791 Öffentliche Darbietungen, Film, Rundfunk
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Konvergenz der Medien
(2005)
Der Hauptmann von Koepenick
(2005)
Rezension des 21. Bandes der Gesellschaft für Exilforschung, der sich unter dem Titel "Film und Fotografie" mit der Exilsituation in der NS-Zeit auseinandersetzt. Der Sammelband stellt unbekannte Emigranten-Schicksale aus dem Bereich Film vor, fünf Beiträge befassen sich mit der Fotografie während und nach der NS-Zeit.
Zur Sache Schätzchen
(2005)
Cinema programming, the composition of films to make a specific "show," remains a neglected way to research the relation between audiences and film form. As a mode of exhibition " advertised, promoted, and circulating in the public sphere even before an audience is gathered " the program can be seen as an active social relation between cinema managers and their audiences. Changes in the composition of film programs, in my case the years before the First World War in Mannheim, Germany, are thus not taken as part of a teleological evolution of film form, but instead reveal emerging practices of cinema-going, a changing relation among showmen, distributors, audiences, and the city they are all part of. The category of "the audience" becomes a compliment to narrative, economic and technical influences. Selecting the city of Mannheim further allows me to draw upon the pioneering German sociological study of cinema audiences, conducted there by Emilie Altenloh in 1911 and 1912. Thus, I am able to compare her survey data to the film programs that were actually advertised and offered to the public at the time, and also include knowledge of the social history of the city, to approximate a description of the historical audiences she studied. Here I follow the findings of Miriam Hansen and Heide Schlüpmann, who both stress the importance of the female audience in Imperial Germany. I account for a reciprocal relation between female spectators and the film industry- local programming practice to describe the transitional period from the short film programme of the "cinema of attractions" to the dominance of the long feature film, i.e. from 1906-1918. Looking closely at the advertised programmes of Mannheim I show that almost all of the first multiple-reel feature films deal with women- topics, i.e. with the fate and fortune of women, concluding that the presence of women in the audience helped established the long feature as central to the institutionalized cinema program. The film program and the specific feature films represented female identity on the screen, responding to the perceived wishes and needs of the women who gathered as audiences. Taking this "program analysis" approach, because it provides a synopsis of the social relation between audience, industry, and film form, is a valuable tool for comparing the social place of film comparatively, across many films, and potentially across regions, countries, and cultures.
Die Dissertation illustriert die Entwicklung der angelsächsischen Sittenkomödie von den Theaterstücken der englischen Restoration Comedy der 1660er Jahre zu den Tonfilmen der Screwball Comedy in Hollywoods Glanzzeit der 1930er Jahre und deren Nachfolgern bis in das neue Jahrtausend. Zugleich wird die Genre-Evolution der hier erstmals so bezeichneten "Screwball Comedy of Manners" aufgezeigt und anhand zweier prototypischer Filmbeispiele (The Awful Truth, 1937 und Bringing up Baby, 1938) exemplarisch veranschaulicht. Die Arbeit entwirft also ein interdisziplinäres Panorama eines kommerziellen dramatischen Genres, dessen interkulturelle und intermediale Zusammenhänge bisher, insbesondere von der US-amerikanischen Filmgeschichtsschreibung, ignoriert oder als peripher abgewertet wurden. Die ungebrochene Aktualität und Attraktivität des Genres liegt im zentralen Sujet des Geschlechterkampfes begründet, der hier als spielerisches Kräftemessen zweier gleichberechtigter Gegner entworfen wird. Vor dem Hintergrund einer kultivierten, privilegierten Gesellschaft entfaltet sich das exzentrische Liebeswerben des elitären "gay couple" (des "heiteren", glücklichen Paares) als engagierter, nicht jedoch aggressiv-destruktiver "Wettkampf". Die "Kontrahenten" erleben ihren Antagonismus als Symptom, Motor und Basis des gegenseitigen Interesses - "Verlierer" sind nur die Rivalen des Paares, deren Mangel an Witz, Tempo und Flexibilität gnadenlos bloßgestellt wird. Die Transformationen, die die englischsprachige Sittenkomödie in mehr als drei Jahrhunderten naturgemäß durchläuft, sind jeweils Ergebnisse politischer, kulturhistorischer und medienästhetischer Gegebenheiten und widerlegen keineswegs eine literarhistorische Kontinuität des Genres. Interessanter als die offensichtlichen Unterschiede zwischen Restoration- und Screwball Comedy sind die frappierenden generischen Gemeinsamkeiten, die die Bezeichnung "Screwball Comedy of Manners" rechtfertigen. Das Genre bleibt für Zuschauer und Wissenschaftler nicht zuletzt ob seiner Fähigkeit interessant, sozio-kulturelle Konflikte (männliche vs. weibliche Dominanz, Individualität vs. Integration) scheinbar mühelos auszubalancieren. Liebe, Ehe, Partnerschaftlichkeit und Humor werden hier unsentimental, geistreich, psychologisch komplex und dennoch zutiefst optimistisch als untrennbare Komponenten individuellen und gesellschaftlichen Glücks präsentiert.
Weiße und Nicht-Weiße werden in den visuellen Medien unterschiedlich dargestellt. Unterschiede werden erzeugt durch Narrativik und Technik, insbesondere durch die in Hollywood entwickelte Lichtregie am Set. Weiße stellen üblicherweise die Norm dar. Die US-amerikanische Sitcom SEX AND THE CITY mit ihrem ausschließlich weißen Cast ist ein Beispiel für die Normierung von Whiteness. In der Episode "No Ifs, Ands or Buts" wird die normalerweise unsichtbare Whiteness dem Publikum durch den Auftritt von Afroamerikanern bewusst gemacht. Weiß wird schwarz sowohl ästhetisch, durch die Beleuchtungsdramaturgie, als auch narrativ, durch die Diskussionen über Rassismus, gegenüber gestellt.
FAMILIE LEDEBOER: TERUGKEER NAAR NEDERLAND (1926) ist einer der wenigen noch heute erhaltenen Familienfilme aus der niederländischen Kolonie Nederlands-Indië, dem heutigen Indonesien. Der Dokumentarfilmer Willy Mullens zeigt hier das Verhältnis der niederländischen Kolonialherren und ihren kolonisierten Anderen in einer sehr persönlichen, wenngleich auch nicht alltäglichen Form. Anlässlich der Rückkehr der Familie in die Niederlande werden ausgewählte Begegnungen zwischen der Familie Ledeboer und ihren Angestellten dargestellt, in denen der abstrakte, kolonial-ideologische Gegensatz zwischen dem "Selbst" und dem "Anderen" konkrete Form annimmt. Obgleich der Film den Daheimgebliebenen zeigen sollte, wie man in der Kolonie lebt und wie es einem in der Fremde ergeht, sollte zugleich durch Bilder von Ordnung und Stabilität und die Betonung der Loyalität der Angestellten und der guten Fürsorge über diese die Kolonialideologie einer weißen Überlegenheit gestützt werden. Dies gewinnt insbesondere vor dem Hintergrund zunehmender Konflikte und eines aufkeimenden Nationalismus in der Kolonie und einer damit einhergehenden Infragestellung der kolonialen Ordnung zu dieser Zeit an Bedeutung. Der Familienfilm diente so zur Konstruktion von Normalität und zur Bestätigung der eigenen Identität als Familie und als Europäer in der Fremde, zur Bestätigung von Status und Zugehörigkeit und zur Vergewisserung des eigenen Selbstbildes auf der individuellen wie auch kollektiven Ebene. Dennoch bleibt die Darstellung des Verhältnisses von Kolonialherren und Kolonisierten ambivalent. Obschon versucht wird, bei aller Fürsorglichkeit auch soziale Distanz und Überlegenheit zu transportieren, merkt man dem Umgang auch die Vertrautheit der tagtäglichen Nähe und Interaktion an.