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Fibromyalgia is a disorder of unknown etiology characterized by widespread, chronic musculoskeletal pain of at least three month duration and pressure hyperalgesia at specific tender points on clinical examination. The disorder is accompanied by a multitude of additional symptoms such as fatigue, sleep disturbances, morning stiffness, depression, and anxiety. In terms of biological disturbances, low cortisol concentrations have been repeatedly observed in blood and urine samples of fibromyalgia patients, both under basal and stress-induced conditions. The aim of this dissertation was to investigate the presence of low cortisol concentrations (hypocortisolism) and potential accompanying alterations on sympathetic and immunological levels in female fibromyalgia patients. Beside the expected hypocortisolism, a higher norepinephrine secretion and lower natural killer cell levels were found in the patient group compared to a control group consisting of healthy, age-matched women. In addition, an increased activity of some pro-inflammatory markers was observed thus leading to alterations in the balance of pro-/anti-inflammatory activity. The results underline the relevance of simultaneous investigations of interacting bodily systems for a better understanding of underlying biological mechanisms in stress-related disorders.
In mehreren aktuellen Studien wurde bei Kindern und Erwachsenen ein Zusammenhang zwischen der Diagnose einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und dem Vorliegen eines erhöhten Gewichtsstatus bzw. Übergewicht und Adipositas nachgewiesen. Übergewicht und Adipositas entwickeln sich aufgrund einer mittel- bzw. langfristigen positiven Energiebilanz (Energieaufnahme > Energieverbrauch). Da ADHS zumeist mit vermehrter Bewegung bzw. Hyperaktivität einhergeht, welche sich steigernd auf den Energieverbrauch auswirkt, sollte sich eine positive Energiebilanz im Falle einer ADHS überwiegend durch eine erhöhte Energieaufnahme erklären lassen. In der vorliegenden Untersuchung wurde das Ess- und Ernährungsverhalten von 30 Jungen ohne sowie 47 Jungen mit einer ADHS nach DSM-IV im Alter von 8 bis 14 Jahren mittels verschiedener Methoden untersucht. Die Makrostruktur des Essverhaltens der Probanden im Alltag wurde mittels eines Ernährungstagebuches erfasst. Es zeigten sich v.a. eine geringere berichtete Energieaufnahme bei den adoleszenten Probanden mit ADHS, jedoch keine weiteren Unterschiede in der so erfassten Makrostruktur des Essverhaltens zwischen den Gruppen. Allerdings stellte sich ein erhöhter Gewichtsstatus auch als bedeutsamer Prädiktor einer Unterschätzung der konsumierten Nahrung heraus. Mittels Fragebogen wurde u.a. erfasst, wie problematisch und belastend die Mahlzeiten von den Eltern der Jungen erlebt werden. Ess- und Ernährungsprobleme stellten sich dabei als Teilaspekte der psychischen Gesamtauffälligkeit der Kinder heraus, während Eltern von Kinder mit ADHS sich im Vergleich dadurch als stressbelasteter erlebten. Letztlich wurde die Mikrostruktur des Essverhaltens der Probanden während einer Testmahlzeit im Labor untersucht. Die Jungen mit einer ADHS zeigten dabei v.a. eine größere Bissengröße sowie eine kürzere Essdauer. Die Befunde werden abschließend im Rahmen eines Modells zu impulsivem Essverhalten diskutiert.
α2-adrenerge Rezeptoren sind entscheidende Strukturen für den Ablauf einer physiologischen Stressreaktion. Verschiedene Ursachen sind bekannt, welche die Funktionalität/Effektivität der vorwiegend inhibitorischen α2-adrenergen Wirkung einschränken. Darunter fallen frühe und lebenszeitliche Stressbelastung, genetische Faktoren sowie pharmakologische Einflüsse. Ziel der vorliegenden Dissertation war die Identifikation und Charakterisierung von kognitiven und zentralnervös gesteuerten kardiovaskulären Parametern, welche durch α2-adrenerge Rezeptoren in besonderem Maße beeinflusst werden. Weiterhin sollte anhand pharmakologischer Modelle eine Methode entwickelt werden, um diese Beeinflussbarkeit quantitativ zu beschreiben. In einem komplexen pharmakologischen Versuchsplan wurde die Aktivität der α2-adrenergen Rezeptoren durch jeweils fünf Dosisstufen Dexmedetomidin (α2-adrenerger Agonist) und Yohimbin (α2-adrenerger Antagonist) manipuliert. In einem placebokontrollierten einfach-blinden Design wurde die Konzentrations-Wirkungs-Beziehung bzw. die Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen der Medikation und kognitiven sowie zentralnervös gesteuerten kardiovaskulären Parametern ermittelt. Zudem wurden die Effekte von α2-adrenergem Agonismus und Antagonismus auf die akustische Startlereaktion sowie auf die Plasmakonzentration von Noradrenalin (NA) und DHPG erfasst. Mittels linearer pharmakodynamischer Modellierung sollte anschließend die maximale Spannweite der α2-adrenerg vermittelten Effekte vorhergesagt werden, um so Aussagen über die pharmakologische Beeinflussbarkeit der Rezeptoren treffen zu können. Es zeigten sich deutliche Effekte von α2-adrenergem Agonismus und Antagonismus auf einfache Reaktionszeiten und kardiovaskuläre Parameter. Insbesondere sympathisch vermittelte Funktionen waren durch die pharmakologische Manipulation beeinflusst, ebenso wie die Magnitude der Blinzelreaktion auf einen akustischen Schreckreiz. Die Substanzen hatten zudem deutliche Einflüsse auf die Plasmakonzentration von NA und DHPG. Der besondere Erfolg dieser Arbeit liegt in der systematischen Quantifizierung der pharmakologischen Beeinflussung zentralnervöser Parameter durch α2-adrenergen Agonismus und Antagonismus. Es konnte gezeigt werden, dass die pharmakodynamische Modellierbarkeit zentralnervöser Parameter Aufschluss über potenzielle Gruppen-unterschiede in der Funktionalität/Effektivität α2-adrenerger Mechanismen geben kann.
Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der Konzeption, der Implementation und der Evaluation eines Kindertrainings für sechs- bis achtjährige Grundschüler, welches pro-soziale Verhaltensweisen, sozial-emotionale Kompetenzen und konstruktive Konfliktlösestrategien vermitteln und damit aggressivem Verhalten vorbeugen soll. Das verhaltens- und personenzentrierte Kindertraining wurde mit 92 Kindern an fünf Grundschulen der Stadt Trier von September 2003 bis Juli 2004 durchgeführt. Die Wirksamkeit des Trainings wurde im Vergleich zu einer unbehandelten Kontrollgruppe von 51 Kindern mittels Prä-, Post- und 4-Monats-Follow-up-Messungen überprüft, wobei kindliche Kompetenzen und Problemverhalten aus der Sicht der Eltern, der Klassenlehrerinnen und der Kinder mit Fragebögen bzw. Kinderinterviews erfasst wurden. Der erste Teil der Dissertation widmet sich dem theoretischen Hintergrund des IBC-Kindertrainings und beschäftigt sich mit den Phänomenen Konflikt, Aggression und prosoziales Verhalten sowie mit der Verflechtung dieser Phänomene untereinander. An eine Über-sicht zu den bestehenden Präventionsprogrammen zur Förderung von prosozialem Verhalten und zur Prophylaxe von aggressiven Verhaltensweisen bei Kindern im Grundschulalter schließt sich die detaillierte Darstellung des IBC-Trainingskonzeptes an. Vorzüge dieses Trainingsprogramms gegenüber anderen Kindertrainings werden aufgezeigt und begründet. Die methodische Vorgehensweise und die Ergebnisse der durchgeführten Trainingsevaluation werden im zweiten Teil der Arbeit vorgestellt. Es konnten positive Einflüsse des Trainings auf das Sozialverhalten der Erstklässler nachgewiesen werden. Die erzielten Trainingseffekte liegen im mittleren Bereich (.23 ≤ d ≤ .94). Insbesondere ließ sich eine signifikante Reduktion des oppositionell-aggressiven Verhaltens und der emotionalen Auffälligkeiten aufzeigen. Die wesentlichen Evaluationsbefunde zur Wirksamkeit des IBC-Kindertrainings werden im dritten Teil der Arbeit methodenkritisch diskutiert. Vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen wird dabei aufgezeigt, dass das niederschwellige Angebot des evaluierten Kindertraining insbesondere in Zeiten knapper öffentlicher Mittel als eine wertvolle Chance zur Förderung kindlicher Kompetenzen und zur Vorbeugung negativer Entwicklungen genutzt werden sollte.
Anhand einer randomisierten kontrollierten Stichprobe von stationären Patienten mit Angststörungen (ICD 10: F40, F41 und somatoformen Störungen (ICD10:F45) wurde der Einfluss eines systematischen aeroben Trainingsprogramms auf psychologische Parameter, sowie Parameter der autonomen kardiovaskulären Regulation (Barorezeptorensensitivität, Herzratenvariabilität und Reaktivität von HRV und BRS) untersucht. Anhand der Studie sollten folgende Fragen beantwortet werden: 1.) Wie sind die psychologischen Auswirkungen des Ausdauertrainings? Die bekannten positiven Einflüsse von Ausdauertraining auf psychische Symptome, wie z. B. Angst und Depression wurden grösstenteils anhand von Studien mit nichtklinischen Probanden gewonnen. Ziel unserer Studie war die Überprüfung dieser Effekte in einer klinischen Stichprobe mit Patienten. 2.) Führt ein systematisches aerobes Ausdauertraining bei Patienten, die zusätzlich zu ihrer psychischen Störung eine Dysfunktion der autonomen Regulation aufweisen zu einer Normalisierung dieser Regulationsstörung. 3.) Kommt es bei einem körperlichen Training zu einer Verminderung der Reaktivität von Kennwerten der autonomen kardiovaskulären Regulation beim Auftreten psychosozialer bzw. emotionaler Stressoren? 89 Patienten mit vollständigem Datensatz wurden zur Auswertung herangezogen. Die Ergebnisse der Studie zeigen dass ein kontinuierliches Ausdauertraining zu einer deutlichen Reduktion der psychologischen Symptomatik bei Patienten mit Angststörungen und somatoformen Störungen führt. Auf der Ebene der physiologischen Effekte bestätigen die Ergebnisse unsere Hypothese, dass Ausdauertraining die Herzratenvariabilität, Barorezeptorensensitivität und die Reaktivität dieser Parameter verbessert, wobei diese Veränderungen auf Patienten mit unbeeinträchtigter kardiologischer Regulationslage beschränkt war.
Die vorliegende Arbeit untersucht Effekte des Alters auf die Rezeption schmerzvoller Selbstenthüllungen in dialogischen Situationen. Schmerzvolle Selbstenthüllungen werden als verbales Kommunikationsverhalten verstanden, bei dem eine Person selbstbezogene, schmerz- oder leidvolle Erfahrungen preisgibt, beispielsweise gesundheitliche oder finanzielle Probleme. In der überschaubaren Anzahl von Studien zu dieser Thematik wurde ausschließlich die Rezeption schmerzvoller Selbstenthüllungen älterer Personen untersucht. Im Zentrum der vorliegenden Arbeit steht die Frage, ob sich die Befunde dieser Studien auf alle Konstellationen des inter- und intragenerationellen Dialogs übertragen lassen. Über die Untersuchung altersdifferentieller Effekte hinaus wird angestrebt, einige vermittelnde Prozesse zu erhellen, die der Beurteilung schmerzvoller Selbstenthüllungen zugrunde liegen. Es wird eine empirische Studie beschrieben, an der ältere Probandinnen (M = 73.54 Jahre; n = 100) und jüngere Probandinnen (M = 34.24 Jahre; n = 101) teilnahmen. Diese bearbeiteten ein Fragebogeninventar mit Untersuchungsvignetten, in denen schmerzvolle Selbstenthüllungen einer älteren (ca. 75- bis 80jährigen) oder jüngeren (35- bis 40jährigen) Protagonistin beschrieben wurden. Inhaltlich wurden die schmerzvollen Selbstenthüllungen dahingehend variiert, dass sie von einer nonnormativen vs. normativen belastenden Lebenslage handelten. Nach jeder Vignette schrieben a) die Probandin-nen der Protagonistin Eigenschaften zu, sie schätzten b) die Angemessenheit der Selbst-enthüllung ein sowie c) die vermutlichen Motive und Ursachen für die Selbstenthüllung. Als Personmerkmal wurde die Ausprägung der dispositionellen Empathie erfasst und mit Eigenschaftszuschreibungen an die Protagonistin in der Vignette in Beziehung gesetzt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Rezeption schmerzvoller Selbstenthüllungen in erster Linie mit dem Alter der urteilenden Probandin variierte und weniger in Abhängigkeit vom Alter der Protagonistin in der Vignette oder von der dyadischen Alterskomposition von Probandin und Protagonistin. Darüber hinaus war die Preisgabe einer nonnormativen verglichen mit einer normativen belastenden Lebenslage insgesamt mit einer positiveren Beurteilung der Protagonistin und ihrer Äußerungen assoziiert. Eine hohe Ausprägung der dispositionellen Empathie war mit positiveren Eigenschaftszuschreibungen an die Protagonistin in der Vignette assoziiert. Dieser Zusammenhang erwies sich zum einen in der Teilstichprobe der älteren Probandinnen als bedeutsam, zum anderen dann, wenn die Protagonistin in der Vignette eine ältere Person war.
Falsche Erinnerungen sind eine Gedächtnisillusion und dadurch gekennzeichnet, dass Ereignisse oder Informationen erinnert werden, die gar nicht stattgefunden haben bzw. präsentiert wurden. In der vorliegenden Arbeit wurde in insgesamt fünf Experimenten anhand des Deese/Roediger-McDermott- (DRM) Paradigmas untersucht, ob Vorschulkinder empfänglicher für falsche Erinnerungen sind als ältere Grundschulkinder und junge Erwachsene. Ausgehend von dem Aktivierungs-Monitoring Ansatz wurde darüber hinaus geprüft, inwieweit etwaige alterskorrelierte Veränderungen in falschen Erinnerungen auf Unterschiede in den Fähigkeiten zur Quellenkontrolle und/oder auf Unterschiede in der Wahrscheinlichkeit der Aktivierung der kritischen Wörter zurückgehen. Im ersten Experiment wurden neben einem abschließenden Wiedererkennenstest zwei verschiedene implizite Testverfahren eingesetzt, die nur Aktivierung ohne Quellenkontrolle erfassen. Da sich aus den Ergebnissen von Experiment 1 keine eindeutigen Schlüsse über alterskorrelierte Veränderungen der Aktivierungsstärke ziehen ließen und ein Indikator für die Quellenkontrolle eingesetzt werden sollte, wurden in den folgenden drei Experimenten explizite Testverfahren verwendet (Experiment 2: Freie Reproduktion, Experiment 3A und Experiment 3B: Wiedererkennenstest). Um die Aktivierung der kritischen Items ohne entgegenwirkende Quellenkontrolle zu prüfen, wurden Inklusionsinstruktionen erteilt. Die Quellenkontrolle wurde separat durch Nachbefragungen erfasst. Zur Förderung der Aktivierung bei Kindern, wurden in Experiment 3B und 4 spezielle Lerninstruktionen erteilt, die eine semantisch-relationale (3B) bzw. eine itemspezifische und semantisch-relationale Verarbeitung der Wortlisten verlangten (4). Im letzten Experiment (4) sollte die Quellenkontrolle differenzierter untersucht werden, in dem ein Quellentest eingesetzt wurde, der nach beiden möglichen Quellen fragte. In allen Experimenten zeigte sich eine geringe alterskorrelierte Zunahme der Aktivierung kritischer Items, aber deutliche alterskorrelierte Verbesserungen der Quellenkontrolle. Die Befunde zu falschen Erinnerungen in den verschiedenen Experimenten waren je nach Lern- und Testbedingung unterschiedlich: Die Ergebnisse deuteten sowohl auf eine alterskorrelierte Zunahme als auch auf eine alterskorrelierte Abnahme hin.
The midcingulate cortex has become the focus of scientific interest as it has been associated with a wide range of attentional phenomena. This survey found evidence indicating the relevance of gender and handedness for measures of regional cortical morphology. Although gender was associated with structural variations concerning the neuroanatomy of the midcingulum bundle as well, handedness did not emerge in the analyses of white matter characteristics as significant factor. Hemispheric differences were found at the level of both gray and white matter. Turning to the functional implications of neuroanatomical variations and comparing subjects with a pronounced and a low degree of midcingulate folding, which indicates differential expansions of cytoarchitectural areas, behavioral and electrophysiological differences in the processing of interference became evident. A high degree of leftward midcingulate fissurization was associated with better behavioral performance, presumably caused by a more effective conflict-monitoring system triggering fast and automatic attentional filtering mechanisms. Subjects exhibiting a lower degree of midcingulate fissurization rather seem to rely on more effortful control processes. These results carry implications not only concerning neuronal representations of individual differences in attentional processes, but might also be of relevance for the refinement of models for mental disorders.
In der vorliegenden Dissertation wurde Belohnungssensitivität mit Spielverhalten und elektrophysiologischen Korrelaten wie dem Ruhe-EEG und ereigniskorrelierten Potenzialen auf Feedback-Reize in Verbindung gebracht. Belohnungssensitivität ist nach der zugrundeliegenden Definition als Konstrukt mit mehreren Facetten zu verstehen, die eng mit Extraversion, positiver Affektivität, dem Behavioral Activation System, Novelty Seeking, Belohnungsabhängigkeit und Selbstwirksamkeit assoziiert sind. Bei der Untersuchung einer spezifischen Spielsituation, in der 48 gesunde Studentinnen durch eigene Entscheidungen Belohnungen erhalten konnten, zeigte sich, dass das Spielverhalten mit den während des Spiels erfassten ereigniskorrelierten Potentialen (hier: FRN (feedback related negativity)und P300) auf die Belohnungssignale in Form eines Feedbacks korreliert. Belohnungssensitive Personen zeigen tendenziell nach einem Gewinn-Feedback eine weniger negative FRN-Amplitude, die wiederum positiv mit der gewählten Einsatzhöhe assoziiert ist. Auch die Amplitude der P300 scheint mit dem Spielverhalten zusammenzuhängen. So zeigte sich ein positiver Zusammenhang zwischen typisch belohnungssensitivem Verhalten und der mittleren Amplitude der P300: Gewinne gehen mit einer größeren P300-Positivierung und schnelleren Entscheidungen im Spiel einher. Dagegen konnte weder das Spielverhalten noch die über diverse Fragebögen erfasste Ausprägung der Belohnungssensitivität in der kortikalen Grundaktivierung im Ruhezustand einer Person abgebildet werden. Die vorliegenden Ergebnisse deuten darauf hin, dass Belohnungssensitivität ein Persönlichkeitsmerkmal ist, das sich sowohl im Verhalten, als auch in der elektrokortikalen Aktivität in belohnungsrelevanten Situationen widerspiegelt.
Cortisolprofile, speziell morgentlicher Cortisolaufwachanstieg (CAR), wurden in der ersten Stunde nach dem Erwachen, waehrend Schichtarbeit und freier Tage untersucht (acht Speichelproben pro Schicht). In der Untersuchung waren 102 gesunde Dauertag- und Dauernachtschichtarbeiter (Kontrollgruppen) und fruehere Dauertag und Dauernachtschichtarbeiter die auf ein neues schnell vorwaerts rotierendes Schichtsystem umgestellt wurden, welches Morgen-, Abend- und Nachtschicht beinhaltete. Die Ergebnisse zeigen, dass der CAR sowohl bei Tag- als auch Nachtschichten klar erkennbar ist. Bei den Dauernachtschichtarbeitern scheinen die Cortisolprofile waehrend der Nachtschichten und freien Tage abgeflacht zu sein. Die Cortisolprofile ehemaliger Dauernachtschichtarbeiter die auf das neue, schnell vorwaerts rotierende System umgestellt wurden, zeigen schon nach kurzer Zeit keine Stoerungen mehr. Demgegenueber resultiert die Einfuehrung von Nachtarbeit bei ehemaligen Dauertagschichtarbeitern in einer anfaenglichen Abflachung der Cortisolprofile, die sich jedoch nach kurzer Zeit wieder normalisiert. Zusaetzliche psychologische Frageboegen zur Erschoepfung, chronischem Stress, Effort-Reward Imbalance, Schlafqualitaet und Schlaflaenge wurden begleitend eingesetzt.
Im Rückblick ist alles anders - Experimentelle Untersuchungen zu Distanzschätzungen mit Spiegeln
(2007)
In der vorliegenden Arbeit werden mit Hilfe von vier Experimenten die Vor- und Nachteile gekrümmter Spiegel im Verkehrskontext untersucht. Im ersten Experiment wurden hierzu Distanzschätzungen mittels der Methode der verbalen Größenschätzung erhoben. Im zweiten Experiment mussten Kollisionszeitpunkte geschätzt werden. Die Beurteilung der Situationen geschah in den ersten beiden Experimenten mit Hilfe von planen, sphärischen und asphärischen Spiegeln. Es ergaben sich keine Nachteile durch die Verwendung asphärischer Spiegel, mit dem planen Spiegel fanden sich jedoch ausgeprägte Unterschätzungen der realen Distanzen und Kollisionszeitpunkte. Im dritten Experiment wurden sphärische und teilasphärische Außenspiegel im Hinblick auf ihr nutzbares Sichtfeld und die zur Objekterkennung notwendigen Reaktionszeiten untersucht. Bei vergleichbaren Reaktionszeiten wurden bei der Objekterkennung mit teilasphärischen Spiegeln weniger Fehler gemacht. Im vierten Experiment mussten Distanzen sowohl mit Hilfe von planen und teilasphärischen Spiegeln als auch bei direkter Sicht mittels der Methode des Gehens ohne zu Sehen und der Methode der verbalen Größenschätzung beurteilt werden. Des Weiteren wurden egozentrische und exozentrische Distanzen geschätzt. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund der bestehenden Literatur zu Distanzschätzungen mit Spiegeln und Kollisionszeitschätzungen diskutiert. Übereinstimmend zeigten sich mit planen Spiegeln deutliche Unterschätzungen. Dies kann nicht auf die Erhebungsmethode oder Perspektive (ego- vs. exozentrisch) zurückgeführt werden. Mit teilasphärischen Spiegeln werden Distanzen trotz starker Verzerrungen der abgebildeten Objekte relativ genau geschätzt. Die Ergebnisse werden dahingehend interpretiert, dass die Größe des verfügbaren Sichtfeldes einen stärkeren Einfluss auf die Schätzleistungen hat als die Abbildungsqualität.
Die Arbeit untersucht die kulturübergreifende Einsetzbarkeit von internetbasierten Testverfahren in der berufsbezogenen, psychologischen Eignungsdiagnostik. Durch die verstärkt internationale Ausrichtung von Unternehmen und ihrer Personalstrategie gewinnt Eignungsdiagnostik als Bestandteil einer internationalen Personalauswahl immer mehr an Bedeutung. Damit steigt der Bedarf nach angemessenen Methoden, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Der Forschungsgegenstand der vorliegenden Arbeit widmet sich dieser Problematik und verbindet interkulturelles Testen mit internetvermitteltem Testen im Anwendungsfall der berufsbezogenen Eignungsdiagnostik. Es wird ein Vorgehen dargestellt, das auf mehreren Ebenen die Äquivalenz von Originalskala und Übersetzung der in einem Auswahlverfahren eingesetzten Tests in unterschiedlichen Kulturen prüft. Dabei werden insbesondere die Quellen von Verzerrung auf Ebene der verwendeten Items, der psychologischen Konstrukte und der verwendeten Methode untersucht. Aufgrund dieser Erkenntnisse werden in einem weiteren Schritt Mittelwertsunterschiede betrachtet und inhaltliche Schlüsse aufgrund erzielter Testwerte von Individuen gezogen. Dazu werden vier Stichproben, zwei aus Deutschland, eine aus Nordamerika und eine aus Singapur (N=649) untersucht, die die Testverfahren in deutscher beziehungsweise englischer Sprache bearbeitet haben. Um die Äquivalenz der eingesetzten Skalen in den unterschiedlichen Sprachen und Stichproben nachzuweisen, werden die Faktorstrukturen der Skalen verglichen, sowie in Multigruppenvergleichen die Übereinstimmung der Varianz- und Kovarianzstrukturen untersucht. Es werden Vorgehensweisen für den Umgang mit den Testwerten bei der Personalauswahl vorgeschlagen und ein Handlungsleitfaden für die Äquivalenzprüfung beim Einsatz kulturübergreifender Testskalen entwickelt. Der Ausblick zeigt weitere wichtige Forschungsfelder für die internetbasierte, kulturübergreifende Eignungsdiagnostik auf und weist auf offenen Fragen hin.
Online-Shopping hat sich im Zuge der zunehmenden Verbreitung und technischen Fortentwicklung des Internets in nahezu allen Märkten etabliert. Sowohl Anbieter und Entwickler von Onlineshops als auch Nutzer und Kunden mussten hierfür in wenigen Jahren neue Strukturen und Verhaltensweisen entwickeln und lernen. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Die noch offene Zukunft der Entwicklung erlaubt und erfordert daher auch neue Fragestellungen und methodische Orientierungen in der psychologischen Forschung. In diesem noch jungen Forschungsfeld befasst sich die vorliegende empirisch-psychologische Arbeit mit dem Merkmal der Gebrauchstauglichkeit von Onlineshops und hierin insbesondere mit den Auswirkungen der Konformität von Nutzererwartungen über den Ablauf eines Einkaufsvorgangs und der Gestaltung dieser Abläufe in einem Onlineshop. Zur Beschreibung und Analyse der Nutzererwartungen wird ein skripttheoretischer Ansatz verwendet. Dieser geht davon aus, dass Menschen aufgrund der sich wiederholenden Erfahrung ein kognitives Schema in Form eines Skripts herausbilden, womit eine Aufmerksamkeitsentlastung in zukünftigen Situationen ähnlicher Art erreicht wird. In drei experimentell angelegten Untersuchungen zum Vorgehen beim Online-Shopping zeigen sich grundlegende Gemeinsamkeiten in den Erwartungen von Nutzern, die als allgemeines Onlineshoppingskript das generell erwartbare Einkaufsverhalten darstellen können. Die Auswirkungen einer Abweichung von den Nutzererwartungen im Design von Onlineshops werden in drei weiteren Untersuchungen mit Hilfe eines fiktiven Onlineshops überprüft. Die Ergebnisse der Untersuchungen bieten Hinweise und Kriterien für die Konzeption von Onlineshops.
There is ample evidence that the personality trait of extraversion is associated with frequent experiences of positive affect whereas introversion is associated with less frequent experiences of positive affect. According to a theory of Watson et al. (1997), these findings demonstrate that positive affect forms the conceptual core of extraversion. In contrast, several other researchers consider sociability - and not positive affect - as the core of extraversion. The aim of the present work is to examine the relation between extraversion and dispositional positive affect on the neurobiological level. In 38 participants resting cerebral blood flow was measured with continuous arterial spin labeling (CASL). Each participant was scanned on two measurement occasions separated by seven weeks. In addition, questionnaire measures of extraversion and dispositional positive affect were collected. To employ CASL for investigating the biological basis of personality traits, the psychometric properties of CASL blood flow measurements were examined in two studies. The first study was conducted to validate the CASL technique. Using a visual stimulation paradigm, the expected pattern of activity was found, i.e. there were specific differences in blood flow in the primary and secondary visual areas. Moreover, the results in the first measurement occasion could be reproduced in the second. Thus, these results suggest that CASL blood flow measurements have a high degree of validity. The aim of the second psychometric study was to examine whether resting blood flow measurements are characterized by a sufficient trait stability to be used as a marker for personality traits. Employing the latent state-trait theory developed by Steyer and colleagues, it was shown that about 70 % of the variance of regional blood flow could be explained by individual differences in a latent trait. This suggests that blood flow measurements have sufficient trait stability for investigating the biological basis of personality traits. In the third study, the relation between extraversion and dispositional positive affect was investigated on the neurobiological level. Voxel-based analyses showed that dispositional positive affect was correlated with resting blood flow in the ventral striatum, i.e. a brain structure that is associated with approach behavior and reward processing. This biological basis was also found for extraversion. In addition, when extraversion was statistically controlled, the association between dispositional positive affect and blood flow in the ventral striatum was still present. However, when dispositional positive affect was statistically controlled, the relation between extraversion and the ventral striatum disappeared. Taken together, these results suggest that positive affect forms a core of extraversion on the neurobiological level. The present findings thus add psychophysiological evidence to the theory of Watson et al. (1997), which suggests that positive affect forms the conceptual core of extraversion.
Es wird eine Personenbezogene (differenzielle) Kontinuitätshypothese formuliert, in der angenommen wird, dass Personen, die kognitive Defizite als Folge massiven Alkoholkonsums erleiden, drei aufeinanderfolgende Schädigungsstufen durchlaufen. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, eine Prävalenzrate von Störungen der (selektiven) Aufmerksamkeit und der nonverbalen Intelligenzfunktionen als Maße für exekutive Funktionsstörungen und der Gedächtnisleistungen bei alkoholabhängigen Patienten zu Beginn einer medizinischen Rehamaßnahme zu ermitteln. Zudem wurde zu einem zweiten Messzeitpunkt eine Remissionsrate festgestellt. Im Zeitraum von November 2005 bis Ende April 2006 wurden in den Kliniken Wied 87 konsekutiv aufgenommene Patienten mit einer neuropsychologischen Testbatterie untersucht. Es zeigte sich eine Prävalenzrate von 49.4% für Beeinträchtigungen nicht sprachlicher Intelligenzfunktionen und von 43.7% für Störungen der selektiven Aufmerksamkeit. Gedächtnisdefizite traten lediglich bei 15% auf. Nach fünf Wochen fanden sich deutliche Verbesserungen der selektiven Aufmerksamkeit, während sich die Gedächtnisleistungen kaum verbesserten.
Memory consists of multiple anatomically and functionally distinct systems. Animal studies suggest that stress modulates multiple memory systems in a manner that favors nucleus caudatus-based stimulus-response learning at the expense of hippocampus-based spatial learning. The present work aimed (i) to translate these findings to humans, (ii) to determine the involvement of the stress hormone cortisol in this effect, and (iii) to assess whether the use of stimulus-response and spatial strategies is a long lasting person characteristic. To address these issues we developed a new paradigm that differentiates the use of spatial and stimulus-response learning in humans. Our findings indicate that (i) psychosocial stress (Trier Social Stress Test) modulates the use of spatial and stimulus-response learning in humans, (ii) cortisol plays a key role in this modulatory effect of stress, and (iii) the use of spatial and stimulus-response learning is affected by situational rather than long lasting person factors.
Vier Untersuchungen anhand eines modifizierten Ersparnisparadigmas zeigten, dass Eigenschaften spontan aus Verhalten erschlossen werden. In zwei der vier Untersuchungen offenbarte sich ein impliziter Einfluss des Altersstereotyps: Es förderte das spontane Erschließen stereotypkongruenter Eigenschaften. Dagegen wurde ein expliziter Einfluss des Altersstereotyps nicht eindeutig aufgezeigt; es ergaben sich jedoch Hinweise auf einen Reproduktionsvorteil zugunsten stereotypkongruenter Eigenschaften. Des Weiteren legten einige Befunde nahe, dass Mitglieder der "in-group" einfacher zu differenzieren sind als Mitglieder der "out-group". Nicht eindeutig geklärt werden konnte, ob die Aktivierung eines relevanten Stereotyps oder der Kontext, in den eine stereotype Information eingebettet ist, das Ausmaß der Stereotypisierung beeinflusst. Das Alter der Versuchspersonen (jüngere studentische Versuchspersonen in den Untersuchungen 1 bis 3 vs. ältere Versuchspersonen (M = 68.30) in der Untersuchung 4) beeinflusste zwar die Reproduktionsleistungen, nicht aber das spontane Erschließen von Eigenschaften oder das Ausmaß der impliziten bzw. expliziten Stereotypisierung.
Das Stresshormon Cortisol zeigt einen starken zirkadianen Rhythmus mit hohen Cortisolwerten nach dem morgendlichen Erwachen und niedrigen Werten am Abend. Die vorliegende Arbeit legt die Grundlagen dafür, dass der Cortisolspiegel nach dem Erwachen (Cortisol Awakening Response) zukünftig Bestandteil einer multimodalen Diagnostik stressbezogener Erkrankungen werden kann. Zu diesem Zweck werden besonders messmethodische Aspekte des Cortisol Awakening Response (CAR) dargestellt und eingehend diskutiert. Der Einfluss verschiedener konfundierender Variablen wurde in einer quantitativen Metaanalyse untersucht. Ein gesonderter Abschnitt beschreibt verschiedene Möglichkeiten der statistischen Analyse des CAR. Zu diesem Zweck wurden verschiedene statistische Kennwerte generiert und deren Reliabilitäten und Interkorrelationen an einem empirischen Datensatz untersucht. In dieser Arbeit werden auch Normwerte für die einzelnen statistischen Kennwerte des CAR angegeben.
Hauptziel dieser Untersuchung war die Ermittlung von Faktoren, die auf das Erleben von akkulturativem Stress Einfluss nehmen. Hundertsiebenundachtig in Athen lebenden Immigranten aus 25 Ländern wurden nach ihren demographischen Charakteristika, ihren Akkulturationsorientierungen, ihren bikulturellen sozialen Kontakten, ihren stereotypischen Wahrnehmungen den Einheimischen gegenüber, ihren Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen, der wahrgenommenen kulturellen Distanz sowie ihrer (subjektiven) Beschwerdenbelastung befragt. In Anlehnung an das Modell von Berry war der Frage nachgegangen, welche Prädiktorenkombination zur Vorhersage des akkulturativen Stresses am besten beitrug. Der akkulturative Stress wurde anhand des SCL-90-Rs erfasst und somit wurden verschiedene Prädiktorenkombinationen je nach SCL-90-R-Skala aufgezeigt. Im Allgemeinen stellte sich heraus, dass die Akkulturationsstrategie der Integration, das Vorhandensein von internalen Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen, von positiven Stereotypen und bikulturellen sozialen Kontakten sowie die Wahrnehmung von erhöhter Ähnlichkeit zwischen dem Herkunfts- und dem Aufnahmeland von hoher Bedeutung für das psychische Wohlbefinden der Immigranten sind. Erwartungsgemäß stehen Separation und Marginalisierung mit erhöhter Beschwerdenbelastung in Verbindung. Entgegen der Annahme dieser Studie zeigte sich, dass jüngeres Alter mit höherer Beschwerdenbelastung einhergeht. Im Rahmen der Konstruierung einer griechischen Adaption des Fragebogens zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen wurden 200 griechischen Studierenden eine griechische Version des FKK (welche mit der Methode der Rückübersetzung erstellt wurde) verteilt. Die psychometrische Absicherung der griechischen Version dieses Instrumentes erlaubte seinen Einsatz bei den ausländischen Probanden, die die Sprachen, in denen der FKK bereits vorliegt, nicht beherrschten. Auf zusätzliche Befunde in Hinsicht auf die Beziehungen unter den untersuchten Variablen sowie auf praktische Implikationen wird in der Arbeit eingegangen. Alle Instrumente sind im entsprechenden Anhang zu finden.
Die vorliegende Arbeit zur Gestaltung interaktiver Animationen definiert im theoretischen Teil zunächst zentrale Begriffe der Multimediaforschung und weist anschließend den pauschalen Vergleich verschiedener Codierungsformen wie Texte, Bilder und Animationen aufgrund versuchsplanerischer Mängel zurück. Anstelle dieser Gegenüberstellungen konzentrieren sich Theorien zu Multimedia vornehmlich darauf, wie multimediale Lernumgebungen möglichst lernförderlich zu gestalten sind. Hierbei werden die beiden derzeit dominierenden Theorien, die Cognitive Load Theorie und die kognitive Theorie multimedialen Lernens, eingehend erörtert ebenso wie vier weitere Modelle, die bisher eine nachrangige Bedeutung innerhalb der Multimediaforschung einnehmen. Im empirischen Teil der Arbeit werden zwei Untersuchungsserien mit insgesamt sieben durchgeführten Studien vorgestellt, welche ausgewählte Empfehlungen zur Gestaltung multimedialer Lernumgebungen prüfen. Die erste Experimentalserie befasst sich mit der Frage, ob die Anordnung von Ursache und Wirkung die Lernleistungen für Kausalzusammenhänge in interaktiven Animationen beeinflusst. Es zeigt sich, dass eine links platzierte Ursache und rechts positionierte Wirkung im Vergleich zu anderen Positionierungsmöglichkeiten bei Frauen, nicht jedoch bei Männern, den Lernerfolg erhöht. Signalisierungen, die auf die Anordnung des Kausalzusammenhanges hinweisen fördern dabei die Verständnisleistung der Lernenden. Neben dem Geschlecht moderieren auch Computererfahrung und räumliches Vorstellungsvermögen den Einfluss der Anordnung der Ursache-Wirkungs-Beziehung auf die Lernleistung. Je höher die Computererfahrung, desto besser fallen die Verständnisleistungen bei Einhaltung der Leserichtung von links nach rechts im Vergleich zu anderen Positionierungsmöglichkeiten aus. Probanden mittlerer bis hoher räumlicher Kompetenzen werden in ihrem Lernerfolg besonders von der Anordnung des Kausalzusammenhanges beeinflusst. Die zweite Untersuchungsserie beschäftigt sich mit ausgewählten interaktiven Elementen in Visualisierungen und deren Einfluss auf die Lernleistung von Benutzern. Hier fällt auf, dass viele Lernende sowohl nützliche als auch für den Lernerfolg irrelevante interaktive Elemente überhaupt nicht oder nur sehr selten benutzen. Im Vorfeld der Animation dargebotene Instruktionshinweise, die darum bitten, spezifische interaktive Elemente systematisch zu verwenden, steigern sowohl die Nutzungshäufigkeit dieser Elemente als auch die Verständnisleistungen der Benutzer. Neben der Diskussion um Einschränkungen und praktische Implikationen der gefundenen Ergebnisse wird ein Ausblick auf mögliche zukünftige Forschungsthemen geliefert.
Kompetenzeinbußen und Abhängigkeit im Alter können durch die soziale Umwelt mitbedingt werden. Altersstereotypbasierte Negativerwartungen bezüglich mangelnder Kompetenzen alter Menschen beeinflussen das Kommunikationsverhalten jüngerer gegenüber älteren Personen (z.B. Ryan, Giles, Bartolucci & Henwood, 1986) sowie das Interaktionsverhalten im Pflegekontext (Baltes, M. M., 1996). Margret Baltes (1996) zeigte in Beobachtungsstudien, dass die Interaktionen zwischen alten Menschen und ihren Pflegepersonen durch ein spezifisches Muster gekennzeichnet sind: Unselbständiges Verhalten der alten Menschen wird durch vermehrte Hilfe unterstützt, selbständiges Verhalten ignoriert. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, ob es sich bei diesem Abhängigkeitsunterstützungsskript im Pflegesetting um einen Effekt mit universellem Geltungsbereich handelt, oder ob es situative und personale Moderatoren gibt, welche die Reaktionen der Pflegepersonen auf selbständiges bzw. unselbständiges Verhalten der von ihnen betreuten Menschen beeinflussen. Mithilfe einer experimentellen Methode - unter Verwendung von Text-Vignetten - wurde an einer Stichprobe von Studierenden (Studie 1; N=172) sowie professionellen Pflegekräften aus Altenheimen bzw. einem Krankenhaus (Studie 2; N=214) die Hypothese überprüft, dass Pflegekräfte vor allem in solchen Situationen skriptkonform handeln, in denen sie unter Zeitdruck stehen. Des Weiteren wurde untersucht, ob es sich um einen spezifischen Effekt im Umgang mit alten Menschen handelt, oder ob der Befund vielmehr auf bestimmte Rollenerwartungen im Pflegesetting (Altenheim bzw. Krankenhaus) unabhängig vom Alter der gepflegten Person zurückzuführen ist. Als Persönlichkeitsvariablen wurden Geduld, Direktivität und die individuelle Ausprägung des Altersstereotyps erhoben. Die Ergebnisse sprechen für ein relativ hohes Maß an aktivierenden, die Selbständigkeit fördernden Pflegeabsichten. Diese sind vermindert bei hohem Zeitdruck und mangelnder Geduld der Pflegeperson. Die Hypothese, das Abhängigkeitsunterstützungsskript zeige sich vor allem in der Interaktion mit alten Menschen bzw. werde durch ein individuell stark ausgeprägtes negatives Altersstereotyp verstärkt, fand keine eindeutige Bestätigung. Es zeigten sich aber Unterschiede zwischen den Pflegesettings: Im Altenheim wurden mehr selbständigkeitsunterstützende Pflegeabsichten geäußert als bei alten Patienten im Krankenhaus.
Nach getroffenen Entscheidungen werden gewählte Alternativen typischerweise aufgewertet, abgewählte Alternativen werden abgewertet (spreading apart of alternatives). Die vorliegende Arbeit ordnet solche tendenziösen Umwertungen in einen handlungstheoretischen Zusammenhang ein und untersucht vor diesem Hintergrund mögliche Bedingungen solcher Umwertungen. Ausgangspunkt der Überlegungen ist das Assimilations-Akkommodations-Modell von Brandtstädter. Demnach sind die beschriebenen Umwertungen Ausdruck eines akkommodativen Modus der Zielablösung und sollten zum einen von der Irreversibilität der Entscheidung abhängen, zum anderen von zwei dispositionellen Faktoren, die die Stärke akkommodativer Prozesse bestimmen (Flexibilität der Zielanpassung, Hartnäckigkeit der Zielverfolgung). Drei Studien bestätigen die Vorhersagen des Assimilations-Akkommodations-Modells und geben zudem Hinweise auf vermittelnde Prozesse der Umwertung von Alternativen. So scheinen insbesondere solche Attribute aufgewertet zu werden, deren Zutreffen bei der betreffenden Alternative subjektiv nicht abzuleugnen ist. Die individuelle Ausprägung solcher selektiven Umwertungen wird in einem Anpassungsindex (AI) abgebildet. Abschließend wird der empirische Befund diskutiert und auf die Frage der Rationalität der gefundenen Umwertungen eingegangen.
The aim of the thesis was to investigate the role of the immune system in fibromyalgia (FM), as part of a dynamic co-regulation between different bodily systems. FM is a chronic musculoskeletal disorder characterized by widespread pain and specific tender points, combined with other symptoms including fatigue, sleep disturbances, morning stiffness and anxiety. The main goal of the work was to identify possible dysregulation of peripheral immune and endocrine parameters in patients with FM compared to matched healthy controls. Moreover, the possible relation between symptom complaints and the specific parameters measured was also evaluated. A first approach was to investigate possible differences between FM patients and controls in the expression of cytokines, as they have been implicated in the occurrence of several of the symptoms associated with FM. Furthermore, adhesion molecules which are involved in cell-to-cell communication and immune cell trafficking were also studied. The latter are known to be regulated by both cytokines and glucocorticoids (GCs) and their expression is often found altered in patients with immune dysregulation. It was expected that subjects with FM would have an increased production of proinflammatory cytokines and/or a reduced antiinflammatory cytokine production and that certain cytokines and/or adhesion molecules would be differently regulated by dexamethasone (DEX). Unstimulated blood was used in the analysis of adhesion molecule expression by flow cytometry while stimulated whole blood cell cultures were used in cytokine flow cytometry assays. Peripheral blood mononuclear cells (PBMCs) were also cultured and the supernatants collected to determine the concentration of cytokines by biochip protein array. In addition, serum samples were used in enzyme-linked immunosorbent assays (ELISA) for quantification of soluble adhesion molecules. L-selectin was found elevated on monocytes and neutrophils of FM patients. A bias toward lower IL-4 levels was observed in FM patients. Based on studies showing differences in glucocorticoid receptor (GR) affinity and disturbances associated with loss of hypothalamic-pituitary-adrenal (HPA) axis resiliency in FM, it was hypothesized whether FM would be associated with abnormalities in glucocorticoid sensitivity. Total plasma cortisol and salivary free cortisol were quantified by ELISA and time-resolved fluorescence immunoassay, respectively. GR sensitivity through DEX inhibition of IL-6, in stimulated whole blood, was evaluated after cytokine quantification by ELISA. The corticosteroid receptors, GR alpha and mineralocorticoid receptor (MR), as well as the glucocorticoid-induced leucine zipper (GILZ) and the FK506 binding protein 5 mRNA expression were assessed in PBMCs by real-time reverse transcription-polymerase chain reaction (RT-PCR). Furthermore, sequencing of RT-PCR products and/or genomic DNA was used for mutational analysis of the corticosteroid receptors. We observed lower basal plasma cortisol levels (borderline statistical significance) and a lower expression of corticosteroid receptors and GILZ in FM patients when compared to healthy controls. The minor allele of the MR single nucleotide polymorphism (SNP) rs5522 was found more often in FM patients than in controls. In addition, female carriers of this SNP seemed to have reduced salivary cortisol responses to a strong psychological stressor (Trier Social Stress Test) compared to non-carriers. FM patient carriers of an MR intronic SNP (rs17484245), before exon 3, were associated with significantly higher scores of depression symptoms compared to patient non-carriers. The thesis includes also a comprehensive analysis of the complexity of GR regulation and the role of alternative mRNA splicing. It focuses on the differential expression of the untranslated GR first exons, their high sequence homology among different species and how genetic determinants, without apparent relevance, may have implications in health and disease. In FM patients, GR exon 1-C expression was found lower and a significant difference was observed when comparing GR 1-C expression between antidepressant-free and patients who had taken antidepressants until two weeks before sample collection. In summary, the study shows a slight disturbance of some components of the innate immune system of FM patients and suggests an enhanced adhesion and possible recruitment of leukocytes to inflammatory sites. The reduced expression of corticosteroid receptors and possibly the reduced MR function may be associated with an impaired function of the HPA axis in these patients. A hyporesponsiveness of the HPA axis under stress or disturbances of the stress response could make these patients more vulnerable to cytokines and inflammation which, compounded by lower antiinflammatory mediators, may sustain some of the symptoms that contribute to the clinical picture of FM.
Das Konzept psychologischer und philosophischer Hilfe des niederländischen Psychologen und Philosophen Jac van Essen (1908-1989) ist in der wissenschaftlichen Literatur bislang weitgehend unbekannt. Es beruht auf dem sog. Allmenschlichkeitsgedanken. Zunächst wird Theorie und Praxis der Allmenschlichkeit eingehend als eigenständiger Ansatz dargestellt. Danach werden exemplarisch diverse Konzepte psychologischer Hilfe (Freud, Jung, Adler, Kognitive Therapie, Rogers u.a.) im Licht dieses Ansatzes diskutiert. Er erweist sich als geeigneter Prüfstein dafür, inwieweit Theorie und Praxis jener Konzepte zugleich wissenschaftlich und integral humanitär befriedigen, auch in bezug auf existentielle Aspekte.
Im Lebensrückblick wird bedeutsamen Ereignissen lebensgeschichtliche Bedeutung zugeschrieben; diese werden sodann als zugehörig zur eigenen Person und Lebensgeschichte wahrgenommen. Dieser Vorgang wurde als "Stiftung von Kohärenz" bezeichnet und für ein zurückliegendes belastendes Ereignis explorativ untersucht. In einer Fragebogenerhebung mit Daten von insgesamt N = 260 Probanden im Alter zwischen 41 und 86 Jahren wurde die Stiftung von Kohärenz für ein belastendes Ereignis daraufhin untersucht, inwieweit diese mit verschiedenen Formen der gedanklichen Auseinandersetzung mit dem Ereignis zusammenhängt. Weiterhin wurden die Zusammenhänge der Kohärenzstiftung mit ereignisbedingten Veränderungen des Selbstbildes und bestimmter Lebensumstände sowie mit Merkmalen des Ereignisses und der Person exploriert.
During the last decade, anatomic and physiological neuroscience research has yielded extensive information on the physiological regulators of short-term satiety, visceral and interoceptive sensation. Distinct neural circuits regulate the elements of food ingestion physiologically. The general aim of the current studies is to elucidate the peripheral neural pathways to the brain in healthy subjects to establish the groundwork for the study of the pathophysiology of bulimia nervosa (BN). We aimed to define the central activation pattern during non-nutritive gastric distension in humans, and aimed to define the cognitive responses to this mechanical gastric distension. We estimated regional cerebral blood flow with 15O-water positron emission tomography during intragastric balloon inflation and deflation in 18 healthy young women of normal weight. The contrast between inflated minus deflated in the exploratory analysis revealed activation in more than 20 brain regions. The analysis confirmed several well known areas in the central nervous system that contribute to visceral processing: the inferior frontal cortex, representing a zone of convergence for food related stimuli; the insula and operculum referred to as "visceral cortex"; the anterior cingulate gyrus (and insula), processing affective information; and the brainstem, a site of vagal relay for visceral afferent stimuli. Brain activation in the left ventrolateral prefrontal cortex was reproducible. This area is well known for higher cognitive processing, especially reward-related stimuli. The ventrolateral prefrontal cortex with the insular regions may provide a link between the affective and rewarding components of eating and disordered eating as observed in BN and binge-eating obesity. Gastric distension caused a significant rapid, reversible, and reproducible increase in the feelings of fullness, sleepiness, and gastric discomfort as well as a significant rapid, reversible, and reproducible decrease in the feeling of hunger. We showed that mechanical activation of the neurocircuitry involved in meal termination led to the described phenomena. The current brain activation studies of non-painful, proximal gastric distension could provide groundwork in the field of abnormal eating behavior by suggesting a link between visceral sensation and abnormal eating patterns. A potential treatment for disordered eating and obesity could alter the conscious and unconscious perception and interoceptive awareness of gastric distension contributing to meal termination.
The human brain is characterised by two apparently symmetrical cerebral hemispheres. However, the functions attributed to each half of the brain are very distinct with a relative specialisation of the left hemisphere for language processing. Most laterality research has been performed on a behavioural level, using techniques such as visual half-field presentation. The visual half-field technique involves the presentation of stimuli in the left or right visual field for a very short time (about 200 ms). During the presentation of lateralized stimuli, the gaze of the participants is fixated on a centrally presented fixation cross. This technique takes advantage of the anatomy of the visual pathway as the temporal hemiretinae project ipsilateral, while the nasal hemiretinae project contralateral. Thus, stimuli presented in the left or right visual field are initially processed in the contralateral hemisphere. Language organisation can also be directly investigated using functional magnetic resonance imaging (fMRI). Both behavioural and neuroimaging studies showed that about 95% of right-handed men have a left hemispheric specialisation for language. In contrast, data on language organisation in women are ambiguous. It is supposed that this ambivalent picture might be associated with changes in gonadal steroid levels in blood during the menstrual cycle. However, gonadal steroid effects are complex and their role in functional cerebral lateralization is still open to discussion. The aim of this PhD project was to investigate, using fMRI: (1) the processing of linguistic information initially received in the specialised, non-specialised or both hemispheres; (2) linking the associated brain activation pattern with progesterone levels during the menstrual cycle. Firstly, brain activation was measured in 16 right-handed, healthy males during processing of different components of language (orthography, phonology and semantics) after reception in the left, right or both hemispheres. Secondly, to investigate changes in language organisation during the menstrual cycle, we conducted an event-related fMRI study during semantic and phonological processing also using visual half-field and central presentation of linguistic stimuli. Our results revealed higher BOLD signal intensity change in the visual cortex contralateral to the visual field of stimulus presentation compared to the ipsilateral visual cortex reflecting the crossing of visual pathways. We also found support for the hypothesis that the superiority of word recognition in the left VWFA is the result of a reduced activity in the right VWFA under left hemispheric control. Further, linguistic information received in the subdominant RH, is interhemispheric transferred to the left hemisphere for phonological processing. Semantic processing in contrast occurs in the specialised and in the non-specialised hemisphere. For the group of women, data analysis revealed that during semantic processing, salivary progesterone levels correlated positively with brain activity of the left superior frontal gyrus, left middle and inferior occipital gyri and bilateral fusiform gyrus. In contrast, the brain activation pattern for phonological processing did not change significantly across the menstrual cycle. In conclusion, the effect of serum progesterone levels on brain activity is task and region specific.
The glucocorticoid (GC) cortisol, main mediator of the hypothalamic-pituitary-adrenal axis, has many implications in metabolism, stress response and the immune system. GC function is mediated mainly via the glucocorticoid receptor (GR) which binds as a transcription factor to glucocorticoid response elements (GREs). GCs are strong immunosuppressants and used to treat inflammatory and autoimmune diseases. Long-term usage can lead to several irreversible side effects which make improved understanding indispensable and warrant the adaptation of current drugs. Several large scale gene expression studies have been performed to gain insight into GC signalling. Nevertheless, studies at the proteomic level have not yet been made. The effects of cortisol on monocytes and macrophages were studied in the THP-1 cell line using 2D fluorescence difference gel electrophoresis (2D DIGE) combined with MALDI-TOF mass spectrometry. More than 50 cortisol-modulated proteins were identified which belonged to five functional groups: cytoskeleton, chaperones, immune response, metabolism, and transcription/translation. Multiple GREs were found in the promoters of their corresponding genes (+10 kb/-0.2 kb promoter regions including all alternative promoters available within the Database for Transcription Start Sites (DBTSS)). High quality GREs were observed mainly in cortisol modulated genes, corroborating the proteomics results. Differential regulation of selected immune response related proteins were confirmed by qPCR and immuno-blotting. All immune response related proteins (MX1, IFIT3, SYWC, STAT3, PMSE2, PRS7) which were induced by LPS were suppressed by cortisol and belong mainly to classical interferon target genes. Mx1 has been selected for detailed expression analysis since new isoforms have been identified by proteomics. FKBP51, known to be induced by cortisol, was identified as the strongest differentially expressed protein and contained the highest number of strict GREs. Genomic analysis of five alternative FKBP5 promoter regions suggested GC inducibility of all transcripts. 2D DIGE combined with 2D immunoblotting revealed the existence of several previously unknown FKBP51 isoforms, possibly resulting from these transcripts. Additionally multiple post-translational modifications were found, which could lead to different subcellular localization in monocytes and macrophages as seen by confocal microscopy. Similar results were obtained for the different cellular subsets of human peripheral blood mononuclear cells (PBMCs). FKBP51 was found to be constitutively phosphorylated with up to 8 phosphosites in CD19+ B lymphocytes. Differential Co-immunoprecipitation for cytoplasm and nucleus allowed us to identify new potential interaction partners. Nuclear FKBP51 was found to interact with myosin 9, whereas cytosolic FKBP51 with TRIM21 (synonym: Ro52, Sjögren`s syndrome antigen). The GR has been found to interact with THOC4 and YB1, two proteins implicated in mRNA processing and transcriptional regulation. We also applied proteomics to study rapid non-genomic effects of acute stress in a rat model. The nuclear proteome of the thymus was investigated after 15 min restraint stress and compared to the non-stressed control. Most of the identified proteins were transcriptional regulators found to be enriched in the nucleus probably to assist gene expression in an appropriate manner. The proteomic approach allowed us to further understand the cortisol mediated response in monocytes/macrophages. We identified several new target proteins, but we also found new protein variants and post-translational modifications which need further investigation. Detailed study of FKBP51 and GR indicated a complex regulation network which opened a new field of research. We identified new variants of the anti-viral response protein MX1, displaying differential expression and phosphorylation in the cellular compartments. Further, proteomics allowed us to follow the very early effects of acute stress, which happen prior to gene expression. The nuclear thymocyte proteome of restraint stressed rats revealed an active preparation for subsequent gene expression. Proteomics was successfully applied to study differential protein expression, to identify new protein variants and phosphorylation events as well as to follow translocation. New aspects for future research in the field of cortisol-mediated immune modulation have been added.
Im Rahmen der Vertrauensforschung ermöglicht das handlungstheoretische Partialmodell der Persönlichkeit von Krampen (1997) eine differenzierte Betrachtung der drei Vertrauenskonstituenten, interpersonales Vertrauen, Selbstvertrauen und Zukunftsvertrauen, welche auch als Vertrauens-Trias bezeichnet werden. Diese Vertrauenskonstrukte wurden in der vorliegenden Arbeit mit der klinischen Bindungsforschung und der differenziellen Allianzforschung in Zusammenhang gebracht. Vor diesem theoretischen Hintergrund wurde in der vorliegenden klinischen Studie die prognostische Bedeutung der Vertrauenskonstituenten für den Therapieerfolg an einer diagnostisch heterogenen Stichprobe von 280 Patientinnen und Patienten im Rahmen der Routineversorgung untersucht. Dabei wurden die Vertrauenskonstituenten sowohl auf generalisierter Ebene operationalisiert als auch auf bereichsspezifischer Ebene im Rahmen der therapeutischen Beziehung. Durch Item- und Skalenanalysen konnten die Eindimensionalität, Konstruktvalidität und Änderungssensitivität der in dieser Studie realisierten generalisierten und bereichsspezifischen Facetten von Vertrauen bestätigt werden. Die Analysen zur prognostischen Bedeutung der Vertrauens-Trias für den Therapieerfolg zeigten eine bedeutsame Varianzaufklärung durch die bereichsspezifischen Vertrauensskalen. Das bereichsspezifische Zukunftsvertrauen stellte dabei den varianzstärksten Prädiktor für den Therapieerfolg dar. Darüber hinaus wurde dieser Zusammenhang von der Art des Störungsbildes moderiert und lieferte damit einen wichtigen Hinweis auf die differenzielle Indikationsstellung für die psychotherapeutische Behandlung von Patientinnen und Patienten mit psychischen Störungen.
In this psycho-neuro-endocrine study the molecular basis of different variants of steroid receptors as well as highly conserved non steroidal receptors was investigated. These nuclear receptors (NRs) are important key regulators of a wide variety of different physiological and pathophysiological challenges ranging from inflammation and stress to complex behaviour and disease. NRs control gene transcription in a ligand dependent manner and are embedded in the huge interaction network of the neuroendocrine and immune system. Two receptors, the glucocorticoid receptor (GR) and the chicken ovalbumin upstream promoter-transcription factorII (Coup-TFII), both expressed in the immune and nervous system, were investigated regarding possible splice variants and their implication in the control of gene transcription. Both NRs are known to interact and modulate each other- target gene regulation. This study could be shown that both NRs have different splice variants that are expressed in a tissue specific manner. The different 5-´alternative transcript variants of the human GR were in silico identified in other species and evidence for a highly conserved and tightly controlled function was provided. Investigations of the N-terminal transactivation domain of the GR showed a deletion suggesting an altered glucocorticoid-dependent transactivation profile. The newly identified alternative transcript variant of Coup-TFII leads to a DNA binding deficient Coup-TFII isoform that is highly expressed in the brain. This Coup-TFII isoform alters Coup-TFII target gene expression and is suggested to interact with GR via its ligand binding domain resulting in an impaired GR target gene regulation in the nervous system. In this thesis it was demonstrated that NR variants are important for the understanding of the enormous regulatory potential of this receptor family and have to be taken into account for the development of therapeutic strategies for complex diseases such as stress related and neurodegenerative disorders.
Schlaf fördert die Gedächtnisbildung. Nach einem anerkannten Modell beruht der förderliche Effekt des Schlafs auf einer verdeckten Reaktivierung der initial im Hippokampus gespeicherten Gedächtnisspuren während des Tiefschlafs, die durch ihre Reaktivierung in neokortikale Hirnareale zur langfristigen Speicherung transferiert werden. Obwohl die Existenz von Gedächtnisreaktivierungen im Schlaf gut belegt ist, ist bislang ungeklärt, ob diese Reaktivierungen tatsächlich in einem kausalen Zusammenhang zu den Prozessen der Gedächtnisbildung im Schlaf stehen. Zur Klärung dieser Frage habe ich in der vorliegenden Arbeit den Effekt von experimentell induzierten Gedächtnisreaktivierungen im Schlaf auf die Gedächtnisbildung untersucht. Zur Reaktivierung von Gedächtnisinhalten im Schlaf wurde ein während der Lernphase mit den Lerninhalten assoziierter Geruch verwendet. Achtzehn gesunde Probanden lernten sowohl einen deklarativen, den Hippokampus involvierenden als auch einen prozeduralen, weniger hippokampalen Gedächtnistest am Abend unter der Präsenz einen Geruchs, der sich als Kontextstimulus mit den Lerninhalten verbinden sollte. In der darauf folgenden Nacht wurde ihnen während des Tiefschlafs entweder erneut der Geruch oder eine geruchslose Substanz präsentiert. Die Abfrage am nächsten Morgen erfolgte ohne Duftdarbietung. Nach der Nacht mit Duft war die Erinnerungsleistung in dem deklarativen Gedächtnistest signifikant erhöht, im Vergleich zu der Nacht ohne Duft. Der positive Effekt des Geruchs auf die Gedächtnisbildung trat nicht auf, wenn der Geruch während der Lernphase nicht dargeboten wurde, und zeigte sich ausschließlich im Tiefschlaf, nicht dagegen nach einer erneuten Darbietung des Dufts im rapid-eye movement (REM)-Schlaf oder Wachzustand. Die prozedurale Gedächtnisbildung im Schlaf wurde in keinem der Experimente von einer Geruchsdarbietung nach dem Lernen beeinflusst. Die geruchsinduzierten Gedächtnisreaktivierungen im Tiefschlaf hatten keine Effekte auf die mittels der Elektroenzephalographie (EEG) gemessenen Hirnaktivität im Schlaf. Dagegen konnten zusätzliche Experimente unter Verwendung der funktionellen Kernspintomographie (fMRT) zeigen, dass eine erneute Geruchsdarbietung im Tiefschlaf den linken Hippokampus aktiviert, vorausgesetzt der Duft war bereits während der Lernphase präsent. Die Befunde der verbesserten Erinnerungsleistung nach einer experimentell induzierten Reaktivierung der neu enkodierten, hippokampalen Gedächtnisinhalte liefern einen eindeutigen Beleg für den kausalen Zusammenhang zwischen hippokampalen Gedächtnisreaktivierungen im Tiefschlaf und den Prozessen der deklarativen Gedächtnisbildung. Damit bestätigen sie die Kernannahme des Modells der schlaf-abhängigen Gedächtnisbildung durch Reaktivierungen im Tiefschlaf. Zusätzlich liefern die Experimente einen neuen Ansatz zur Untersuchung und Manipulierbarkeit von Gedächtnisreaktivierungen im Schlaf, durch den möglicherweise auch im klinischen oder alltäglichen Kontext positive Ergebnisse auf die Gedächtnisbildung im Schlaf zu erzielen sind.
In this study, candidate loci for periodic catatonia (SCZD10, OMIM #605419) on chromosome 15q15 and 22q13.33 have been fine mapped and investigated. Previously, several studies found evidences for a major susceptibility locus on chromosome 15q15 and a further potential locus on 22q13.33 pointing to genetic heterogeneity. Fine mapping was done in our multiplex families through linkage and mutational analysis using genomic markers selected from public databases. Positional candidate genes like SPRED1 and BRD1, and ultra-conserved elements were investigated by direct sequencing in these families. The results narrow down the susceptibility locus on chromosome 15q14-15q15.1 to a region between markers D15S1042 and D15S968, as well as exclusion of SPRED1 and ultra-conserved elements as susceptibility candidates. Fine mapping for two chromosome 23q13.33-linked families showed that the recombination events would place the disease-causing gene to a telomeric ~577 Kb interval and SNP rs138880 investigation revealed an A-allele in the affected person, therefore excludes BRD1 as well as confirmed MLC1 to be the candidate gene for periodic catatonia.
In der vorliegenden Arbeit wurden die regulatorischen Regionen der Gene für den Kaliumchloridtransporter 3 (KCC3, SLC12A6) und den Glukokortikoidrezeptor (NR3C1) untersucht. Hierbei handelt es sich um Gene, die bereits mit psychiatrischen Erkrankungen assoziiert worden sind. Die Promotorregionen beider Gene wurden in Abhängigkeit von bereits in der Literatur beschriebenen DNA-Polymorphismen und unter besonderer Berücksichtigung epigenetischer DNA-Modifikationen mittels bisulfitspezifischer Sequenzierung und Luciferase-Assay funktionell charakterisiert. Es konnte gezeigt werden, dass DNA-Polymorphismen und epigenetische Veränderungen der Erbinformation - letztere können in Abhängigkeit unterschiedlicher Lebenserfahrungen entstehen - funktionelle Relevanz für die Promotoraktivität der untersuchten Gene haben. Strukturelle und modifikatorische DNA-Variationen sowie Gen-Umwelt Wechselwirkungen beeinflussen somit die Genregulation und können unter bestimmten Bedingungen krankheitsrelevant werden.
Welche Ziele verfolgen Forscher/innen in interdisziplinären Kooperationen mit welchen Handlungen und unter welchen Bedingungen? Ausgehend von dieser Frage ergänzt diese Arbeit die Wissenschaftsforschung zur Interdisziplinarität und die psychologische Forschung zur handlungsleitenden Wissensbasis langfristiger Vorhaben. Mentale Modell von Handlungsstrategien werden aufbauend auf kognitiven und handlungstheoretischen Ansätzen als kognitiv-motivationale Aggregate von Ziel-, Handlungs- und Bedingungswissen konzipiert. Derartige Handlungsstrategien können als Wissensrepräsentationen zur Planung, Regulation und Bewertung des Handelns genutzt werden. Zur theoriegeleiteten Erhebung von Handlungsstrategien wird die Struktur-Lege-Technik Action Strategy Mapping (ASM) neu entwickelt und empirisch validiert. Die ASM-Technik erweist sich als sehr praktikabel, gut erlernbar sowie qualitativ reliable und valide zur Repräsentation handlungsleitenden Wissens im Rahmen eines teilstrukturierten Interviews. Die Analysen der in drei Sonderforschungsbereichen bei 57 Wissenschaftler/innen erhobenen Handlungsstrategien interdisziplinärer Forschungskooperation belegen empirisch sehr heterogene aufgabenbezogene, koorientierte und persönliche Ziele. Der kommunikative Austausch bestätigt sich als zentrale und besonders häufige Handlung interdisziplinärer Kooperation. Die Interdependenz der Handlungsstrategien hängt zudem mit der Projektinterdependenz der Forscher/innen zusammen. Ein Vergleich der Handlungsstrategien von Forscher/innen mit hoher, mittlerer und niedriger Projektinterdependenz zeigt mehrere Zusammenhänge: Bei mittlerer Interdependenz korrelieren inhaltliche und strukturelle Merkmale der Handlungsstrategien positiv mit dem selbst berichteten Erfolg. Bei hoher und niedriger Projektinterpendenz zeigen sich aber negative Zusammenhänge mit dem Erfolg. Die Ergebnisse werden diskutiert im Hinblick auf den Einsatz der ASM-Technik als Diagnose- und Reflexionsmethode sowie inhaltlich auf ihre Bedeutung für das Management interdisziplinärer Forschungskooperation in Sonderforschungsbereichen, insbesondere einer zweckmäßigen Kommunikation und Interdependenz der Wissenschaftler/innen.
This thesis presents a study of the visual change detection mechanism. This mechanism is thought to be responsible for the detection of sudden and unexpected changes in our visual environment. As the brain is a capacity limited system and has to deal with a continuous stream of information from its surroundings only a part of the vast amount of information can be completely processed and be brought to conscious awareness. This information, which passes through attentional filters, is used for goal-directed behaviour. Therefore, the change detection mechanism is a very useful aid to cope with important information which is outside the focus of our attention. rnIt is thought that a neural memory trace of repetitive visual information is stored. Each new information input is compared to this existing memory trace by a so-called change or mismatch detection system. Following a sudden change, the comparison process leads to a mismatch and the detection system elicits a warning signal, to which an orienting response can follow. This involves a change in the focus of attention towards this sudden environmental change which can then be evaluated for potential danger and allows for a behavioural adaptation to the new situation. rnTo this purpose a paradigm was developed combining a 2-choice response time task with in the background a mismatch detection task of which the subjects were not aware. This paradigm was implemented in an ERP and an fMRI study and was used to study the the change detection mechanism and its relationship with impulsivity.rnIn previous studies a change detection system for auditory information had already been established. As the brain is a very efficient system it was thought to be unlikely that this change detection system is only available for the processing of auditory information. rnIndeed, a modality specific mismatch response at the sensory specific occipital cortex and a more general response at the frontocentral midline, both resembling the components shown in auditory research, were found in the ERP study.rnAdditionally, magnetic resonance imaging revealed a possible functional network of regions, which responded specifically to the processing of a deviant. These regions included the occipital gyrus, premotor cortex, inferior frontal cortex, thalamas, insula, and parts of the cingular cortex. rnThe relationship between impulsivity measures and visual change detection was established in an additional study. More impulsive subjects showed less detection of deviant stimuli, which was most likely due to too fast and imprecise information processing.rnIn summary it can be said, that the work presented in this thesis demonstrates that visual mismatch negativity was established, a number of regions could be associated with change detection and additionally the relevance of change detection in information processing was shown.rn
Zurzeit werden gesundheitliche Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung auf den Menschen kontroversiell diskutiert. Die vorliegende Arbeit untersuchte mögliche Auswirkungen auf Befindlichkeit und psychische Variablen in zwei Studien. Es zeigte sich ein Trend bei einer Variable, es gab jedoch keine signifikanten Effekte. Bei den nicht-experimentellen Befunden wiesen Anrainer von Mobilfunksendeanlagen (self-rater) höhere psychische Belastung auf.
In einer empirischen Neuroimaging Studie an einer Gruppe von 141 rechts- und linkshändigen Probanden beiderlei Geschlechts wurden fMRT-Korrelate der funktionalen Sprachrepräsentation untersucht. Es fanden sich bedeutsame Unter-schiede in der Sprachverarbeitungskompetenz der beiden Hemisphären sowohl zwischen Rechts- und Linkshändern als auch zwischen Männern und Frauen.
Umweltschutz wird in dieser Arbeit als Soziales Dilemma betrachtet. Es wird mittels eines experimentellen Online-Spiels (N = 182) primär überprüft, inwieweit unkooperatives Verhalten von Akteuren zu genuinem Ungerechtigkeitserleben bei anderen Personen führt und ob diese in Folge u. a. das eigene kooperative Verhalten reduzieren. Somit wird im Gegensatz zu Erklärungen der Rational-Choice-Theorien angenommen, dass ein Teil des phänotypisch unkooperativen, umweltschädigenden Verhaltens nicht auf Egoismus, sondern auf einem genuinen Gerechtigkeitsmotiv beruht. Zur Erhöhung der internen Validität wird ebenfalls der moderierende Einfluss der Persönlichkeitseigenschaften "Eigeninteresse" und "Gerechtigkeitszentralität" untersucht. Die Hypothesentestungen zeigen, dass unkooperatives Verhalten anderer Akteure in Sozialen Dilemmata bei vielen Personen Ungerechtigkeitserleben auslöst, was sich u. a. in Emotionen der Empörung, Ungerechtigkeitskognitionen, Bestrafungsverhalten und einer Reduktion des eigenen kooperativen Verhaltens niederschlägt. Hierbei spielen interindividuelle Unterschiede hinsichtlich der Stärke des Gerechtigkeitsmotivs bei etlichen gefundenen Effekte eine moderierende Rolle. Es wird somit ein motivpluralistischer Ansatz bestätigt, der die Rolle des Gerechtigkeitsmotivs bei der Vorhersage und Veränderung von Verhalten in Sozialen Dilemmata hervorhebt. Implikationen in Hinblick auf Theorie, zukünftige Forschung und Interventionen in Sozialen-Dilemma-Situationen werden erörtert.
Although it has been demonstrated that nociceptive processing can be modulated by heterotopically and concurrently applied noxious stimuli, the nature of brain processes involved in this percept modulation in healthy subjects remains elusive. Using functional magnetic resonance imaging (fMRI) we investigated the effect of noxious counter-stimulation on pain processing. FMRI scans (1.5 T; block-design) were performed in 34 healthy subjects (median age: 23.5 years; range: 20-31 yrs.) during combined and single application (duration: 15 s; ISI=36 s incl. 6 s rating time) of noxious interdigital-web pinching (intensity range: 6-15 N) and contact-heat (45-49 -°C) presented in pseudo-randomized order during two runs separated by approx. 15 min with individually adjusted equi-intense stimuli. In order to control for attention artifacts, subjects were instructed to maintain their focus either on the mechanical or on the thermal pain stimulus. Changes in subjective pain intensity were computed as percent differences (∆%) in pain ratings between single and heterotopic stimulation for both fMRI runs, resulting in two subgroups showing a relative pain increase (subgroup P-IN, N=10) vs. decrease (subgroup P-DE, N=12). Second level and Region of Interest analysis conducted for both subgroups separately revealed that during heterotopic noxious counter-stimulation, subjects with relative pain decrease showed stronger and more widespread brain activations compared to subjects with relative pain increase in pain processing regions as well as a fronto-parietal network. Median-split regression analyses revealed a modulatory effect of prefrontal activation on connectivity between the thalamus and midbrain/pons, supporting the proposed involvement of prefrontal cortex regions in pain modulation. Furthermore, the mid-sagittal size of the total corpus callosum and five of its subareas were measured from the in vivo magnetic resonance imaging (MRI) recordings. A significantly larger relative truncus size (P=.04) was identified in participants reporting a relative decrease of subjective pain intensity during counter-stimulation, when compared to subjects experiencing a relative pain increase. The above subgroup differences observed in functional and structural imaging data are discussed with consideration of potential differences in cognitive and emotional aspects of pain modulation.
Von erinnerungsinduziertem Vergessen wird gesprochen, wenn die Gedächtnisleistung für bestimmte Information dadurch beeinträchtigt wird, dass zu ihr assoziierte Information zuvor abgerufen wurde. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Effekten von Generierung und Selbstreferenz, die aus der Gedächtnisforschung als meist günstige Arten der Enkodierung bekannt sind, auf dieses Phänomen. Die bislang weitgehend vernachlässigt gebliebenen Gemeinsamkeiten von Generierung und Selbstreferenz sind der Ausgangspunkt für die Prüfung von Hypothesen über das Ausmaß erinnerungsinduzierten Vergessens generierter und selbstreferentiell enkodierter Items und dessen Moderation durch die Stimulusqualität der emotionalen Tönung von Items. Dabei wird auch eine funktionale Perspektive eingenommen, nach der erinnerungsinduziertes Vergessen als Ergebnis eines adaptiven Mechanismus verstanden wird und gefragt wird, nach welchen selbstdienlichen und handlungsrelevanten Funktionen erinnerungsinduziertes Vergessen verhindert werden mag und wie solche Funktionen mit verschiedenen Informationsverarbeitungsprozessen assoziiert sind.rnNachdem zunächst Enkodierungsprozesse und gespeicherte mentale Repräsentationen als Determinanten des Erinnerns, sowie die bisherige Forschung zu erinnerungsinduziertem Vergessen, Generierung und Selbstreferenz dargestellt werden, werden vier eigene Experimente geschildert. In Experiment 1 findet sich eine kontraintuitive Intensivierung erinnerungsinduzierten Vergessens infolge von Generierung, die zugleich aber in Einklang mit bestehenden Theorien steht und diese stützt. Außerdem ergeben sich Hinweise auf eine mit Generierung assoziierte Funktion, die durch die Aktivierung selbstrelevanter Repräsentationen gekennzeichnet ist. Beginnend mit Experiment 2 wird dann das Vorhaben verfolgt, Generierung und Selbstreferenz direkt gegenüberzustellen. Während die Experimente 2 und 3 zwar die Generalität des Phänomens erinnerungsinduzierten Vergessens weiter bestätigen und dessen Beeinflussung durch die emotionale Tönung demonstrieren, aber noch keine Ergebnisse zu Tage fördern, die eine Bewertung hinsichtlich unterschiedlicher oder identischer Konsequenzen von Generierung und Selbstreferenz erlauben, zeigt Experiment 4 schließlich eine Äquivalenz der Effekte von Generierung und Selbstreferenz auf, die in der identischen Moderation erinnerungsinduzierten Vergessens durch diernemotionale Tönung besteht. Diese Äquivalenz wird als Beleg der mit beiden Arten der Enkodierung gleichermaßen assoziierten Funktion selbstrelevanter Informationsverarbeitung interpretiert.
One mechanism underlying the acquisition of interpersonal attitudes is the formation of an association between a valenced unconditioned stimulus (US) and an affectively neutral conditioned stimulus (CS). However, a stimulus (e.g., a person) is not always and necessarily perceived to be unambiguously positive or negative. An individual can be negative regarding abstract (trait) information but at the same time display a positive (concrete) behavior. The present research deals with the question of whether the valence of abstract or concrete information about a US is encoded and subsequently transferred to an associated CS. The central assumptions are that the valence of the concrete information is more important for the evaluation of the US, whereas the abstract information is more important for the evaluation of the CS. The rationale behind these assumptions is that the US is a psychologically proximal stimulus because it elicits a more direct affective reaction. The CS, however, is psychologically more distal because it is merely associated with the US and is therefore only experienced indirectly. It is postulated that the associative relation between US and CS constitutes a dimension of psychological distance. In four studies, the valence of abstract and concrete information about a number of USs was manipulated. Within an evaluative learning paradigm, these stimuli were associated with affectively neutral CSs. As predicted, ambivalent USs were evaluated according to the valence of the concrete information. The evaluation of CSs, however, was influenced more strongly by the valence of the abstract information. Moreover, in a subsequent lexical decision task, participants were faster to categorize abstract (vs. concrete) stimuli when the stimuli were preceded by a CS prime as compared to a US prime. The results provide first evidence that perceived psychological distance influences the evaluations of US and CS in an associative evaluative learning paradigm.
Ziel der vorliegenden Forschungsarbeit war es, den Einfluss des dispositionellen Bedürfnisses nach kognitiver Geschlossenheit (NCC) auf Entscheidungen unter Unsicherheit zu untersuchen. Es wurde vorhergesagt, dass NCC Entscheidungsphänomene moderiert, die sich durch unterschiedliche Ausmaße an Unsicherheit kennzeichnen. Um diese Annahme zu testen, wurden im Rahmen dreier Studien klassische Entscheidungsprobleme vorgegeben, die eine Wahl zwischen Entscheidungsalternativen mit unterschiedlichen Ausmaßen an Unsicherheit, aber gleichem Erwartungswert erforderten. Studien 1 bis 3 untersuchten den Einfluss des NCC auf den fundamentalen Ambiguitätsaversionseffekt im Ellsberg-Paradigma (Ellsberg, 1961). Hierzu wurde eine Adaption des klassischen Zwei-Farben-Urnenproblems vorgegeben, in dem eine Wahl zwischen einer Urne mit bekanntem Risiko und einer ambiguen Urne getroffen werden musste. Hypothesenkonform erwies sich NCC als signifikanter Prädiktor der Urnenwahl. Einzelanalysen zeigten, dass der Ambiguitätsaversionseffekt, der als Präferenz der bekannten (versus der ambiguen) Urne definiert ist, nur in der Gruppe mit hohem NCC auftrat. In der Gruppe mit niedrigem NCC zeigte sich keine systematische Präferenz. Dieser Effekt konnte in allen drei Studien nachgewiesen werden und erwies sich somit als besonders robust und reliabel. Zudem wurde in der dritten Studie der Einfluss des NCC auf Risikoframingeffekte im Asian-Disease-Paradigma untersucht. Hierbei mussten sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zwischen einer sicheren und einer riskanten Option entscheiden, die in zwei kontextuellen Bedingungen dargeboten wurden: einem Gewinnframe und einem Verlustframe. Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass sich Individuen mit einem hohen und einem niedrigen NCC in ihren Präferenzen in Abhängigkeit vom jeweiligen Problemframe unterschieden. In der Gruppe mit einem hohen NCC zeigte sich unter Gewinnframing eine starke Präferenz der sicheren Alternative (Risikovermeidung), wohingegen unter Verlustframing keine Option bevorzugt wurde. Individuen mit einem niedrigen NCC wiesen hingegen unter Gewinnframing keine systematische Präferenz auf, wohingegen sie unter Verlustframing stark die riskante Option bevorzugten. Zudem zeigte eine Betrachtung des Verhaltens über die untersuchten Entscheidungsprobleme hinweg, dass Individuen mit einer starken Ausprägung auf dieser Variablen dazu neigten, sich über die untersuchten Entscheidungssituationen hinweg konsistent zu verhalten. Insgesamt unterstützen die Ergebnisse die Annahme, dass NCC eine Persönlichkeitsvariable darstellt, die Entscheidungsverhalten unter Unsicherheit bedeutsam beeinflusst. Implikationen und Konsequenzen dieser Ergebnisse werden diskutiert.
Interoception - the perception of bodily processes - plays a crucial role in the subjective experience of emotion, consciousness and symptom genesis. As an alternative to interoceptive paradigms that depend on the participants" active cooperation, five studies are presented to show that startle methodology may be employed to study visceral afferent processing. Study 1 (38 volunteers) showed that startle responses to acoustic stimuli of 105 dB(A) intensity were smaller when elicited during the cardiac systole (R-wave +230 ms) as compared to the diastole (R +530 ms). In Study 2, 31 diabetic patients were divided into two groups with normal or diminished (< 6 ms/mmHg) baroreflex sensitivity (BRS) of heart rate control. Patients with normal BRS showed a startle inhibition during the cardiac systole as was found for healthy volunteers. Diabetic patients with diminished BRS did not show this pattern. Because diminished BRS is an indicator of impaired baro-afferent signal transmission, we concluded that cardiac modulation of startle is associated with intact arterial baro-afferent feedback. Thus, pre-attentive startle methodology is feasible to study visceral afferent processing. rnVisceral- and baro-afferent information has been found to be mainly processed in the right hemisphere. To explore whether cardiac modulation of startle eye blink is lateralized as well, in Study 3, 37 healthy volunteers received 160 unilateral acoustic startle stimuli presented to both ears, one at a time (R +0, 100, 230, 530 ms). Startle response magnitude was only diminished at R +230 ms and for left-ear presentation. This lateralization effect in the cardiac modulation of startle eye blink may reflect the previously described advantages of right-hemispheric brain structures in relaying viscero- and baro-afferent signal transmission. rnThis lateralization effect implies that higher cognitive processes may also play a role in the cardiac modulation of startle. To address this question, in Study 4, 25 volunteers responded first by 'fast as possible' button pushes (reaction time, RT), and second, rated perceived intensity of 60 acoustic startle stimuli (85, 95, or 105 dB; R +230, 530 ms). RT was divided into evaluation and motor response time. Increasing stimulus intensity enhanced startle eye blink, intensity ratings, and RT components. Eye blinks and intensity judgments were lower when startle was elicited at a latency of R +230 ms, but RT components were differentially affected. It is concluded that the cardiac cycle affects the attentive processing of acoustic startle stimuli. rnBeside the arterial baroreceptors, the cardiopulmonary baroreceptors represent another important system of cardiovascular perception that may have similar effects on startle responsiveness. To clarify this issue, in Study 5, Lower Body Negative Pressure at gradients of 0, -10, -20, and -30 mmHg was applied to unload cardiopulmonary baroreceptors in 12 healthy males, while acoustic startle stimuli were presented (R +230, 530 ms). Unloading of cardiopulmonary baroreceptors increased startle eye blink responsiveness. Furthermore, the effect of relative loading/unloading of arterial baroreceptors on startle eye blink responsiveness was replicated. These results demonstrate that the loading status of cardiopulmonary baroreceptors also has an impact on brainstem-based CNS processes. rnThus, the cardiac modulation of acoustic startle is feasible to reflect baro-afferent signal transmission of multiple neural sources, it represents a pre-attentive method that is independent of active cooperation, but its modulatory effects also reach higher cognitive, attentive processes.rn
320 Probandinnen bekamen Portraitfotos von Männern und Frauen, kombiniert mit geschlechterstereotypkongruenten, -inkongruenten und -neutralen Eigenschaften unter verschiedenen Instruktions- und Rahmenbedingungen vorgelegt. Anschließend erfolgten, für Items und Assoziationen, explizite Gedächtnistests. Die Ergebnisse belegen einen wiederholten assoziativen Inkongruenzvorteil, stereotypkongruente Rateverzerrungen, ein moderierendes individuelles Stereotypizitätsniveau, Ausbleiben stereotypkongruenten Einflusses nach intentionaler Instruktion, die Interaktion von Gedächtnisleistung und instruktionsvermittelnder Fokussierung, einen Erinnerungsvorteil für assoziative im Vergleich zu Iteminformationen sowie Leistungsminderung bei paralleler Aufmerksamkeitsbelastung. In der zeitunbegrenzten Testphase bwz. der Erfassung der probandeneigenen Reaktionszeiten wird eine wichtige Aufklärungsquelle vermutet.
Die vorliegende Arbeit umfasst ein Modell der Zusammenhänge zwischen Führungsverhalten und psychologischen Kontrakten als Einflussfaktoren mitarbeiterbezogener Einstellungen. Auf Seiten der Konsequenzen liegt der Fokus insbesondere auf der Entgeltzufriedenheit der Mitarbeiter. Jede der drei in der Dissertation dargestellten Studien trägt zu dem Verständnis bei, wie sich das Führungsverhalten und psychologische Kontrakte auf die Entgeltzufriedenheit auswirken. Die erste Studie stellt den Zusammenhang zwischen transformationaler Führung und Arbeits- und Entgeltzufriedenheit sowie dem Commitment in den Vordergrund. Zusätzlich wird untersucht, inwiefern der Effekt des Führungsverhaltens durch verschiedene Formen des psychologischen Kontrakts vermittelt wird. Auf Basis dieser Ergebnisse wird in einer zweiten Studie geprüft, inwiefern Entgeltzufriedenheit als multidimensionales Konstrukt betrachtet werden kann. Ferner wird transformationales mit transaktionalem Führungsverhalten kontrastiert, um deren differentielle Effekte zu analysieren. In einer dritten Studie werden die kausalen Beziehungen fokussiert, indem eine Stichprobe von 169 Mitarbeitern aus acht caritativen Unternehmen, in denen leistungsabhängige Vergütungssysteme implementiert wurden, analysiert wird. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass die perzeptuellen Variablen Führung und psychologische Kontrakte als entscheidende Einflussfaktoren der Entgeltzufriedenheit dienen. Eine Diskussion der theoretischen und praktischen Implikationen schließt die Arbeit ab.
The catechol-O-methyltransferase gene (COMT) plays a crucial role in the metabolism of catecholamines in the frontal cortex. A single nucleotide polymorphism (Val158Met SNP, rs4680) leads to either methionine (Met) or valine (Val) at codon 158, resulting in a three- to fourfold reduction in COMT activity. The aim of the present study was to assess the COMT Val158Met SNP as a risk factor for attention-deficit/hyperactivity disorder (ADHD), ADHD symptom severity and co-morbid conduct disorder (CD) in 166 children with ADHD. The main finding of the present study is that the Met allele of the COMT Val158Met SNP was associated with ADHD and increased ADHD symptom severity. No association with co-morbid CD was observed. In addition, ADHD symptom severity and early adverse familial environment were positive predictors of lifetime CD. These findings support previous results implicating COMT in ADHD symptom severity and early adverse familial environment as risk factors for co-morbid CD, emphasizing the need for early intervention to prevent aggressive and maladaptive behavior progressing into CD, reducing the overall severity of the disease burden in children with ADHD.
Diese Arbeit stellt eine Methodik zur Analyse kundenbezogener Arbeitsanforderungen personenbezogener Dienstleistungen am Beispiel der Verkäufertätigkeit im Einzelhandel vor. Eine Besonderheit der Arbeit ist die Einbeziehung des Kunden als Arbeitsanalytiker. Sie umfasst drei aufeinander aufbauende Studien. In der ersten Studie wurden mit Hilfe von Critical-Incident-Technique-Interviews mit Vorgesetzten (N = 35) und Verkäufern (N = 39) von drei Einzelhandelsvertriebsformen (Warenhaus, SB-Warenhaus, Supermarkt) sowie Kunden (N = 29) erfolgsrelevanten Verhaltensweisen von Verkäufern im Kontakt mit Kunden ermittelt. Darauf aufbauend wurde KAVEK V_VG/VK/K - ein Instrument zur Analyse kundenbezogener Arbeitsanforderungen und -aufgaben von Verkäufern im Einzelhandel " konzipiert und im Rahmen der zweiten Studie in den Stichproben der Vorgesetzten (N = 52), der Verkäufer (N = 157) und der Kunden (N= 511) der genannten Einzelhandelsvertriebsformen erprobt und validiert. Schließlich untersucht die dritte Studie Antezedenten kundenbezogener Arbeitsanforderungen sowie deren Effekte auf die arbeitsbezogenen Einstellungen und Befinden von Verkäufern (N = 155). Die Diskussion der Implikationen der Ergebnisse für die Forschung und Praxis schließt die Arbeit ab.
In der vorliegenden Arbeit wurden potentielle Kandidatengene für Periodische Katatonie und Schizophrenie untersucht. Es erfolgte eine strukturelle und funktioneller Promotoranalyse des Megalencephalic leukoencephalopathy with subcortikal cysts 1 (Mlc1/MLC1)-Gens, welches eine Rolle bei der Entwicklung der Megalenzephalen Leukoenzephalopathie spielt und auch für die Ätiogenese der Periodischen Katatonie diskutiert wird. Die in silico Promotoranalyse ergab, daß Bindestellen für wichtige Transkriptionsfaktoren und gängige Promotorelemente wie TATA- und GC-Boxen fehlten. Ebenso konnte in vitro keine Aktivität des Promotors nachgewiesen werden, was vermuten läßt, daß ein noch nicht identifiziertes Enhancer-Element oder einen Ko-Faktor für die Aktivierung des Mlc1-Promotors nötig ist. Als ein weiteres Kandidatengen für die Periodische Katatonie wurde das Gen für die mitotic checkpoint kinase BUB1B auf eine mögliche Ätiologie für die Periodische Katatonie untersucht. Aufgrund fehlender kausativer Mutationen konnte BUB1B als Kandidatengen für die Periodische Katatonie ausgeschlossen werden. Ein weiterer Teil dieser Arbeit umfaßte eine Studie zur Untersuchung der Gene für den nikotinergen Acetylcholinrezeptor (CHRNA7), des D-aminosäure Aktivators (DAOA) und des bromodomain containing protein 1 (BRD1) mit einer Assoziation zur Schizophrenie. Es konnte hierbei eine Assoziation von BRD1 mit Schizophrenie bestätigt werden.
Theoretischer Hintergrund der vorliegenden Arbeit bildet das Persönlichkeitskonstrukt der Kontrollüberzeugungen (locus of control). Es wurde im Rahmen der sozialen Lerntheorie von Rotter (1954, 1966) entwickelt und beinhaltet generalisierte Handlungs-Ergebnis-Erwartungen. Die zunächst eindimensionale Erfassung der internalen versus externalen Kontrollüber-zeugungen erfuhr " nicht zuletzt aufgrund widersprüchlicher empirischer Befunde " durch Levenson (1972) eine Differenzierung in eine sozial bedingte und eine fatalistische Externalität. In Bezug auf die Vorhersage des Behandlungserfolgs bei Alkoholabhängigkeit hat sich in bisherigen Studien die mehrdimensionale, bereichsspezifische Erfassung der Kontrollüberzeugungen etabliert. In den zahlreichen Untersuchungen, die sich in ihrer Methodik stark voneinander unterscheiden, stellte sich eine höhere Internalität als prädiktiv für eine günstige, eine erhöhte fatalistische Externalität hingegen als prädiktiv für eine ungünstige Prognose heraus. Dabei wird von einem umgekehrt u-förmigen Verlauf eines günstigen Kontrollüberzeugungsstils ausgegangen, wonach sowohl eine zu hohe als auch eine zu niedrige Internalität zu einer inadäquaten Wahrnehmung der eigenen Kontrollmöglichkeiten führen. In dieser Arbeit interessieren die Veränderungen in den generalisierten und bereichsspezifischen Kontroll- und Kompetenzüberzeugungen bei stationär behandelten alkoholabhängigen Patienten. Unter Berücksichtigung weiterer Variablen wie Therapiemotivation, psychopathologische Symptombelastung, Suchtverlangen und komorbide depressive Erkrankung sollen Prädiktoren für die Rückfälligkeit während der Behandlung sowie bis zu einem Jahr danach identifiziert werden. Im Weiteren werden bedeutsame Zusammenhänge zwischen der Ausprägung der Kontrollüberzeugungen und kognitiven Leistungsbeeinträchtigungen vermutet. Externale Kontrollüberzeugungen werden dabei mit Leistungsdefiziten in Verbindung gebracht. Zur Untersuchung der Frage, ob eine hohe Internalität mit einer generellen Überschätzung der eigenen Fähigkeiten und damit einem ungünstigeren Behandlungsergebnis einhergeht, soll die Selbsteinschätzung in fünf neuropsychologischen Testverfahren herangezogen werden. Es wurden 102 alkoholabhängige Patienten in die Studie eingeschlossen. 81 davon konnten sowohl am Anfang als auch am Ende einer durchschnittlich zehnwöchigen stationären Behandlung untersucht werden. 51 Patienten wurden zusätzlich nach einem Jahr schriftlich befragt. Während der Behandlung konnten bei der gesamten Stichprobe, insbesondere bei Patienten mit einem ungünstigeren Kontrollüberzeugungsstil, Veränderungen in die gewünschte Richtung beobachtet werden: Das Selbstkonzept und die Internalität nahmen zu, während sich die sozial bedingte und fatalistische Externalität verringerten. Als einziger signifikanter Prädiktor für die Ein-Jahres-Abstinenz stellte sich das bereichsspezifische, prospektiv ausgerichtete Selbstkonzept zu Beginn der Behandlung heraus. Die bei Behandlungsende erhobenen Variablen besassen keinen Vorhersagewert. Insofern kann angenommen werden, dass die Veränderungen während der Behandlung in nicht unerheblichem Masse durch kurzzeitige Hospitalisations- und soziale Erwünschtheitseffekte beeinflusst worden sind. Patienten, die bereits während der Behandlung rückfällig wurden, zeichneten sich im Vergleich zu abstinenten Patienten bereits zu Beginn durch ein niedrigeres Selbstkonzept, eine niedrigere Internalität sowie eine erhöhte fatalistische Externalität aus. Sie waren psychisch belasteter, hatten ein grösseres Suchtverlangen und wiesen häufiger eine komorbide depressive Störung auf. Bezüglich der bereichsspezifischen, nicht jedoch der generalisierten Kontrollüberzeugungen unterschieden sie sich am Ende der Behandlung noch deutlicher von abstinen-ten Patienten. Die Differenzen blieben bis zur Ein-Jahres-Katamnese bestehen. Insgesamt stellten für die Rückfälligkeit während der Behandlung ein ungünstigerer Kontrollüberzeugungsstil, eine depressive Erkrankung, ein hohes Suchtverlangen und kognitive Leistungseinbussen Risikofaktoren dar, die sich wechselseitig beeinflussten. Patienten mit sehr hoher Internalität zeichneten sich durch eine generelle Überschätzung ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit aus. Übereinstimmend damit schützte eine sehr hohe Internalität nicht vor Rückfälligkeit. Eine niedrige Internalität ging hingegen mit einer Unterschätzung der Leistungsfähigkeit in zwei von fünf Tests einher. Die Ergebnisse entsprechen grösstenteils den Erwartungen. Sie werden abschliessend unter Berücksichtigung der methodischen Stärken und Schwächen der vorliegenden empirischen Untersuchung erörtert, in den aktuellen Kenntnisstand eingeordnet und im Hinblick auf zukünftige Forschungsperspektiven diskutiert.
Die Wirksamkeit und der Nutzen von Psychotherapie sind vielfach nachgewiesen. Dennoch sind die der Psychotherapie zugrunde liegenden Wirk- und Veränderungsmechanismen zu einem großen Teil noch ungeklärt und werden kontrovers diskutiert. Ein vielversprechendes Untersuchungsdesign zur Überprüfung der Wirksamkeit und Wirkungsweise spezifischer psychotherapeutischer Techniken stellt die Untersuchung psychotherapeutischer Mikrointerventionen dar. In der vorliegenden Arbeit wurde ein laborexperimentelles Untersuchungsdesign zur Überprüfung der Wirksamkeit spezifischer psychotherapeutischer Techniken und damit einhergehender hirnphysiologischer Veränderungen erstmalig erprobt. Untersucht wurden die Effekte einer 90-minütigen psychotherapeutischen Mikrointervention, in der die Technik des kognitiven Reframings vermittelt und eingeübt wurde. Probanden einer subklinisch depressiven Stichprobe (N=45) sowie gesunde Kontrollpersonen (N=47) wurden randomisiert entweder der Mikrointervention oder einer von zwei Kontrollbedingungen zugeordnet. Die Überprüfung der interventionssezifischen Effekte erfolgte über die Erfassung ereigniskorrelierter Potenziale (EKPs) sowie Affekt-Ratings der Probanden. In einem spezifischen EEG-Paradigma wurden den Probanden negativ affektive Bilder gezeigt, die sie entweder aus einem neuen, positiven Blickwinkel betrachten oder nur anschauen sollten. Am Ende jedes Durchganges wurden die Probanden aufgefordert die Intensität ihrer emotionalen Reaktion einzuschätzen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Psychotherapeutische Mikrointervention zu spezifischen Effekten, insbesondere auf der Ebene elektrokortikaler Veränderungen führte. Dabei wiesen die Probanden der Gruppe mit der psychotherapeutischen Mikrointervention größere mittlere frontale LPP Amplitudenwerte in Folge der Instruktionsbedingung "Umdeuten" auf. Die Ergebnisse werden im Sinne einer intensivierten kontrollierten Nutzung relevanter, über den präfrontalen Kortex vermittelter, kognitiver Verarbeitungsressourcen im Zusammenhang mit der Herunterregulierung emotionaler Reaktionen interpretiert.
Stress and pain are common experiences in human lives. Both, the stress and the pain system have adaptive functions and try to protect the organism in case of harm and danger. However, stress and pain are two of the most challenging problems for the society and the health system. Chronic stress, as often seen in modern societies, has much impact on health and can lead to chronic stress disorders. These disorders also include a number of chronic pain syndromes. However, pain can also be regarded as a stressor itself, especially when we consider how much patients suffer from long-lasting pain and the impact of pain on life quality. In this way, the effects of stress on pain can be fostered. For the generation and manifestation of chronic pain symptoms also learning processes such as classical conditioning play an important role. Processes of classical conditioning can also be influenced by stress. These facts illustrate the complex and various interactions between the pain and the stress systems. Both systems communicate permanently with each other and help to protect the organism and to keep a homeostatic state. They have various ways of communication, for example mechanisms related to endogenous opioids, immune parameters, glucocorticoids and baroreflexes. But an overactivation of the systems, for example caused by ongoing stress, can lead to severe health problems. Therefore, it is of great importance to understand these interactions and their underlying mechanisms. The present work deals with the relationship of stress and pain. A special focus is put on stress related hypocortisolism and pain processing, stress induced hypoalgesia via baroreceptor related mechanisms and stress related cortisol effects on aversive conditioning (as a model of pain learning). This work is a contribution to the wide field of research that tries to understand the complex interactions of stress and pain. To demonstrate the variety, the selected studies highlight different aspects of these interactions. In the first chapter I will give a short introduction on the pain and the stress systems and their ways of interaction. Furthermore, I will give a short summary of the studies presented in Chapter II to V and their background. The results and their meaning for future research will be discussed in the last part of the first chapter. Chronic pain syndromes have been associated with chronic stress and alterations of the HPA axis resulting in chronic hypocortisolism. But if these alterations may play a causal role in the pathophysiology of chronic pain remains unclear. Thus, the study described in Chapter II investigated the effects of pharmacological induced hypocortisolism on pain perception. Both, the stress and the pain system are related to the cardiovascular system. Increase of blood pressure is part of the stress reaction and leads to reduced pain perception. Therefore, it is important for the usage of pain tests to keep in mind potential interferences from activation of the cardiovascular system, especially when pain inhibitory processes are investigated. For this reason we compared two commonly and interchangeably used pain tests with regard to the triggered autonomic reactions. This study is described in chapter III. Chapter IV and V deal with the role of learning processes in pain and related influences of stress. Processes of classical conditioning play an important role for symptom generation and manifestation. In both studies aversive eyeblink conditioning was used as a model for pain learning. In the study described in Chapter IV we compared classical eyeblink conditioning in healthy volunteers to patients suffering from fibromyalgia, a chronic pain disorder. Also, differences of the HPA axis, as part of the stress system, were taken in account. The study of Chapter V investigated effects of the very first stress reaction, particularly rapid non-genomic cortisol effects. Healthy volunteers received an intravenous cortisol administration immediately before the eyeblink conditioning. Rapid effects have only been demonstrated on a cellular level and on animal behavior so far. In general, the studies presented in this work may give an impression of the broad variety of possible interactions between the pain and the stress system. Furthermore, they contribute to our knowledge about theses interactions. However, more research is needed to complete the picture.
Stress is a common phenomenon for animals living in the wild, but also for humans in modern societies. Originally, the body's stress response is an adaptive reaction to a possibly life-threatening situation, and it has been shown to impact on energy distribution and metabolism, thereby increasing the chance of survival. However, stress has also been shown to impact on mating behaviour and reproductive strategies in animals and humans. This work deals with the effect of stress on reproductive behavior. Up to now, research has only focused on the effects of stress on reproduction in general. The effects of stress on reproduction may be looked at from two points of view. First, stress affects reproductive functioning by endocrine (e.g. glucocorticoid) actions on the reproductive system. However, stress can also influence reproductive behavior, i.e. mate choice and mating preferences. Animals and humans do not mate randomly, but exhibit preferences towards mating partners. One factor by which animals and humans choose their mating partners is similarity vs. dissimilarity: Similar mates usually carry more of one's own genes and the cooperation between similar mates is, at least theoretically, less hampered by expressing diverse behaviors. By mating with dissimilar mates on the other hand one may acquire new qualities for oneself, but also for one's offspring, useful to cope with environmental challenge. In humans we usually find a preference for similar mates. Due to the high costs of breeding, variables like cooperation and life-long partnerships may play a greater role than the acquaintance of new qualities.The present work focuses on stress effects on mating preferences of humans and will give a first answer to the question whether stress may affect our preference for similar mates. Stress and mating preferences are at the centre of this work. Thus, in the first Chapter I will give an introduction on stress and mating preferences and link these topics to each other. Furthermore, I will give a short summary of the studies described in Chapter II - Chapter IV and close the chapter with a general discussion of the findings and directions for further research on stress and mating preferences. Human mating behavior is complex, and many aspects of it may not relate to biology but social conventions and education. This work will not focus on those aspects but rather on cognitive and affective processing of erotic and sexually-relevant stimuli, since we assume that these aspects of mating behaviour are likely related to psychobiological stress mechanisms. Therefore, a paradigm is needed that measures such aspects of mating preferences in humans. The studies presented in Chapter II and Chapter III were performed in order to develop such a paradigm. In these studies we show that affective startle modulation may be used to indicate differences in sexual approach motivation to potential mating partners with different similarity levels to the participant. In Chapter IV, I will describe a study that aimed to investigate the effects of stress on human mating preferences. We showed that stress reverses human mating preferences: While unstressed individuals show a preference for similar mates, stressed individuals seem to prefer dissimilar mates. Overall, the studies presented in this work showed that affective startle modulation can be employed to measure mating preferences in humans and that these mating preferences are influenced by stress.
Aggression is one of the most researched topics in psychology. This is understandable, since aggression behavior does a lot of harm to individuals and groups. A lot is known already about the biology of aggression, but one system that seems to be of vital importance in animals has largely been overlooked: the hypothalamic-pituitary-adrenal (HPA) axis. Menno Kruk and Jószef Haller and their research teams developed rodent models of adaptive, normal, and abnormal aggressive behavior. They found the acute HPA axis (re)activity, but also chronic basal levels to be causally relevant in the elicitation and escalation of aggressive behavior. As a mediating variable, changes in the processing of relevant social information is proposed, although this could not be tested in animals. In humans, not a lot of research has been done, but there is evidence for both the association between acute and basal cortisol levels in (abnormal) aggression. However, not many of these studies have been experimental of nature. rnrnOur aim was to add to the understanding of both basal chronic levels of HPA axis activity, as well as acute levels in the formation of aggressive behavior. Therefore, we did two experiments, both with healthy student samples. In both studies we induced aggression with a well validated paradigm from social psychology: the Taylor Aggression Paradigm. Half of the subjects, however, only went through a non-provoking control condition. We measured trait basal levels of HPA axis activity on three days prior. We took several cortisol samples before, during, and after the task. After the induction of aggression, we measured the behavioral and electrophysiological brain response to relevant social stimuli, i.e., emotional facial expressions embedded in an emotional Stroop task. In the second study, we pharmacologically manipulated cortisol levels 60min before the beginning of the experiment. To do that, half of the subjects were administered 20mg of hydrocortisone, which elevates circulating cortisol levels (cortisol group), the other half was administered a placebo (placebo group). Results showed that acute HPA axis activity is indeed relevant for aggressive behavior. We found in Study 1 a difference in cortisol levels after the aggression induction in the provoked group compared to the non-provoked group (i.e., a heightened reactivity of the HPA axis). However, this could not be replicated in Study 2. Furthermore, the pharmacological elevation of cortisol levels led to an increase in aggressive behavior in women compared to the placebo group. There were no effects in men, so that while men were significantly more aggressive than women in the placebo group, they were equally aggressive in the cortisol group. Furthermore, there was an interaction of cortisol treatment with block of the Taylor Aggression Paradigm, in that the cortisol group was significantly more aggressive in the third block of the task. Concerning basal HPA axis activity, we found an effect on aggressive behavior in both studies, albeit more consistently in women and in the provoked and non-provoked groups. However, the effect was not apparent in the cortisol group. After the aggressive encounter, information processing patterns were changed in the provoked compared to the non-provoked group for all facial expressions, especially anger. These results indicate that the HPA axis plays an important role in the formation of aggressive behavior in humans, as well. Importantly, different changes within the system, be it basal or acute, are associated with the same outcome in this task. More studies are needed, however, to better understand the role that each plays in different kinds of aggressive behavior, and the role information processing plays as a possible mediating variable. This extensive knowledge is necessary for better behavioral interventions.
Im Fokus dieser Untersuchung steht die Evaluation allgemeinpsychiatrischer tagesklinischer Behandlung, einerseits zur Überprüfung der Wirksamkeit der teilstationären Intervention bzgl. der Symptomatik, andererseits unter der speziellen Berücksichtigung von generalisierten Vertrauensaspekten (Vertrauenstrias) auf dem theoretischen Hintergrund des Handlungstheoretischen Partialmodells der Persönlichkeit (Krampen, 1987) und ihren Zusammenhängen zu psychischen Erkrankungen. Dem wurde in einer Fragebogenstudie mit 200 tagesklinischen Patienten im Alter von 16 bis 80 Jahren, die im Zeitraum von Oktober 2002 bis Februar 2004 in einer südwestdeutschen Kleinstadt teilstationär aufgenommen worden waren, nachgegangen. Die Patienten unterscheiden sich sowohl in den soziodemographischen Variablen als auch in Diagnosen und Behandlungszeiträumen. Wie in den Hypothesen angenommen, kann in dieser Studie gezeigt werden, dass die teilstationäre Behandlung eine deutliche Verringerung der psychischen Belastung mit sich bringt und Vertrauen " mit Ausnahme von interpersonalem " gesteigert wird. Weiterhin wurden negative Zusammenhänge zwischen Vertrauen und psychischer Krankheit/Gesundheit und Unterschiede bezüglich einzelner Störungsbilder angenommen. Die einzelnen Hypothesen hierzu werden ebenfalls durch diese Studie größtenteils bestätigt.
In this thesis, three studies investigating the impact of stress on the protective startle eye blink reflex are reported. In the first study a decrease in prepulse inhibition of the startle reflex was observed after intravenous low dose cortisol application. In the second study a decrease in reflex magnitude of the startle reflex was observed after pharmacological suppression of endogenous cortisol production. In the third study, a higher reflex magnitude of the startle reflex was observed at reduced arterial and central venous blood pressure. These results can be interpreted in terms of an adaption to hostile environments.
Die folgende Arbeit thematisiert die Konzeptualisierung des psychischen Phänomens der Internalisierten Homonegativität (IH; Shidlo, 1994). Dieses bezeichnet die Verinnerlichung negativer Einstellungen und Verhaltensweisen gegenüber Homosexualität seitens einer gleichgeschlechtlich orientierten Person, wobei die Konstrukte von Heteronormativität und Homonegativität als Grundlage der Introjektion anzusehen sind. Bereits bestehende, in Art und Anzahl ihrer Dimensionen divergierende Begriffsbestimmungen werden zu einer neuen Arbeitsdefinition integriert. In diesem Sinne wird das Konstrukt der IH durch die Faktoren Internalisierter Homonegativität und Internalisierter Homopositivität mit je einer selbstbezogenen und globalen Subkomponente definiert. Ihre Antezedenzien und Konsequenzen, im Sinne psychischen Leidens oder stressbezogenen Selbstwachstums werden unter Einbezug ihrer Korrelate im Rahmen des Minoritätenstress-Modells (Meyer, 1995) reflektiert. Auch werden bereits existierende explizite und implizite diagnostische Messinstrumente zur Erfassung von IH bezüglich ihrer psychometrischen Qualität analysiert sowie konzeptuelle Ideen eines solchen für den deutschsprachigen Raum aufgezeigt.
WICHTIGER HINWEIS: Aufgrund eines Computerfehlers bei der Rohdatenaufbereitung, müssen die 5.2.3. Ergebnisse (S. 43 ff.) wie folgt korrigiert werden: Explizite Einstellungsmessung Die Ergebnisse ändern sich inhaltlich: Haupteffekt Wortvalenz F(1, 94) = 51.10, p < .001, η2 = .35, (Mpos= 5.06; Mneg= -28.51); Interaktionseffekt Wortvalenz und kognitive Belastung F(1, 94) = 7.90, p < .01, η2 = .08, (Mpos/load= -5.01; Mpos/kein load= 15.13; Mneg/load= -25.43; Mneg/kein load= -31.75); Haupteffekt Wortnegation F(1, 94) = 8.58, p < .01, η2 = .08, (Mkeine = -7.95; Mnegation= -15.58). Implizite Einstellungsmessung Die Ergebnisse bleiben inhaltlich gleich: Zweifach-Interaktion von Wortvalenz und Prime, F(1, 80) = 4.61, p < .05, η2 = .06, (Mpos/wahr= 20.33; Mpos/falsch= 3.85; Mneg/wahr= 4.44; Mneg/falsch = 14.14). ABSTRACT: Ziel der vorliegenden Arbeit war es Evidenz für die Existenz einer Antonymie-Heuristik bei der Falsifikation valenter Information zu finden. Es wird angenommen, dass die vorherige Ankündigung, dass eine nachfolgende valenzhafte Information falsch ist, zu einer Änderung der Enkodierungsstrategie der valenzhaften Information führt. Dies bedeutet, dass zu der Valenz der gegebenen Information automatisch eine Gegenvalenz oder antonyme Valenz aktiviert werden sollte. Dementsprechend sollten falsche positive Informationen negativer und falsche negative Informationen positiver beurteilt werden als ihre wahren Entsprechungen. In vier Studien konnte dieser Effekt nachgewiesen werden. Die Ankündigung, dass eine valenzhafte Information falsch ist, beeinflusst, unabhängig von kognitiver Belastung, die Valenzübertragung in einem evaluativen Konditionierungsparadigma in vorhergesagter Weise (Experiment1). Ebenso führen generierte Gegenvalenzen, wenn eine Information als falsch angekündigt wurde, zu einem Verarbeitungsvorteil in einer Valenzkategorisierungs-Aufgabe, bei welcher positive Informationen als negativ und negative Informationen als positiv eingeschätzt werden sollten (Experiment 2). Die Ankündigung, dass eine nachfolgende Information falsch ist, führt außerdem dazu, dass positive (negative) Eigenschaften schnell und effizient negativer (positiver) eingeschätzt werden als bei einer Ankündigung der Informationen als wahr (Experiment 3 und 4). Zusammenfassend werden diese Befunde als Evidenz für die Existenz einer Antonymie-Heuristik im Zuge der Falsifikation valenter Information interpretiert.
The overall objective of this thesis was to gain a deeper understanding of the antecedents, processes, and manifestations of uniqueness-driven consumer behavior. To achieve this goal, five studies have been conducted in Germany and Switzerland with a total of 1048 participants across different demographic and socio-economic backgrounds. Two concepts were employed in all studies: Consumer need for uniqueness (CNFU) and general uniqueness perception (GUP). CNFU (Tian, Bearden, & Hunter, 2001), a mainly US"based consumer research concept, measures the individual need, and thus the motivation to acquire, use, and dispose consumer goods in order to develop a unique image. GUP, adapted from the two-component theory of individuality (Kampmeier, 2001), represents a global and direct measure of self-ascribed uniqueness. Study #1 looked at the interrelation of the uniqueness-driven concepts. Therefore, GUP and CNFU were employed in the study as potential psychological factors that influence and predict uniqueness-driven consumer behavior. Different behavioral measures were used: The newly developed possession of individualized products (POIP), the newly developed products for uniqueness display (PFUD), and the already established uniqueness-enhancing behaviors (UEB). Analyses showed that CNFU mediates the relationship between GUP and the behavioral measures in a German speaking setting. Thus, GUP (representing self-perception) was identified as the driver behind CNFU (representing motivation) and the actual consumer behavior. Study #2 examined further manifestations of uniqueness-driven consumer behavior. For this purpose, an extreme form of uniqueness-increasing behavior was researched: Tattooing. The influence of GUP and CNFU on tattooing behavior was investigated using a sample derived from a tattoo exhibition. To do so, a newly developed measure to determine the percentage of the body covered by tattoos was employed. It was revealed that individuals with higher GUP and CNFU levels indeed have a higher tattooing degree. Study #3 further explored the predictive possibilities and limitations of the GUP and CNFU concepts. On the one hand, study #3 specifically looked at the consumption of customized apparel products as mass customization is said to become the standard of the century (Piller & Müller, 2004). It was shown that individuals with higher CNFU levels not only purchased more customized apparel products in the last six months, but also spend more money on them. On the other hand, uniqueness-enhancing activities (UEA), such as travel to exotic places or extreme sports, were investigated by using a newly developed 30-item scale. It was revealed that CNFU partly mediates the GUP and UEA relationship, proving that CNFU indeed predicts a broad range of consumer behaviors and that GUP is the driver behind the need and the behavior. Study #4, entered a new terrain. In contrast to the previous three studies, it explored the so termed "passive" side of uniqueness-seeking in the consumer context. Individuals might feel unique because business companies treat them in a special way. Such a unique customer treatment (UCT) involves activities like customer service or customer relationship management. Study #4 investigated if individuals differ in their need for such a treatment. Hence, with the need for unique customer treatment (NFUCT) a new uniqueness-driven consumer need was introduced and its impact on customer loyalty examined. Analyses, for example, revealed that individuals with high NFUCT levels receiving a high unique customer treatment (UCT) showed the highest customer loyalty, whereas the lowest customer loyalty was found among those individuals with high NFUCT levels receiving a low unique customer treatment (UCT). Study #5 mainly examined the processes behind uniqueness-driven consumer behavior. Here, not only the psychological influences, but also situational influences were examined. This study investigated the impact of a non-personal "indirect" uniqueness manipulation on the consumption of customized apparel products by simultaneously controlling for the influence of GUP and CNFU. Therefore, two equal experimental groups were created. Afterwards, these groups either received an e-mail with a "pro-individualism" campaign or a "pro-collectivism" campaign especially developed for study #5. The conducted experiment revealed that, individuals receiving a "pro-individualism" poster campaign telling the participants that uniqueness is socially appropriate and desired were willing to spend more money on customization options compared to individuals receiving a "pro-collectivism" poster campaign. Hence, not only psychological antecedents such as GUP and CNFU influence uniqueness-driven consumer behavior, but also situational factors.
Monatelange Wartezeiten auf einen ambulanten Psychotherapieplatz sind der Regelfall im deutschen Gesundheitssystem. Die Veränderung der Symptombelastung der Patienten in der Wartezeit ist bislang allerdings kaum empirisch untersucht worden. In der vorliegenden Arbeit wurden an einer Stichprobe ambulanter Psychotherapiepatienten die Ausprägungen und Veränderungen der allgemeinen psychischen Symptombelastung während der durchschnittlich sechsmonatigen Wartezeit auf den Psychotherapieplatz untersucht. Zudem wurde überprüft, mit welchen Merkmalen die Symptombelastungen zum Zeitpunkt der Anmeldung zur Therapie und zum Zeitpunkt des Erstgesprächs sowie ihre Veränderungen in der Wartezeit zusammenhängen. Die dabei untersuchten Persönlichkeitsmerkmale wurden aus theoretischen Rahmenmodellen abgeleitet. Hierzu gehören die aktionale Entwicklungspsychologie, das handlungstheoretische Partialmodell der Persönlichkeit mit der darin eingeordneten Vertrauens-Trias und das Androgynie-Modell der psychischen Gesundheit. Nach einem direkten Veränderungskriterium zeigten 48 % der Patienten in der Wartezeit keine bedeutsame Veränderung, 29 % eine Verbesserung und 23 % eine Verschlechterung. Durch die bei der Anmeldung erfassten Persönlichkeitsmerkmale konnten Verbesserungen, Verschlechterungen und gleichbleibende Symptombelastungen in der Wartezeit anhand einer multinomialen logistischen Regressionsanalyse für 60 % der Patienten korrekt vorausgesagt werden. Eine traditionelle normative Geschlechtsrollen-Orientierung stellt einen negativen Prädiktor für eine Verbesserung dar. Soziales Vertrauen konnte Verschlechterungen negativ vorhersagen. Bei Hoffnungslosigkeit handelt es sich um einen marginal negativen Prädiktor für eine Verbesserung. Ein hoch ausgeprägtes Selbstkonzept eigener Fähigkeiten ist ein positiver Prädiktor für eine Verschlechterung. Hinsichtlich der soziodemografischen und störungsbezogenen Merkmale konnten das Alter, das Geschlecht und die Anzahl der Diagnosen die Veränderungen der Symptombelastung in der Wartezeit zu 54 % korrekt vorhersagen. Das Alter ist ein positiver Prädiktor für eine Verschlechterung. Weibliches Geschlecht und die Anzahl an Diagnosen sind negative Prädiktoren für eine Verbesserung. Darüber hinaus wurden differenzierte Zusammenhänge zwischen den Persönlichkeitsmerkmalen und der Symptombelastung exploratorisch untersucht.
Stress represents a significant problem for Western societies inducing costs as high as 3-4 % of the European gross national products, a burden that is continually increasing (WHO Briefing, EUR/04/5047810/B6). The classical stress response system is the hypothalamic-pituitary-adrenal (HPA) axis which acts to restore homeostasis after disturbances. Two major components within the HPA axis system are the glucocorticoid receptor (GR) and the mineralocorticoid receptor (MR). Cortisol, released from the adrenal glands at the end of the HPA axis, binds to MRs and with a 10 fold lower affinity to GRs. Both, impairment of the HPA axis and an imbalance in the MR/GR ratio enhances the risk for infection, inflammation and stress related psychiatric disorders. Major depressive disorder (MDD) is characterised by a variety of symptoms, however, one of the most consistent findings is the hyperactivity of the HPA axis. This may be the result of lower numbers or reduced activity of GRs and MRs. The GR gene consists of multiple alternative first exons resulting in different GR mRNA transcripts whereas for the MR only two first exons are known to date. Both, the human GR promoter 1F and the homologue rat Gr promoter 1.7 seem to be susceptible to methylation during stressful early life events resulting in lower 1F/1.7 transcript levels. It was proposed that this is due to methylation of a NGFI-A binding site in both, the rat promoter 1.7 and the human promoter 1F. The research presented in this thesis was undertaken to determine the differential expression and methylation patterns of GR and MR variants in multiple areas of the limbic brain system in the healthy and depressed human brain. Furthermore, the transcriptional control of the GR transcript 1F was investigated as expression changes of this transcript were associated with MDD, childhood abuse and early life stress. The role of NGFI-A and several other transcription factors on 1F regulation was studied in vitro and the effect of Ngfi-a overexpression on the rat Gr promoter 1.7 in vivo. The susceptibility to epigenetic programming of several GR promoters was investigated in MDD. In addition, changes in methylation levels have been determined in response to a single acute stressor in rodents. Our results showed that GR and MR first exon transcripts are differentially expressed in the human brain, but this is not due to epigenetic programming. We showed that NGFI-A has no effect on endogenous 1F/1.7 expression in vitro and in vivo. We provide evidence that the transcription factor E2F1 is a major element in the transcriptional complex necessary to drive the expression of GR 1F transcripts. In rats, highly individual methylation patterns in the paraventricular nucleus of the hypothalamus (PVN) suggest that this is not related to the stressor but can rather be interpreted as pre-existing differences. In contrast, the hippocampus showed a much more uniform epigenetic status, but still is susceptible to epigenetic modification even after a single acute stress suggesting a differential "state‟ versus "trait‟ regulation of the GR gene in different brain regions. The results of this thesis have given further insight in the complex transcriptional regulation of GR and MR first exons in health and disease. Epigenetic programming of GR promoters seems to be involved in early life stress and acute stress in adult rats; however, the susceptibility to methylation in response to stress seems to vary between brain regions.
The brain is the central coordinator of the human stress reaction. At the same time, peripheral endocrine and neural stress signals act on the brain modulating brain function. Here, three experimental studies are presented demonstrating this dual role of the brain in stress. Study I shows that centrally acting insulin, an important regulator of energy homeostasis, attenuates the stress related cortisol secretion. Studies II and III show that specific components of the stress reaction modulate learning and memory retrieval, two important aspects of higher-order brain function.
During pregnancy every eighth woman is treated with glucocorticoids. Glucocorticoids inhibit cell division but are assumed to accelerate the differentiation of cells. In this review animal models for the development of the human fetal and neonatal hypothalamic-pituitary-adrenal (HPA) axis are investigated. It is possible to show that during pregnancy in humans, as in most of the here-investigated animal models, a stress hyporesponsive period (SHRP) is present. In this period, the fetus is facing reduced glucocorticoid concentrations, by low or absent fetal glucocorticoid synthesis and by reduced exposure to maternal glucocorticoids. During that phase, sensitive maturational processes in the brain are assumed, which could be inhibited by high glucocorticoid concentrations. In the SHRP, species-specific maximal brain growth spurt and neurogenesis of the somatosensory cortex take place. The latter is critical for the development of social and communication skills and the secure attachment of mother and child. Glucocorticoid treatment during pregnancy needs to be further investigated especially during this vulnerable SHRP. The hypothalamus and the pituitary stimulate the adrenal glucocorticoid production. On the other hand, glucocorticoids can inhibit the synthesis of corticotropin-releasing hormone (CRH) in the hypothalamus and of adrenocorticotropic hormone (ACTH) in the pituitary. Alterations in this negative feedback are assumed among others in the development of fibromyalgia, diabetes and factors of the metabolic syndrome. In this work it is shown that the fetal cortisol surge at the end of gestation is at least partially due to reduced glucocorticoid negative feedback. It is also assumed that androgens are involved in the control of fetal glucocorticoid synthesis. Glucocorticoids seem to prevent masculinization of the female fetus by androgens during the sexual gonadal development. In this work a negative interaction of glucocorticoids and androgens is detectable.
Die Einführung leistungsorientierter Entgeltsysteme stellt Mitarbeiter und Unternehmen vor besondere Herausforderungen. Dabei verändert sich vor allem die Rolle des Mitarbeiters. War er vormals Ausführender der ihm übertragenen Arbeitsaufgaben, wird er zunehmend zum eigenverantwortlichen Gestalter und Mitunternehmer. Im Rahmen einer multiplen Fallstudie wird zunächst der Frage nachgegangen, wie die Mitarbeiter in drei karitativen Einrichtungen die Einführung einer leistungsorientierten Vergütungskomponente erleben. Dazu werden inhaltliche Gestaltungsmerkmale der Entgeltsysteme, Merkmale des Einführungsprozesses und ihre Auswirkungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mitarbeiter in allen Einrichtungen dem Aspekt der Finanzierung des variablen Vergütungsanteils eine wesentliche Bedeutung beimessen. Wird dieser Anteil durch die Variabilisierung bisher garantierter, fixer Vergütungsanteile finanziert, entstehen unsichere Gehalts-anteile und es erhöht sich das Risiko von möglichen Gehaltsverlusten. In der Einrichtung mit dem höchsten Entgeltrisiko führte dieser Umstand dazu, dass Mitarbeiter und Vorgesetzte durch informelle Absprachen versucht haben, mögliche Verluste zu vermeiden. Wird der variable Entgeltanteil durch die Einrichtungen mitfinanziert, erhöhen sich hingegen die Chancen auf Einkommensgewinne, was auch zu einer höheren Akzeptanz der neuen Entgeltsysteme beiträgt. Aufbauend auf den Ergebnissen der Fallstudie werden in einer quantitativen Analyse die Auswirkungen eines erhöhten Entgeltrisikos auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit ihrem variablen Vergütungsanteil (Bonuszufriedenheit) untersucht. Dabei wird das Entgeltrisiko durch drei konzeptuelle Facetten operationalisiert: die Variabilität der Entlohnung, das Ausmaß möglicher Verluste und das Verhältnis von Risiko und Chance (RCV). Entgegen der bisherigen Annahme in der Forschungsliteratur, dass vor allem die Variabilität der Entlohnung ausschlaggebend für die Auswirkungen von Entgeltrisiko ist, zeigen regressionsanalytische Ergebnisse, dass in der Einführungsphase neuer Entgeltsysteme vor allem das RCV einen signifikanten Effekt auf die Bonuszufriedenheit der Mitarbeiter hat. Die Ergebnisse einer multiplen Mediationsanalyse legen nahe, dass der Effekt von RCV auf die Bonuszufriedenheit zum Teil von Einstellungen der distributiven und prozeduralen Gerechtigkeit vermittelt wird. Wei-terführende Analysen ergeben, dass der Zusammenhang zwischen dem RCV und der Bonuszufriedenheit durch zwei moderierende Variablen beeinflusst wird: zum einen durch die partizipative Beteiligung der Mitarbeiter am Einführungsprozess und zum anderen durch die individuelle Präferenz für leistungsorientierte Entlohnung. Vor allem bei hoher partizipativer Beteiligung wirkt sich ein günstiges RCV positiv auf die Bonuszufriedenheit der Mitarbeiter aus. Außerdem sind jene Mitarbeiter unzufriedener mit einem risiko-reichen Entgeltsystem, die eine stark ausgeprägte Präferenz für leistungsorientierte Entlohnung besitzen.
Cortisol is a stress hormone that acts on the central nervous system in order to support adaptation and time-adjusted coping processes. Whereas previous research has focused on slow emerging, genomic effects of cortisol likely mediated by protein synthesis, there is only limited knowledge about rapid, non-genomic cortisol effects on in vivo neuronal cell activity in humans. Three independent placebo-controlled studies in healthy men were conducted to test effects of 4 mg cortisol on central nervous system activity, occurring within 15 minutes after intravenous administration. Two of the studies (N = 26; N = 9) used continuous arterial spin labeling as a magnetic resonance imaging sequence, and found rapid bilateral thalamic perfusion decrements. The third study (N = 14) revealed rapid cortisol-induced changes in global signal strength and map complexity of the electroencephalogram. The observed changes in neuronal functioning suggest that cortisol may act on the thalamic relay of non-relevant background as well as on task specific sensory information in order to facilitate the adaptation to stress challenges. In conclusion, these results are the first to coherently suggest that a physiologically plausible amount of cortisol profoundly affects functioning and perfusion of the human CNS in vivo by a rapid, non-genomic mechanism.
By rodent studies it has been shown that the mineralocorticoid receptor (MR) is a candidate gene for the investigation of cognitive functions comparable to human executive function. The present work addresses the question if polymorphisms in the MR gene can act as a "probe" to explain a part of the interindividual variance of human executive functions. For this purpose, 72 healthy young participants were assigned to four equally sized groups, concerning their particular MR genotype for two common MR polymorphisms. They were investigated in an electroencephalogram (EEG) test session, accomplishing two cognitive tests while delivering saliva samples for subsequent cortisol measures. The two tests chosen for the assessment of executive functions were the Attention Network Task (ANT) and a modified version of the Wisconsin Card Sorting Test (WCST).Chapter 1 of the present work reports of the rational bases for the empirical approach, which were built up on a broad theoretical background presented in Chapter 2. In the third chapter, the investigation and results of the statistical analysis for behavioral data (i.e. reaction times, accuracy/error rates) are presented. No association with MR polymorphisms was found for the reaction times of both tests. For the accuracy rate, differences between genotype groups were found for ANT and WCST, indicating an association of MR polymorphisms and accuracy in the Alertness and Executive Control network of the ANT and during the detection of an intradimensional shift in the WCST. Data acquisition and the results for EEG data analyses are presented in Chapter 4. The results show that groups differing for MR genotype show different activity over prefrontal motor areas during the process of answering to the ANT. Those group differences again were prominent for the Alertness and Executive Control network. A tendency for further significant group differences was found for activity on frontopolar positions in extradimensional rule switching. Chapter 5 summarizes the findings for the analysis of salivary free cortisol, showing a tendency for an association between MR polymorphisms and a mildly stimulated Hypothalamus-pituitary-adrenal (HPA) axis during the test situation. The results of the different measures are integrated and discussed in Chapter 6 within the scope of novel findings in investigating the functionality of the chosen MR polymorphisms. Finally, Chapter 7 gives an outlook on the methodology and constraints of future research strategies to further describe the role of the MR in human cognitive function.
On the Influence of Ignored Stimuli: Generalization and Application of Distractor-Response Binding.
(2011)
In selection tasks where target stimuli are accompanied by distractors, responses to target stimuli, target stimuli and the distractor stimuli can be encoded together as one episode in memory. Subsequent repetition of any aspect of such an episode can lead to the retrieval of the whole episode including the response. Thus, repeating a distractor can retrieve responses given to previous targets; this mechanism was labeled distractor-response binding and has been evidenced in several visual setups. Three experiments of the present thesis implemented a priming paradigm with an identification task to generalize this mechanism to auditory and tactile stimuli as well as to stimulus concepts. In four more experiments the possible effect of distractor-response binding on drivers' reactions was investigated. The same paradigm was implemented using more complex stimuli, foot responses, go/no-go responses, and a dual task setup with head-up and head-down displays. The results indicate that distractor-response binding effects occur with auditory and tactile stimuli and that the process is mediated by a conceptual representation of the distractor stimuli. Distractor-response binding effects also revealed for stimuli, responses, and framework conditions likely to occur in a driving situation. It can be concluded that the effect of distractor-response binding needs to be taken into account for the design of local danger warnings in driver assistance systems.
In addition to the well-recognised effects of both, genes and adult environment, it is now broadly accepted that adverse conditions during pregnancy contribute to the development of mental and somatic disorders in the offspring, such as cardiovascular disorders, endocrinological disorders, metabolic disorders, schizophrenia, anxious and depressive behaviour and attention deficit hyperactivity disorder (ADHD). Early life events may have long lasting impact on tissue structure and function and these effects appear to underlie the developmental origins of vulnerability to chronic diseases. The assumption that prenatal adversity, such as maternal emotional states during pregnancy, may have adverse effects on the developing infant is not new. Accordant references can be found in an ancient Indian text (ca. 1050 before Christ), in biblical texts and in documents originating during the Middle Ages. Even Hippocrates stated possible effects of maternal emotional states on the developing fetus. Since the mid-1950s, research examining the effects of maternal psychosocial stress during pregnancy appeared in the literature. Extensive research in this field has been conducted since the early 1990s. Thus, the relationship between early life events and long-term health outcomes was already postulated over 20 years ago. David Barker and colleagues demonstrated that children of lower birth weight - which represents a crude marker of an adverse intrauterine environment - were at increased risk of high blood pressure, cardiovascular disorders, and type-2 diabetes later in life. These provocative findings led to a large amount of subsequent research, initially focussing on the role of undernutrition in determining fetal outcomes. The phenomenon of prenatal influences that determine in part the risk of suffering from chronic disease later in life has been named the "fetal origins of health and disease" paradigm. The concept of "prenatal programming" has now been extended to many other domains, such as the effects of prenatal maternal stress, prenatal tobacco exposure, alcohol intake, medication, toxins, as well as maternal infection and diseases. During the process of prenatal programming, environmental agents are transmitted across the placenta and act on specific fetal tissues during sensitive periods of development. Thus, developmental trajectories are changed and the organisation and function of tissue structure and organ system is altered. The biological purpose of those "early life programming" may consist in evolutionary advantages. The offspring adapts its development to the expected extrauterine environment which is forecast by the clues available during fetal life. If the fetus receives signals of a challenging environment, e.g. due to maternal stress hormones or maternal undernutrition, its survival may be promoted due to developmental adaptation processes. However, if the expected environment does not match with the real environment, maladapation and later disease risk may result. For example, a possible indicator of a "response ready" trait, such as hyperactivity/inattention may have been advantageous in an adverse ancient environment. However, it is of disadvantage when the postnatal environment demands oppositional skills, such as attention and concentration " e.g. in the classroom, at school, to achieve academic success. Borderline personality disorder (BPD) is a prevalent psychiatric disorder, characterized by impulsivity, affective instability, dysfunctional interpersonal relationships and identity disturbance. Although many studies report different risk factors, the exact etiologic mechanisms are not yet understood. In addition to the well-recognised effects of genetic components and adverse childhood experiences, BPD may potentially be co-determined by further environmental influences, acting very early in life: during pre- and perinatal period. There are several hints that may suggest possible prenatal programming processes in BPD. For example, patients with BPD are characterized by elevated stress sensitivity and reactivity and dysfunctions of the neuroendocrine stress system, such as the hypothalamic pituitary adrenal (HPA) axis. Furthermore, patients with BPD show a broad range of somatic comorbidities " especially those disorders for which prenatal programming processes have been described. During infancy and childhood, BPD patients already show behavioural and emotional abnormalities as well as pronounced temperamental traits, such as impulsivity, emotional dysregulation and inattention that may potentially be co-determined by prenatal programming processes. Such temperamental traits - similar to those, seen in patients with ADHD - have been described to be associated with low birthweight which indicates a suboptimal intrauterine environment. Moreover, the functional and structural alterations in the central nervous system (CNS) in patients with BPD might also be mediated in part by prenatal agents, such as prenatal tobacco exposure. Prenatal adversity may thus constitute a further, additional component in the multifactorial genesis of BPD. The association between BPD and prenatal risk factors has not yet been studied in such detail. We are not aware of any further study that assessed pre- and perinatal risk factors, such as maternal psychoscocial stress, smoking, alcohol intake, obstetric complications and lack of breastfeeding in patients with BPD.
The role of cortisol and cortisol dynamics in patients after aneurysmal subarachnoid hemorrhage
(2011)
Spontaneous aneurysmal subarachnoid hemorrhage (SAH) is a form of stroke which constitutes a severe trauma to the brain and often leads to serious long-term medical and psychosocial sequels which persist for years after the acute event. Recently, adrenocorticotrophic hormone deficiency has been identified as one possible consequence of the bleeding and is assumed to occur in around 20% of all survivors. Additionally, a number of studies report a high prevalence of post-SAH symptoms such as lack of initiative, fatigue, loss of concentration, impaired quality of life and psychiatric symptoms such as depression. The overlap of these symptoms and those of patients with untreated partial or complete hypopituitarism lead to the suggestion that neuroendocrine dysregulations may contribute to the psychosocial sequels of SAH. Therefore, one of the aims of this work is to gain insights into the role of neuroendocrine dysfunction on quality of life and the prevalence of psychiatric sequels in SAH-patients. Additionally, as data on cortisol dynamics after SAH are scarce, diurnal cortisol profiles are investigated in patients in the acute and chronic phase, as well as the cortisol awakening response and feedback sensitivity in the chronic phase after SAH. As a result, it can be shown that some SAH patients exhibit lower serum cortisol levels but at the same time a higher cortisol awakening response in saliva than healthy controls. Also, patients in the chronic phase after SAH do have a stable diurnal cortisol rhythm while there are disturbances in around 50% of all patients in the acute phase, leading to the conclusion that a single baseline measurement of cortisol is of no substantial use for diagnosing cortisol dysregulations in the acute phase after SAH. It is assumed that in SAH patients endocrine changes occur over time and that a combination of adrenal exhaustion and a subsequent downregulation of corticosteroid binding globulin may be the most probable causes for the dissociation of serum cortisol concentrations and salivary cortisol profiles in the investigated SAH patients. These changes may be an emergency response after SAH and, as elevated free cortisol levels are connected to a better psychosocial outcome in patients in the chronic phase after SAH, this reaction may even be adaptive.
Die Vertrauens-Trias erlaubt salutogentische Aussagen über personale Ressourcen. Die kulturvergleichende Anwendung der Vertrauens-Trias wurde bei Jugendlichen in drei Ländern (Deutschland, Luxemburg, Spanien) überprüft. Dabei wurde die Konstruktvalidität der Vertrauens-Trias als auch Zusammenhänge zu symptomatischen Belastungen insgesamt bestätigt. Vergleiche zwischen den Kulturen zeigen keine Unterschiede zwischen deutschen und luxemburgischen Schülern, jedoch zwischen deutschen und spanischen Schülern.
Psychiatric/Behavioral disorders/traits are usually polygenic in nature, where a particular phenotype is the manifestation of multiple genes. However, the existence of large families with numerous members who are affected by these disorders/traits steers us towards a Mendelian (or monogenic) possibility, where the phenotype is caused by a single gene. In order to better understand the genetic architecture of general psychiatric/behavioral disorders/traits, this thesis investigates large pedigrees that display a Mendelian pattern for attention-deficit/hyperactivity disorder, schizophrenia and bipolar disorder. Numerous challenges in the field of psychiatric and behavioral sciences have impeded the genetic investigation of such disorders/traits. Examples include frequent cross-disorders, genetic heterogeneity across subjects as well as the use of diagnostic tools that can be subjective at times. To overcome these challenges, this thesis investigates large multi-generational pedigrees, which comprise a significant number of members who exhibit specific psychiatric/behavioral phenotypes. These pedigrees provide high-resolution experimental setups that can dissect the genetic complexities of psychiatric/behavioral disorders/traits. This thesis adopts a classical two-stage genetic approach to investigate the various psychiatric/behavioral disorders/traits in large pedigrees. The classical two-stage genetic approach is commonly used by many human geneticists to study a wide spectrum of human physiological disorders but is only being applied to the field of psychiatric and behavioral genetics recently. Through the study of large pedigrees, this thesis discovers the genomic regions that may play a causative role in the expression of certain psychiatric/behavioral disorders/traits within the vast genome.
There is a lot of evidence for the impact of acute glucocorticoid treatment on hippocampus-dependent explicit learning and memory (memory for facts and events). But there have been few studies, investigating the effect of glucocorticoids on implicit learning and memory. We conducted three studies with different methodology to investigate the effect of glucocorticoids on different forms of implicit learning. In Study 1, we investigated the effect of cortisol depletion on short-term habituation in 49 healthy subjects. 25 participants received oral metyrapone (1500 mg) to suppress endogenous cortisol production, while 24 controls received oral placebo. Eye blink electromyogram (EMG) responses to 105 dB acoustic startle stimuli were assessed. Effective endogenous cortisol suppression had no effect on short-term habituation of the startle reflex, but startle eye blink responses were significantly increased in the metyrapone group. The latter findings are in line with previous human studies, which have shown that excess cortisol, sufficient to fully occupy central nervous system (CNS) corticosteroid receptors, may reduce startle eye blink. This effect may be mediated by CNS mechanisms controlling cortisol feedback. In Study 2, we investigated delay or trace eyeblink conditioning in a patient group with a relative hypocortisolism (30 patients with fibromyaligia syndrome/FMS) compared to 20 healthy control subjects. Conditioned eyeblink response probability was assessed by EMG. Morning cortisol levels, ratings of depression, anxiety and psychosomatic complaints as well as general symptomatology and psychological distress were assessed. As compared to healthy controls FMS patients showed lower morning cortisol levels, and trace eyeblink conditioning was facilitated whereas delay eyeblink conditioning was reduced. Cortisol measures correlate significantly only with trace eyeblink conditioning. Our results are in line with studies of pharmacologically induced hyper- and hypocortisolism, which affected trace eyeblink conditioning. We suggest that endocrine mechanisms affecting hippocampus-mediated forms of associative learning may play a role in the generation of symptoms in these patients.rnIn Study 3, we investigated the effect of excess cortisol on implicit sequence learning in healthy subjects. Oral cortisol (30 mg) was given to 29 participants, whereas 31 control subjects received placebo. All volunteers performed a 5-choice serial reaction time task (SRTT). The reaction speed of every button-press was determined and difference-scores were calculated as a proof of learning. Compared to the control group, we found a delayed learning in the cortisol group at the very beginning of the task. This study is the first human investigation, indicating impaired implicit memory function after exogenous administration of the stress hormone cortisol. Our findings support a previous neuroimaging study, which suggested that the medial temporal lobe (including the hippocampus) is also active in implicit sequence learning, but our results may also depend on the engagement of other brain structures.
Volition als psychische Funktion, Schwierigkeiten in der Handlungsausführung zu überwinden, spielt eine bedeutende Rolle in der psychosomatischen Rehabilitation. In einer Gruppentherapie über maximal 4 Sitzungen zeigte sich, dass sich volitionale Kompetenzen signifikant verbesserten. Zusätzlich ergaben sich Verbesserungen in anderen Therapie-Outcome-Maßen.
In this thesis, in order to shed light on the biological function of the membrane-bound Glucocorticoid Receptor (mGR), proteomic changes induced by 15 min in vivo acute stress and by short in vitro activation of the mGR were analyzed in T-lymphocytes. The numerous overlaps between the two datasets suggest that the mGR mediates physiologically relevant actions and participates in the early stress response, triggering rapid early priming events that pave the way for the slower genomic GC activities. In addition, a new commercially available method with suitable sensitivity to detect the human mGR is reported and the transcriptional origin of this protein investigated. Our results indicates that specific GR-transcripts, containing exon 1C and 1D, are associated with the expression of this membrane isoform.
The stress hormone cortisol as the end-product of the hypothalamic-pituitary-adrenal (HPA) axis has been found to play a crucial role in the release of aggressive behavior (Kruk et al., 2004; Böhnke et al., 2010). In order to further explore potential mechanisms underlying the relationship between stress and aggression, such as changes in (social) information processing, we conducted two experimental studies that are presented in this thesis. In both studies, acute stress was induced by means of the Socially Evaluated Cold Pressor Test (SECP) designed by Schwabe et al. (2008). Stressed participants were classified as either cortisol responders or nonresponders depending on their rise in cortisol following the stressor. Moreover, basal HPA axis activity was measured prior to the experimental sessions and EEG was recorded throughout the experiments. The first study dealt with the influence of acute stress on cognitive control processes. 41 healthy male participants were assigned to either the stress condition or the non-stressful control procedure of the SECP. Before as well as after the stress induction, all participants performed a cued task-switching paradigm in order to measure cognitive control processes. Results revealed a significant influence of acute and basal cortisol levels, respectively, on the motor preparation of the upcoming behavioral response, that was reflected in changes in the magnitude of the terminal Contingent Negative Variation (CNV). In the second study, the effect of acute stress and subsequent social provocation on approach-avoidance motivation was examined. 72 healthy students (36 males, 36 females) took part in the study. They performed an approach-avoidance task, using emotional facial expressions as stimuli, before as well as after the experimental manipulation of acute stress (again via the SECP) and social provocation realized by means of the Taylor Aggression Paradigm (Taylor, 1967). Additionally to salivary cortisol, testosterone samples were collected at several points in time during the experimental session. Results indicated a positive relationship between acute testosterone levels and the motivation to approach social threat stimuli in highly provoked cortisol responders. Similar results were found when the testosterone-to-cortisol ratio at baseline was taken into account instead of acute testosterone levels. Moreover, brain activity during the approach-avoidance task was significantly influenced by acute stress and social provocation, as reflected in reductions of early (P2) as well as of later (P3) ERP components in highly provoked cortisol responders. This may indicate a less accurate, rapid processing of socially relevant stimuli due to an acute increase in cortisol and subsequent social provocation. In conclusion, the two studies presented in this thesis provide evidence for significant changes in information processing due to acute stress, basal cortisol levels and social provocation, suggesting an enhanced preparation for a rapid behavioral response in the sense of a fight-or-flight reaction. These results confirm the model of Kruk et al. (2004) proposing a mediating role of changed information processes in the stress-aggression-link.
Dieser Fragebogenstudie im Längsschnittdesign liegen die Antworten von initial 169 stationären Patienten mit chronischen Schmerzen aus der orthopädischen Rehabilitation zugrunde. Anhand dessen wurden Aspekte religiöser Krankheitsverarbeitung bei der psychischen Anpassung an chronische Schmerzen untersucht. An der Verbesserung des körperlichen Befindens über die Zeit zeigte "negatives religiöses Coping" einen inversen Beitrag, der durch die Mediatorvariable "Hilflosigkeit" vermittelt wird. Für "positives religiöses Coping" war kein Beitrag zur Anpassung nachzuweisen. In der Behandlung von Schmerzpatienten gilt es von daher, religiöses Hadern sowie dahinterliegende psychologischen Mechanismen zu berücksichtigen.
Magnet Resonance Imaging (MRI) and Electroencephalography (EEG) are tools used to investigate the functioning of the working brain in both humans and animal studies. Both methods are increasingly combined in separate or simultaneous measurements under the assumption to benefit from their individual strength while compensating their particular weaknesses. However, little attention has been paid to how statistical analyses strategies can influence the information that can be retrieved from a combined EEG fMRI study. Two independent studies in healthy student volunteers were conducted in the context of emotion research to demonstrate two approaches of combining MRI and EEG data of the same participants. The first study (N = 20) applied a visual search paradigm and found that in both measurements the assumed effects were absent by not statistically combining their results. The second study (N = 12) applied a novelty P300 paradigm and found that only the statistical combination of MRI and EEG measurements was able to disentangle the functional effects of brain areas involved in emotion processing. In conclusion, the observed results demonstrate that there are added benefits of statistically combining EEG-fMRI data acquisitions by assessing both the inferential statistical structure and the intra-individual correlations of the EEG and fMRI signal.
The complicated human alternative GR promoter region plays a pivotal role in the regulation of GR levels. In this thesis, both genomic and environmental factors linked with GR expression are covered. This research showed that GR promoters were susceptible to silencing by methylation and the activity of the individual promoters was also modulated by SNPs. E2F1 is a major element to drive the expression of GR 1F transcripts and single CpG dinucleotide methylation cannot mediate the inhibition of transcription in vitro. Also, the distribution of GR first exons and 3" splice variants (GRα and GR-P) is expressed throughout the human brain with no region-specific alternative first exon usage. These data mirrored the consistently low levels of methylation in the brain, and the observed homogeneity throughout the studied regions. Taken together, the research presented in this thesis explored several layers of complexity in GR transcriptional regulation.
Psychotherapeutische Maßnahmen wirken im Mittel, doch ist unklar, ob eine Therapie bei einem konkreten Patienten auch ihre (maximale) Wirkung zeigt. Befunde der Patientenorientierten Versorgungsforschung zur Wirksamkeit von Feedback zeigen, dass eine Verbesserung des Therapieergebnisses durch Qualitätssicherungsmaßnahmen wie z.B. kontinuierliches Monitoring möglich ist. Diese Forschung und ihre praktische Anwendung machen es nötig, Daten am Einzelfall wiederholt zu erheben. Damit wird es unumgänglich, die Messungen effizienter zu gestalten. Diese Arbeit widmet sich der Frage, wie Mischverteilungsmodelle (Item Response/ Rasch-Modell sowie Latent Profile Analysis) dazu genutzt werden können, Fragebögen (weiter-) zu entwickeln, die mit kürzerem Umfang für diese Zwecke besser eingesetzt werden können. Gegen die Verwendung von Mischverteilungsmodellen sprach lange, dass spezielle Software und Training erforderlich waren und dies im Praxiskontext nicht machbar war. Mit R steht eine freie Softwareumgebung zur Verfügung, die die Schätzung einer ganzen Fülle von Modellen möglich macht, auch von Mischverteilungsmodellen. Da Qualitätssicherung bei frei verfügbarer Software nötig ist, widmet sich Studie I der Frage, ob drei zentrale Pakete zur Schätzung von Rasch-Modellen in der R-Umgebung (eRm, ltm, mixRasch; Details siehe unten) zu akzeptablen Schätzergebnissen führen, d.h. zur Nutzung empfohlen werden können. Hierzu wurden in einer Simulationsstudie die Itemzahl, Stichprobengröße und Verteilung der Stichprobe systematisch variiert und der Effekt auf die Schätzgenauigkeit geprüft. Es zeigte sich, dass alle drei Schätzalgorithmen unter den realisierten Bedingungen zu zufriedenstellenden Genauigkeiten kommen und die Verteilungsform unter den gewählten Bedingungen keinen Einfluss auf die Genauigkeit hatte. Studie II nutzte das Rasch-Modell um für ein Maß psychischer Belastung Kurzformen für spezifische Erhebungszwecke zu entwickeln: (1) verkürzte Erhebung beim Screening und (2) verkürzte Erfassung im hohen Belastungsbereich. Die Kurzformen wurden mittels Bootstrap und Kreuzvalidierung dahingehend geprüft, ob sie replizierbar eine bessere Messqualität erbrachten als andere Itemauswahlen aus dem Fragebogen, was sich bestätigte. Durch die Verwendung des Rasch-Modells sind die so erstellten Kurzformen miteinander und auch mit der Vollversion vergleichbar. Dies macht auch ohne die Verwendung spezieller Software (teil-)adaptives Testen möglich. Studie III untersuchte wie drei Methoden genutzt werden können um festzustellen, welche Items eines Tests sich über den Verlauf einer Therapie als veränderungssensitiv erweisen. Hierzu wurden mittels einer Bevölkerungsstichprobe und den Prä- und Post-Erhebungen einer ambulanten Behandlungsstichprobe Items aus einer Beschwerden-Skala verwendet. Die drei Methoden waren (1) herkömmliche Mittelwertsvergleiche, (2) Auswahl über Bootstrap-Konfidenzintervalle und (3) Auswahl mittels einer Latent Profile Analysis, die latente Klassen von Varianzmustern um die Itemmittelwerte schätzte. Das Bootstrap-Verfahren erwies sich am Konservativsten (4 Items) während die Auswahl mittels herkömmlicher Mittelwertsvergleiche am liberalsten war (9 Items). Die Effektstärken und Reliabilitäten der Kurzfassungen waren alle im akzeptablen Bereich. Die Diskussion beginnt mit einer knappen Zusammenfassung der Ergebnisse der drei Studien. Im Anschluss werden die Ergebnisse der Studien auf übergreifende Aspekte bezogen. Dies sind faktorielle Validität, die Angemessenheit von Item Response Modellen zur Repräsentation psychische Belastung und die Anforderungen, die Kurzversionen letztlich erfüllen können. Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Methoden nützliche Werkzeuge zur spezifischen Untersuchung von Skalen und zur Erstellung von Kurzformen darstellen. Besonders der in Studie II vorgestellte Bootstrap-Test der Itemauswahl stellt eine relevante Ergänzung der etablierten Vorgehensweise dar, da er empirisch belegt, dass die Auswahl für den jeweiligen Zweck einer Kurzform besser geeignet ist, als andere Items. Klinisch lässt sich festhalten, dass mit statischen Kurzversionen etablierter Messinstrumente auch in Erhebungskontexten ohne computerisierte Erhebungsmethoden hochqualitative Erhebungen durchgeführt werden können.
Untersucht wurde der Zusammenhang zwischen körperlichen sowie psychischen Beschwerden und kulturellen Wertvorstellungen, Akkulturationsorientierungen, Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen, Vertrauen in direkte Bezugspersonen und Hoffnungslosigkeit bei 172 türkischstämmigen Menschen in Deutschland im Alter von 16 bis 73 Jahren. Die deutschen Erhebungsinstrumente wurden mit Ausnahme eines Fragebogens, der bereits in türkischer Sprache vorlag, von der Autorin und einer staatlich anerkannten Dolmetscherin in die türkische Sprache übersetzt. Für die deutschen und türkischen Messinstrumente wurden anschließend Item- und Skalenanalysen durchgeführt, um sie hinsichtlich ihrer psychometrischen Tauglichkeit zu überprüfen. Weiterhin wurde die türkischstämmige Gesamtstichprobe in eine türkisch orientierte und eine deutsch orientierte Subgruppe unterteilt, zwischen denen einige Mittelwertsvergleiche berechnet wurden, um einerseits inhaltlich relevante Unterschiede explorativ zu erforschen und um andererseits zu überprüfen, ob die Variablen Nationalität, Sprache oder Geburtsort für die stärkere Symptomausprägung bei in Deutschland lebenden Türken entscheidend sind.
Die vorliegende Arbeit verbindet die Konzepte Komorbidität und naturalistische Forschung, indem hier Mehrfachdiagnosen in einer großen längsschnittlich angelegten Studie zur Qualitätssicherung in der ambulanten Psychotherapie betrachtet wurden. Untersucht wurde die Frage, ob und inwieweit Mehrfachdiagnosen im Vergleich zu einfachen Diagnosen Einfluss auf den Status zu Beginn einer Therapie, den Therapieverlauf, ihre Dauer und das Ergebnis ausüben und ob daraus Ableitungen für eine differenzielle Anpassung therapeutischer Interventionen getroffen werden können. Die in dieser Arbeit analysierten Daten stammen aus dem Modellprojekt "Qualitätsmonitoring in der ambulanten Psychotherapie" der Techniker Krankenkasse und umfassen Eingangsinformationen von N=1154 verhaltenstherapeutisch behandelten ambulanten Psychotherapiepatienten. Zur Überprüfung der Fragestellungen kamen regressions- und korrelationsanalytische Verfahren, Latente Wachstumsmodelle sowie Verfahren zur Klassifikation von Personen in latente Subgruppen zur Anwendung. Es resultierten höhere Komorbiditätsraten unter strukturierter Diagnostik. Bei komorbider Persönlichkeitsstörung oder einer Kombination aus Angst- und Affektiven Störungen wurde in vergleichbarem Ausmaß wie bei Vorliegen nur einer Diagnose profitiert, allerdings wiesen diese Patienten aufgrund einer höheren Ausgangsbelastung ein schlechteres absolutes Therapieergebnis auf. Die Variable Komorbidität erwies sich als bedeutsam für die Prädiktion der Sitzungsanzahl, indem komorbide Patienten und insbesondere solche mit Persönlichkeitsstörungen längere Therapiedauern aufwiesen. Die sich auf mehreren Ebenen manifestierenden Besonderheiten komorbider im Vergleich zu monomorbiden Patienten weisen darauf hin, dass das Konzept Komorbidität nicht ausschließlich als Artefakt bestehender Diagnosesysteme gesehen werden kann. Der längere Verbleib komorbider Patienten in der Psychotherapie lässt auf ein differenzielles Vorgehen der Therapeuten schließen. Dieses könnte durch individualisierte Rückmeldungen noch unterstützt werden, im Rahmen derer von vornherein Abschätzungen für spezifische Subgruppen von Patienten vorgenommen werden und in welchen Komorbidität als ein Indikator zu besseren Ressourcensteuerung in der Psychotherapie genutzt werden könnte.
The contribution of three genes (C15orf53, OXTR and MLC1) to the etiology of chromosome 15-bound schizophrenia (SCZD10), bipolar disorder (BD) and autism spectrum disorder (ASD) were studied. At first, the uncharacterized gene C15orf53 was comprehensively analyzed. Previous genome-wide association studies (GWAS) in bipolar disorder samples have identified an association signal in close vicinity to C15orf53 on chromosome 15q14. This gene is located in exactly the genomic region, which is segregating in our SCZD10 families. An association study with bipolar disorder (BD) and SCZD10 individual samples did not reveal any association of single nucleotide polymorphisms (SNPs) in C15orf53. Mutational analysis of C15orf53 in SCZD10-affected individuals from seven multiplex families did not show any mutations in the 5'-untranslated region, the coding region and the intron-exon boundaries. Gene expression analysis revealed that C15orf53 was expressed in a subpopulation of leukocytes, but not in human post-mortem limbic brain tissue. Summarizing these studies, C15orf53 is unlikely to be a strong candidate gene for the etiology of BD or SCZD10. The second investigated gene was the human oxytocin receptor gene (OXTR). Five well described SNPs located in the OXTR gene were taken for a transmission-disequilibrium test (TDT) in parents-child trios with ASD-affected children. Neither in the complete sample nor in a subgroup with children that had an intelligence quotient (IQ) above 70, association was found, independent from the application of Haploview or UNPHASED for analysis. The third gene, MLC1, was investigated with regards to its implication in the etiology of SCZD10. Mutations in the MLC1 gene lead to megalencephalic leukoencephalopathy with subcortical cysts (MLC) and one variant coding for the amino acid methionine (Met) instead of leucine (Leu) at position 309 was identified to segregate in a family affected with SCZD10. For further investigation of MLC1 and its possible implication in the etiology of SCZD10, a constitutive Mlc1 knockout mouse model should be created. Mouse embryonic stem cells (mES) were electroporated with a knockout vector construct and analyzed with respect to homologous recombination of the knockout construct with the genomic DNA (gDNA) of the mES. Polymerase chain reaction (PCR) on the available stem cell clones did not reveal any homologous recombined ES. Additionally, we conducted experiments to knockdown MLC1 and using microRNAs. The 3'-untranslated region of the MLC1 gene was analyzed with the bioinformatics tool TargetScan to screen for potential microRNA target sites. In the 3'-untranslated region of the MLC1 gene, a potential binding site for miR-137 was identified. The gene expression level of genes that had been linked to psychiatric disorders and carried a predicated miR-137 binding site has been proven to be immediately responsive to miR-137. Thus, there is new evidence that MLC1 is a candidate gene for the etiology of SCZD10.
Als Möglichkeiten zur Steigerung der Nachhaltigkeit einer stationären Rehabilitation stehen aktuell vor allem zwei Varianten der Nachbehandlung im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses - einerseits wird eine solche Nachsorge häufig über persönliche (Telefon)Kontakte realisiert, andererseits werden auch immer öfter die Möglichkeiten des Einsatzes neuer Medien untersucht. Um eine vergleichende Betrachtung dieser beiden Nachsorgevarianten zu ermöglichen, wurde im Rahmen der vorliegenden Arbeit ein individuelles, indikationsübergreifendes und ortsunabhängiges Nachsorgeangebot entwickelt und parallel auf eben diese beiden Arten realisiert (persönlich-telefonisch vs. web-basiert), die Untersuchung der Effektivität erfolgte mittels einer randomisierten kontrollierten Mehrzeitpunktbefragung. Alle teilnehmenden Patientinnen und Patienten wurden noch während ihres Rehabilitationsaufenthalts zu einer von drei Gruppen randomisiert: eine Gruppe wurde persönlich-telefonisch nachbetreut, eine Gruppe erhielt Zugang zu einer für diesen Zweck erstellten Internet-Plattform, die dritte Gruppe erhielt keinerlei Nachsorge und diente als Kontrollgruppe. Zu insgesamt vier Messzeitpunkten (Aufnahme, Entlassung, 3-monats- und 12-monats Katamnese) wurde die berichtete Symptombelastung hinsichtlich Depressivität, psychosomatischer Beschwerden und gesundheitsbezogener Lebensqualität erfasst. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse scheint vornehmlich die minimale Intervention der automatisierten web-basierten Nachsorge einen statistisch abgesicherten positiven Effekt auf die Nachhaltigkeit der betrachteten Ergebnismaße nach einer stationären psychosomatischen Rehabilitation zu haben und kann folglich als der vielversprechendere Ansatz zur Verbesserung der Nachhaltigkeit von erzielten Rehabilitationseffekten gesehen werden.
Cortisol exhibits typical ultradian and circadian rhythm and disturbances in its secretory pattern have been described in stress-related pathology. The aim of this thesis was to dissect the underlying structure of cortisol pulsatility and to develop tools to investigate the effects of this pulsatility on immune cell trafficking and the responsiveness of the neuroendocrine system and GR target genes to stress. Deconvolution modeling was set up as a tool for investigation of the pulsatile secretion underlying the ultradian cortisol rhythm. This further allowed us to investigate the role of the single cortisol pulses on the immune cell trafficking and the role of induced cortisol pulses on the kinetics of expression of GR target genes. The development of these three tools, would allow to induce and investigate in future the significance of single cortisol pulses for health and disease.
Ziel der Studie war es, die Wirksamkeit zweier psychotherapeutischer Mikrointerventionen zur Emotionsregulation und zur progressiven Relaxation und die damit einhergehenden Veränderungen auf psychometrischer und elektrokortikaler Ebene zu untersuchen. Die Stichprobe bestand aus 65 klinischen Versuchspersonen der Warteliste der Poliklinischen Psychotherapieambulanz der Universität Trier. In einer EEG-Erhebung vor und nach den Mikrointerventionen wurden neben dem Ruhe-EEG ereigniskorrelierte Potentiale (EKPs) aufgezeichnet. Im EKP-Paradigma wurden die Probanden instruiert negativ-valente Bilder aus dem IAPS-System entweder anzuschauen oder die gezeigte Situation kognitiv zu einer weniger negativen Interpretation der Bilder umzudeuten. Nach der EEG-Aufzeichnung wurden die Probanden randomisiert einer standardisierten 90-minütigen psychotherapeutischen Intervention zum kognitiven Reframing bzw. zur progressiven Relaxation zugewiesen. Im Anschluss wurde die EEG-Erhebung mit dem Ruhe-EEG und dem EKP mit einem parallelisierten Pool negativ valenter Bilder erneut durchgeführt. Auf psychometrischer Ebene wurde u.a. der positive und negative Affekt mit dem PANAS im Verlauf der Untersuchung zu insgesamt vier Messzeitpunkten erfasst. Neben dem Alpha-Frequenzband des Ruhe-EEGs wurde bei den EKPs die P3 und das Späte Positive Potential (LPP) untersucht. Die Ergebnisse geben Hinweise darauf, dass die psychotherapeutischen Mikrointerventionen zu differentiellen Effekten auf psychometrischer und elektrokortikaler Ebene führten. Auf der psychometrischen Ebene zeigte sich bei den Teilnehmern der Entspannungsintervention direkt nach der Intervention eine Abnahme des negativen Affekts, während sich dies bei den Teilnehmern der Reframing-Intervention erst im Verlauf der zweiten EEG-Messung mit dem Umdeuten der negativ valenten Bilder zeigte. Auf der elektrokortikalen Ebene waren die Ergebnisse weniger einheitlich. Durch die Entspannungs-Intervention konnte im Verlauf der Untersuchung eine Zunahme der P3-Amplituden festgestellt werden, während die Reframing-Teilnehmer über die Messzeitpunkte eine Abnahme der P3-Amplituden aufwiesen. Dies könnte so interpretiert werden, dass durch das Erlernen des Reframings das emotionale Arousal reduziert werden konnte. Bei dem LPP waren hingegen keine differentiellen Effekte der Mikrointerventionen nachweisbar. Bei beiden Interventionen kam es zu einer Zunahme der LPP-Amplituden. Bei der Analyse der Alpha-Aktivität des Ruhe-EEGs wurde bei den Entspannungs-Teilnehmern im Vergleich zu den Reframing-Teilnehmern nach der Mikrointervention eine größere Alpha-Aktivität gefunden. Diese Unterschiede wurden am deutlichsten in der linken Hemisphäre sowie in den zentralen und parietalen Hirnregionen. Eine höhere Alpha-Aktivität geht mit einer niedrigeren kortikalen Aktivität einher, so dass man davon ausgehen kann, dass die Entspannungs-Teilnehmer diese Hirnregionen während der Intervention weniger ausgeprägt nutzten. Zusammenfassend geben die Befunde erste Hinweise auf eine differentielle Wirkung der beiden Mikrointerventionen.
The startle response in psychophysiological research: modulating effects of contextual parameters
(2013)
Startle reactions are fast, reflexive, and defensive responses which protect the body from injury in the face of imminent danger. The underlying reflex is basic and can be found in many species. Even though it consists of only a few synapses located in the brain stem, the startle reflex offers a valuable research method for human affective, cognitive, and psychological research. This is because of moderating effects of higher mental processes such as attention and emotion on the response magnitude: affective foreground stimulation and directed attention are validated paradigms in startle-related research. This work presents findings from three independent research studies that deal with (1) the application of the established "affective modulation of startle"-paradigm to the novel setting of attractiveness and human mating preferences, (2) the question of how different components of the startle response are affected by a physiological stressor and (3) how startle stimuli affect visual attention towards emotional stimuli. While the first two studies treat the startle response as a dependent variable by measuring its response magnitude, the third study uses startle stimuli as an experimental manipulation and investigates its potential effects on a behavioural measure. The first chapter of this thesis describes the basic mechanisms of the startle response as well as the body of research that sets the foundation of startle research in psychophysiology. It provides the rationale for the presented studies, and offers a short summary of the obtained results. Chapter two to four represent primary research articles that are published or in press. At the beginning of each chapter the contribution of all authors is explained. The references for all chapters are listed at the end of this thesis. The overall scope of this thesis is to show how the human startle response is modulated by a variety of factors, such as the attractiveness of a potential mating partner or the exposure to a stressor. In conclusion, the magnitude of the startle response can serve as a measure for such psychological states and processes. Beyond the involuntary, physiological startle reflex, startle stimuli also affect intentional behavioural responses, which we could demonstrate for eye movements in a visual attention paradigm.
Im querschnittlichen Vergleich zwischen 10- bis 18-jährigen Mädchen mit Major Depression und gleichaltrigen gesunden Probandinnen wiesen die depressiven Mädchen mehr Probleme, mehr körperliche und psychische Stresssymptome, erhöhte Cortisolsekretion sowie eine ungünstigere Stressverarbeitung auf. Im Längsschnitt zeigte sich die Bedeutsamkeit von psychischer Stressbelastung und der Einfluss von Bewältigungsstrategien auf den Verlauf der Depression.
The present thesis addresses the validity of Binge Eating Disorder (BED) as well as underlying mechanisms of BED from three different angles. Three studies provide data discriminating obesity with BED from obesity without BED. Study 1 demonstrates differences between obese individuals with and without BED regarding eating in the natural environment, psychiatric comorbidity, negative affect as well as self reported tendencies in eating behavior. Evidence for possible psychological mechanisms explaining increased intake of BED individuals in the natural environment was given by analyzing associations of negative affect, emotional eating, restrained eating and caloric intake in obese BED compared to NBED controls. Study 2 demonstrated stress-induced changes in the eating behavior of obese individuals with BED. The impact of a psychosocial stressor, the Trier Social Stress Test (TSST, Kirschbaum, Pirke, &amp;amp; Hellhammer, 1993), on behavioral patterns of eating behavior in laboratory was investigated. Special attention was given to stress-induced changes in variables that reflect mechanisms of appetite regulation in obese BED individuals compared to controls. To further explore by which mechanisms stress might trigger binge eating, study 3 investigated differences in stress-induced cortisol secretion after a socially evaluated cold pressure test (SECPT, Schwabe, Haddad, &amp;amp; Schachinger, 2008) in obese BED as compared to obese NBED individuals.
Evaluative conditioning (EC) refers to changes in liking that are due to the pairing of stimuli, and is one of the effects studied in order to understand the processes of attitude formation. Initially, EC had been conceived of as driven by processes that are unique to the formation of attitudes, and that occur independent of whether or not individuals engage in conscious and effortful propositional processes. However, propositional processes have gained considerable popularity as an explanatory concept for the boundary conditions observed in EC studies, with some authors going as far as to suggest that the evidence implies that EC is driven primarily by propositional processes. In this monograph I present research which questions the validity of this claim, and I discuss theoretical challenges and avenues for future EC research.
Selbstregulation beschreibt die Fähigkeit, eigene Bedürfnisse, Werte und Interessen in die willentliche Handlungssteuerung einzubeziehen und so das eigene Handeln auf die Verwirklichung selbstkongruenter Ziele auszurichten. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der Selbstregulation im Bildungskontext und überprüft die Wirksamkeit von Fördermaßnahmen, z.B. die eines selbstkonzipierten Schülertrainings für Schülerinnen und Schüler der Orientierungsstufe. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchungen zeigen, dass selbstregulatorische Kompetenzen durch gezielte Maßnahmen gefördert werden können.
Mit der Globalisierung der Märkte und dem weitverbreiteten Einsatz von Kommunikations- und Informationstechnologien in Unternehmen sind in vielen Organisationen geographisch verteilt arbeitende Teams zum Standard geworden. Gleichzeitig gehören multiple Teammitgliedschaften (MTM), d.h. die simultane Zugehörigkeit zu mehreren Teams, für viele Mitarbeitende bereits zum Arbeitsalltag. Mit der Zuordnung von Personen zu multiplen Teams wollen Organisationen einen effektiven Einsatz ihrer personellen Ressourcen ermöglichen. Ob dies tatsächlich gelingt, ist bislang noch ungeklärt. Eine bedeutende Folge dieser Arbeitsstrukturen ist zudem die zunehmende Durchlässigkeit der Grenzen von Teams. Klare Teamgrenzen bleiben aber auch weiterhin ein wichtiger Faktor, um den Zusammenhalt eines Teams und eine effektive Zusammenarbeit der Teammitglieder sicherzustellen. Bislang gibt es keine empirischen Studien zum Zusammenhang von MTM und Teamgrenzen und nur wenige zu den Auswirkungen von MTM auf virtuelle Teamarbeit. Diese Arbeit ging in zwei Studien der Frage nach, in welchem Zusammenhang MTM mit Teamgrenzen und mit emotionalen und kognitiven Zuständen in virtuellen Teams steht und welche Effekte MTM und Teamgrenzen auf verhaltensbezogene Ergebnisse von Teamarbeit haben. Feldstudie: In einer querschnittlichen Online-Fragebogenstudie mit 105 Mitarbeitenden zweier globaler Unternehmen wurde der Zusammenhang von MTM mit Teamgrenzen sowie mit Commitment (emotionaler Zustand) und Team Mentalen Modellen (kognitiver Zustand) untersucht. Neben der Anzahl an Teammitgliedschaften wurden der prozentuale Arbeitszeitanteil im Team und der Virtualitätsgrad in der Zusammenarbeit als Indikatoren von MTM erfasst. Die Prüfung der Zusammenhänge über den Partial-Least-Square Ansatz ergab positive Zusammenhänge von MTM sowie Prozentanteil Arbeitszeit mit Commitment und Team Mentalen Modellen. Ein Zusammenhang von MTM und Teamgrenzen blieb überraschenderweise aus. Ein höherer Virtualitätsgrad ging mit einem geringeren Commitment zum Team und mit als schwächer wahrgenommenen Teamgrenzen einher. Laborstudie: In einer laborexperimentellen Studie mit 178 Studierenden wurden die Effekte von MTM (vier vs. eine Teammitgliedschaft) und Teamgrenzen (gestärkt vs. nicht gestärkt) auf Informationsflut, Koordinationserfolg und Leistung als verhaltensbezogene Ergebnisse virtueller Teamarbeit getestet. MTM zeigte in den Regressionsanalysen weder einen Effekt auf Informationsflut noch auf Koordinationserfolg. Die objektive Leistung viel jedoch bei Versuchspersonen mit vier Teammitgliedschaften signifikant schlechter aus als bei Versuchspersonen mit einer Teammitgliedschaft. Für subjektive Leistungsmaße blieb ein entsprechender negativer Effekt aus. Die Stärkung der Teamgrenzen führte zu einer positiveren Einschätzung des Koordinationserfolgs und der Leistung und reduzierte die Wahrnehmung von Informationsflut. Die Ergebnisse der beiden Studien deuten darauf hin, dass MTM in Abhängigkeit von den betrachteten Indikatoren sowohl positive als auch negative Zusammenhänge mit Prozessen und Ergebnissen in Teams hat. Für MTM haben sich unter den kontrollierten Bedingungen des Experimentes kaum direkte Effekte eingestellt, während in der Feldstudie positive Zusammenhänge mit emotionalen und kognitiven Zuständen eine (mittelfristig) positive Wirkung von MTM andeuten. Dies kann als Hinweis interpretiert werden, dass MTM eher zeitlich versetzte oder über indirekte Mechanismen vermittelte Effekte auf virtuelle Teamarbeit hat. Die im Experiment durch MTM reduzierte objektive Leistung bei gleichbleibender subjektiver Leistungsbewertung deutet darauf hin, dass ein Leistungsabfall durch MTM von den betroffenen Personen möglicherweise nicht bewusst wahrgenommen wird. Teamgrenzen scheint hingegen einen insgesamt förderlichen Faktor für die Zusammenarbeit in virtuellen Teams darzustellen.
Stress related disorders increase continuously. It is not yet clear if stress also promotes breast cancer. This dissertation provides an analyses of the current state of research and focuses on the significance of pre-/postnatal stress factors and chronic stress. The derived hypotheses are empirically examined on breast cancer patients. The clinical study investigates the links between those factors and prognosis and outcome.
Psychotherapien verlaufen selten linear. Ein Ansatz zur Beschreibung plötzlicher Veränderungen sind Sudden Gains und Losses. Dabei handelt es sich um reliable, bedeutsame und relativ stabile Veränderungen in Therapieverlauf, die mithilfe kontinuierlicher Verlaufsmessung zwischen zwei Sitzungen feststellbar sind.rnBislang liegen nur wenige naturalistisch angelegte Studien vor, die das Auftreten von Sudden Gains und Losses an störungsheterogenen Patientengruppen unter praxisnahen Bedingungen untersuchen. Zudem sind bisherige Forschungsbefunde wenig aussagekräftig bezüglich möglicher Ursachen und Moderatoren von Sudden Gains und Losses.rnZwar sprechen bisherige Forschungsbefunde dafür, dass Sudden Gains im Therapieverlauf ein wünschenswertes Behandlungsergebnis begünstigen. Allerdings gibt es nur wenige Hinweise darauf, ob und wie sich diskontinuierliche Therapieverläufe vorhersagen, fördern oder abmildern lassen. Zudem ist wenig über das konkrete psychotherapeutische Geschehen, das den Sudden Gains und Losses vorausgeht, bekannt. Dies aber könnte einen wichtigen Beitrag zum Verständnis psychotherapeutischer Veränderungsprozesse liefern. Auch eröffnen sich dadurch Perspektiven der Optimierung von Therapeuten-Feedback und der Erstellung von Entscheidungsregeln und klinischen Handlungsempfehlungen.rnDie vorliegende Arbeit verbindet Outcome- und Prozessforschung in ambulanten psychotherapeutischen Versorgung, indem zunächst auf Grundlage von Fragebogen-Daten Sudden Gains und Losses in der Symptombelastung und im Therapiefortschritt identifiziert werden. Die so gewonnen Klassifikationen werden verglichen hinsichtlich psychometrischer Erhebungen zu Behandlungsbeginn, zu Behandlungsdauer und Therapierfolg. Die Verteilung diskontinuierlicher Therapieverläufe über verschiedene Diagnosen wird untersucht. Mithilfe von Fragebogen-Daten und Videoanalysen werden Aspekte der therapeutischen Beziehungsgestaltung und das Vorliegen außertherapeutischer Ereignisse in ihrem Zusammenhang mit Diskontinuitäten im Therapieverlauf verglichen.rnDie in dieser Arbeit analysierten Status- und Verlaufsdaten stammen aus der Poliklinischen Psychotherapieambulanz der Universität Trier, wo neben umfangreichen Statuserhebungen auch eine intensive kontinuierliche Verlaufsmessung die Therapien begleitet und standardmäßig alle Therapien audiovisuell aufgezeichnet werden. Die Stichprobe umfasste damit 314 Patienten, die mit bewältigungsorientierter Verhaltenstherapie unter Betonung einer ergänzenden motivationalen, interpersonalen und Ressourcen-Perspektive behandelt wurden. Therapievideos zweier Teilstichproben (ausgewählt anhand von Symptom- bzw. Fortschrittsmaß) wurden mithilfe eines bestehenden Manuals zur Erkennung von Brüchen in der therapeutischen Allianz und deren Reparatur genutzt. Eine weitere Videostichprobe aus einem vorangegangen Forschungsprojekt wurde mit einem selbst zusammengestellten Ratinginventar untersucht.rnEs zeigt sich, dass rund ein Drittel aller Patienten einen diskontinuierlichen Behandlungsverlauf zeigen. Im Fortschrittsmaß lassen sich an der Poliklinischen Psychotherapieambulanz deutlich weniger Sudden Losses feststellen als in einer Vorgängerstudie, in der vor allem Daten aus anderen Ambulanzen genutzt wurden. Es treten keine überzufälligen Häufungen von diskontinuierlichen Therapieverläufen in verschiedenen Störungsgruppen, auch nicht in Hinblick auf Persönlichkeitsakzentuierungen, auf. Insgesamt zeigen Patienten, die Sudden Gains erleben, höhere Belastung und geringeres Wohlbefinden bei Behandlungsbeginn, wobei sich nur Patienten mit Sudden Gains im Symptommaß auch hinsichtlich ihres initialen Symptomstatus als schwerer belastet erweisen. Das Auftreten von Sudden Gains im Fortschrittsmaß und im Symptommaß hängt überzufällig miteinander zusammen, wobei Sudden Gains im Therapiefortschritt plötzlichen Symptomlinderungen häufiger vorausgehen. Sudden Gains hängen ungeachtet des Messinstruments mit größerem Behandlungserfolg zusammen. Mit einem geringeren Behandlungserfolg assoziiert sind Verläufe, die durch plötzliche Symptom-verschärfungen oder ein Auf und Ab im wahrgenommenen Therapiefortschritt assoziiert sind, wobei letzteres lediglich eine nicht signifikante Tendenz beschreibt, die sich jedoch weitgehend mit bisherigen Forschungsbefunden deckt. Dabei nehmen Patienten mit diskontinuierlichen Verläufen gleich welcher Art mehr Therapie in Anspruch als Patienten mit kontinuierlichem Verlauf. rnZudem zeigt sich um Sudden Gains im Therapiefortschritt ein deutlicher Anstieg der therapeutischen Allianz, während diese um Sudden Losses abnimmt. Hingegen sinkt um Sudden Gains in der Symptombelastung die Belastung durch außertherapeutische Ereignisse, während sie um Sudden Losses zunimmt. In den Videoanalysen zeigen sich teils signifikante Unterschiede im Umgang der Therapeuten mit auftretenden Beziehungsbrüchen.rn
Every day we are exposed to a large set of appetitive food cues, mostly of high caloric, high carbohydrate content. Environmental factors like food cue exposition can impact eating behavior, by triggering anticipatory endocrinal responses and reinforcing the reward value of food. Additionally, it has been shown that eating behavior is largely influence by neuroendocrine factors. Energy homeostasis is of great importance for survival in all animal species. It is challenged under the state of food deprivation which is considered to be a metabolic stressor. Interestingly, the systems regulating stress and food intake share neural circuits. Adrenal glucocorticoids, as cortisol, and the pancreatic hormone insulin have been shown to be crucial to maintain catabolic and anabolic balance. Cortisol and insulin can cross the blood-brain barrier and interact with receptors distributed throughout the brain, influencing appetite and eating behavior. At the same time, these hormones have an important impact on the stress response. The aim of the current work is to broaden the knowledge on reward related food cue processing. With that purpose, we studied how food cue processing is influenced by food deprivation in women (in different phases of the menstrual cycle) and men. Furthermore, we investigated the impact of the stress/metabolic hormones, insulin and cortisol, at neural sites important for energy metabolism and in the processing of visual food cues. The Chapter I of this thesis details the underlying mechanisms of the startle response and its application in the investigation of food cue processing. Moreover, it describes the effects of food deprivation and of the stress-metabolic hormones insulin and cortisol in reward related processing of food cues. It explains the rationale for the studies presented in Chapter II-IV and describes their main findings. A general discussion of the results and recommendations for future research is given. In the study described in Chapter II, startle methodology was used to study the impact of food deprivation in the processing of reward related food cues. Women in different phases of the menstrual cycle and men were studied, in order to address potential effects of sex and menstrual cycle. All participants were studied either satiated or food deprived. Food deprivation provoked enhanced acoustic startle (ASR) response during foreground presentation of visual food cues. Sex and menstrual cycle did not influence this effect. The startle pattern towards food cues during fasting can be explained by a frustrative nonreward effect (FNR), driven by the impossibility to consume the exposed food. In Chapter III, a study is described, which was carried out to explore the central effects of insulin and cortisol, using continuous arterial spin labeling to map cerebral blood flow patterns. Following standardized periods of fasting, male participants received either intranasal insulin, oral cortisol, both, or placebo. Intranasal insulin increased resting regional cerebral blood flow in the putamen and insular cortex, structures that are involved in the regulation of eating behavior. Neither cortisol nor interaction effects were found. These results demonstrate that insulin exerts an action in metabolic centers during resting state, which is not affected by glucocorticoids. The study described in Chapter IV uses a similar pharmacological manipulation as the one presented in Chapter III, while assessing processing of reward related food cues through the startle paradigm validated in Chapter II. A sample of men was studied during short-term food deprivation. Considering the importance of both cortisol and insulin in glucose metabolism, food pictures were divided by glycemic index. Cortisol administration enhanced ASR during foreground presentation of "high glycemic" food pictures. This result suggests that cortisol provokes an increase in reward value of high glycemic food cues, which is congruent with previous research on stress and food consumption. This thesis gives support to the FNR hypothesis towards food cues during states of deprivation. Furthermore, it highlights the potential effects of stress related hormones in metabolism-connected neuronal structures, and in the reward related mechanisms of food cue processing. In a society marked by increased food exposure and availability, alongside with increased stress, it is important to better understand the impact of food exposition and its interaction with relevant hormones. This thesis contributes to the knowledge in this field. More research in this direction is needed.
Stress has been considered one of the most relevant factors promoting aggressive behavior. Animal and human pharmacological studies revealed the stress hormones corticosterone in rodents and cortisol in humans to constitute a particularly important neuroendocrine determinate in facilitating aggression and beyond that, assumedly in its continuation and escalation. Moreover, cortisol-induced alterations of social information processing, as well as of cognitive control processes, have been hypothesized as possible influencing factors in the stress-aggression link. So far, the immediate impact of a preceding stressor and thereby stress-induced rise of cortisol on aggressive behavior as well as higher-order cognitive control processes and social information processing in this context have gone mostly unheeded. The present thesis aimed to extend the hitherto findings of stress and aggression in this regard. For this purpose two psychophysiological studies with healthy adults were carried out, both using the socially evaluated-cold pressor test as an acute stress induction. Additionally to behavioral data and subjective reports, event related potentials were measured and acute levels of salivary cortisol were collected on the basis of which stressed participants were divided into cortisol-responders and "nonresponders. Study 1 examined the impact of acute stress-induced cortisol increase on inhibitory control and its neural correlates. 41 male participants were randomly assigned to the stress procedure or to a non-stressful control condition. Beforehand and afterwards, participants performed a Go Nogo task with visual letters to measure response inhibition. The effect of acute stress-induced cortisol increase on covert and overt aggressive behavior and on the processing of provoking stimuli within the aggressive encounter was investigated in study 2. Moreover, this experiment examined the combined impact of stress and aggression on ensuing affective information processing. 71 male and female participants were either exposed to the stress or to the control condition. Following this, half of each group received high or low levels of provocation during the Taylor Aggression Paradigm. At the end of the experiment, a passive viewing paradigm with affective pictures depicting positive, negative, or aggressive scenes with either humans or objects was realized. The results revealed that men were not affected by a stress-induced rise in cortisol on a behavioral level, showing neither impaired response inhibition nor enhanced aggressive behavior. In contrast, women showed enhanced overt and covert aggressive behavior under a surge of endogenous cortisol, confirming previous results, albeit only in case of high provocation and only up to the level of the control group. Unlike this rather moderate impact on behavior, cortisol showed a distinct impact on neural correlates of information processing throughout inhibitory control, aggression-eliciting stimuli, and emotional pictures for both men and women. At this, stress-induced increase of cortisol resulted in enhanced N2 amplitudes to Go stimuli, whereas P2 amplitudes to both and N2 to Nogo amplitudes retained unchanged, indicating an overcorrection and caution of the response activation in favor of successful inhibitory control. The processing of aggression-eliciting stimuli during the aggressive encounter was complexly altered by stress differently for women and men. Under increased cortisol levels, the frontal or parietal P3 amplitude patterns were either diminished or reversed in the case of high provocation compared to the control group and to cortisol-nonresponders, indicating a desensitization towards aggression-eliciting stimuli in males, but a more elaborate processing of those in women. Moreover, stress-induced cortisol and provocation jointly altered subsequent affective information processing at early as well as later stages of the information processing stream. Again, increased levels of cortisol led opposite directed amplitudes in the case of high provocation relative to the control group and cortisol-nonresponders, with enhanced N2 amplitudes in men and reduced P3 and LPP amplitudes in men and women for all affective pictures, suggesting initially enhanced emotional reactivity in men, but ensuing reduced motivational attention and enhanced emotion regulation in both, men and women. As a result, these present findings confirm the relevance of HPA activity in the elicitation and persistence of human aggressive behavior. Moreover, they reveal the significance of compensatory and emotion regulatory strategies and mechanisms in response to stress and provocation, indorsing the relevance of social information and cognitive control processes. Still, more research is needed to clarify the conditions which lead to the facilitation of aggression and by which compensatory mechanisms this is prevented.
An einer Stichprobe mit insgesamt N = 204 Psychotherapiepatienten einer stationären Rehabilitationseinrichtung wurden die Auswirkungen der Posttraumatischen Verbitterungsstörung (Posttraumatic Embitterment Disorder; PTED) auf die berufliche Vertrauens-Trias untersucht und eine Emotionsanalyse zur Verbitterung durchgeführt. Als weitere Persönlichkeitsmerkmale wurden Ärgerneigung, Ärgerbewältigung, Zielanpassung und das arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster erfasst. Ein Vergleich der Patientengruppen "mit Verbitterungsaffekt" und "ohne Verbitterungsaffekt" belegt die ätiologische Relevanz der Faktoren Zielblockierung, Attribution der Verantwortung, anhaltender Ärger und misslungene Situationsbewältigung bei der Entstehung der Emotion Verbitterung. Nach den Ergebnissen einer durchgeführten MANOVA mit den drei Gruppen (PTED aufgrund eines Arbeitsplatzereignisses vorhanden; PTED aufgrund eines Arbeitsplatzereignisses nicht vorhanden; kein Arbeitsplatzereignis) unterscheiden sich die beiden Patientengruppen mit einem Arbeitsplatzereignis nicht signifikant voneinander in Bezug auf ihre berufliche Vertrauens-Trias, ihre Ärgerneigung und -bewältigung sowie ihre Zielanpassung. Allerdings haben Patienten mit Arbeitsplatzereignis eine geringere berufliche internale Kontrollüberzeugung, besitzen weniger interpersonales Vertrauen am Arbeitsplatz und ihr Vertrauen in die eigene berufliche Zukunft ist niedriger als bei Patienten ohne Arbeitsplatzereignis. Ein weiterer Unterschied sind die höheren Arbeitsunfähigkeitszahlen bei Patienten mit Arbeitsplatzereignis " mit den meisten Krankschreibungen in der Gruppe der PTED-Patienten. Im arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmuster unterscheiden sich die drei Patientengruppen in den Skalen Ehrgeiz, Verausgabungsbereitschaft, Distanzierungsfähigkeit, Offensive Problembewältigung und Soziale Unterstützung. Auch hier unterscheiden sich hauptsächlich die beiden Gruppen mit Arbeitsplatzereignis von der Gruppe ohne Arbeitsplatzereignis, einzige Ausnahme ist das Erleben sozialer Unterstützung.
Wegen der vielfältigen Kenntnisse und Perspektiven, die die Mitglieder von Gruppen besitzen, werden anstelle von Individuen oft Gruppen an Verhandlungen beteiligt. Allerdings konzentrierte sich die bisherige Forschung auf den Austausch und die Integration von Informationen zwischen Verhandlungsgruppen. Informationen innerhalb von Verhandlungsgruppen wurden dagegen als von den Gruppenmitgliedern geteilt angesehen. Daher wurde Informationsverarbeitung innerhalb von Verhandlungruppen und ihre Folgen für die gemeinsamen Ergebnisse der Parteien in integrativen Win-Win-Verhandlungen vernachlässigt. Im Rahmen dieser Dissertation wird angenommen, dass ein Unterschieds-Mindset (d.h. eine besondere Sensibilität für Unterschiede) (1) durch eine hohe Diversität in Gruppen aktiviert wird, (2) die Projektion von Gruppenmitgliedern auf andere Gruppenmitglieder reduziert, (3) die Qualität der ersten Forderung durch eine verbesserte Informationsverarbeitung innerhalb der Gruppen erhöht und (4) die gemeinsamen Verhandlungsergebnisse durch eine verbesserte Informationsverarbeitung innerhalb der Gruppen (5a) vor und während Zwischen-Gruppen-Verhandlungen und (5b) vor Repräsentantenverhandlungen steigert. These 1 wurde durch eine experimentelle Onlinestudie mit manipulierter Rückmeldung über hohe (vs. niedrige) Gruppendiversität (Studie 1) bestätigt. These 2 wurde durch eine experimentelle Studie mit manipulierten Online-Gruppen und komparativen Mindsets (Ähnlichkeiten vs. Unterschiede) als unabhängige Variablen (Studie 2) bestätigt. These 3 konnte von einer experimentellen Laborstudie mit Zwischen-Gruppen-Verhandlungen (Studie 3) nicht gestützt werden, wohl aber durch eine experimentelle Laborstudie mit Repräsentantenverhandlungen (Studie 4). Beide Studien unterstützen ebenfalls These 4 und 5, mit der Einschränkung, dass ein Unterschieds-Mindset die gemeinsamen Ergebnisse in einer Zwischen-Gruppen-Verhandlung nur durch die Informationsverarbeitung während der Verhandlung beeinflusst, nicht durch die Verarbeitung zuvor. Beiträge, Grenzen und Implikationen für die zukünftige Forschung werden diskutiert.
Attitudes are "the most distinctive and indispensable concept in contemporary social psychology" (Allport, 1935, p. 798). This outstanding position of the attitude concept in social cognitive research is not only reflected in the innumerous studies focusing on this concept but also in the huge number of theoretical approaches that have been put forth since then. Yet, it is still an open question, what attitudes actually are. That is, the question of how attitude objects are represented in memory cannot be unequivocally answered until now (e.g., Barsalou, 1999; Gawronski, 2007; Pratkanis, 1989, Chapter 4). In particular, researchers strongly differ with respect to their assumptions on the content, format and structural nature of attitude representations (Ferguson & Fukukura, 2012). This prevailing uncertainty on what actually constitutes our likes and dislikes is strongly dovetailed with the question of which processes result in the formation of these representations. In recent years, this issue has mainly been addressed in evaluative conditioning research (EC). In a standard EC-paradigm a neutral stimulus (conditioned stimulus, CS) is repeatedly paired with an affective stimulus (unconditioned stimulus, US). The pairing of stimuli then typically results in changes in the evaluation of the CS corresponding to the evaluative response of the US (De Houwer, Baeyens, & Field, 2005). This experimental approach on the formation of attitudes has primarily been concerned with the question of how the representations underlying our attitudes are formed. However, which processes operate on the formation of such an attitude representation is not yet understood (Jones, Olson, & Fazio, 2010; Walther, Nagengast, & Trasselli, 2005). Indeed, there are several ideas on how CS-US pairs might be encoded in memory. Notwithstanding the importance of these theoretical ideas, looking at the existing empirical work within the research area of EC (for reviews see Hofmann, De Houwer, Perugini, Baeyens, & Crombez, 2010; De Houwer, Thomas, & Baeyens, 2001) leaves one with the impression that scientists have skipped the basic processes. Basic processes hereby especially refer to the attentional processes being involved in the encoding of CSs and USs as well as the relation between them. Against the background of this huge gap in current research on attitude formation, the focus of this thesis will be to highlight the contribution of selective attention processes to a better understanding of the representation underlying our likes and dislikes. In particular, the present thesis considers the role of selective attention processes for the solution of the representation issue from three different perspectives. Before illustrating these different perspectives, Chapter 1 is meant to envision the omnipresence of the representation problem in current theoretical as well as empirical work on evaluative conditioning. Likewise, it emphasizes the critical role of selective attention processes for the representation question in classical conditioning and how this knowledge might be used to put forth the uniqueness of evaluative conditioning as compared to classical conditioning. Chapter 2 then considers the differential influence of attentional resources and goal-directed attention on attitude learning. The primary objective of the presented experiment was thereby to investigate whether attentional resources and goal-directed attention exert their influence on EC via changes in the encoding of CS-US relations in memory (i.e., contingency memory). Taking the findings from this experiment into account, Chapter 3 focuses on the selective processing of the US relative to the CS. In particular, the two experiments presented in this chapter were meant to explore the moderating influence of the selective processing of the US in its relation to the CS on EC. In Chapter 4 the important role of the encoding of the US in relation to the CS, as outlined in Chapter 3, is illuminated in the context of different retrieval processes. Against the background of the findings from the two presented experiments, the interplay between the encoding of CS-US contingencies and the moderation of EC via different retrieval processes will be discussed. Finally, a general discussion of the findings, their theoretical implications and future research lines will be outlined in Chapter 5.
The distractor-response binding effect (Frings & Rothermund, 2011; Frings, Rothermund, & Wentura, 2007; Rothermund, Wentura, & De Houwer, 2005) is based on the idea that irrelevant information will be integrated with the response to the relevant stimuli in an episodic memory trace. The immediate re-encounter of any aspect of this saved episode " be it relevant or irrelevant " can lead to retrieval of the whole episode. As a consequence, the previously executed and now retrieved response may influencing the response to the current relevant stimulus. That is, the current response may either be facilitated or be impaired by the retrieved response, depending on whether it is compatible or incompatible to the currently demanded response. Previous research on this kind of episodic retrieval focused on the influence on action control. I examined if distractor response binding also plays a role in decision making in addition to action control. To this end I adapted the distractor-to-distractor priming paradigm (Frings et al., 2007) and conducted nine experiments in which participants had to decide as fast as possible which disease a fictional patient suffered from. To infer the correct diagnosis, two cues were presented; one did not give any hint for a disease (the irrelevant cue), whereas the other did (the relevant cue). Experiments 1a to 1c showed that the distractor-response binding effect is present in deterministic decision situations. Further, experiments 2a and 2b indicate that distractor-response binding also influences decisions under uncertainty. Finally, experiments 3a to 3d were conducted to test some constraints and underlying mechanisms of the distractor-response binding effect in decision making under uncertainty. In sum, these nine experiments provide strong evidence that distractor-response binding influences decision making.
Fast and Slow Effects of Cortisol on Several Functions of the Central Nervous System in Humans
(2014)
Cortisol is one of the key substances released during stress to restore homeostasis. Our knowledge of the impact of this glucocorticoid on cognition and behavior in humans is, however, still limited. Two modes of action of cortisol are known, a rapid, nongenomic and a slow, genomic mode. Both mechanisms appear to be involved in mediating the various effects of stress on cognition. Here, three experiments are presented that investigated fast and slow effects of cortisol on several functions of the human brain. The first experiment investigated the interaction between insulin and slow, genomic cortisol effects on resting regional cerebral blood flow (rCBF) in 48 young men. A bilateral, locally distinct increase in rCBF in the insular cortex was observed 37 to 58 minutes after intranasal insulin admission. Cortisol did not influence rCBF, neither alone nor in interaction with insulin. This finding suggests that cortisol does not influence resting cerebral blood flow within a genomic timeframe. The second experiment examined fast cortisol effects on memory retrieval. 40 participants (20 of them female) learned associations between neutral male faces and social descriptions and were tested for recall one week later. Cortisol administered intravenously 8 minutes before retrieval influenced recall performance in an inverted U-shaped dose-response relationship. This study demonstrates a rapid, presumably nongenomic cortisol effect on memory retrieval in humans. The third experiment studied rapid cortisol effects on early multisensory integration. 24 male participants were tested twice in a focused cross-modal choice reaction time paradigm, once after cortisol and once after placebo infusion. Cortisol acutely enhanced the integration of visual targets and startling auditory distractors, when both stimuli appeared in the same sensory hemi-field. The rapidity of effect onset strongly suggests that cortisol changes multisensory integration by a nongenomic mechanism. The work presented in this thesis highlights the essential role of cortisol as a fast acting agent during the stress response. Both the second and the third experiment provide new evidence of nongenomic cortisol effects on human cognition and behavior. Future studies should continue to investigate the impact of rapid cortisol effects on the functioning of the human brain.