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In letzter Zeit mehren sich psychoneuroimmunologische Forschungsbefunde, die darauf hindeuten, dass bestimmte chronische Schmerzsyndrome mit Dysregulationen der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrindenachse und des sympathoadrenalen Systems einhergehen können. Es wird davon ausgegangen, dass diese möglicherweise durch psychischen Stress bedingbaren Dysfunktionen zu einer potenzierten Sekretion von Entzündungsmediatoren und damit zur Sensibilisierung von peripheren Schmerzrezeptoren sowie zentralen nozizeptiven Neuronen führen. Aus den aktuell vorliegenden Studien lässt sich jedoch nicht ohne weiteres eine kausale Beeinflussung des Schmerzgeschehens durch Mediatorhormone des Stresssystems folgern. Vor diesem Hintergrund wurde untersucht, ob sich Zusammenhänge zwischen Cortisol (Hydrocortison) und Schmerzempfindlichkeit humanexperimentell realisieren und psychophysisch quantifizieren lassen. Durch Prüfung der Idoneität diverser Modelle peripher- und zentralnervöser Entzündungsschmerzprozesse konnte eine prinzipiell ursächliche Beeinflussung des Schmerzgeschehens durch Cortisol nachgewiesen und Befunde aus klinischen Studien validiert werden. Die Experimentalbefunde deuten auf eine spezifische Regulation algetischer Prozesse hin, die sich vielfach von bekannten antiinflammatorischen Corticosteroideffekten abhebt. Daraus ableitbare Anwendungen für die Schmerztherapie insbesondere präemptive Analgesie werden diskutiert.
Hintergrund: Etwa 75 bis 95% der Alkoholpatienten in deutschen Suchtrehabilitationskli-niken sind Raucher. Trotz der hohen Prävalenzraten und des hohen gesundheitlichen Risikos für Personen mit einer Komorbidität von Alkohol- und Tabakabhängigkeit, existiert in Europa bislang kaum Forschungsinteresse auf dem Gebiet der Tabakentwöhnung bei Alkoholpatienten. Bisherige Interventionen verzeichnen geringe Erfolge. Die Zuweisung von Patienten zu unterschiedlichen Interventionen könnte eine effektive Strategie darstel-len, um Tabakentwöhnungsinterventionen innerhalb dieses Settings zu verbessern. Ziel: Das Ziel der Studie bestand neben der Prozess- und Ergebnisevaluation zweier unter-schiedlicher Tabakentwöhnungsinterventionen im stationären Suchtrehabilitationssetting in der Erstellung empirisch gesicherter Allokationsstrategien zur Verbesserung der Effek-tivität diese Maßnahmen. Anhand der Matchingvariablen Tabakabhängigkeit, Depressivi-tät, Selbstwirksamkeitserwartung und Motivation sollte eine mögliche Zuweisung zu einer der beiden Interventionen überprüft werden. Methode: 512 alkoholabhängige Raucher aus 19 Suchtrehabilitationskliniken nahmen an der prospektiven Multicenter-Studie (WIRK: Wirksamkeit intensivierter Tabakentwöhnung in Kliniken) teil und wurden zwei unterschiedlichen Tabakentwöhnungsinterventionen - einer motivierenden (MT) und einer kognitiv-verhaltenstherapeutischen Intervention (KVT) - randomisiert zugewiesen. Beide Interventionen beinhalteten sechs Sitzungen. Die Teilnahme beruhte auf Freiwilligkeit. Die Katamneseerhebungen erfolgten direkt nach der Intervention (T1) sowie drei Monate spä-ter (T2). Ergebnisvariablen waren die Kriterien Konsumreduktion und Tabakabstinenz. Die Datenanalyse erfolgte mittels logistischer Regressionen. Ergebnisse: Es kann für beide Interventionen von einer guten Implementierung und Akzeptanz ausgegangen werden. Insgesamt erreichen beide Interventionen eine Abstinenzrate von 10% zu T1 bzw. 8,4% zu T2. Mittelfristig unterscheiden sich die beiden Interventionen nicht in der erreichten Abstinenz- und Reduktionsrate. Hinsichtlich der Allokation zeigt sich, dass Personen mit einem Fagerströmscore größer als zwei Punkten und mit geringer Zuversicht kurzfristig (T1) mehr durch eine kognitiv-verhaltenstherapeutische Intervention reduzieren. Personen mit hoher sozialer Externalität zeigen sowohl zu T1 als auch zu T2 eine höhere Reduktion durch das KVT. Keinerlei Hinweise für eine Zuweisung von Rauchern zu einer der beiden Interventionen existiert für die Outcomevariable Tabakabstinenz. Diskussion: Als Gründe für die unbefriedigende Effektivität der Interventionen werden sowohl stichproben- sowie umweltspezifische Argumente angenommen. Als erfolgversprechende Strategie zur Ver-besserung der Effektivität bietet sich eine Optimierung der Tabakpolitik in Suchtrehabilita-tionskliniken an, indem der Tabakentwöhnung ein höherer Stellenwert eingeräumt wird. Trotz der geringen und inkonsistenten Matchingeffekte werden weitere Anstrengungen zur Überprüfung von Zuweisungsstrategien als sinnvoll und wichtig erachtet. Komplexere Mo-delle sollten dabei getestet werden. Zunächst jedoch erscheint es notwendig auf einer empirischen Basis zu überprüfen wie Interventionen wirken (Mediatoreffekte) bevor analy-siert werden kann, für wen diese wirksam sind (Moderatoreffekte). Förderung: Das Pro-jekt, in welchem die Arbeit entstand, wurde vom Bundesministerium für Bildung und For-schung gefördert (BMBF) (Fördernummer: 01EB 0141).
Von roten Autos und blauen Töpfen: Farbinformationen in impliziten und expliziten Gedächtnistests
(2002)
In fünf Experimenten wurden Erinnerungen an das Merkmal Farbe geprüft. Dabei wurden speziell implizite Gedächtnistests eingesetzt, in denen eine Bearbeitung ohne Verweis auf eine vorangegangene Lernphase und explizite Erinnerungsaufforderung erfolgte. Die empirischen Befunde in diesen Verfahren sprechen eindeutig gegen die in der Gedächtnispsychologie weit verbreiteten Kennzeichnung der Farbe als "irrelevante" Merkmalsdimension. So zeigte sich in der Farbwahlaufgabe der Einfluss der Farbe auf die Gedächtnisleistung, indem wiederholten schwarzweißen Testreizen die korrekte Zielfarbe häufiger spontan zugewiesen wurde als den neuen Stimuli. Dieser Wiederholungseffekt wurde weder durch den Formatwechsel von Bildern zu Wörtern, noch durch den Wechsel des abgebildeten Darstellungsexemplars beeinträchtigt, so dass von einer primär abstrakt-konzeptuellen Vermittlung auszugehen ist. Ein Farbeffekt war auch in zwei neu konstruierten impliziten Gedächtnistests zu verzeichnen. Zudem ergaben sich für die Aufgabe, in der die präferierte Farbe anzugeben war, erste Hinweise auf eine Beteiligung datengesteuerter Prozesse. Gängige Einschätzungen, nach denen die Farbe in solchen perzeptuellen impliziten Tests generell keine Rolle spielt, konnten damit erstmalig widerlegt werden. Zusätzlich erhobene explizite Testversionen erbrachten zum Teil erheblich abweichende Ergebnismuster. Offenbar wurde im impliziten Test von gespeicherten Informationen anders Gebrauch gemacht, als wenn das bewusste Erinnern der Studierepisode gefordert war.
Alt und Jung im Dialog
(2001)
Besonderheiten, die den intergenerationellen Dialog innerhalb wie auch außerhalb von Familien kennzeichnen, wurden in zwei empirischen Studien untersucht. Im Anschluß an eine umfangreiche Übersicht der einschlägigen Forschungsliteratur werden die Studien präsentiert, in denen Zusammenhänge zwischen Merkmalen dyadischer Beziehungskontexte und Aspekten des Dialogs, der in ihnen stattfindet, explorativ analysiert wurden. In der quasi-experimentellen Studie A wurde geprüft, ob Wahrnehmungen und Bewertungen eines fiktiven intergenerationellen Dialogs in Abhängigkeit seines Beziehungskontexts variieren. Jüngere (M = 22 Jahre; n = 164) und ältere Erwachsene (M = 74 Jahre; n = 139) bearbeiteten Textvignetten, in denen ein Dialog zwischen einer älteren Frau und ihrer Tochter oder aber einer professionellen Altenpflegerin wiedergegeben wurde. Die jüngere Protagonistin zeigte dabei entweder ein bevormundendes oder ein aufgabenorientiertes Sprechverhalten. Das Verhalten einer (fiktiven) Tochter wurde als respektvoller und wertschätzender beurteilt als das einer professionellen Altenpflegerin. Dies galt in der Stichprobe der älteren Erwachsenen vor allem für bevormundendes, in der Stichprobe der jüngeren Erwachsenen für aufgabenorientiertes Sprechverhalten. Im Einklang mit bisherigen Studien urteilten ältere Erwachsene generell milder über die Vignetten als jüngere, und bevormundendes Sprechverhalten wurde negativer bewertet als aufgabenorientiertes. Der Funktionsstatus der älteren Protagonistin erwies sich hingegen als irrelevant für Urteile über das an sie gerichtete Sprechverhalten. In der zweiten, explorativ angelegten Fragebogenstudie B wurden Aspekte der inhaltlichen Gestaltung des intergenerationellen Dialogs und deren systematische Zusammenhänge mit Indikatoren der Qualität intrafamilialer Generationenbeziehungen analysiert. In unabhängigen Stichproben von Erwachsenen im mittleren ("Kinder"; M = 45 Jahre, n = 299) und im höheren Lebensalter ("Eltern"; M = 71 Jahre, n = 244) wurde die perzipierte Häufigkeit erfaßt, mit der 15 ausgewählte Themen (z.B. "politische und gesellschaftliche Fragen", "Lebensführung des Kindes") im Gespräch mit einer der beiden Elternpersonen resp. mit dem ältesten Kind zur Sprache kommen. Aufgrund exploratorischer Faktorenanalysen wurden diese Angaben zu den Dimensionen "Narrativer Austausch" und "Regulativer Austausch" aggregiert. In multivariaten Auswertungen erwies sich ein häufiger narrativer Austausch als charakteristisch für "gute" Eltern-Kind-Beziehungen, die durch Zuneigung und hohe erlebte Wertschätzung seitens der anderen Generation gekennzeichnet waren. Ein häufiger regulativer Austausch deutete hingegen - vor allem in Verbindung mit einem reduzierten narrativen Austausch - auf eine eher konflikthafte Eltern-Kind-Beziehung hin.
Generationenübergreifende Interessenrelationen im Spiegel einer Theorie der Person-Umwelt-Passung
(2004)
Interesse stellt eine grundlegende Kategorie menschlichen Erlebens und Verhaltens dar. Vor dem Hintergrund der Theorie der Person-Umwelt-Passung läßt sich Interesse als emotional, kognitiv und konativ in besonderer Weise ausgestaltete Relation zwischen einer interessierten Person und einem Interessengegenstand definieren. Die Interessenentwicklung wird entsprechend auf die handelnde Auseinandersetzung mit spezifischen Gegenständen zurückgeführt. Da solche Handlungen gehäuft innerhalb der familiären Umwelt stattfinden, sind generationenübergreifende Interessenrelationen als lohnendes Untersuchungsfeld zu betrachten. Die traditionell undifferenzierte Anwendung der Theorie der Person-Umwelt-Passung auf aktuelle Person-Umwelt-Konstellationen greift jedoch - bezogen auf generationenübergreifende Interessenrelationen - in mehrfacher Hinsicht zu kurz. Der theoretische Hintergrund wurde daher vor allem um die Unterscheidung zwischen objektiven und subjektiven Umwelteinheiten sowie um Überlegungen zur Variabilität generationenübergreifender Interessenrelationen ergänzt. In einer empirischen Studie wurden die Interessen von 197 Studierenden sowie die Interessen beider Elternteile erhoben. Darüber hinaus wurden die Interessen der Eltern im Urteil der Studierenden, das von den Studierenden erlebte Familienklima und einige relevante Rahmenvariablen ermittelt. Zwischen den Studierenden und ihren Eltern ließen sich signifikante Zusammenhänge sowie überzufällige Ähnlichkeiten der Interessen eruieren. Die Wahrnehmung der elterlichen Interessen durch die Studierenden war dabei in das Zustandekommen generationenübergreifender Interessenrelationen komplex verwoben. Zugleich konnten moderierende Wirkungen struktureller Merkmale auf die Stärke generationenübergreifender Interessenrelationen aufgezeigt werden, während ein entsprechender Nachweis für das Familienklima ausblieb. Schließlich ließ sich die Gesamtstichprobe zuverlässig in Untergruppen mit einer jeweils eigenen generationenübergreifenden Ähnlichkeitsstruktur der individuellen Interessenlagen aufspalten. Die Studie trägt aus verschiedenen Blickwinkeln zu einem vertieften Verständnis generationenübergreifender Interessenrelationen bei und erschließt damit maßgebliche Aspekte der Interessengenese. Da sich generationenübergreifende Interessenrelationen als interfamiliär variables, mit Wahrnehmungsprozessen komplex verwobenes Phänomen erweisen, dürfte eine vertiefte theoretische Durchdringung, die empirisch begründete Erforschung und der Versuch praktischer Nutzbarmachung auch in Zukunft ein lohnendes Unterfangen darstellen.
Die vorliegende Arbeit umfasst ein Modell der Zusammenhänge zwischen Führungsverhalten und psychologischen Kontrakten als Einflussfaktoren mitarbeiterbezogener Einstellungen. Auf Seiten der Konsequenzen liegt der Fokus insbesondere auf der Entgeltzufriedenheit der Mitarbeiter. Jede der drei in der Dissertation dargestellten Studien trägt zu dem Verständnis bei, wie sich das Führungsverhalten und psychologische Kontrakte auf die Entgeltzufriedenheit auswirken. Die erste Studie stellt den Zusammenhang zwischen transformationaler Führung und Arbeits- und Entgeltzufriedenheit sowie dem Commitment in den Vordergrund. Zusätzlich wird untersucht, inwiefern der Effekt des Führungsverhaltens durch verschiedene Formen des psychologischen Kontrakts vermittelt wird. Auf Basis dieser Ergebnisse wird in einer zweiten Studie geprüft, inwiefern Entgeltzufriedenheit als multidimensionales Konstrukt betrachtet werden kann. Ferner wird transformationales mit transaktionalem Führungsverhalten kontrastiert, um deren differentielle Effekte zu analysieren. In einer dritten Studie werden die kausalen Beziehungen fokussiert, indem eine Stichprobe von 169 Mitarbeitern aus acht caritativen Unternehmen, in denen leistungsabhängige Vergütungssysteme implementiert wurden, analysiert wird. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass die perzeptuellen Variablen Führung und psychologische Kontrakte als entscheidende Einflussfaktoren der Entgeltzufriedenheit dienen. Eine Diskussion der theoretischen und praktischen Implikationen schließt die Arbeit ab.
Opfer von Schicksalsschlägen (wie Arbeitslosigkeit, Verkehrsunfällen, schweren Krankheiten), leiden oft zusätzlich darunter, daß sie von Mitmenschen herabgesetzt und ausgegrenzt werden, daß ihnen Vorwürfe gemacht und Selbstverschuldung unterstellt wird ("blaming the victim"-Phänomen). Was bewegt Menschen dazu, Opfer zu belasten, statt zu helfen? Zwei Motive wurden diskutiert. (1) Beobachter wollen mit ihren Vorwürfen Kontrolle und die Illusion aufrechterhalten, ihnen selbst könne ähnliches nicht passieren (Defensivattributionshypothese). (2) Beobachter wollen die Illusion einer gerechten Welt aufrechterhalten, in der jeder bekommt, was er verdient (Gerechte-Welt-Theorie). Beide Annahmen wurden bisher nie vergleichend getestet, zudem sind der Glaube an Gerechtigkeit und der Glaube an Kontrolle verwandt und die Instrumente zu ihrer Erfassung oft ähnlich. In einer Fragebogenuntersuchung über Einstellungen zu Krebskrankheiten an 326 Probanden zeigte sich, daß der Glaube an eine gerechte Welt tatsächlich mit Vorwürfen an Kranke einherging, was aber nicht zu einem Gefühl der Sicherheit führte. Der Glaube an Kontrolle ging dagegen mit Invulnerabilitätsillusionen einher, ohne den Umweg über Verantwortlichmachungen der Opfer zu nehmen. In dieser Arbeit ließ sich auch zeigen, daß der Glaube an Gerechtigkeit und an Kontrolle trotz ihrer Gemeinsamkeiten sinnvoll zu unterscheiden sind. Außerdem konnten verschiedene Spielarten des Glaubens an Gerechtigkeit und an Kontrolle mit unterschiedlichen Wirkungen demonstriert werden.
The aim of the thesis was to investigate the role of the immune system in fibromyalgia (FM), as part of a dynamic co-regulation between different bodily systems. FM is a chronic musculoskeletal disorder characterized by widespread pain and specific tender points, combined with other symptoms including fatigue, sleep disturbances, morning stiffness and anxiety. The main goal of the work was to identify possible dysregulation of peripheral immune and endocrine parameters in patients with FM compared to matched healthy controls. Moreover, the possible relation between symptom complaints and the specific parameters measured was also evaluated. A first approach was to investigate possible differences between FM patients and controls in the expression of cytokines, as they have been implicated in the occurrence of several of the symptoms associated with FM. Furthermore, adhesion molecules which are involved in cell-to-cell communication and immune cell trafficking were also studied. The latter are known to be regulated by both cytokines and glucocorticoids (GCs) and their expression is often found altered in patients with immune dysregulation. It was expected that subjects with FM would have an increased production of proinflammatory cytokines and/or a reduced antiinflammatory cytokine production and that certain cytokines and/or adhesion molecules would be differently regulated by dexamethasone (DEX). Unstimulated blood was used in the analysis of adhesion molecule expression by flow cytometry while stimulated whole blood cell cultures were used in cytokine flow cytometry assays. Peripheral blood mononuclear cells (PBMCs) were also cultured and the supernatants collected to determine the concentration of cytokines by biochip protein array. In addition, serum samples were used in enzyme-linked immunosorbent assays (ELISA) for quantification of soluble adhesion molecules. L-selectin was found elevated on monocytes and neutrophils of FM patients. A bias toward lower IL-4 levels was observed in FM patients. Based on studies showing differences in glucocorticoid receptor (GR) affinity and disturbances associated with loss of hypothalamic-pituitary-adrenal (HPA) axis resiliency in FM, it was hypothesized whether FM would be associated with abnormalities in glucocorticoid sensitivity. Total plasma cortisol and salivary free cortisol were quantified by ELISA and time-resolved fluorescence immunoassay, respectively. GR sensitivity through DEX inhibition of IL-6, in stimulated whole blood, was evaluated after cytokine quantification by ELISA. The corticosteroid receptors, GR alpha and mineralocorticoid receptor (MR), as well as the glucocorticoid-induced leucine zipper (GILZ) and the FK506 binding protein 5 mRNA expression were assessed in PBMCs by real-time reverse transcription-polymerase chain reaction (RT-PCR). Furthermore, sequencing of RT-PCR products and/or genomic DNA was used for mutational analysis of the corticosteroid receptors. We observed lower basal plasma cortisol levels (borderline statistical significance) and a lower expression of corticosteroid receptors and GILZ in FM patients when compared to healthy controls. The minor allele of the MR single nucleotide polymorphism (SNP) rs5522 was found more often in FM patients than in controls. In addition, female carriers of this SNP seemed to have reduced salivary cortisol responses to a strong psychological stressor (Trier Social Stress Test) compared to non-carriers. FM patient carriers of an MR intronic SNP (rs17484245), before exon 3, were associated with significantly higher scores of depression symptoms compared to patient non-carriers. The thesis includes also a comprehensive analysis of the complexity of GR regulation and the role of alternative mRNA splicing. It focuses on the differential expression of the untranslated GR first exons, their high sequence homology among different species and how genetic determinants, without apparent relevance, may have implications in health and disease. In FM patients, GR exon 1-C expression was found lower and a significant difference was observed when comparing GR 1-C expression between antidepressant-free and patients who had taken antidepressants until two weeks before sample collection. In summary, the study shows a slight disturbance of some components of the innate immune system of FM patients and suggests an enhanced adhesion and possible recruitment of leukocytes to inflammatory sites. The reduced expression of corticosteroid receptors and possibly the reduced MR function may be associated with an impaired function of the HPA axis in these patients. A hyporesponsiveness of the HPA axis under stress or disturbances of the stress response could make these patients more vulnerable to cytokines and inflammation which, compounded by lower antiinflammatory mediators, may sustain some of the symptoms that contribute to the clinical picture of FM.
Die Lateralitätsforschung hat bis dato eine Vielzahl an Hinweisen für einen linkshemisphärischen Leistungsvorteil für die Verarbeitung verbalen Materials und umgekehrt einen rechtshemisphärischen Vorteil für die Verarbeitung bildhaften Materials aufzeigen können. Doch fällt auf, daß kaum Studien existieren, in denen Verhaltensasymmetrien und Asymmetrien elektrophysiologischer Hirnaktivität in einer experimentellen Umgebung gemeinsam untersucht wurden. Viele wissenschaftliche Autoren schlossen einfach von funktionellen Verhaltensasymmetrien auf zugrunde liegende strukturelle Asymmetrien, ohne dabei auf ein allgemeingültiges Erklärungsmodell zur Vorhersage und Integration beider Asymmetriemaße zurückzugreifen. Die Experimente dieser Arbeit setzen das in der psychophysiologischen Wahrnehmungsforschung bereits etablierte visuelle Halbfeldparadigma (VHF-Paradigma) ein, den Probanden werden dabei unterschiedliche visuelle Stimuli lateralisiert auf einem Computermonitor dargeboten. In diesem Untersuchungsrahmen bearbeiten die Versuchspersonen in zwei unterschiedlichen Experimenten zum einen abstrakte verbale Stimuli und zum anderen emotionale bildhafte Stimuli. Die P300- Komponente findet in dieser Studie eine besondere Berücksichtigung. Zentral ist hierbei die Fragestellung, ob das EKP und i.e.S. die P300-Komponente überhaupt zur Erfassung und Interpretation von lateralisierten kognitiven Prozessen geeignet ist. Zusammengefasst läßt sich feststellen, obwohl in den durchgeführten Wahrnehmungsexperimenten deutliche funktionellen Asymmetrien auf der Verhaltensebene resultieren, kann auf der Ebene der phasischen elektrokortikalen Asymmetrien keinesfalls von Lateralitätseffekten gesprochen werden. Das Muster der reizspezifischen Hemisphärenasymmetrie vieler Verhaltensexperimente kann in den hier untersuchten elektrophysiologischen Parametern nicht ansatzweise nachvollzogen werden. Zwar können die funktionelle Asymmetrien in Trefferquoten und Reaktionszeiten zwar einen ersten Hinweis auf strukturelle Asymmetrien darstellen, doch kann aufgrund der vorliegenden Befundlage nicht ohne weiteres von der Verhaltensebene auf Asymmetrien der elektrophysiologischen Ebene geschlossen werden.
Untersucht wurde der Zusammenhang zwischen körperlichen sowie psychischen Beschwerden und kulturellen Wertvorstellungen, Akkulturationsorientierungen, Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen, Vertrauen in direkte Bezugspersonen und Hoffnungslosigkeit bei 172 türkischstämmigen Menschen in Deutschland im Alter von 16 bis 73 Jahren. Die deutschen Erhebungsinstrumente wurden mit Ausnahme eines Fragebogens, der bereits in türkischer Sprache vorlag, von der Autorin und einer staatlich anerkannten Dolmetscherin in die türkische Sprache übersetzt. Für die deutschen und türkischen Messinstrumente wurden anschließend Item- und Skalenanalysen durchgeführt, um sie hinsichtlich ihrer psychometrischen Tauglichkeit zu überprüfen. Weiterhin wurde die türkischstämmige Gesamtstichprobe in eine türkisch orientierte und eine deutsch orientierte Subgruppe unterteilt, zwischen denen einige Mittelwertsvergleiche berechnet wurden, um einerseits inhaltlich relevante Unterschiede explorativ zu erforschen und um andererseits zu überprüfen, ob die Variablen Nationalität, Sprache oder Geburtsort für die stärkere Symptomausprägung bei in Deutschland lebenden Türken entscheidend sind.
Death is perceived as a severe threat to the self. Although it is certain that everyone has to die, people usually don't think about the finiteness of their life. Everything reminding of death is ignored, rationalized and death-related thoughts and fears are pushed out of mind (TMT; Pyszczynski et al., 1999). However, people differ in their ability to regulate negative affect and to access their self-system (Kuhl, 2001). As death is assumed to arouse existential fears, the ability to regulate such fears is particularly important, higher self-access could be relevant in defending central personal values. This thesis aimed at showing existential fears under mortality salience and effects of self-regulation of affect under mortality salience. In two studies (Chapter 2) implicit negative affect under mortality salience was demonstrated. An additional study (Chapter 3) shows the effects of self-regulation on implicit negative affect, whereas four studies in Chapter 4 displayed differences in self-access under mortality salience depending on people- ability of self-regulating negative affect.
Background: Psychotherapy is successful for the majority of patients , but not for every patient. Hence, further knowledge is needed on how treatments should be adapted for those who do not profit or deteriorate. In the last years prediction tools as well as feedback interventions were part of a trend to more personalized approaches in psychotherapy. Research on psychometric prediction and feedback into ongoing treatment has the potential to enhance treatment outcomes, especially for patients with an increased risk of treatment failure or drop-out.rnMethods/design: The research project investigates in a randomized controlled trial the effectiveness as well as moderating and mediating factors of psychometric feedback to therapists. In the intended study a total of 423 patients, who applied for a cognitive-behavioral therapy at the psychotherapy clinic of the University Trier and suffer from a depressive and/or an anxietyrndisorder (SCID interviews), will be included. The patients will be randomly assigned either to one therapist as well as to one of two intervention groups (CG, IG2). An additional intervention group (IG1) will be generated from an existing archival data set via propensity score matching. Patients of the control group (CG; n = 85) will be monitored concerning psychological impairment but therapists will not be provided with any feedback about the patients assessments. In both intervention groups (IG1: n = 169; IG2: n = 169) the therapists are provided with feedback about the patients self-evaluation in a computerized feedback portal. Therapists of the IG2 will additionally be provided with clinical support tools, which will be developed in thisrnproject, on the basis of existing systems. Therapists will also be provided with a personalized treatment recommendation based on similar patients (Nearest Neighbors) at the beginning of treatment. Besides the general effectiveness of feedback and the clinical support tools for negatively developing patients, further mediating and moderating variables on this feedback effectrnshould be examined: treatment length, frequency of feedback use, therapist effects, therapist- experience, attitude towards feedback as well as congruence of therapist-andpatient- evaluation concerning the progress. Additional procedures will be implemented to assess treatment adherence as well as the reliability of diagnosis and to include it into the analyses.rnDiscussion: The current trial tests a comprehensive feedback system which combines precision mental health predictions with routine outcome monitoring and feedback tools in routine outpatient psychotherapy. It also adds to previous feedback research a stricter design by investigating another repeated measurement CG as well as a stricter control of treatment integrity. It also includes a structured clinical interview (SCID) and controls for comorbidity (within depression and anxiety). This study also investigates moderators (attitudes towards, use of the feedback system, diagnoses) and mediators (therapists" awareness of negative change and treatment length) in one study.
There are large health, societal, and economic costs associated with attrition from psychological services. The recently emerged, innovative statistical tool of complex network analysis was used in the present proof-of-concept study to improve the prediction of attrition. Fifty-eight patients undergoing psychological treatment for mood or anxiety disorders were assessed using Ecological Momentary Assessments four times a day for two weeks before treatment (3,248 measurements). Multilevel vector autoregressive models were employed to compute dynamic symptom networks. Intake variables and network parameters (centrality measures) were used as predictors for dropout using machine-learning algorithms. Networks for patients differed significantly between completers and dropouts. Among intake variables, initial impairment and sex predicted dropout explaining 6% of the variance. The network analysis identified four additional predictors: Expected force of being excited, outstrength of experiencing social support, betweenness of feeling nervous, and instrength of being active. The final model with the two intake and four network variables explained 32% of variance in dropout and identified 47 out of 58 patients correctly. The findings indicate that patients" dynamic network structures may improve the prediction of dropout. When implemented in routine care, such prediction models could identify patients at risk for attrition and inform personalized treatment recommendations.
Kompetenzeinbußen und Abhängigkeit im Alter können durch die soziale Umwelt mitbedingt werden. Altersstereotypbasierte Negativerwartungen bezüglich mangelnder Kompetenzen alter Menschen beeinflussen das Kommunikationsverhalten jüngerer gegenüber älteren Personen (z.B. Ryan, Giles, Bartolucci & Henwood, 1986) sowie das Interaktionsverhalten im Pflegekontext (Baltes, M. M., 1996). Margret Baltes (1996) zeigte in Beobachtungsstudien, dass die Interaktionen zwischen alten Menschen und ihren Pflegepersonen durch ein spezifisches Muster gekennzeichnet sind: Unselbständiges Verhalten der alten Menschen wird durch vermehrte Hilfe unterstützt, selbständiges Verhalten ignoriert. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, ob es sich bei diesem Abhängigkeitsunterstützungsskript im Pflegesetting um einen Effekt mit universellem Geltungsbereich handelt, oder ob es situative und personale Moderatoren gibt, welche die Reaktionen der Pflegepersonen auf selbständiges bzw. unselbständiges Verhalten der von ihnen betreuten Menschen beeinflussen. Mithilfe einer experimentellen Methode - unter Verwendung von Text-Vignetten - wurde an einer Stichprobe von Studierenden (Studie 1; N=172) sowie professionellen Pflegekräften aus Altenheimen bzw. einem Krankenhaus (Studie 2; N=214) die Hypothese überprüft, dass Pflegekräfte vor allem in solchen Situationen skriptkonform handeln, in denen sie unter Zeitdruck stehen. Des Weiteren wurde untersucht, ob es sich um einen spezifischen Effekt im Umgang mit alten Menschen handelt, oder ob der Befund vielmehr auf bestimmte Rollenerwartungen im Pflegesetting (Altenheim bzw. Krankenhaus) unabhängig vom Alter der gepflegten Person zurückzuführen ist. Als Persönlichkeitsvariablen wurden Geduld, Direktivität und die individuelle Ausprägung des Altersstereotyps erhoben. Die Ergebnisse sprechen für ein relativ hohes Maß an aktivierenden, die Selbständigkeit fördernden Pflegeabsichten. Diese sind vermindert bei hohem Zeitdruck und mangelnder Geduld der Pflegeperson. Die Hypothese, das Abhängigkeitsunterstützungsskript zeige sich vor allem in der Interaktion mit alten Menschen bzw. werde durch ein individuell stark ausgeprägtes negatives Altersstereotyp verstärkt, fand keine eindeutige Bestätigung. Es zeigten sich aber Unterschiede zwischen den Pflegesettings: Im Altenheim wurden mehr selbständigkeitsunterstützende Pflegeabsichten geäußert als bei alten Patienten im Krankenhaus.
Der Schlaganfall zählt zur dritthäufigsten Todesursache in Deutschland und stellt die meist verbreitete lebensbedrohliche neurologische Störung dar. Studien zur Prävalenz emotional-motivationaler Veränderungen verdeutlichen, dass ein Schlaganfall das Risiko für die Entwicklung affektiver Erkrankungen erhöhen kann. Oft kommt es bei diesen Patienten zu Veränderungen in der autonom-nervösen und neuroendokrinen Regulation, in körperlichen Systemen der Stressabwehr also, die ebenfalls mit emotionalen Prozessen in Beziehung stehen. Bisher ist noch nicht abschließend geklärt, ob Veränderungen des Affekts primär eine biologische Folge der Hirnschädigung darstellen oder vielmehr als psychologische Reaktion auf das Krankheitsereignis Schlaganfall interpretiert werden müssen. Die vorliegende Untersuchung ging der Frage nach, inwiefern bei Patienten in der stationären Rehabilitation Veränderungen im Antrieb und Affekt auftreten und ob diese eher mit pathoanatomischen Faktoren (Lateralität und intrahemishärische Lokalisation der Hirnschädigung) oder mit psychologischen Einflussgrößen zusammenhängen (z.B. Persönlichkeitsfaktoren, demographische Variablen, funktioneller Status). Eine zweite Fragestellung beschäftigte sich mit Veränderungen in der zerebralen Kontrolle von körperlichen Systemen zur Stressregulation, des Autonomen Nervensystems und der hypothalamisch-hypophysären Nebennierenrindenachse (HPA-Achse), dessen primärer Effektor das "Stresshormon" Cortisol ist. Abschließend wurde die Kovariation von Veränderungen im subjektiv erlebten Affekt und in vegetativen Funktionen untersucht, um die Annahme zu prüfen, inwieweit veränderte autonom-nervöse und neuroendokrine Reaktionsmuster als ein Bindeglied zwischen der hirnorganischen Schädigung und Veränderungen des affektiven Erlebens und Verhaltens der Patienten fungieren könnten. Methodik. In einem Zeitraum von 15 Monaten wurden 33 Patienten mit einem erstmaligen, unilateralen Infarkt ischämischer Genese (linksseitiger Infarkt: N = 18, rechtsseitiger Infarkt: N = 15) sowie eine Gruppe von 30 gesunden, im Alter und Geschlecht vergleichbaren Kontrollpersonen untersucht. Neben der Analyse von Merkmalen der Hirnschädigung wurden Symptome von Angst, Depressivität und Apathie anhand verschiedener Instrumente zur Selbst- und Fremdeinschätzung erfasst. Zusätzlich wurde die dispositionelle Stressreaktivität und Alexithymie untersucht. Neben verschiedenen neuropsychologischen Kontrollvariablen wurde der funktionelle Status der Patienten zu Beginn und zum Ende der Rehabilitation erfasst. Autonom-nervöse und neuroendokrine Parameter wurden in einer experimentellen Untersuchung unter Stimulation mit einem moderaten kognitiven Stressor erhoben; die basale Aktivität der HPA-Achse wurde morgens an drei aufeinander folgenden Tagen ermittelt. Ergebnisse. Die affektive Belastung der Patientengruppe war im Vergleich zur Kontrollgruppe erhöht, lag jedoch im subklinischen Bereich. Während der Einfluss pathoanatomischer Faktoren gering ausfiel, zeichneten sich Patienten mit stärkeren affektiven Symptomen durch eine erhöhte Stressreaktivität und Alexithymie, sowie einen stark erhöhten Anteil des weiblichen Geschlechts aus. Die Zusammenhänge traten relativ unspezifisch für alle Symptombereiche des Affekts und Antriebs auf. Patienten mit rechtsseitigen Infarkten zeichneten sich im Vergleich zur Kontrollgruppe durch eine reduzierte Reaktivität und Residualaktivierung in der elektrodermalen Aktivität und eine reduzierte phasische Cortisolreaktion auf den mentalen Stressor aus, während für die Herzratenvariabilität nach Kontrolle medizinischer Störvariablen keine Gruppenunterschiede beobachtbar waren. Patienten mit linksseitigen Infarkten wiesen hingegen eine höhere tonische Aktivierung der HPA-Achse auf als die Kontrollgruppe. Differentielle Aufmerksamkeitsleistungen erwiesen sich als bedeutsame Moderatorvariablen der vegetativen Reaktivität. Die Kovariation zwischen Affekt und vegetativen Maßen konnte nicht unabhängig von personengebundenen Störvariablen beurteilt werden. Diskussion. Bezüglich des integrativen psychobiologischen Modells der Affektveränderung dominierten in dieser Stichprobe mit moderaten Affektbelastungen psychologische Einflussgrößen, wobei einer Generalisierung dieser Ergebnisse auf andere Patientenkollektive mit schwereren Symptomausprägungen Grenzen gesetzt sind. Eine Reduktion der vegetativen Reaktivität stand hingegen im Zusammenhang mit pathoanatomischen Variablen. In Anbetracht der lateralisierten zerebralen Kontrolle körperlicher Vitalfunktion sind Folgeuntersuchungen notwendig, die die Relevanz rechtshemisphärischer Läsionen für den Krankheitsverlauf längsschnittlich untersuchen. Möglichkeiten der Nutzung von kritischen Vulnerabilitätsfaktoren für die Identifikation von Risikoprofilen und zur Optimierung von Behandlungsprozessen werden diskutiert.
To determine stress-related influences on obesity, the eating behaviour of 100 overweight and normal weight children was investigated in the laboratory and in everyday life. A controlled repeated measures design was used for the laboratory study with stress vs. non-stress as one repeated factor. The eating style was measured by recording cumulative eating curves with a universal eating monitor. Stress eating during everyday life was measured by questionnaire. In everyday life, the amount of protein, carbohydrate, and fat as well the total amount of energy in each meal were analysed. The eating style after stress-induction in the laboratory did not differ between weight groups. However, in everyday life, overweight children more often pretended to eat when feeling stressed, than did normal weight children. The "stress eating" was more pronounced for children, who have high restraint scores. Overweight children didn`t ingest neither more calories nor fat, carbohydrate or protein. Stress-related eating behaviour in everyday life may be part of the development and maintenance of overweight in children. However, if the availability of food is limited and the environment is structured, stress-protective ressources of overweight children may help them to control their eating behaviour.
Psychiatric/Behavioral disorders/traits are usually polygenic in nature, where a particular phenotype is the manifestation of multiple genes. However, the existence of large families with numerous members who are affected by these disorders/traits steers us towards a Mendelian (or monogenic) possibility, where the phenotype is caused by a single gene. In order to better understand the genetic architecture of general psychiatric/behavioral disorders/traits, this thesis investigates large pedigrees that display a Mendelian pattern for attention-deficit/hyperactivity disorder, schizophrenia and bipolar disorder. Numerous challenges in the field of psychiatric and behavioral sciences have impeded the genetic investigation of such disorders/traits. Examples include frequent cross-disorders, genetic heterogeneity across subjects as well as the use of diagnostic tools that can be subjective at times. To overcome these challenges, this thesis investigates large multi-generational pedigrees, which comprise a significant number of members who exhibit specific psychiatric/behavioral phenotypes. These pedigrees provide high-resolution experimental setups that can dissect the genetic complexities of psychiatric/behavioral disorders/traits. This thesis adopts a classical two-stage genetic approach to investigate the various psychiatric/behavioral disorders/traits in large pedigrees. The classical two-stage genetic approach is commonly used by many human geneticists to study a wide spectrum of human physiological disorders but is only being applied to the field of psychiatric and behavioral genetics recently. Through the study of large pedigrees, this thesis discovers the genomic regions that may play a causative role in the expression of certain psychiatric/behavioral disorders/traits within the vast genome.
Selbstverletzende Verhaltensweisen und Autoaggressionen im Kontext Geistiger Behinderung sowie deren Fernwirkungen auf die Betreuungspersonen in Wohnheimen und Werkstätten gilt das Hauptinteresse vorliegender Arbeit. Ausgehend von der Darstellung der Spezifizität Geistiger Behinderung unterschiedlicher Schweregrade als Hintergrundvariablen der Genese und Aufrechterhaltung selbstverletzenden Verhaltens werden wesentliche theoretische Konzepte autoaggressiven Handelns diskutiert: medizinisch-physiologischen Befunde, psychodynamische Deutungsmuster, entwicklungspsychologische Annahmen, behaviorale Theorien, kognitive und systemische Ansätze. Im empirischen Teil der Arbeit, der sich auf eine Befragung von 136 Betreuungspersonen in Einrichtungen für Menschen mit Geistiger Behinderung stützt, lässt sich als wesentliche kognitive Deutung der Probanden die Provokationsannahme und das Vermeidungsmotiv bestätigen. Emotional stehen Ärger, Angst und Hilflosigkeit bei den Befragten im Vordergrund. Bestrafende Interventionen als entsprechende Handlungstendenz treten jedoch generell nicht vermehrt hervor, vielmehr scheint ein Interventionspluralismus auf, sich der weitgehend unabhängig von den angenommenen theoretischen Ursachen des selbstverletzenden Verhaltens entwickelt. Im Bezug auf Ausbrennen im Beruf und psychosomatische Belastungen ergeben sich keine direkten linearen Zusammenhänge zur Häufigkeit und zum Ausmaß der beobachteten Autoaggression. Auf der Grundlage einer pfadanalytischen Betrachtung, können lediglich ausgehend von der Vermeidungs- und Provokationsannahme über Ärgerreaktion und Bestrafungstendenz höhere Burnout-Werte und größere psychosomatische Belastung aufgezeigt werden. Im Schlussteil der Arbeit werden Ableitungen für die Praxis im Umgang mit selbstverletzendem Verhalten und Autoaggressionen dargestellt.
Im Lebensrückblick wird bedeutsamen Ereignissen lebensgeschichtliche Bedeutung zugeschrieben; diese werden sodann als zugehörig zur eigenen Person und Lebensgeschichte wahrgenommen. Dieser Vorgang wurde als "Stiftung von Kohärenz" bezeichnet und für ein zurückliegendes belastendes Ereignis explorativ untersucht. In einer Fragebogenerhebung mit Daten von insgesamt N = 260 Probanden im Alter zwischen 41 und 86 Jahren wurde die Stiftung von Kohärenz für ein belastendes Ereignis daraufhin untersucht, inwieweit diese mit verschiedenen Formen der gedanklichen Auseinandersetzung mit dem Ereignis zusammenhängt. Weiterhin wurden die Zusammenhänge der Kohärenzstiftung mit ereignisbedingten Veränderungen des Selbstbildes und bestimmter Lebensumstände sowie mit Merkmalen des Ereignisses und der Person exploriert.
Mit fachlicher Informationskompetenz werden die Fähigkeiten bezeichnet, die notwendig sind, um effektiv Fachinformationen (z.B. Zeitschriftenartikel) finden und bewerten zu können. Informationskompetenz gilt als wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Studium und Erfolg auf dem Arbeitsmarkt. Ziel dieser Arbeit ist es, Messinstrumente für fachliche Informationskompetenz bei Psychologiestudierenden zu entwickeln. Dabei wird davon ausgegangen, dass Informationskompetenz sowohl deklarative, als auch prozedurale Wissenskomponenten (Hintergrundwissen über Konzepte und die Beherrschung von Strategien und Vorgehensweisen) enthält. Um diese erfassen zu können, wurde ein Multiple-Choice-Test und Rechercheaufgaben entwickelt; beide Instrumente wurden zur Evaluation eines Trainings für Informationskompetenz eingesetzt. Mittlere Korrelationen zwischen den Instrumenten und die Ergebnisse einer Clusteranalyse zeigen, dass mit beiden Instrumenten unterschiedliche Wissenskomponenten erfasst werden.