Filtern
Schlagworte
- Bedeutung (3) (entfernen)
Es werden die mathematischen Methoden und algorithmischen Verfahren der Clusteranalyse im Hinblick auf Bedeutungsrepräsentationen untersucht. Im Rahmen der deskriptiven und explorativen Datenanalyse werden die Voraussetzungen und Bedingungen des clusteranalytischen Ansatzes und die Möglichkeiten seiner Anwendung diskutiert, die zur adäquaten Ermittlung und Beschreibung von Gruppierungen von Bedeutungspunkten im semantischen Raum verwendet werden, welche nach räumlicher Lage und topologischen Nachbarschaften den Ähnlichkeiten von Bedeutungen sprachlicher Zeichen in Texten entsprechen. Dabei ist die große Anzahl frei wählbarer Parameter und der Einfluß, den jede Wahl eines der bekannten clusteranalytischen Verfahren in Bezug auf die vorauszusetzenden Vorkenntnisse von der Struktur der zu untersuchenden Daten auf die Güte der erwartbaren Ergebnisse hat, eine bekannte Schwäche der Clusteranalyse. Diese generelle Problematik belastet die Abschätzbarkeit von Erfolg und Adäquatheit unüberwachter Klassifikationsverfahren weit über die quantitativ-linguistischen Untersuchungen in der Gebrauchssemantik hinaus. Deshalb wird ein neues Verfahren entwickelt, welches den analysierten Daten in geringerem Maße als bisher Strukturen aufprägt und in höherem Maße als bisher von den analysierten Daten und ihren Strukturen gesteuert wird.
Die Arbeit untersucht das Lexem 'Fusion' in Fachtexten verschiedener medizinischer Disziplinen: Ophthalmologie, Orthopädie, Chirurgie, Pädiatrie. Dabei treten semantische Widersprüchlichkeiten, Ungenauigkeiten und Doppeldeutigkeiten zutage, die die Leser mehr verwirren als sachkundig informieren. Die expertensprachliche Kommunikation ist gestört. Des weiteren finden sich Hinweise darauf, dass die verwendete Semantik von fachlich-kognitive Einflüsse geprägt wird; so spiegelt das Lexem 'Fusion' beispielhaft den dreiteiligen Denkschritt der Mediziner wider: Physiologie, Pathologie, Therapie. Auch andere kognitive Einflüsse werden bei der semantischen Untersuchung des Lexems deutlich.
Die Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen dem sprachlichen Zeichen und den Begriffen. Das Lexikon mit seinen Bedeutungsdefinitionen ist der augenscheinlichste Schnittpunkt zwischen dem Sprach- und dem Begriffssystem. Die Bedeutungsdefinition wird dabei als ein empirisches Datum betrachtet, das formal beschrieben werden kann. Die Bedeutungsanalyse überführt die Bedeutungsdefinition in eine komplexe Ordnungsstruktur. Die Methode wurde aus verschiedenen Begriffstheorien entwickelt, hauptsächlich aus Raili Kauppis Begriffstheorie und der Formalen Begriffsanalyse. Im Ergebnis erhält man aus den Bedeutungen eines Lexikons ein komplexes System von ein- bis n-stelligen Begriffen. Dieses Begriffssystem unterscheidet sich von den bekannten Semantischen Netzen durch einen völligen Verzicht auf von außen auf das System projizierte Relationen, wie den sogenannten semantischen Relationen. Die einzigen Relationen in diesem System sind begrifflich.