Filtern
Volltext vorhanden
- ja (2) (entfernen)
Schlagworte
- Kognition (2) (entfernen)
Institut
- Fachbereich 1 (2) (entfernen)
Every action we perform, no matter how simple or complex, has a cognitive representation. It is commonly assumed that these are organized hierarchically. Thus, the representation of a complex action consists of multiple simpler actions. The representation of a simple action, in turn, consists of stimulus, response, and effect features. These are integrated into one representation upon the execution of an action and can be retrieved if a feature is repeated. Depending on whether retrieved features match or only partially match the current action episode, this might benefit or impair the execution of a subsequent action. This pattern of costs and benefits results in binding effects that indicate the strength of common representation between features. Binding effects occur also in more complex actions: Multiple simple actions seem to form representations on a higher level through the integration and retrieval of sequentially given responses, resulting in so-called response-response binding effects. This dissertation aimed to investigate what factors determine whether simple actions form more complex representations. The first line of research (Articles 1-3) focused on dissecting the internal structure of simple actions. Specifically, I investigated whether the spatial relation of stimuli, responses, or effects, that are part of two different simple actions, influenced whether these simple actions are represented as one more complex action. The second line of research (Articles 2, 4, and 5) investigated the role of context on the formation and strength of more complex action representations. Results suggest that spatial separation of responses as well as context might affect the strength of more complex action representations. In sum, findings help to specify assumptions on the structure of complex action representations. However, it may be important to distinguish factors that influence the strength and structure of action representations from factors that terminate action representations.
Diese Dissertationsschrift befasst sich mit der Erforschung des motorischen Gedächtnisses. Wir gehen der Frage nach, ob sich dort Analogien zu im deklarativen Gedächtnis bekannten kontextuellen und inhibitorischen Effekten finden lassen.
Der erste von drei peer reviewed Artikeln setzt sich mit der generellen Bedeutung von externen Kontextmerkmalen für einen motorischen Gedächtnisabruf auseinander. Wir veränderten zwei verschiedene Sätze motorischer Sequenzen entlang einer hohen Zahl entsprechender Merkmale. Signifikant unterschiedliche Erinnerungsleistungen wiesen auf eine Kontextabhängigkeit motorischer Inhalte hin. Die Erinnerungsleistung variierte entlang der seriellen Output-Position. Bei einem Kontextwechsel blieb die Erinnerungsleistung über den Abrufverlauf nahezu stabil, bei Kontextbeibehaltung fiel diese schnell signifikant ab.
Beide weiteren peer reviewed Artikel wenden sich dann der Inhibition motorischer Sequenzen zu. Im zweiten Artikel begutachten wir drei Sätze motorischer Sequenzen, die wir mit verschiedenen Händen ausführen ließen, auf ein selektives gerichtetes Vergessen. Die Vergessen-Gruppe zeigte dies nur, wenn für Satz Zwei und Drei dieselbe Hand benutzt wurde und somit ein hohes Interferenzpotenzial zwischen diesen Listen bestand. War dieses im Vergleich niedrig, indem beide Sätze mit verschiedenen Händen auszuführen waren, trat kein selektives gerichtetes Vergessen auf. Das deutet auf kognitive Inhibition als wirkursächlichen Prozess.
Im dritten Artikel schließlich untersuchen wir Effekte willentlicher kognitiver Unterdrückung sowohl des Gedächtnisabrufs als auch des Ausführens in einer motorischen Adaptation des TNT (think/no-think) – Paradigmas (Anderson & Green, 2001). Waren die Sequenzen in Experiment 1 anfänglich stärker trainiert worden, so zeigten willentlich unterdrückte (no-think) motorische Repräsentationen eine deutliche Verlangsamung in deren Zugänglichkeit und tendenziell auch in der Ausführung, - im Vergleich zu Basisraten-Sequenzen. Waren die Sequenzen in Experiment 2 dagegen nur moderat trainiert, wurden diese auch schlechter erinnert und deutlich verlangsamt ausgeführt. Willentliche kognitive Unterdrückung kann motorische Gedächtnisrepräsentation und deren Ausführung beeinflussen.
Unsere drei Artikel bestätigen motorische Analogien bekannter Kontext- und Inhibitionseffekte im deklarativen Gedächtnis. Wir führen ein selektives gerichtetes Vergessen motorischer Inhalte eindeutig auf Inhibition zurück und bestätigen darüber hinaus Effekte der willentlichen Unterdrückung motorischer Gedächtnisrepräsentation.