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Diese Dissertation beschäftigt sich mit der Fragestellung, ob und wie Intersektionalität als analytische Perspektive für literarische Texte eine nützliche Ergänzung für ethnisch geordnete Literaturfelder darstellt. Diese Fragestellung wird anhand der Analyse dreier zeitgenössischer chinesisch-kanadischer Romane untersucht.
In der Einleitung wird die Relevanz der Themenbereiche Intersektionalität und asiatisch-kanadische Literatur erörtert. Das darauffolgende Kapitel bietet einen historischen Überblick über die chinesisch-kanadische Einwanderung und geht detailliert auf die literarischen Produktionen ein. Es wird aufgezeigt, dass, obwohl kulturelle Güter auch zur Artikulation von Ungleichheitsverhältnissen aufgrund von zugeschriebener ethnischer Zugehörigkeit entstehen, ein Diversifizierungsbestreben innerhalb der literarischen Gemeinschaft von chinesisch-kanadischen Autor:innen identifiziert werden kann. Das dritte Kapitel widmet sich dem Begriff „Intersektionalität“ und stellt, nach einer historischen Einordnung des Konzeptes mit seinen Ursprüngen im Black Feminism, Intersektionalität als bindendes Element zwischen Postkolonialismus, Diversität und Empowerment dar – Konzepte, die für die Analyse (kanadischer) Literatur in dieser Dissertation von besonderer Relevanz sind. Anschließend wird die Rolle von Intersektionalität in der Literaturwissenschaft aufgegriffen. Die darauffolgenden exemplarischen Analysen von Kim Fus For Today I Am a Boy, Wayson Choys The Jade Peony und Yan Lis Lily in the Snow veranschaulichen die vorangegangen methodischen Überlegungen. Allen drei Romanen vorangestellt ist die Kontextualisierung des jeweiligen Werkes als chinesisch-kanadisch, aber auch bisher vorgenommene Überlegungen, die diese Einordnung infrage stellen. Nach einer Zusammenfassung des Inhalts folgt eine intersektionale Analyse auf der inhaltlichen Ebene, die in den familiären und weiteren sozialen Bereich unterteilt ist, da sich die Hierarchiemechanismen innerhalb dieser Bereiche unterscheiden oder gegenseitig verstärken, wie aus den Analysen hervorgeht. Anschließend wird die formale Analyse mit einem intersektionalen Schwerpunkt in einem separaten Unterkapitel näher beleuchtet. Ein drittes Unterkapitel widmet sich einem dem jeweiligen Roman spezifischen Aspekt, der im Zusammenhang mit einer intersektionalen Analyse von besonderer Relevanz ist. Die Arbeit schließt mit einem übergreifenden Fazit, welches die wichtigsten Ergebnisse aus der Analyse zusammenfasst und mit weiteren Überlegungen zu den Implikationen dieser Dissertation, vor allem im Hinblick auf sogenannte kanadische „master narratives“, die eine weitreichende, kontextuelle Relevanz für das Arbeiten mit literarischen Texten aufweisen und durch einen intersektionalen literarischen Ansatz in Zukunft gegebenenfalls gewinnbringend ergänzt werden können.
No Longer Printing the Legend: The Aporia of Heteronormativity in the American Western (1903-1969)
(2023)
This study critically investigates the U.S.-American Western and its construction of sexuality and gender, revealing that the heteronormative matrix that is upheld and defended in the genre is consistently preceded by the exploration of alternative sexualities and ways to think gender beyond the binary. The endeavor to naturalize heterosexuality seems to be baked in the formula of the U.S.-Western. However, as I show in this study, this endeavor relies on an aporia, because the U.S.-Western can only ever attempt to naturalize gender by constructing it first, hence inevitably and simultaneously construct evidence that supports the opposite: the unnaturalness and contingency of gender and sexuality.
My study relies on the works of Raewyn Connell, Pierre Bourdieu, and Judith Butler, and amalgamates in its methodology established approaches from film and literary studies (i.e., close readings) with a Foucaultian understanding of discourse and discourse analysis, which allows me to relate individual texts to cultural, socio-political and economical contexts that invariably informed the production and reception of any filmic text. In an analysis of 14 U.S.-Westerns (excluding three excursions) that appeared between 1903 and 1969 I give ample and minute narrative and film-aesthetical evidence to reveal the complex and contradictory construction of gender and sexuality in the U.S.-Western, aiming to reveal both the normative power of those categories and its structural instability and inconsistency.
This study proofs that the Western up until 1969 did not find a stable pattern to represent the gender binary. The U.S.-Western is not necessarily always looking to confirm or stabilize governing constructs of (gendered) power. However, it without fail explores and negotiates its legitimacy. Heterosexuality and male hegemony are never natural, self-evident, incontestable, or preordained. Quite conversely: the U.S.-Western repeatedly – and in a surprisingly diverse and versatile way – reveals the illogical constructedness of the heteronormative matrix.
My study therefore offers a fresh perspective on the genre and shows that the critical exploration and negotiation of the legitimacy of heteronormativity as a way to organize society is constitutive for the U.S.-Western. It is the inquiry – not necessarily the affirmation – of the legitimacy of this model that gives the U.S.-Western its ideological currency and significance as an artifact of U.S.-American popular culture.