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In der vorliegenden Arbeit wurden die regulatorischen Regionen der Gene für den Kaliumchloridtransporter 3 (KCC3, SLC12A6) und den Glukokortikoidrezeptor (NR3C1) untersucht. Hierbei handelt es sich um Gene, die bereits mit psychiatrischen Erkrankungen assoziiert worden sind. Die Promotorregionen beider Gene wurden in Abhängigkeit von bereits in der Literatur beschriebenen DNA-Polymorphismen und unter besonderer Berücksichtigung epigenetischer DNA-Modifikationen mittels bisulfitspezifischer Sequenzierung und Luciferase-Assay funktionell charakterisiert. Es konnte gezeigt werden, dass DNA-Polymorphismen und epigenetische Veränderungen der Erbinformation - letztere können in Abhängigkeit unterschiedlicher Lebenserfahrungen entstehen - funktionelle Relevanz für die Promotoraktivität der untersuchten Gene haben. Strukturelle und modifikatorische DNA-Variationen sowie Gen-Umwelt Wechselwirkungen beeinflussen somit die Genregulation und können unter bestimmten Bedingungen krankheitsrelevant werden.
Die vorliegende Arbeit zur Gestaltung interaktiver Animationen definiert im theoretischen Teil zunächst zentrale Begriffe der Multimediaforschung und weist anschließend den pauschalen Vergleich verschiedener Codierungsformen wie Texte, Bilder und Animationen aufgrund versuchsplanerischer Mängel zurück. Anstelle dieser Gegenüberstellungen konzentrieren sich Theorien zu Multimedia vornehmlich darauf, wie multimediale Lernumgebungen möglichst lernförderlich zu gestalten sind. Hierbei werden die beiden derzeit dominierenden Theorien, die Cognitive Load Theorie und die kognitive Theorie multimedialen Lernens, eingehend erörtert ebenso wie vier weitere Modelle, die bisher eine nachrangige Bedeutung innerhalb der Multimediaforschung einnehmen. Im empirischen Teil der Arbeit werden zwei Untersuchungsserien mit insgesamt sieben durchgeführten Studien vorgestellt, welche ausgewählte Empfehlungen zur Gestaltung multimedialer Lernumgebungen prüfen. Die erste Experimentalserie befasst sich mit der Frage, ob die Anordnung von Ursache und Wirkung die Lernleistungen für Kausalzusammenhänge in interaktiven Animationen beeinflusst. Es zeigt sich, dass eine links platzierte Ursache und rechts positionierte Wirkung im Vergleich zu anderen Positionierungsmöglichkeiten bei Frauen, nicht jedoch bei Männern, den Lernerfolg erhöht. Signalisierungen, die auf die Anordnung des Kausalzusammenhanges hinweisen fördern dabei die Verständnisleistung der Lernenden. Neben dem Geschlecht moderieren auch Computererfahrung und räumliches Vorstellungsvermögen den Einfluss der Anordnung der Ursache-Wirkungs-Beziehung auf die Lernleistung. Je höher die Computererfahrung, desto besser fallen die Verständnisleistungen bei Einhaltung der Leserichtung von links nach rechts im Vergleich zu anderen Positionierungsmöglichkeiten aus. Probanden mittlerer bis hoher räumlicher Kompetenzen werden in ihrem Lernerfolg besonders von der Anordnung des Kausalzusammenhanges beeinflusst. Die zweite Untersuchungsserie beschäftigt sich mit ausgewählten interaktiven Elementen in Visualisierungen und deren Einfluss auf die Lernleistung von Benutzern. Hier fällt auf, dass viele Lernende sowohl nützliche als auch für den Lernerfolg irrelevante interaktive Elemente überhaupt nicht oder nur sehr selten benutzen. Im Vorfeld der Animation dargebotene Instruktionshinweise, die darum bitten, spezifische interaktive Elemente systematisch zu verwenden, steigern sowohl die Nutzungshäufigkeit dieser Elemente als auch die Verständnisleistungen der Benutzer. Neben der Diskussion um Einschränkungen und praktische Implikationen der gefundenen Ergebnisse wird ein Ausblick auf mögliche zukünftige Forschungsthemen geliefert.
Die Arbeit untersucht die kulturübergreifende Einsetzbarkeit von internetbasierten Testverfahren in der berufsbezogenen, psychologischen Eignungsdiagnostik. Durch die verstärkt internationale Ausrichtung von Unternehmen und ihrer Personalstrategie gewinnt Eignungsdiagnostik als Bestandteil einer internationalen Personalauswahl immer mehr an Bedeutung. Damit steigt der Bedarf nach angemessenen Methoden, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Der Forschungsgegenstand der vorliegenden Arbeit widmet sich dieser Problematik und verbindet interkulturelles Testen mit internetvermitteltem Testen im Anwendungsfall der berufsbezogenen Eignungsdiagnostik. Es wird ein Vorgehen dargestellt, das auf mehreren Ebenen die Äquivalenz von Originalskala und Übersetzung der in einem Auswahlverfahren eingesetzten Tests in unterschiedlichen Kulturen prüft. Dabei werden insbesondere die Quellen von Verzerrung auf Ebene der verwendeten Items, der psychologischen Konstrukte und der verwendeten Methode untersucht. Aufgrund dieser Erkenntnisse werden in einem weiteren Schritt Mittelwertsunterschiede betrachtet und inhaltliche Schlüsse aufgrund erzielter Testwerte von Individuen gezogen. Dazu werden vier Stichproben, zwei aus Deutschland, eine aus Nordamerika und eine aus Singapur (N=649) untersucht, die die Testverfahren in deutscher beziehungsweise englischer Sprache bearbeitet haben. Um die Äquivalenz der eingesetzten Skalen in den unterschiedlichen Sprachen und Stichproben nachzuweisen, werden die Faktorstrukturen der Skalen verglichen, sowie in Multigruppenvergleichen die Übereinstimmung der Varianz- und Kovarianzstrukturen untersucht. Es werden Vorgehensweisen für den Umgang mit den Testwerten bei der Personalauswahl vorgeschlagen und ein Handlungsleitfaden für die Äquivalenzprüfung beim Einsatz kulturübergreifender Testskalen entwickelt. Der Ausblick zeigt weitere wichtige Forschungsfelder für die internetbasierte, kulturübergreifende Eignungsdiagnostik auf und weist auf offenen Fragen hin.
Das Konzept psychologischer und philosophischer Hilfe des niederländischen Psychologen und Philosophen Jac van Essen (1908-1989) ist in der wissenschaftlichen Literatur bislang weitgehend unbekannt. Es beruht auf dem sog. Allmenschlichkeitsgedanken. Zunächst wird Theorie und Praxis der Allmenschlichkeit eingehend als eigenständiger Ansatz dargestellt. Danach werden exemplarisch diverse Konzepte psychologischer Hilfe (Freud, Jung, Adler, Kognitive Therapie, Rogers u.a.) im Licht dieses Ansatzes diskutiert. Er erweist sich als geeigneter Prüfstein dafür, inwieweit Theorie und Praxis jener Konzepte zugleich wissenschaftlich und integral humanitär befriedigen, auch in bezug auf existentielle Aspekte.
Theoretischer Hintergrund der vorliegenden Arbeit bildet das Persönlichkeitskonstrukt der Kontrollüberzeugungen (locus of control). Es wurde im Rahmen der sozialen Lerntheorie von Rotter (1954, 1966) entwickelt und beinhaltet generalisierte Handlungs-Ergebnis-Erwartungen. Die zunächst eindimensionale Erfassung der internalen versus externalen Kontrollüber-zeugungen erfuhr " nicht zuletzt aufgrund widersprüchlicher empirischer Befunde " durch Levenson (1972) eine Differenzierung in eine sozial bedingte und eine fatalistische Externalität. In Bezug auf die Vorhersage des Behandlungserfolgs bei Alkoholabhängigkeit hat sich in bisherigen Studien die mehrdimensionale, bereichsspezifische Erfassung der Kontrollüberzeugungen etabliert. In den zahlreichen Untersuchungen, die sich in ihrer Methodik stark voneinander unterscheiden, stellte sich eine höhere Internalität als prädiktiv für eine günstige, eine erhöhte fatalistische Externalität hingegen als prädiktiv für eine ungünstige Prognose heraus. Dabei wird von einem umgekehrt u-förmigen Verlauf eines günstigen Kontrollüberzeugungsstils ausgegangen, wonach sowohl eine zu hohe als auch eine zu niedrige Internalität zu einer inadäquaten Wahrnehmung der eigenen Kontrollmöglichkeiten führen. In dieser Arbeit interessieren die Veränderungen in den generalisierten und bereichsspezifischen Kontroll- und Kompetenzüberzeugungen bei stationär behandelten alkoholabhängigen Patienten. Unter Berücksichtigung weiterer Variablen wie Therapiemotivation, psychopathologische Symptombelastung, Suchtverlangen und komorbide depressive Erkrankung sollen Prädiktoren für die Rückfälligkeit während der Behandlung sowie bis zu einem Jahr danach identifiziert werden. Im Weiteren werden bedeutsame Zusammenhänge zwischen der Ausprägung der Kontrollüberzeugungen und kognitiven Leistungsbeeinträchtigungen vermutet. Externale Kontrollüberzeugungen werden dabei mit Leistungsdefiziten in Verbindung gebracht. Zur Untersuchung der Frage, ob eine hohe Internalität mit einer generellen Überschätzung der eigenen Fähigkeiten und damit einem ungünstigeren Behandlungsergebnis einhergeht, soll die Selbsteinschätzung in fünf neuropsychologischen Testverfahren herangezogen werden. Es wurden 102 alkoholabhängige Patienten in die Studie eingeschlossen. 81 davon konnten sowohl am Anfang als auch am Ende einer durchschnittlich zehnwöchigen stationären Behandlung untersucht werden. 51 Patienten wurden zusätzlich nach einem Jahr schriftlich befragt. Während der Behandlung konnten bei der gesamten Stichprobe, insbesondere bei Patienten mit einem ungünstigeren Kontrollüberzeugungsstil, Veränderungen in die gewünschte Richtung beobachtet werden: Das Selbstkonzept und die Internalität nahmen zu, während sich die sozial bedingte und fatalistische Externalität verringerten. Als einziger signifikanter Prädiktor für die Ein-Jahres-Abstinenz stellte sich das bereichsspezifische, prospektiv ausgerichtete Selbstkonzept zu Beginn der Behandlung heraus. Die bei Behandlungsende erhobenen Variablen besassen keinen Vorhersagewert. Insofern kann angenommen werden, dass die Veränderungen während der Behandlung in nicht unerheblichem Masse durch kurzzeitige Hospitalisations- und soziale Erwünschtheitseffekte beeinflusst worden sind. Patienten, die bereits während der Behandlung rückfällig wurden, zeichneten sich im Vergleich zu abstinenten Patienten bereits zu Beginn durch ein niedrigeres Selbstkonzept, eine niedrigere Internalität sowie eine erhöhte fatalistische Externalität aus. Sie waren psychisch belasteter, hatten ein grösseres Suchtverlangen und wiesen häufiger eine komorbide depressive Störung auf. Bezüglich der bereichsspezifischen, nicht jedoch der generalisierten Kontrollüberzeugungen unterschieden sie sich am Ende der Behandlung noch deutlicher von abstinen-ten Patienten. Die Differenzen blieben bis zur Ein-Jahres-Katamnese bestehen. Insgesamt stellten für die Rückfälligkeit während der Behandlung ein ungünstigerer Kontrollüberzeugungsstil, eine depressive Erkrankung, ein hohes Suchtverlangen und kognitive Leistungseinbussen Risikofaktoren dar, die sich wechselseitig beeinflussten. Patienten mit sehr hoher Internalität zeichneten sich durch eine generelle Überschätzung ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit aus. Übereinstimmend damit schützte eine sehr hohe Internalität nicht vor Rückfälligkeit. Eine niedrige Internalität ging hingegen mit einer Unterschätzung der Leistungsfähigkeit in zwei von fünf Tests einher. Die Ergebnisse entsprechen grösstenteils den Erwartungen. Sie werden abschliessend unter Berücksichtigung der methodischen Stärken und Schwächen der vorliegenden empirischen Untersuchung erörtert, in den aktuellen Kenntnisstand eingeordnet und im Hinblick auf zukünftige Forschungsperspektiven diskutiert.
Die vorliegende Arbeit verbindet die Konzepte Komorbidität und naturalistische Forschung, indem hier Mehrfachdiagnosen in einer großen längsschnittlich angelegten Studie zur Qualitätssicherung in der ambulanten Psychotherapie betrachtet wurden. Untersucht wurde die Frage, ob und inwieweit Mehrfachdiagnosen im Vergleich zu einfachen Diagnosen Einfluss auf den Status zu Beginn einer Therapie, den Therapieverlauf, ihre Dauer und das Ergebnis ausüben und ob daraus Ableitungen für eine differenzielle Anpassung therapeutischer Interventionen getroffen werden können. Die in dieser Arbeit analysierten Daten stammen aus dem Modellprojekt "Qualitätsmonitoring in der ambulanten Psychotherapie" der Techniker Krankenkasse und umfassen Eingangsinformationen von N=1154 verhaltenstherapeutisch behandelten ambulanten Psychotherapiepatienten. Zur Überprüfung der Fragestellungen kamen regressions- und korrelationsanalytische Verfahren, Latente Wachstumsmodelle sowie Verfahren zur Klassifikation von Personen in latente Subgruppen zur Anwendung. Es resultierten höhere Komorbiditätsraten unter strukturierter Diagnostik. Bei komorbider Persönlichkeitsstörung oder einer Kombination aus Angst- und Affektiven Störungen wurde in vergleichbarem Ausmaß wie bei Vorliegen nur einer Diagnose profitiert, allerdings wiesen diese Patienten aufgrund einer höheren Ausgangsbelastung ein schlechteres absolutes Therapieergebnis auf. Die Variable Komorbidität erwies sich als bedeutsam für die Prädiktion der Sitzungsanzahl, indem komorbide Patienten und insbesondere solche mit Persönlichkeitsstörungen längere Therapiedauern aufwiesen. Die sich auf mehreren Ebenen manifestierenden Besonderheiten komorbider im Vergleich zu monomorbiden Patienten weisen darauf hin, dass das Konzept Komorbidität nicht ausschließlich als Artefakt bestehender Diagnosesysteme gesehen werden kann. Der längere Verbleib komorbider Patienten in der Psychotherapie lässt auf ein differenzielles Vorgehen der Therapeuten schließen. Dieses könnte durch individualisierte Rückmeldungen noch unterstützt werden, im Rahmen derer von vornherein Abschätzungen für spezifische Subgruppen von Patienten vorgenommen werden und in welchen Komorbidität als ein Indikator zu besseren Ressourcensteuerung in der Psychotherapie genutzt werden könnte.
At any given moment, our senses are assaulted with a flood of information from the environment around us. We need to pick our way through all this information in order to be able to effectively respond to that what is relevant to us. In most cases we are usually able to select information relevant to our intentions from what is not relevant. However, what happens to the information that is not relevant to us? Is this irrelevant information completely ignored so that it does not affect our actions? The literature suggests that even though we mayrnignore an irrelevant stimulus, it may still interfere with our actions. One of the ways in which irrelevant stimuli can affect actions is by retrieving a response with which it was associated. An irrelevant stimulus that is presented in close temporal contiguity with a relevant stimulus can be associated with the response made to the relevant stimulus " an observation termed distractor-response binding (Rothermund, Wentura, & De Houwer, 2005). The studies presented in this work take a closer look at such distractor-response bindings, and therncircumstances in which they occur. Specifically, the study reported in chapter 6 examined whether only an exact repetition of the distractor can retrieve the response with which it was associated, or whether even similar distractors may cause retrieval. The results suggested that even repeating a similar distractor caused retrieval, albeit less than an exact repetition. In chapter 7, the existence of bindings between a distractor and a response were tested beyond arnperceptual level, to see whether they exist at an (abstract) conceptual level. Similar to perceptual repetition, distractor-based retrieval of the response was observed for the repetition of concepts. The study reported in chapter 8 of this work examined the influence of attention on the feature-response binding of irrelevant features. The results pointed towards a stronger binding effects when attention was directed towards the irrelevant feature compared to whenrnit was not. The study in chapter 9 presented here looked at the processes underlying distractor-based retrieval and distractor inhibition. The data suggest that motor processes underlie distractor-based retrieval and cognitive process underlie distractor inhibition. Finally, the findings of all four studies are also discussed in the context of learning.
By rodent studies it has been shown that the mineralocorticoid receptor (MR) is a candidate gene for the investigation of cognitive functions comparable to human executive function. The present work addresses the question if polymorphisms in the MR gene can act as a "probe" to explain a part of the interindividual variance of human executive functions. For this purpose, 72 healthy young participants were assigned to four equally sized groups, concerning their particular MR genotype for two common MR polymorphisms. They were investigated in an electroencephalogram (EEG) test session, accomplishing two cognitive tests while delivering saliva samples for subsequent cortisol measures. The two tests chosen for the assessment of executive functions were the Attention Network Task (ANT) and a modified version of the Wisconsin Card Sorting Test (WCST).Chapter 1 of the present work reports of the rational bases for the empirical approach, which were built up on a broad theoretical background presented in Chapter 2. In the third chapter, the investigation and results of the statistical analysis for behavioral data (i.e. reaction times, accuracy/error rates) are presented. No association with MR polymorphisms was found for the reaction times of both tests. For the accuracy rate, differences between genotype groups were found for ANT and WCST, indicating an association of MR polymorphisms and accuracy in the Alertness and Executive Control network of the ANT and during the detection of an intradimensional shift in the WCST. Data acquisition and the results for EEG data analyses are presented in Chapter 4. The results show that groups differing for MR genotype show different activity over prefrontal motor areas during the process of answering to the ANT. Those group differences again were prominent for the Alertness and Executive Control network. A tendency for further significant group differences was found for activity on frontopolar positions in extradimensional rule switching. Chapter 5 summarizes the findings for the analysis of salivary free cortisol, showing a tendency for an association between MR polymorphisms and a mildly stimulated Hypothalamus-pituitary-adrenal (HPA) axis during the test situation. The results of the different measures are integrated and discussed in Chapter 6 within the scope of novel findings in investigating the functionality of the chosen MR polymorphisms. Finally, Chapter 7 gives an outlook on the methodology and constraints of future research strategies to further describe the role of the MR in human cognitive function.
During pregnancy every eighth woman is treated with glucocorticoids. Glucocorticoids inhibit cell division but are assumed to accelerate the differentiation of cells. In this review animal models for the development of the human fetal and neonatal hypothalamic-pituitary-adrenal (HPA) axis are investigated. It is possible to show that during pregnancy in humans, as in most of the here-investigated animal models, a stress hyporesponsive period (SHRP) is present. In this period, the fetus is facing reduced glucocorticoid concentrations, by low or absent fetal glucocorticoid synthesis and by reduced exposure to maternal glucocorticoids. During that phase, sensitive maturational processes in the brain are assumed, which could be inhibited by high glucocorticoid concentrations. In the SHRP, species-specific maximal brain growth spurt and neurogenesis of the somatosensory cortex take place. The latter is critical for the development of social and communication skills and the secure attachment of mother and child. Glucocorticoid treatment during pregnancy needs to be further investigated especially during this vulnerable SHRP. The hypothalamus and the pituitary stimulate the adrenal glucocorticoid production. On the other hand, glucocorticoids can inhibit the synthesis of corticotropin-releasing hormone (CRH) in the hypothalamus and of adrenocorticotropic hormone (ACTH) in the pituitary. Alterations in this negative feedback are assumed among others in the development of fibromyalgia, diabetes and factors of the metabolic syndrome. In this work it is shown that the fetal cortisol surge at the end of gestation is at least partially due to reduced glucocorticoid negative feedback. It is also assumed that androgens are involved in the control of fetal glucocorticoid synthesis. Glucocorticoids seem to prevent masculinization of the female fetus by androgens during the sexual gonadal development. In this work a negative interaction of glucocorticoids and androgens is detectable.
Aufgrund der enormen Menge an Informationen, die wir in jedem einzelnen Moment erleben, sind zuverlässige und funktionale Mechanismen, die uns durch die Informationsflut leiten, unerlässlich. Um effizient und sinnvoll einzelne Informationen für die weitere Verarbeitung auszuwählen, sollten die Aufmerksamkeit und kognitive Kapazitäten auf persönlich relevante Inhalte fokussieren. Eine dazu nötige, angemessene Definition von persönlicher Relevanz könnte auf einer stabilen Selbstrepräsentation beruhen, die zum einem spezifisch und zum anderen flexibel bei Veränderungen sein sollte. In Anbetracht einer Vielzahl von Forschungsergebnissen in Bezug auf die noch ungeklärte Frage, inwiefern Selbstrelevanz als allgemeiner Selektionsmechanismus begriffen werden kann, liefert die hier vorliegende Dissertation ein genaueres Verständnis von der Entstehung und Anpassung einer Selbstrepräsentation. Es werden fünf Artikel vorgestellt, die ein relativ neues Paradigma, das sogenannte Matching-Paradigma (Sui, He, & Humphreys, 2012) verwenden und die empirische Evidenz dafür liefern, wie Selbstrepräsentationen kognitive Prozesse beeinflussen. Genauer wird in einem ersten Artikel eine Zusammenschau von Experimenten geliefert, die die Tauglichkeit des Matching-Paradigmas zur Messung von Selbstrelevanzeffekten beurteilt (und bestätigt). In einem zweiten Artikel wird eine Studie vorgestellt, in der die Entstehung von Selbstrepräsentationen untersucht wurde, was zu einem genaueren Verständnis der an der Entstehung von Selbstrepräsentation beteiligten kognitiven Prozesse führt. An diese erste Beschreibung von Selbstrepräsentationen anknüpfend, beschreiben der dritte und vierte Artikel konkrete Charakteristika von Inhalten, die in die Selbstrepräsentation integriert werden können. Schließlich werden in dem fünften Artikel zwei Studien erläutert, in denen Effekte von Selbstrelevanz mit Effekten von negativer Valenz (die als genereller Selektionsmechanismus angesehen wird) verglichen werden, was zu einer Spezifikation des Einflusses von Selbstrelevanz auf Reizverarbeitung beiträgt. Insgesamt kann aufgrund der empirischen Befunde, die in der vorliegenden Dissertation erläutert werden, schlussgefolgert werden, dass das Selbst verstanden werden kann als ein spezifisches, komplexes Netzwerk von Assoziationen zwischen Konzepten und dass Selbstrelevanz die Integration von Inhalten begünstigt, nicht aber die Aufmerksamkeit automatisch lenkt.