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Die chinesische und westliche Forschung, die sich mit der Beziehung zwischen chinesischer Kultur und katholischer Kirche befasst, konzentriert sich in der Regel auf die katholische Kirche in China vor dem Verbot des Christentums. Die einzigartige Perspektive dieser Arbeit besteht darin, die Veränderungen in der Beziehung zwischen den beiden vom Ende der Ming-Dynastie bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu untersuchen. Vor dem Verbot nährten die katholischen Missionare den konfuzianischen Gelehrten und verbanden die katholische Lehre mit dem Konfuzianismus, um ihren Einfluss in der Oberschicht der chinesischen Gesellschaft auszuüben. Nach dem Verbot achteten die katholischen Missionare nicht so sehr auf ihre Beziehung zur chinesischen Kultur wie ihre Vorgänger im 17. und 18. Jahrhundert. Einige Missionare sowie chinesische Katholiken wollten die Situation ändern und förderten gemeinsam die Gründung der Fu-Jen-Universität, die großen Wert auf die chinesische Kultur legte und die Beziehung zwischen der Katholischen Kirche und der chinesischen Kultur Anfang des 20. Jahrhunderts widerspiegeln konnte. Die Professoren der Abteilung Chinesisch und Geschichte leisteten den größten Beitrag zur Forschung der chinesischen Kultur an der Universität. Im Vergleich zu anderen wichtigen Universitäten in Peking, wo die chinesische Literatur im Fachbereich Chinesisch eine zentrale Stellung einnahm, legte die Fu-Jen-Universität mehr Wert auf die chinesische Sprache und Schriftzeichen. Anfang des 20. Jahrhunderts erlangten Frauen unter dem Einfluss der globalen feministischen Bewegung das Recht auf Hochschulbildung. Bis 1920 waren jedoch die katholischen Universitäten in Bezug auf die Hochschulbildung von Frauen Jahrzehnte hinter den protestantischen und nichtkirchlichen Universitäten zurückgefallen. Die Fu-Jen-Universität verbesserte diese Situation, indem sie nicht nur eine große Anzahl von Studentinnen annahm, sondern ihnen eine Vielzahl von Fächern einschließlich Chinesisch und Geschichte anbot. Im Allgemeinen konnte die Universität als Verbindung zwischen dem Katholizismus und der chinesischen Kultur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts angesehen werden. Sie spielte eine wichtige Rolle nicht nur bei der Erforschung und Verbreitung der chinesischen Kultur, sondern auch bei der Ausweitung des Einflusses der katholischen Kirche zu dieser Zeit.
While humans find it easy to process visual information from the real world, machines struggle with this task due to the unstructured and complex nature of the information. Computer vision (CV) is the approach of artificial intelligence that attempts to automatically analyze, interpret, and extract such information. Recent CV approaches mainly use deep learning (DL) due to its very high accuracy. DL extracts useful features from unstructured images in a training dataset to use them for specific real-world tasks. However, DL requires a large number of parameters, computational power, and meaningful training data, which can be noisy, sparse, and incomplete for specific domains. Furthermore, DL tends to learn correlations from the training data that do not occur in reality, making DNNs poorly generalizable and error-prone.
Therefore, the field of visual transfer learning is seeking methods that are less dependent on training data and are thus more applicable in the constantly changing world. One idea is to enrich DL with prior knowledge. Knowledge graphs (KG) serve as a powerful tool for this purpose because they can formalize and organize prior knowledge based on an underlying ontological schema. They contain symbolic operations such as logic, rules, and reasoning, and can be created, adapted, and interpreted by domain experts. Due to the abstraction potential of symbols, KGs provide good prerequisites for generalizing their knowledge. To take advantage of the generalization properties of KG and the ability of DL to learn from large-scale unstructured data, attempts have long been made to combine explicit graph and implicit vector representations. However, with the recent development of knowledge graph embedding methods, where a graph is transferred into a vector space, new perspectives for a combination in vector space are opening up.
In this work, we attempt to combine prior knowledge from a KG with DL to improve visual transfer learning using the following steps: First, we explore the potential benefits of using prior knowledge encoded in a KG for DL-based visual transfer learning. Second, we investigate approaches that already combine KG and DL and create a categorization based on their general idea of knowledge integration. Third, we propose a novel method for the specific category of using the knowledge graph as a trainer, where a DNN is trained to adapt to a representation given by prior knowledge of a KG. Fourth, we extend the proposed method by extracting relevant context in the form of a subgraph of the KG to investigate the relationship between prior knowledge and performance on a specific CV task. In summary, this work provides deep insights into the combination of KG and DL, with the goal of making DL approaches more generalizable, more efficient, and more interpretable through prior knowledge.
Diese Dissertation beschäftigt sich mit der Fragestellung, ob und wie Intersektionalität als analytische Perspektive für literarische Texte eine nützliche Ergänzung für ethnisch geordnete Literaturfelder darstellt. Diese Fragestellung wird anhand der Analyse dreier zeitgenössischer chinesisch-kanadischer Romane untersucht.
In der Einleitung wird die Relevanz der Themenbereiche Intersektionalität und asiatisch-kanadische Literatur erörtert. Das darauffolgende Kapitel bietet einen historischen Überblick über die chinesisch-kanadische Einwanderung und geht detailliert auf die literarischen Produktionen ein. Es wird aufgezeigt, dass, obwohl kulturelle Güter auch zur Artikulation von Ungleichheitsverhältnissen aufgrund von zugeschriebener ethnischer Zugehörigkeit entstehen, ein Diversifizierungsbestreben innerhalb der literarischen Gemeinschaft von chinesisch-kanadischen Autor:innen identifiziert werden kann. Das dritte Kapitel widmet sich dem Begriff „Intersektionalität“ und stellt, nach einer historischen Einordnung des Konzeptes mit seinen Ursprüngen im Black Feminism, Intersektionalität als bindendes Element zwischen Postkolonialismus, Diversität und Empowerment dar – Konzepte, die für die Analyse (kanadischer) Literatur in dieser Dissertation von besonderer Relevanz sind. Anschließend wird die Rolle von Intersektionalität in der Literaturwissenschaft aufgegriffen. Die darauffolgenden exemplarischen Analysen von Kim Fus For Today I Am a Boy, Wayson Choys The Jade Peony und Yan Lis Lily in the Snow veranschaulichen die vorangegangen methodischen Überlegungen. Allen drei Romanen vorangestellt ist die Kontextualisierung des jeweiligen Werkes als chinesisch-kanadisch, aber auch bisher vorgenommene Überlegungen, die diese Einordnung infrage stellen. Nach einer Zusammenfassung des Inhalts folgt eine intersektionale Analyse auf der inhaltlichen Ebene, die in den familiären und weiteren sozialen Bereich unterteilt ist, da sich die Hierarchiemechanismen innerhalb dieser Bereiche unterscheiden oder gegenseitig verstärken, wie aus den Analysen hervorgeht. Anschließend wird die formale Analyse mit einem intersektionalen Schwerpunkt in einem separaten Unterkapitel näher beleuchtet. Ein drittes Unterkapitel widmet sich einem dem jeweiligen Roman spezifischen Aspekt, der im Zusammenhang mit einer intersektionalen Analyse von besonderer Relevanz ist. Die Arbeit schließt mit einem übergreifenden Fazit, welches die wichtigsten Ergebnisse aus der Analyse zusammenfasst und mit weiteren Überlegungen zu den Implikationen dieser Dissertation, vor allem im Hinblick auf sogenannte kanadische „master narratives“, die eine weitreichende, kontextuelle Relevanz für das Arbeiten mit literarischen Texten aufweisen und durch einen intersektionalen literarischen Ansatz in Zukunft gegebenenfalls gewinnbringend ergänzt werden können.
No Longer Printing the Legend: The Aporia of Heteronormativity in the American Western (1903-1969)
(2023)
This study critically investigates the U.S.-American Western and its construction of sexuality and gender, revealing that the heteronormative matrix that is upheld and defended in the genre is consistently preceded by the exploration of alternative sexualities and ways to think gender beyond the binary. The endeavor to naturalize heterosexuality seems to be baked in the formula of the U.S.-Western. However, as I show in this study, this endeavor relies on an aporia, because the U.S.-Western can only ever attempt to naturalize gender by constructing it first, hence inevitably and simultaneously construct evidence that supports the opposite: the unnaturalness and contingency of gender and sexuality.
My study relies on the works of Raewyn Connell, Pierre Bourdieu, and Judith Butler, and amalgamates in its methodology established approaches from film and literary studies (i.e., close readings) with a Foucaultian understanding of discourse and discourse analysis, which allows me to relate individual texts to cultural, socio-political and economical contexts that invariably informed the production and reception of any filmic text. In an analysis of 14 U.S.-Westerns (excluding three excursions) that appeared between 1903 and 1969 I give ample and minute narrative and film-aesthetical evidence to reveal the complex and contradictory construction of gender and sexuality in the U.S.-Western, aiming to reveal both the normative power of those categories and its structural instability and inconsistency.
This study proofs that the Western up until 1969 did not find a stable pattern to represent the gender binary. The U.S.-Western is not necessarily always looking to confirm or stabilize governing constructs of (gendered) power. However, it without fail explores and negotiates its legitimacy. Heterosexuality and male hegemony are never natural, self-evident, incontestable, or preordained. Quite conversely: the U.S.-Western repeatedly – and in a surprisingly diverse and versatile way – reveals the illogical constructedness of the heteronormative matrix.
My study therefore offers a fresh perspective on the genre and shows that the critical exploration and negotiation of the legitimacy of heteronormativity as a way to organize society is constitutive for the U.S.-Western. It is the inquiry – not necessarily the affirmation – of the legitimacy of this model that gives the U.S.-Western its ideological currency and significance as an artifact of U.S.-American popular culture.
Auf Twitter sind viele Journalisten mit persönlichen Accounts präsent und damit ein potenzieller Interaktionspartner für das Publikum. Untersuchungen aktiver Twitterer zeigen, dass auf der Netzwerkplattform politisch interessierte, persönlichkeitsstarke Nutzer interagieren, die sich vom Durchschnitt typischer Internetnutzer unterscheiden. Nachrichtenjournalisten berichten über negative Erfahrungen im direkten Publikumskontakt auf Twitter. Anders als bei Nutzerkommentaren auf Nachrichtenseiten sind öffentliche Anschriebe und Kontakte zu Journalisten auch unabhängig von einem Beitrag möglich. Zu diesem Phänomen existieren bislang jedoch kaum Studien. Über ein Tracking der Anschriebe wird daher erstens untersucht, wie häufig Politikjournalisten 2017 überhaupt in Tweets erwähnt wurden. Zweitens wurden die Nutzer befragt, die die Journalisten angeschrieben haben. Eine Nutzergruppe aus mehreren zehntausend Accounts nimmt Adressierungen vor. Die Erwähnungen verteilen sich unter den Journalisten ungleich. Die Nutzung von Blogs als alternative Informationsquelle und starke politische Orientierungen erklären das Vorkommen häufiger Interaktionen. Als Hauptmotivationen für Interaktionen zeigen sich das Bedürfnis nach eigener Meinungsäußerung und Kritik sowie das Weitergeben von neuen Informationen und Feedback an Journalisten. Sind diese Motivationen ausgeprägt, tendieren die Nutzer eher zu häufigen Interaktionen.
Stress position in English words is well-known to correlate with both their morphological properties and their phonological organisation in terms of non-segmental, prosodic categories like syllable structure. While two generalisations capturing this correlation, directionality and stratification, are well established, the exact nature of the interaction of phonological and morphological factors in English stress assignment is a much debated issue in the literature. The present study investigates if and how directionality and stratification effects in English can be learned by means of Naive Discriminative Learning, a computational model that is trained using error-driven learning and that does not make any a-priori assumptions about the higher-level phonological organisation and morphological structure of words. Based on a series of simulation studies we show that neither directionality nor stratification need to be stipulated as a-priori properties of words or constraints in the lexicon. Stress can be learned solely on the basis of very flat word representations. Morphological stratification emerges as an effect of the model learning that informativity with regard to stress position is unevenly distributed across all trigrams constituting a word. Morphological affix classes like stress-preserving and stress-shifting affixes are, hence, not predefined classes but sets of trigrams that have similar informativity values with regard to stress position. Directionality, by contrast, emerges as spurious in our simulations; no syllable counting or recourse to abstract prosodic representations seems to be necessary to learn stress position in English.
Die vorliegende Arbeit untersucht erstmals systematisch die Intonation des Luxemburgischen, mit dem Ziel, ein Inventar der gängigsten Intonationskonturen sowie deren Funktion zu erstellen und damit Vergleiche mit Intonationssystemen anderer Sprachen zu ermöglichen. Datengrundlage für diese formale sowie funktionale Analyse bildet sowohl geskriptetes als auch ungeskriptetes Sprachmaterial von zwölf luxemburgischen Muttersprachlern in monologischer und dialogischer Form. Insgesamt können sechs verschiedene Konturen ermittelt werden, wobei vier davon in mehr als einer Funktion vorkommen. Auf diesem Ergebnis basierend werden die Unterschiede bzw. Ähnlichkeiten zu den Intonationssystemen der beiden weiteren Landessprachen in Luxemburg – Deutsch und Französisch – erarbeitet. Die kontrastive Analyse zeigt, dass sich beide Systeme substanziell von dem des Luxemburgischen unterscheiden, auch wenn die Unterschiede zum Deutschen aufgrund ähnlicherer prosodischer Strukturen leichter zu vergleichen und damit eindeutiger sind. In einem weiteren Schritt wird der Transfer luxemburgischer Strukturen in die beiden Fremdsprachen untersucht, um mögliche Interferenzen aufzeigen zu können. Die Ergebnisse zeigen, dass die Sprecher häufig muttersprachliche Konturen in die Fremdsprachen importieren.
This study scrutinizes press photographs published during the first 6 weeks of the Russian War in Ukraine, beginning February 24th, 2022. Its objective is to shed light on the emotions evoked in Internet-savvy audiences. This empirical research aims to contribute to the understanding of emotional media effects that shape attitudes and actions of ordinary citizens. Main research questions are: What kind of empathic reactions are observed during the Q-sort study? Which visual patterns are relevant for which emotional evaluations and attributions? The assumption is that the evaluations and attributions of empathy are not random, but follow specific patterns. The empathic reactions are based on visual patterns which, in turn, influence the type of empathic reaction. The identification of specific categories for visual and emotional reaction patterns are arrived at in different methodological processes. Visual pattern categories were developed inductively, using the art history method of iconography-iconology to identify six distinct types of visual motifs in a final sample of 33 war photographs. The overarching categories for empathic reactions—empty empathy, vicarious traumatization and witnessing—were applied deductively, building on E. Ann Kaplan's pivotal distinctions. The main result of this research are three novel categories that combine visual patterns with empathic reaction patterns. The labels for these categories are a direct result of the Q-factorial analysis, interpreted through the lense of iconography-iconology. An exploratory nine-scale forced-choice Q-sort study (Nstimuli = 33) was implemented, followed by self-report interviews with a total of 25 participants [F = 16 (64%), M = 9 (36%), Mage = 26.4 years]. Results from this exploratory research include motivational statements on the meanings of war photography from semi-structured post-sort-interviews. The major result of this study are three types of visual patterns (“factors”) that govern distinct empathic reactions in participants: Factor 1 is “veiled empathy” with highest empathy being attributed to photos showing victims whose corpses or faces were veiled. Additional features of “veiled empathy” are a strong anti-politician bias and a heightened awareness of potential visual manipulation. Factor 2 is “mirrored empathy” with highest empathy attributions to photos displaying human suffering openly. Factor 3 focused on the context. It showed a proclivity for documentary style photography. This pattern ranked photos without clear contextualization lower in empathy than those photos displaying the fully contextualized setting. To the best of our knowledge, no study has tested empathic reactions to war photography empirically. In this respect, the study is novel, but also exploratory. Findings like the three patterns of visual empathy might be helpful for photo selection processes in journalism, for political decision-making, for the promotion of relief efforts, and for coping strategies in civil society to deal with the potentially numbing or traumatizing visual legacy of the War in Ukraine.
In spite of the wide agreement among linguists as to the significance of spoken language data, actual speech data have not formed the basis of empirical work on English as much as one would think. The present paper is intended to contribute to changing this situation, on a theoretical and on a practical level. On a theoretical level, we discuss different research traditions within (English) linguistics. Whereas speech data have become increasingly important in various linguistic disciplines, major corpora of English developed within the corpus-linguistic community, carefully sampled to be representative of language usage, are usually restricted to orthographic transcriptions of spoken language. As a result, phonological phenomena have remained conspicuously understudied within traditional corpus linguistics. At the same time, work with current speech corpora often requires a considerable level of specialist knowledge and tailor-made solutions. On a practical level, we present a new feature of BNCweb (Hoffmann et al. 2008), a user-friendly interface to the British National Corpus, which gives users access to audio and phonemic transcriptions of more than five million words of spontaneous speech. With the help of a pilot study on the variability of intrusive r we illustrate the scope of the new possibilities.
This paper tested the ability of Mandarin learners of German, whose native language has lexical tone, to imitate pitch accent contrasts in German, an intonation language. In intonation languages, pitch accents do not convey lexical information; also, pitch accents are sparser than lexical tones as they only associate with prominent words in the utterance. We compared two kinds of German pitch-accent contrasts: (1) a “non-merger” contrast, which Mandarin listeners perceive as different and (2) a “merger” contrast, which sounds more similar to Mandarin listeners. Speakers of a tone language are generally very sensitive to pitch. Hypothesis 1 (H1) therefore stated that Mandarin learners produce the two kinds of contrasts similarly to native German speakers. However, the documented sensitivity to tonal contrasts, at the expense of processing phrase-level intonational contrasts, may generally hinder target-like production of intonational pitch accents in the L2 (Hypothesis 2, H2). Finally, cross-linguistic influence (CLI) predicts a difference in the realization of these two contrasts as well as improvement with higher proficiency (Hypothesis 3, H3). We used a delayed imitation paradigm, which is well-suited for assessing L2-phonetics and -phonology because it does not necessitate access to intonational meaning. We investigated the imitation of three kinds of accents, which were associated with the sentence-final noun in short wh-questions (e.g., Wer malt denn Mandalas, lit: “Who draws PRT mandalas?” “Who likes drawing mandalas?”). In Experiment 1, 28 native speakers of Mandarin participated (14 low- and 14 high-proficient). The learners’ productions of the two kinds of contrasts were analyzed using General Additive Mixed Models to evaluate differences in pitch accent contrasts over time, in comparison to the productions of native German participants from an earlier study in our lab. Results showed a more pronounced realization of the non-merger contrast compared to German natives and a less distinct realization of the merger contrast, with beneficial effects of proficiency, lending support to H3. Experiment 2 tested low-proficient Italian learners of German (whose L1 is an intonation language) to contextualize the Mandarin data and further investigate CLI. Italian learners realized the non-merger contrast more target-like than Mandarin learners, lending additional support to CLI (H3).
Three Kinds of Rising-Falling Contours in German wh-Questions: Evidence From Form and Function
(2022)
The intonational realization of utterances is generally characterized by regional as well as inter- and intra-speaker variability in f0. Category boundaries thus remain “fuzzy” and it is non-trivial how the (continuous) acoustic space maps onto (discrete) pitch accent categories. We focus on three types of rising-falling contours, which differ in the alignment of L(ow) and H(igh) tones with respect to the stressed syllable. Most of the intonational systems on German have described two rising accent categories, e.g., L+H* and L*+H in the German ToBI system. L+H* has a high-pitched stressed syllable and a low leading tone aligned in the pre-tonic syllable; L*+H a low-pitched stressed syllable and a high trailing tone in the post-tonic syllable. There are indications for the existence of a third category which lies between these two categories, with both L and H aligned within the stressed syllable, henceforth termed (LH)*. In the present paper, we empirically investigate the distinctiveness of three rising-falling contours [L+H*, (LH)*, and L*+H, all with a subsequent low boundary tone] in German wh-questions. We employ an approach that addresses both the form and the function of the contours, also taking regional variation into account. In Experiment 1 (form), we used a delayed imitation paradigm to test whether Northern and Southern German speakers can imitate the three rising-falling contours in wh-questions as distinct contours. In Experiment 2 (function), we used a free association task to investigate whether listeners interpret the pragmatic meaning of the three contours differently. Imitation results showed that German speakers—both from the North and the South—reproduced the three contours. There was a small but significant effect of regional variety such that contours produced by speakers from the North were slightly more distinct than those by speakers from the South. In the association task, listeners from both varieties attributed distinct meanings to the (LH)* accent as opposed to the two ToBI accents L+H* and L*+H. Combined evidence from form and function suggests that three distinct contours can be found in the acoustic and perceptual space of German rising-falling contours.
Die vorliegende Studie untersucht die Besonderheiten diskursiver Strategien, sowie struktureller und sprachlicher Merkmale der japanischsprachigen Textsorte Literatur-Rezension. Auf der Grundlage der herausgearbeiteten textlinguistischen Merkmale werden Didaktisierungsbeispiele für den Fachtext-Leseunterricht entworfen. Ziel ist somit der Entwurf einer textlinguistischen Fundierung der (Fach-)textlektüre am Beispiel der Textsorte Rezension.
Die Materialbasis der vorliegenden Studie bilden 45 Rezensionen literarischer Neuerscheinungen aus dem wöchentlich erscheinenden Rezensionsorgan Tosho shinbun (Die Bücherzeitung) des Jahres 1999.
Die Kriterien für die Analyse werden aus einem Modell des Textsortenwissens von Fix 2006 abgeleitet (Teil I). Bei der Analyse stehen daher Aspekte im Zentrum, die den Aufbau von Wissen (Schemata) über die Textsorte bzw. Textsortenkonventionen und deren struktureller und sprachlicher Realisationen dienen können. Übergeordnete Phänomene wie Tempusgebrauch oder Fachsprachlichkeit werden ebenfalls untersucht. Eine quantitative Auswertung der Ergebnisse ermöglicht Rückschlüsse auf die didaktische Relevanz eines beobachteten Phänomens (Teil II).
Kriterien zur Textauswahl und Progression bei der Didaktisierung ausgewählter Rezensionen liefert ein Ansatz von Sandig 2000, die eine Klassifizierung von Texten auf der Grundlage der Prototypentheorie vorschlägt. Danach verdichten sich bestimmte Kommunikationsmuster zu mentalen Textschemata mit unterschiedlichen Ausprägungen je nach Prototypikalität der Texteigenschaften.
Das konstruktivistische Leseprozessmodell von Wolff 1990 schließlich liefert die Vorgaben, nach denen die Ergebnisse der Textanalyse anhand ausgewählter Beispiele lesedidaktisch aufbereitet werden (Teil III).
Der Anhang (Teil IV) bietet eine Zusammenstellung von in den untersuchten Rezensionen verwendeten Ausdrücken, der sich auf die Darstellung, Interpretation, Analyse und Bewertung von literarischen Werken beziehen.
In her poems, Tawada constructs liminal speaking subjects – voices from the in-between – which disrupt entrenched binary thought processes. Synthesising relevant concepts from theories of such diverse fields as lyricology, performance studies, border studies, cultural and postcolonial studies, I develop ‘voice’ and ‘in-between space’ as the frameworks to approach Tawada’s multifaceted poetic output, from which I have chosen 29 poems and two verse novels for analysis. Based on the body speaking/writing, sensuality is central to Tawada’s use of voice, whereas the in-between space of cultures and languages serves as the basis for the liminal ‘exophonic’ voices in her work. In the context of cultural alterity, Tawada focuses on the function of language, both its effect on the body and its role in subject construction, while her feminist poetry follows the general development of feminist academia from emancipation to embodiment to queer representation. Her response to and transformation of écriture féminine in her verse novels transcends the concept of the body as the basis of identity, moving to literary and linguistic, plural self-construction instead. While few poems are overtly political, the speaker’s personal and contextual involvement in issues of social conflict reveal the poems’ potential to speak of, and to, the multiply identified citizens of a globalised world, who constantly negotiate physical as well as psychological borders.
Nos recherches ont exploré l’espace transculturel dans la dramaturgie québécoise contemporaine. Notre travail a été principalement basé sur le concept de transgressivité de Bertrand Westphal [WESTPHAL : 2007] et la notion de transculturalité proposée par Wolfgang Welsch [WELSCH : 1999].
La réflexion menée par Welsch nous a inspiré dans l’établissement des trois grands axes de notre analyse, autour desquels se sont articulées les dimensions transculturelles superposées : l’axe syncrétique, l’axe intime et l’axe cosmopolite. Ces axes ont déterminé le choix de notre corpus, provenant de l’époque transculturelle du Québec entre 1975 et 1995. L’axe syncrétique s’est dessiné à partir de la présence de cultures modernes interconnectées, où les façons de vivre ne se limitent pas aux frontières culturelles nationales. Elles les « transgressent » et se retrouvent dans d’autres cultures. L’axe intime découle de ce que les individus – le(s) Moi(s) – sont des hybrides culturels, chaque individu se formant par des attachements multiples. Ils interagissent entre eux, créant ainsi une transculturalité interne. L’axe cosmopolite renferme une dimension qui représente de nombreuses façons de vivre et diverses vies culturelles qui s’interpénètrent mutuellement. Elles interagissent entre elles, mais aussi avec des espaces considérés comme étant hors du contexte transculturel.
Nous avons tenu à développer notre projet autour des prémisses théoriques de la géocritique. Cela nous a conduit à établir une grille d’analyse spécifique afin de découvrir le mode de fonctionnement de l’espace humain transculturel. L’analyse s’est basée uniquement sur le texte dramatique. Des dispositifs inspirés de la géocritique ont dévoilé quelques caractéristiques primordiales des dimensions transculturelles superposées de la diversité québécoise.
The present thesis is devoted to a construction which defies generalisations about the prototypical English noun phrase (NP) to such an extent that it has been termed the Big Mess Construction (Berman 1974). As illustrated by the examples in (1) and (2), the NPs under study involve premodifying adjective phrases (APs) which precede the determiner (always realised in the form of the indefinite article a(n)) rather than following it.
(1) NoS had not been hijacked – that was too strong a word. (BNC: CHU 1766)
(2) He was prepared for a battle if the porter turned out to be as difficult a customer as his wife. (BNC: CJX 1755)
Previous research on the construction is largely limited to contributions from the realms of theoretical syntax and a number of cursory accounts in reference grammars. No comprehensive investigation of its realisations and uses has as yet been conducted. My thesis fills this gap by means of an exhaustive analysis of the construction on the basis of authentic language data retrieved from the British National Corpus (BNC). The corpus-based approach allows me to examine not only the possible but also the most typical uses of the construction. Moreover, while previous work has almost exclusively focused on the formal realisations of the construction, I investigate both its forms and functions.
It is demonstrated that, while the construction is remarkably flexible as concerns its possible realisations, its use is governed by probabilistic constraints. For example, some items occur much more frequently inside the degree item slot than others (as, too and so stand out for their particularly high frequency). Contrary to what is assumed in most previous descriptions, the slot is not restricted in its realisation to a fixed number of items. Rather than representing a specialised structure, the construction is furthermore shown to be distributed over a wide range of possible text types and syntactic functions. On the other hand, it is found to be much less typical of spontaneous conversation than of written language; Big Mess NPs further display a strong preference for the function of subject complement. Investigations of the internal structural complexity of the construction indicate that its obligatory components can optionally be enriched by a remarkably wide range of optional (if infrequent) elements. In an additional analysis of the realisations of the obligatory but lexically variable slots (head noun and head of AP), the construction is highlighted to represent a productive pattern. With the help of the methods of Collexeme Analysis (Stefanowitsch and Gries 2003) and Co-varying Collexeme Analysis (Gries and Stefanowitsch 2004b, Stefanowitsch and Gries 2005), the two slots are, however, revealed to be strongly associated with general nouns and ‘evaluative’ and ‘dimension’ adjectives, respectively. On the basis of an inspection of the most typical adjective-noun combinations, I identify the prototypical semantics of the Big Mess Construction.
The analyses of the constructional functions centre on two distinct functional areas. First, I investigate Bolinger’s (1972) hypothesis that the construction fulfils functions in line with the Principle of Rhythmic Alternation (e.g. Selkirk 1984: 11, Schlüter 2005). It is established that rhythmic preferences co-determine the use of the construction to some extent, but that they clearly do not suffice to explain the phenomenon under study. In a next step, the discourse-pragmatic functions of the construction are scrutinised. Big Mess NPs are demonstrated to perform distinct information-structural functions in that the non-canonical position of the AP serves to highlight focal information (compare De Mönnink 2000: 134-35). Additionally, the construction is shown to place emphasis on acts of evaluation. I conclude the construction to represent a contrastive focus construction.
My investigations of the formal and functional characteristics of Big Mess NPs each include analyses which compare individual versions of the construction to one another (e.g. the As Big a Mess, Too Big a Mess and So Big a Mess Constructions). It is revealed that the versions are united by a shared core of properties while differing from one another at more abstract levels of description. The question of the status of the constructional versions as separate constructions further receives special emphasis as part of a discussion in which I integrate my results into the framework of usage-based Construction Grammar (e.g. Goldberg 1995, 2006).
This dissertation details how Zeami (ca. 1363 - ca.1443) understood his adoption of the heavenly woman dance within the historical conditions of the Muromachi period. He adopted the dance based on performances by the Ōmi troupe player Inuō in order to expand his own troupe’s repertoire to include a divinely powerful, feminine character. In the first chapter, I show how Zeami, informed by his success as a sexualized child in the service of the political elite (chigo), understood the relationship between performer and audience in gendered terms. In his treatises, he describes how a player must create a complementary relationship between patron and performer (feminine/masculine or yin/yang) that escalates to an ecstasy of successful communication between the two poles, resembling sexual union. Next, I look at how Zeami perceived Inuō’s relationships with patrons, the daimyo Sasaki Dōyo in chapter two and shogun Ashikaga Yoshimitsu in chapter three. Inuō was influenced by Dōyo’s masculine penchant for powerful, awe-inspiring art, but Zeami also recognized that Inuō was able to complement Dōyo’s masculinity with feminine elegance (kakari and yūgen). In his relationship with Yoshimitsu, Inuō used the performance of subversion, both in his public persona and in the aesthetic of his performances, to maintain a rebellious reputation appropriate within the climate of conflict among the martial elite. His play “Aoi no ue” draws on the aristocratic literary tradition of the Genji monogatari, giving Yoshimitsu the role of Prince Genji and confronting him with the consequences of betrayal in the form of a demonic, because jilted, Lady Rokujō. This performance challenged Zeami’s early notion that the extreme masculinity of demons and elegant femininity as exemplified by the aristocracy must be kept separate in character creation. In the fourth chapter, I show how Zeami also combined dominance (masculinity) and submission (femininity) in the corporal capacity of a single player when he adopted the heavenly woman dance. The heavenly woman dance thus complemented not only the masculinity of his male patrons with femininity but also the political power of his patrons with another dominant power, which plays featuring the heavenly woman dance label divine rather than masculine.
Der Photograph Willi Huttig
(2019)
Die ersten Filme aus Ägypten
(2005)
This thesis discusses revue as a significantly inter-cultural genre in the history of global theatre. During the ‘modernisation’ period in Europe, America and Japan, most major urban cities experienced a boom in revue venues and performances. Few studies about revue have yet been done in theatre studies or in urban cultural studies. My thesis will attempt to reevaluate and redefine revue as a highly intercultural theatre genre by using the concept of liminality. In other words, the aim is to examine revue as a genre built on ‘modern composition of betweenness’, bridging seemingly opposing elements, such as the foreign and the domestic, the classic and the innovative, the traditional and the modern, the professional and the amateur, high and low culture, and the feminine and the masculine. The goal is to regard revue as a liminal genre constructed amidst the negotiations between these binaries, existing in a state of constant flux.
The purpose of this approach is to capture revue as a transitory phenomena in five dimensions: conceptual, spatial, temporal, categorical and physical. Over the course of six chapters, this
inter-disciplinary discussion will reveal the reasons why and the ways by which revue came to establish its prominent position in the Japanese theatre industry. The whole structure is also an attempt to provide plausible ways to apply sociological considerations to theatre studies.
Gegenstand der Dissertation ist die Geschichte und Manifestation des Nationaltheaters in Japan, der Transfer einer europäischen Kulturinstitution nach und deren Umsetzungsprozess in Japan, welcher mit der Modernisierung Japans ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann und erst hundert Jahre später mit der Eröffnung des ersten Nationaltheaters 1966 endete. Dazu werden theaterhistorische Entwicklungen, Veränderungen in der Theaterproduktion und -architektur in Bezug auf die Genese eines japanischen Nationaltheaters beleuchtet. Das Ergebnis zeigt, dass sich die Institution Nationaltheater in seiner japanischen kulturellen Translation bzw. Manifestation wesentlich von den vom Land selbst als Model anvisierten Pendants in Europa in Inhalt, Organisations- und Produktionsstruktur unterscheidet. Kulturell übersetzt wurde allein die Hülle der europäischen Institution. Das erste Nationaltheater in Japan manifestiert sich als eine von der Regierung im Rahmen des Denkmalschutzgesetztes initiierte und bestimmte, spezifisch japanische Variante eines Nationaltheaters, die unter dem Management von staatlichen Angestellten und Beamten den Erhalt traditioneller Künste in dafür ausgerichteten Bühnen zur Aufgabe hat. Nationaltheaterensemble gibt es nicht, die Produktionen werden mit Schauspielern kommerzieller Theaterunternehmen realisiert. Der lange Prozess dieser Genese liegt in der nicht vorhandenen Theaterförderung seitens der Regierung und der eher zurückhaltenden Haltung der Theaterwelt gegenüber einem staatlich betriebenen Theater begründet. Das Hüllen-Konzept des ersten Nationaltheaters diente, genau wie dessen Management durch Beamte, als Prototyp für die fünf weiteren bis 2004 eröffneten Nationaltheater in Japan, welche als Spartentheater der spezifisch japanischen Vielfalt an Theaterformen, auch in ihrer Bühnenarchitektur Rechnung tragen.
Die Dissertation ‚Konzepte von Geschlecht im Porno-Rap. Eine korpus- und genderlinguistische Frame-Analyse‘ befasst sich mit sprachlichen Realisierungen, die Konzepte von Geschlecht (‚Mann‘ und ‚Frau‘) in deutschsprachigen Rapmusik-Texten des sog. ‚Porno-Rap‘ – im Zuge des sog. ‚Gangsta-Rap‘ – herstellen. Grundlegend dabei ist, dass die sprachlichen Realisierungen von Konzepten, die einer linguistischen Analyse zugänglich sind, untrennbar mit kognitiven Konzepten verbunden sind. Aus der Zentralität bestimmter Ausdrücke sowie der ihnen zugeordneten Werte sind analytische Zugänge möglich, die einen Zusammenhang – im Sinne eines Potentials – von sprachlichen und kognitiven Konzepten herstellen. Sprache bildet demnach einerseits Konzepte ab, gestaltet sie jedoch auch grundlegend mit, was auch die Möglichkeit begründet, sie linguistisch zu untersuchen.
Mit Frames können Wissensordnungen identifiziert, analysiert und deren Funktion in Verstehensprozessen sowie interpretativen Vorgängen bestimmt werden. Linguistische Ansätze beziehen sich dabei auf kognitionswissenschaftliche Erkenntnisse. Die Erfassung und Beschreibung der Frames und ihrer Wissenselemente von ‚Frau‘ und ‚Mann‘ bieten hierfür zahlreiche detaillierte und differenzierende Vergleichsmöglichkeiten der Geschlechtskonzeptionen. Auf Grundlage der vorhandenen Sprachbasis ist die Frage wesentlich, welcher Art und Strukturiertheit die im Diskurs enthaltenen Werte als Bestandteil der Konzepte für ‚Frau‘ und ‚Mann‘ als sprachliche Realisierung sind, um die Gestalt der Konzepte zu identifizieren, zu deskribieren und damit Aussagen über deren kognitives Potential treffen zu können. Die Konzepte von Geschlecht im untersuchten Rap-Diskurs sind durch die qualitativ-hermeneutische und quantitativ-korpuslinguistische Frame-Analyse offengelegt.
Vor diesem Hintergrund werden 236 Texte weiblicher Porno-Rapperinnen und männlicher Porno-Rapper analysiert und damit der Fokus durch die jeweilige Bestimmung eines Selbst- und Fremdbildes bzgl. ‚Mann‘ und ‚Frau‘, als Konzepte für Geschlecht im Diskurs auf den Untersuchungsgegenstand gerichtet. Die Untersuchung der Konzepte von ‚Frau‘ und ‚Mann‘ offenbart drei wesentliche Erkenntnisse: Es besteht erstens eine Struktur der Binarität, die zweitens als ungleichwertige identifiziert ist und drittens konstituierende Wechselbezüge zwischen ‚Mann‘ und ‚Frau‘ belegt. Sprachliche Gewalt und deren Prozesse, die immanenter Teil des ‚Porno-Rap'-Diskurses und in rekurrenter Form nachgewiesen sind (bspw. die Wissenselemente Verletzungsmacht / Verletzungsoffenheit sowie Triebdominanz / Triebgewalt), können potentiell als Gewalt über diesen Kontext hinaus wirken und sich zugleich in das Soziale eines Individuums und/oder eines Kollektivs einschreiben.
Ein Bewusstsein über die in dem Diskurs vermittelten Werte (Instanzen im frame-semantischen Sinn) ermöglicht, bestimmten Einstellungen, Denkprozessen und Handlungen kritisch reflexiv zu begegnen – insbesondere im Hinblick auf Konstatierungen linguistischer Sprachkritik, gemäß derer eine Sprachwahl konstitutiv (eine) ‚Wirklichkeit‘ schafft und nicht belanglos ist.
Die vorliegende Dissertation befasst sich mit der Bildung der Modelle der Komposita in der englischen Sprache.Um eine linguistische Theorie richtig zu bilden, stellen wir 7 Hypothesen auf, die auf umfangreiches englisches Sprachmaterial basieren. Wir schaffen den Regelkreis, der die Möglichkeiten für weitere Untersuchungen in diesem Bereich gibt. In unserem Fall ist diese Untersuchung ein begrenzter Bereich, der als die Bereicherung des Regelkreises von Köhler (2005) gilt (synergetisch-linguistische Modellierung).
Die Untersuchung verbindet Methoden der Korpuslinguistik und des close readings, um an einem repräsentativen Einzeltext mittlerer Länge das Verhältnis der syntaktischen und metrischen Ebene im mittelhochdeutschen Reimpaarvers zu untersuchen. Herausgearbeitet werden regelmäßig wiederkehrende Muster, die beide Ebenen stets gleich aufeinander abbilden. Diese Regelmäßigkeiten lassen sich aus den Lautstrukturen des mhd. Wortschatzes, den syntaktischen Bauplänen der Phrasen und Sätze, schließlich den Erfordernissen des metrischen Schemas erklären. Der häufig zur Erklärung herangezogene Reimzwang erweist sich bei näherer Betrachtung als eher sekundärer Einfluss auf die syntaktische Struktur. Neben typischen „Normalfällen“ bei denen sich statistisch häufige Betonungsmuster der Wörter, in üblichen, einfachen Satzstellungsmustern in immer gleicher Weise problemlos in den Reimpaarvers integrieren lassen, können auch wiederkehrende Abweichungsvarianten erklärt und beschrieben werden. Die festgestellten Regularitäten sind nur zu einem kleinen Teil und in wenigen Fällen deterministisch, es lässt sich jedoch, um die statistischen Auffälligkeiten zu begründen, zeigen, welche Vorteile sich aus bestimmten Varianten ergeben und welche Schwierigkeiten bei anderen entstehen, wie sich eine Variante durch eine andere ersetzen lässt. Beschrieben wird so der Gestaltungsraum des Dichters und die von ihm gewählten Lösungen. Indirekt ergibt sich zugleich ein Negativbild der Syntax, die den Zwängen des metrischen Schemas nicht unterworfen ist.