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In den letzten Jahren hat die Alternative für Deutschland (AfD) das Thema Wohnen zunehmend in ihren Wahlprogrammen aufgegriffen und für die eigene politische Profilierung genutzt. Der Beitrag zeigt, inwiefern die Thematisierung des Wohnens bei der AfD so formuliert ist, dass es erhebliche Anknüpfungspunkte an rechtes Gedankengut herstellt. Der Beitrag thematisiert die damit verbundenen Herausforderungen für eine kritische Stadtforschung sowie für progressive soziale Bewegungen. Er plädiert dafür, sich der Gefahr der rechten Vereinnahmung des Themas Wohnen bewusst zu sein und sich deutlich von den rechten Übernahmeversuchen abzugrenzen sowie Gegenstrategien zu entwickeln.
Diese Studie untersucht die aktuelle Situation auf dem Wohnungsmarkt und die Wohnungspolitik in Rheinland-Pfalz. Sie zeigt, dass in den Städten hohe Mieten und Immobilienpreise, geringe Wohnflächen und eine starke Mietbelastung insbesondere einkommensschwacher Haushalte dominieren. Etwas anders gelagert stellt sich die Lange in den ländlichen Regionen dar: Zwar spielt Eigentum hier eine größere Rolle und der Wohnungsmarkt ist insgesamt entspannter, jedoch schränkt der kleine Mietwohnungsmarkt die Möglichkeiten für Haushalte mit geringem Einkommen erheblich ein. Zudem breiten sich Preissteigerungen zunehmend aus den Städten in umliegende ländliche Räume aus, insbesondere im Umland von Mainz, entlang des Rheins und im Umfeld von Luxemburg.
Die in Rheinland-Pfalz angewandten wohnungspolitischen Instrumente – von Mietspiegel und Mietpreisbremse bis zur sozialen Wohnraumförderung – haben nur einen dämpfenden Effekt auf die Wohnungsmarktentwicklung, beheben aber nicht die strukturellen Ursachen der Wohnungsfrage. Insbesondere der Rückgriff auf private Investor:innen und zeitlich befristete Sozialbindungen erweisen sich als grundlegende Konstruktionsfehler. Für eine zukunftsfähige soziale Wohnungspolitik müssen Strukturen gefördert werden, die jenseits des Marktmechanismus agieren. Nur so kann eine verlässliche soziale Wohnraumversorgung umgesetzt werden.