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Die Dissertation ‚Konzepte von Geschlecht im Porno-Rap. Eine korpus- und genderlinguistische Frame-Analyse‘ befasst sich mit sprachlichen Realisierungen, die Konzepte von Geschlecht (‚Mann‘ und ‚Frau‘) in deutschsprachigen Rapmusik-Texten des sog. ‚Porno-Rap‘ – im Zuge des sog. ‚Gangsta-Rap‘ – herstellen. Grundlegend dabei ist, dass die sprachlichen Realisierungen von Konzepten, die einer linguistischen Analyse zugänglich sind, untrennbar mit kognitiven Konzepten verbunden sind. Aus der Zentralität bestimmter Ausdrücke sowie der ihnen zugeordneten Werte sind analytische Zugänge möglich, die einen Zusammenhang – im Sinne eines Potentials – von sprachlichen und kognitiven Konzepten herstellen. Sprache bildet demnach einerseits Konzepte ab, gestaltet sie jedoch auch grundlegend mit, was auch die Möglichkeit begründet, sie linguistisch zu untersuchen.
Mit Frames können Wissensordnungen identifiziert, analysiert und deren Funktion in Verstehensprozessen sowie interpretativen Vorgängen bestimmt werden. Linguistische Ansätze beziehen sich dabei auf kognitionswissenschaftliche Erkenntnisse. Die Erfassung und Beschreibung der Frames und ihrer Wissenselemente von ‚Frau‘ und ‚Mann‘ bieten hierfür zahlreiche detaillierte und differenzierende Vergleichsmöglichkeiten der Geschlechtskonzeptionen. Auf Grundlage der vorhandenen Sprachbasis ist die Frage wesentlich, welcher Art und Strukturiertheit die im Diskurs enthaltenen Werte als Bestandteil der Konzepte für ‚Frau‘ und ‚Mann‘ als sprachliche Realisierung sind, um die Gestalt der Konzepte zu identifizieren, zu deskribieren und damit Aussagen über deren kognitives Potential treffen zu können. Die Konzepte von Geschlecht im untersuchten Rap-Diskurs sind durch die qualitativ-hermeneutische und quantitativ-korpuslinguistische Frame-Analyse offengelegt.
Vor diesem Hintergrund werden 236 Texte weiblicher Porno-Rapperinnen und männlicher Porno-Rapper analysiert und damit der Fokus durch die jeweilige Bestimmung eines Selbst- und Fremdbildes bzgl. ‚Mann‘ und ‚Frau‘, als Konzepte für Geschlecht im Diskurs auf den Untersuchungsgegenstand gerichtet. Die Untersuchung der Konzepte von ‚Frau‘ und ‚Mann‘ offenbart drei wesentliche Erkenntnisse: Es besteht erstens eine Struktur der Binarität, die zweitens als ungleichwertige identifiziert ist und drittens konstituierende Wechselbezüge zwischen ‚Mann‘ und ‚Frau‘ belegt. Sprachliche Gewalt und deren Prozesse, die immanenter Teil des ‚Porno-Rap'-Diskurses und in rekurrenter Form nachgewiesen sind (bspw. die Wissenselemente Verletzungsmacht / Verletzungsoffenheit sowie Triebdominanz / Triebgewalt), können potentiell als Gewalt über diesen Kontext hinaus wirken und sich zugleich in das Soziale eines Individuums und/oder eines Kollektivs einschreiben.
Ein Bewusstsein über die in dem Diskurs vermittelten Werte (Instanzen im frame-semantischen Sinn) ermöglicht, bestimmten Einstellungen, Denkprozessen und Handlungen kritisch reflexiv zu begegnen – insbesondere im Hinblick auf Konstatierungen linguistischer Sprachkritik, gemäß derer eine Sprachwahl konstitutiv (eine) ‚Wirklichkeit‘ schafft und nicht belanglos ist.
This socio-pragmatic study investigates organisational conflict talk between superiors and subordinates in three medical dramas from China, Germany and the United States. It explores what types of sociolinguistic realities the medical dramas construct by ascribing linguistic behaviour to different status groups. The study adopts an enhanced analytical framework based on John Gumperz’ discourse strategies and Spencer-Oatey’s rapport management theory. This framework detaches directness from politeness, defines directness based on preference and polarity and explains the use of direct and indirect opposition strategies in context.
The findings reveal that the three hospital series draw on 21 opposition strategies which can be categorised into mitigating, intermediate and intensifying strategies. While the status identity of superiors is commonly characterised by a higher frequency of direct strategies than that of subordinates, both status groups manage conflict in a primarily direct manner across all three hospital shows. The high percentage of direct conflict management is related to the medical context, which is characterised by a focus on transactional goals, complex role obligations and potentially severe consequences of medical mistakes and delays. While the results reveal unexpected similarities between the three series with regard to the linguistic directness level, cross-cultural differences between the Chinese and the two Western series are obvious from particular sociopragmatic conventions. These conventions particularly include the use of humour, imperatives, vulgar language and incorporated verbal and para-verbal/multimodal opposition. Noteworthy differences also appear in the underlying patterns of strategy use. They show that the Chinese series promotes a greater tolerance of hierarchical structures and a partially closer social distance in asymmetrical professional relationships. These disparities are related to different perceptions of power distance, role relationships, face and harmony.
The findings challenge existing stereotypes of Chinese, US American and German conflict management styles and emphasise the context-specific nature of verbal conflict management in every culture. Although cinematic aspects affect the conflict management in the fictional data, the results largely comply with recent research on conflict talk in real-life workplaces. As such, the study contributes to intercultural trainings in medical contexts and provides an enhanced analytical framework for further cross-cultural studies on linguistic strategies.