. sogar in volkssprachlichem Fachschrifttum verschiedenster Art reich verbreitet und den Menschen aus täglicher Praxis vertraut. Auch Dichter spielten nicht nur auf diätetisches Wissen an, sondern verarbeiteten es mehr oder weniger intensiv zu komischen, grobianischen oder sehr deftigen Texten. Der Grobianismus war freilich nicht Selbstzweck, vielmehr spielte didaktische Belehrung stets eine gewichtige, wenn auch eher unterschwellige Rolle.
Der These vom Einfluß medizinischer Grundkenntnisse auf weltliche Klein- und Kleinstdichtung und dem Umsetzen von Fachwissen in Unterhaltungsliteratur gilt vorliegende Studie.
Perseus kristallîner schilt
(1976)
Nachweis eines nicht überlieferten Illustrationszyklus zum mittelhochdeutschen 'Rosengarten zu Worms' (einem der beliebtesten Texte der sog. 'aventiurehaften Dietrichepik') anhand von Abschnittsüberschriften in der handschriftlichen Überlieferung, die ursprünglich Bildunterschriften gewesen sein müssen.
Textkritische Untersuchung der deutschen Überlieferung der mittelniederländischen Evangelienharmonie (die auf Tatians 'Diatessaron' beruht), des heute sog. '(ndl.-dt.) Leben Jesu'. Es handelt sich um die leicht überarbeitete Druckfassung der Einleitung zur Textausgabe der Dissertation Hamburg 1967. Die Textausgabe selbst ist gesondert erschienen: Das Leben Jhesu (Corpus Sacrae Scripturae Neerlandicae Medii Aevi, Ser. Min. I,4), Leiden 1970 (Nr. 2 des Schriftenverzeichnisses von Christoph Gerhardt).
Der Aufsatz ist eine Gemeinschaftsarbeit zweier renommierter Gelehrten auf dem Gebiet der christlichen Ikonographie (Gerhardt) und der Goethe-Philologie (Reinhardt). Sie spannt einen weiten Bogen: Von einer Notiz des Italienreisenden Goethe, der 1786 im Dom von Verona seinen ersten Tizian betrachtet und – in Verkennung des tatsächlich dargestellten Motivs – sein Gefallen daran notiert, dass "die Himmelfahrende Maria nicht hinaufwärts sondern nach ihren Freunden niederwärts" blickt; über die mittelalterlichen Tradition der (tatsächlich dargestellten) sogenannten Gürtelspende Marias an den Apostel Thomas und Goethes produktives Missverständnis im Sinne der Weltzugewandtheit der Madonna (als Beispiel einer säkularisierten Wendung eines religiösen Bildthemas); bis hin zur Fernwirkung der Veroneser Madonna in der Mater Gloriosa und ihrem Retterblick in der Schluss-Szene des Faust.
Diese Arbeit gibt einen Überblick über Open Source-basierte Bibliotheksverwaltungssysteme (Stand Mai 2005). Deren Entwicklungsstand und Leistungsfähigkeit wurden untersucht und bewertet. Ein wichtiger Vergleichspunkt sind die Kosten bei einem Einsatz kommerzieller Systeme (Vergleichsmaßstab ALEPH 500) und einem Einsatz von Open Source-basierten Systemen und deren Weiterentwicklung.
Das Intranet als Forum der innerbetrieblichen Kommunikation in wissenschaftlichen Bibliotheken
(2005)
Das Intranet als Kommunikationsmittel in wissenschaftlichen Bibliotheken wird hier hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten, der Vor- und Nachteile beleuchtet und aus der Sicht der Leitung und Führung bewertet. Als ein Anwendungsbeispiel wird das Intranet der Universitätsbibliothek Trier auf dem Stand November 2005 vorgestellt.
Der vorliegende Bericht basiert auf einer universitätsweiten Online-Umfrage zum Status quo des Forschungsdatenma-nagements an der Universität Trier. Er ist ein erster Schritt, um den aktuellen und zukünftigen Bedarf an zentralen Dienstleistungen zu identifizieren. Neue Handlungsfelder sollen frühzeitig erkannt werden, auch um der Strategie-entwicklung eine Richtung zu weisen.rnDie Befragten befürworten generell die Initiative zur Entwicklung zentraler IT- und Beratungsangebote. Sie sind bereit, die eigenen Forschungsdaten anderen zur Nachnutzung zur Verfügung zu stellen, sofern die geeigneten Instrumente vorhanden, sind die eine solche Arbeitsweise unterstützen. Allerdings wird eine unkommentierte Bereit-stellung von Rohdaten eher kritisch beurteilt. Der Dokumentationsaufwand einer öffentlichen Bereitstellung von Daten wird in einem ungünstigen Kosten-Nutzenverhältnis gesehen. Es fällt auf, dass die Datenarchivierung größ-tenteils in proprietären Formaten erfolgt.
Kartenschätze aus Italien
(2018)
Die Entdeckungen der Neuzeit sowie verbesserte Druckverfahren führten ab dem 16. Jahrhundert zu einem enormen Aufschwung der Kartographie. Gerade in Italien entstanden blühende kartographische Zentren mit exzellentem Ruf, die innerhalb kurzer Zeit große Fortschritte hinsichtlich Genauigkeit und Übersichtlichkeit machten. Aus dem der Universitätsbibliothek Trier vermachten Nachlass des Kartensammlers Fritz Hellwig werden drei repräsentative Beispiele vorgestellt.
Die auf einem Plenarvortrag zur Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts zum Thema "Das Erdbeben von Lissabon und der Katastropendiskurs im 18. Jahrhundert (Göttingen 2005) aufsetzende Untersuchung analysiert die Behandlung des Erdbebens von Lissabon im Jahr 1755 in illustrierten Ausgaben von Voltaires erstmals 1759 erschienenem Roman "Candide".
Biographischer Abriss zu Leben und Werk des Schweizer Aufklärers Geord Ludwig Schmid von Auenstein (1720-1806), dessen in französischer Sprache geschriebene Werke (insbesondere seine 'Essais sur divers sujets interessans de politique et de morale' (1760-1763) und seine 'Principes de la Législation Universelle' (1776)) im 18. Jahrhundert ins Deutsche, Englische und Italienische übersetzt wurden.
Kandide, oder die beste Welt
(2004)
Voltaires Candide in deutscher Übersetzung. Digitale Reproduktion (im HTML-Format) der 1782 in Berlin bei Christian Friedrich Himburg unter dem Titel "Kandide oder die beste Welt" erschienenen Ausgabe. Übersetzer: Wilhelm Christhelf Sigismund Mylius (1753-1827). Textkodierung: Hans-Ulrich Seifert (Universitätsbibliothek Trier)
Primo ist ein Softwareprodukt der Firma Ex Libris und ermöglicht eine einheitliche Einschlitz-Suche im Bibliothekskatalog, Artikeldatenbanken und anderen Datenquellen wie etwa digitalen Repositorien. An der Universitätsbibliothek Trier wird Primo eingeführt und die Artikeldatenbank Primo Central lizenziert mit dem primären Ziel, Zeitschriftenartikel und Bibliotheksbestand über eine Suchoberfläche zu erschließen. Im Folgenden wird insbesondere auf diese Implementierung eingegangen und einige Beobachtungen aus der Projektphase wiedergegeben. Die Arbeiten an Primo laufen bei uns momentan noch und eine öffentlichernVersion zur Ablösung des Online-Katalogs ist für 2012 geplant. Nach einer kurzen Einführung und Beschreibung der Funktionsweise von Primo werde ich folgende Thesen weiter ausführen: (1) Eine einheitliche Einschlitz-Suche wird aufgrund der Heterogenität derrnMetadatenqualität nur bedingt erreicht. (2) Die Auswertung großer Treffermengen wird mit Primo insbesondere durch diernFacettierungen in einem großen Masse unterstützt. Allerdings suggerieren diernFacettenwerte eine Vollständigkeit, die in dieser Weise nicht gewährleistet wird. Ebenfalls können Facettenwerte abhängig von der Sortierreihenfolge verloren gehen. (3) Die Darstellung der Daten kann man auf vielseitige Weise anpassen, so dass auch lokale Besonderheiten abgebildet werden können. Es wird als Beispiel gezeigt, wie wir die lokalen Signaturen in Primo zur Anzeige gebracht haben.