Filtern
Erscheinungsjahr
- 2022 (5) (entfernen)
Dokumenttyp
Volltext vorhanden
- ja (5) (entfernen)
Schlagworte
Institut
- Fachbereich 1 (5) (entfernen)
Der Beitrag diskutiert das Verhältnis von allgemeiner und beruflicher Bildung mithilfe einer pädagogischen Theorie der Organisation. Allgemeine Erwachsenen- und berufliche Bildung treffen sich darin, Prozess und Ergebnis der wechselseitigen Auseinandersetzung zwischen Organisationen und Individuen zu sein. Organisationen sind nicht nur Kontext von Bildung, sie sind selber gebildet und wirken pädagogisch. Der Beitrag erschließt die Funktion und Eigenlogik der Organisation in ihrem Verhältnis zu den Grundbegriffen der Erziehungswissenschaft. Der Vorschlag ermöglicht es, Lernen, Sozialisation, Erziehung, Bildung und Kompetenz in ihrer Geltung für die ineinander verflochtene Strukturdynamik von Organisation und Subjekt zu differenzieren. Als Alternative zur geläufigen Organisationsvergessenheit der Pädagogik integriert die differenzierende Ordnung dieser Begriffe eine erziehungswissenschaftliche Perspektive auf Individuum und Organisation.
The ability to acquire knowledge helps humans to cope with the demands of the environment. Supporting knowledge acquisition processes is among the main goals of education. Empirical research in educational psychology has identified several processes mediated through that prior knowledge affects learning. However, the majority of studies investigated cognitive mechanisms mediating between prior knowledge and learning and neglected that motivational processes might also mediate the influence. In addition, the impact of successful knowledge acquisition on patients’ health has not been comprehensively studied. This dissertation aims at closing knowledge gaps on these topics with the use of three studies. The first study is a meta-analysis that examined motivation as a mediator of individual differences in knowledge before and after learning. The second study investigated in greater detail the extent to which motivation mediated the influence of prior knowledge on knowledge gains in a sample of university students. The third study is a second-order meta-analysis synthesizing the results of previous meta-analyses on the effects of patient education on several health outcomes. The findings of this dissertation show that (a) motivation mediates individual differences in knowledge before and after learning; (b) interest and academic self-concept stabilize individual differences in knowledge more than academic self-efficacy, intrinsic motivation, and extrinsic motivation; (c) test-oriented instruction closes knowledge gaps between students; (d) students’ motivation can be independent of prior knowledge in high aptitude students; (e) knowledge acquisition affects motivational and health-related outcomes; and (f) evidence on prior knowledge and motivation can help develop effective interventions in patient education. The results of the dissertation provide insights into prerequisites, processes, and outcomes of knowledge acquisition. Future research should address covariates of learning and environmental impacts for a better understanding of knowledge acquisition processes.
Der vorliegende Text ist als Mantelpapier im Rahmen einer kumulativen Dissertation an der Universität Trier angenommen worden. Er dient der Zusammenfassung, Reflexion und erweiterten theoretischen Betrachtung der empirischen Einzelbeiträge, die alle einen Einzelaspekt des Gesamtgeschehens „Innovationslabor zur Unterstützung unternehmerischen Lernens und der Entwicklung sozialer Dienstleistungsinnovationen“ behandeln. Dabei wird das Innovationslabor grundsätzlich als Personalentwicklungsmaßnahme aufgefasst. In einem gedanklichen Experiment werden die Ergebnisse auf Organisationen der Erwachsenen- und Weiterbildung übertragen.
Das Besondere dieses Rahmenpapiers ist die Verbindung eines relationalen Raumverständnisses mit der lerntheoretischen Untermauerung des Gegenstandes „Innovationslabor“ aus der Perspektive der Organisationspädagogik und Erwachsenenbildung. Die Ergebnisse zeigen den Lernraum Labor als abseits des Arbeitslebens, als semi-autonom angebundenen Raum, wo Lernprozesse auf unterschiedlichen Ebenen stattfinden und angestoßen werden. Das Labor wird als heterotoper (Lern-)Raum diskutiert. Neu ist auch der Einbezug einer kritischen Perspektive, die bislang im Diskurs um Innovationslabore fehlte: Das Labor wird als prekärer Lernraum charakterisiert. Somit liegt mit dieser Arbeit nun eine grundlegende Ausarbeitung des Labors als Lernraum vor, die zahlreiche weitere Anschlussmöglichkeiten für Forschung ermöglicht.
The present dissertation was developed to emphasize the importance of self-regulatory abilities and to derive novel opportunities to empower self-regulation. From the perspective of PSI (Personality Systems Interactions) theory (Kuhl, 2001), interindividual differences in self-regulation (action vs. state orientation) and their underlying mechanisms are examined in detail. Based on these insights, target-oriented interventions are derived, developed, and scientifically evaluated. The present work comprises a total of four studies which, on the one hand, highlight the advantages of a good self-regulation (e.g., enacting difficult intentions under demands; relation with prosocial power motive enactment and well-being). On the other hand, mental contrasting (Oettingen et al., 2001), an established self-regulation method, is examined from a PSI perspective and evaluated as a method to support individuals that struggle with self-regulatory deficits. Further, derived from PSI theory`s assumptions, I developed and evaluated a novel method (affective shifting) that aims to support individuals in overcoming self-regulatory deficits. Thereby affective shifting supports the decisive changes in positive affect for successful intention enactment (Baumann & Scheffer, 2010). The results of the present dissertation show that self-regulated changes between high and low positive affect are crucial for efficient intention enactment and that methods such as mental contrasting and affective shifting can empower self-regulation to support individuals to successfully close the gap between intention and action.
Stress gilt als zentrales Gesundheitsrisiko des 21. Jahrhunderts und wird in der Forschung als multidimensionales Konstrukt auf psychologischer und biologischer Ebene untersucht. Wäh-rend die subjektive Wahrnehmung von Stress nicht mit der biologischen Stressreaktivität zu-sammenhängen muss, ist der negative Einfluss stressassoziierter biologischer Prozesse auf Wohlbefinden und Gesundheit gut belegt. Bereits im Grundschulalter zeigen Kinder eine mit Erwachsenen vergleichbare Stressbelastung und gesundheitliche Folgen, Bewältigungsstrategien sind in diesem Alter allerdings noch nicht vollständig entwickelt. Präventionsprogramme im Grundschulalter sollen Kinder in ihren sich entwickelnden Stressbewältigungsfähigkeiten fördern, wobei sowohl emotionsfokussierte und problemorientierte Ansätze als auch soziale Unterstützung wichtige Faktoren darstellen könnten.
Das einleitende Literatur-Review evaluiert bisherige Stresspräventionsstudien und verdeutlicht, dass zwar die Wirksamkeit und Anwendbarkeit von mehrfaktoriellen Stresspräventionsprogrammen im Rahmen psychometrischer Erhebungen gezeigt werden konnten, biologische Prozesse in der Forschung bisher allerdings nicht erhoben und außer Acht gelassen wurden.
Die empirische Untersuchung in Studie 1 zeigt, dass eine multidimensionale psychobiologische Betrachtungsweise sinnvoll ist, indem sowohl die Psychometrie, als auch psychobiologische Prozesse der Stressreaktion miteinbezogen und die Auswirkungen von Stressprävention auf den verschiedenen Ebenen untersucht wurden. Zwei Kurzinterventionen wurden dazu miteinander verglichen und ihre Wirkung auf psychophysiologischen Ebenen (z.B. Kortisol, α-Amylase und Herzrate) in einem Prä-Post Design geprüft. Eine statistisch signifikante Abnahme psychophysiologischer Stressreaktivität, sowie stressassoziierter psychologischer Symptome verdeutlichte die multidimensionale Wirksamkeit von Stressmanagementtrainings.
Studie 2 wurde im Rahmen der Covid-19-Pandemie entworfen. Die in Studie 1 trainierten Kinder wurden mittels Online-Fragebogenerhebung mit einer Kontrollgruppe hinsichtlich ihrer Stressbelastung verglichen. Die Ergebnisse zeigten eine geringere Belastung und vermehrte günstige Bewältigungsstrategien trainierter Kinder im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Diese Ergebnisse heben die Relevanz einer multidimensionalen Betrachtung kindlichen Stresses hervor. Es wurde gezeigt, dass Stresspräventionsprogramme auf den unterschiedlichen Ebenen der Stressreaktion wirken und sogar in gesamtgesellschaftlichen Krisensituationen stresspro-tektiv wirken können. Zukünftige Studien sollten Stresspräventionen im Grundschulalter psychophysiologisch evaluieren und deren Wirkung in Längsschnittstudien beurteilen, um das Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen zu verbessern.