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Zeitgleich mit stetig wachsenden gesellschaftlichen Herausforderungen haben im vergangenen Jahrzehnt Sozialunternehmen stark an Bedeutung gewonnen. Sozialunternehmen verfolgen das Ziel, mit unternehmerischen Mitteln gesellschaftliche Probleme zu lösen. Da der Fokus von Sozialunternehmen nicht hauptsächlich auf der eigenen Gewinnmaximierung liegt, haben sie oftmals Probleme, geeignete Unternehmensfinanzierungen zu erhalten und Wachstumspotenziale zu verwirklichen.
Zur Erlangung eines tiefergehenden Verständnisses des Phänomens der Sozialunternehmen untersucht der erste Teil dieser Dissertation anhand von zwei Studien auf der Basis eines Experiments das Entscheidungsverhalten der Investoren von Sozialunternehmen. Kapitel 2 betrachtet daher das Entscheidungsverhalten von Impact-Investoren. Der von diesen Investoren verfolgte Investmentansatz „Impact Investing“ geht über eine reine Orientierung an Renditen hinaus. Anhand eines Experiments mit 179 Impact Investoren, die insgesamt 4.296 Investitionsentscheidungen getroffen haben, identifiziert eine Conjoint-Studie deren wichtigste Entscheidungskriterien bei der Auswahl der Sozialunternehmen. Kapitel 3 analysiert mit dem Fokus auf sozialen Inkubatoren eine weitere spezifische Gruppe von Unterstützern von Sozialunternehmen. Dieses Kapitel veranschaulicht auf der Basis des Experiments die Motive und Entscheidungskriterien der Inkubatoren bei der Auswahl von Sozialunternehmen sowie die von ihnen angebotenen Formen der nichtfinanziellen Unterstützung. Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass die Motive von sozialen Inkubatoren bei der Unterstützung von Sozialunternehmen unter anderem gesellschaftlicher, finanzieller oder reputationsbezogener Natur sind.
Der zweite Teil erörtert auf der Basis von zwei quantitativ empirischen Studien, inwiefern die Registrierung von Markenrechten sich zur Messung sozialer Innovationen eignet und mit finanziellem und sozialem Wachstum von sozialen Startups in Verbindung steht. Kapitel 4 erörtert, inwiefern Markenregistrierungen zur Messung von sozialen Innovationen dienen können. Basierend auf einer Textanalyse der Webseiten von 925 Sozialunternehmen (> 35.000 Unterseiten) werden in einem ersten Schritt vier Dimensionen sozialer Innovationen (Innovations-, Impact-, Finanz- und Skalierbarkeitsdimension) ermittelt. Darauf aufbauend betrachtet dieses Kapitel, wie verschiedene Markencharakteristiken mit den Dimensionen sozialer Innovationen zusammenhängen. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die Anzahl an registrierten Marken als Indikator für soziale Innovationen (alle Dimensionen) dient. Weiterhin spielt die geografische Reichweite der registrierten Marken eine wichtige Rolle. Aufbauend auf den Ergebnissen von Kapitel 4 untersucht Kapitel 5 den Einfluss von Markenregistrierungen in frühen Unternehmensphasen auf die weitere Entwicklung der hybriden Ergebnisse von sozialen Startups. Im Detail argumentiert Kapitel 5, dass sowohl die Registrierung von Marken an sich als auch deren verschiedene Charakteristiken unterschiedlich mit den sozialen und ökonomischen Ergebnissen von sozialen Startups in Verbindung stehen. Anhand eines Datensatzes von 485 Sozialunternehmen zeigen die Analysen aus Kapitel 5, dass soziale Startups mit einer registrierten Marke ein vergleichsweise höheres Mitarbeiterwachstum aufweisen und einen größeren gesellschaftlichen Beitrag leisten.
Die Ergebnisse dieser Dissertation weiten die Forschung im Social Entrepreneurship-Bereich weiter aus und bieten zahlreiche Implikationen für die Praxis. Während Kapitel 2 und 3 das Verständnis über die Eigenschaften von nichtfinanziellen und finanziellen Unterstützungsorganisationen von Sozialunternehmen vergrößern, schaffen Kapitel 4 und 5 ein größeres Verständnis über die Bedeutung von Markenanmeldungen für Sozialunternehmen.