Filtern
Dokumenttyp
Schlagworte
- Encodierung (2) (entfernen)
Institut
- Fachbereich 1 (1)
- Psychologie (1)
The forward effect of testing refers to the finding that retrieval practice of previously studied information increases retention of subsequently studied other information. It has recently been hypothesized that the forward effect (partly) reflects the result of a reset-of-encoding (ROE) process. The proposal is that encoding efficacy decreases with an increase in study material, but testing of previously studied information resets the encoding process and makes the encoding of the subsequently studied information as effective as the encoding of the previously studied information. The goal of the present study was to verify the ROE hypothesis on an item level basis. An experiment is reported that examined the effects of testing in comparison to restudy on items’ serial position curves. Participants studied three lists of items in each condition. In the testing condition, participants were tested immediately on non-target lists 1 and 2, whereas in the restudy condition, they restudied lists 1 and 2. In both conditions, participants were tested immediately on target list 3. Influences of condition and items’ serial learning position on list 3 recall were analyzed. The results showed the forward effect of testing and furthermore that this effect varies with items’ serial list position. Early target list items at list primacy positions showed a larger enhancement effect than middle and late target list items at non-primacy positions. The results are consistent with the ROE hypothesis on an item level basis. The generalizability of the ROE hypothesis across different experimental tasks, like the list-method directed-forgetting task, is discussed.
Diese Dissertationsschrift befasst sich mit der Erforschung des motorischen Gedächtnisses. Wir gehen der Frage nach, ob sich dort Analogien zu im deklarativen Gedächtnis bekannten kontextuellen und inhibitorischen Effekten finden lassen.
Der erste von drei peer reviewed Artikeln setzt sich mit der generellen Bedeutung von externen Kontextmerkmalen für einen motorischen Gedächtnisabruf auseinander. Wir veränderten zwei verschiedene Sätze motorischer Sequenzen entlang einer hohen Zahl entsprechender Merkmale. Signifikant unterschiedliche Erinnerungsleistungen wiesen auf eine Kontextabhängigkeit motorischer Inhalte hin. Die Erinnerungsleistung variierte entlang der seriellen Output-Position. Bei einem Kontextwechsel blieb die Erinnerungsleistung über den Abrufverlauf nahezu stabil, bei Kontextbeibehaltung fiel diese schnell signifikant ab.
Beide weiteren peer reviewed Artikel wenden sich dann der Inhibition motorischer Sequenzen zu. Im zweiten Artikel begutachten wir drei Sätze motorischer Sequenzen, die wir mit verschiedenen Händen ausführen ließen, auf ein selektives gerichtetes Vergessen. Die Vergessen-Gruppe zeigte dies nur, wenn für Satz Zwei und Drei dieselbe Hand benutzt wurde und somit ein hohes Interferenzpotenzial zwischen diesen Listen bestand. War dieses im Vergleich niedrig, indem beide Sätze mit verschiedenen Händen auszuführen waren, trat kein selektives gerichtetes Vergessen auf. Das deutet auf kognitive Inhibition als wirkursächlichen Prozess.
Im dritten Artikel schließlich untersuchen wir Effekte willentlicher kognitiver Unterdrückung sowohl des Gedächtnisabrufs als auch des Ausführens in einer motorischen Adaptation des TNT (think/no-think) – Paradigmas (Anderson & Green, 2001). Waren die Sequenzen in Experiment 1 anfänglich stärker trainiert worden, so zeigten willentlich unterdrückte (no-think) motorische Repräsentationen eine deutliche Verlangsamung in deren Zugänglichkeit und tendenziell auch in der Ausführung, - im Vergleich zu Basisraten-Sequenzen. Waren die Sequenzen in Experiment 2 dagegen nur moderat trainiert, wurden diese auch schlechter erinnert und deutlich verlangsamt ausgeführt. Willentliche kognitive Unterdrückung kann motorische Gedächtnisrepräsentation und deren Ausführung beeinflussen.
Unsere drei Artikel bestätigen motorische Analogien bekannter Kontext- und Inhibitionseffekte im deklarativen Gedächtnis. Wir führen ein selektives gerichtetes Vergessen motorischer Inhalte eindeutig auf Inhibition zurück und bestätigen darüber hinaus Effekte der willentlichen Unterdrückung motorischer Gedächtnisrepräsentation.